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282 JonWe Base — Jonksche Saukenstellung. widmet, wo die Karier zu gewissen Zeiten sich versammelten, um gemeinschaftlich über die Angelegenheiten der Nation zu berath- schlagen. Diese Versammlung hieß der chrysaoreische Bund. Zu allen diesen Tempeln zählen wir noch den berühmtesten aller Tempel, den der Diana zu Ephesus, auch ein Werk jo nischer Kunst, worüber her diesen Gegenstand betreffende Artikel nachzuschlagen ist. Ueberhaupt ist eS nicht abzuleugnen, daß die hohe Cultur der asiatischen Kriechen, vorzüglich der Ionier, den bedeutendsten An- theil an der Civilisation und Kunstbildung der verschiedenen grie chischen Staaten, nicht allein in Attika und im Peloponnes, son dern auch auf den Inseln deS Archipels, in Italien und Sicilien gehabt haben. Ionische Base, s. Attischer Säulenfuß. Ionische Säulenstellung, Ionische Ordnung (Oi-cko joniou», Oicire joniczue, Orcliue jnnico). Diese Säule zeich net sich durch schlankere und anmuthigere Form von der dorischen auffallend auS; denn ihr Capitäl ist von dem des dorischen sehr verschieden, rS hat Schnecken, ist reicher geschmückt, und die Säule selbst hat einen Fuß, welcher der dorischen mangelt. Die jonische Säule war schon in der drei und dreißigsten Olympiade gebräuchlich, denn Pausanias erwähnt eines Tha lamus, oder eines Zimmers in dem Schatzhaus« zu Olympia, aus dieser Zeit, das nach jonischer Bauart angelegt war. In der zwei und achtzigsten Olympiade war sie schon sehr ausgcbildet, und sie wurde in dieser Zeit an einem kleinen Tempel am Jlyssus und in dem Innern der Propyläen gebraucht. Vielleicht bediente man sich jetzt dieser Säulenart vorzüglich in Jonien, und gab ihr daher den Namen der jonischen, vielleicht bekam sie ihn aber auch deswegen, weil sie in Jonien ihre völlige Ausbildung erhielt. Hermogcnes gab ihr daselbst die größte Vollkommenheit und brachte sie bei dem BachuStempel zu TeoS und bei dem Tem pel der Diana zu Magnesia in ihrer ganzen Schönheit an. Die ser Baukünstler und nach ihm Tarchesius und Pytheus wollten die dorische Bauart nicht mehr bei den Tempeln gebrauchen, nicht als ob sie dieselbe für weniger schön und schicklich gehalten, oder die Würde ihres Ansehns verkannt hätten, sondern weil die Ein- theilung der Triglyphen und Metopen mit vielen Schwierigkeiten verbunden war. Herwogenes baute daher, um diese Schwie rigkeiten zu vermeiden, den BachuStempel zu Teos nach joni scher Art, und ob er gleich den dazu nöthigen Marmor schon zur dorischen Bauart eingerichtet hatte, so veränderte er doch alles, um jonische Säulen anbringen zu können. Man gebraucht aber die jonische Säule vorzüglich an solchen Orten, wo man weniger Festigkeit erwartet, aber mehr Schmuck