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chi'dä bei Milet stand schon damals, als die Ionier ins Land ka men, «in Tempel des Apollo DrdymäuS, und zu Ephesus ein Tempel der Diana. Es wurden aber nachmals von ihnen selbst viele Tempel erbaut, die sehr berühmt wurden. Zu Samos wurde der Juno ein Tempel geweiht, in dem ein altes Bild der Göt tin stand, das Smilis, ein Zeitgenosse des Dädalus, gearbei tet hatte, und unstreitig errichtete man jetzt auch die Tempel deS Herkules zu Erythrä, der Minerva zu Priene und zu Pho- cäa, und den Tempel des Apollo zu KlarvS, der vorzüglich we gen eines Orakels heilig gehalten wurde. Eins der berühmtesten Gebäude in Jonirn war der Tempel deS Bachus zu Teos, der Vaterstadt Anakreons. Er war nach jonischer Bauart, von grauem Marmor, gebaut, und mit ei ner doppelten Reih« gerieselter Säulen umgeben, von denen acht vor jeder Halle standen. Jetzt liegt dieser Tempel ganz darnieder und ist mit so viel Buschwerk bewachsen, daß man ihn kaum fin det; wahrscheinlich wird er aber bald ganz verschwinden, weil die Türken aus den Steinen des Tempels ihre Grabmäler verfertigen. Der Baumeister des Tempels war der berühmte HermogeneS. Eben dieser Künstler hatte auch den Tempel der Diana Leukophryne zu Magnesia am Mäander erbaut, der, die Tem pel zu Ephesus und Branchidä ausgenommen, an Größe alle Tem pel Asiens übertraf, und den ephesischen auch in Absicht der Re gelmäßigkeit und Schönheit weit hinter sich ließ. Dieser Tempel hatte acht jonische Säulen an jeder Fronte und fünfzehn an den Seiten. Er war ein Pseudodipteros, welche Form HermogeneS erfand, der auch über dieses Gebäude eine Abhandlung schrieb. Hierher gehört auch ein Apollotempel bei Milet, von dem Peonius und Daphnis im jonischen Styl erbaut, der noch jetzt in seinen Trümmern die Bewunderung der Nachwelt erregt. S. Apollotempel bei Milet. Nicht minder schön war ein der Minerva Polias geweih ter Tempel zu Priene von Pytheus erbaut. Eine Reihe joni scher Säulen umgaben diesen Tempel, von denen sechs vor jeder Halle standen. NingS um das Gebäude ging eine Mauer oder ein Peribolns, der auch mit einem Säulengange geschmückt war. Die Stadt Mylasa war reich an schönen Tempeln, und hatte drei Tempel des Jupiter. Der eine war dem Jupiter Ho- sogo oder Hogvas, und der andere dem Jupiter von L a- branda geheiligt, die in der Stadt lagen; der dritte vor der Stadt gelegene gehörte dem Jupiter mit dem Beinamen Ka nus. Dieser letzte war allen Kariern gemein, wozu auch die Ly dier und Mysier gehörten. Ein anderer solcher Tempel, den die Karicr in Gemeinschaft hatten, stand zu Stratonicea und war dem Jupiter Chrysaoreus, oder mit dem goldenen Schwerte, ge-