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242 Hebräer oder Israeliten, aber die Scythen, Griechen, die Bewohner der Inseln zwischen Asien und Europa und die ersten Bewohner Europas selbst ab stammen. Asien und ein Theil von Afrika scheinen aber zuerst bevölkert gewesen zu scyn. Abraham, einer von Sems Nachkommen (im Jahr der Welt 2000) wird der Stammvater der Juden, welche das etwa 540 Quadratmeilcn große Palästina bewohnen. Er war aus dem abgöttischen Chaldaa nach Kanaan gezogen, wo er den Dienst des ewigen wahren Gottes ausbreitete. — Sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob blieben beide der bessern GotteScrkenntniß treu, und lebten als Nomaden von ihren großen Hcerden, mit welchen sie der Weide und des Wassers wegen überall herumzogcn. Von Jakobs 12 Sühnen wird Joseph Minister in Aegyp ten , und läßt nachmals, da in den benachbarten Ländern große Hungcrsnoth herrschte, seine Familie Nachkommen, indem Aegyp ten mit aufgeschüttetcn Vorräthen reichlich versehen war. ^Es wird ihr ein fruchtbarer District (das Land Gosen) angewiesen, wo sie ihr ehemaliges Hirtenleben, welches den Acgyptern ein Greuel war, fvrtsetzen konnten (1?46 vor Christus). Diese neuen Unterthanen der Pharaonen, welche nur 70 Mann stark eingcwandert waren, vermehrten sich aber in dem gesegneten Lande. Sowohl deswegen, damit sie nicht durch ihre Zahl den Aegyptern gefährlich würden, als auch weil ihr Hirtenleben und ihre Religion diesen höchst zuwider war, wurden sie hart bedrückt, und zuletzt wurde sogar befohlen, alle neugebornen Knaben zu morden. Gott sendet aber dem bedrückten Volke einen Netter — den Moses, welcher mit vieler Mühe und Gefahr es dahin bringt, daß der Pharao Aegyptens die Israeliten auöwandern lassen muß. So zogen daher die Kinder Israel, 600000 wehrhafte Männer, aus, nachdem sie einige hundert Jahre in Aegypten gewohnt hatten. Vierzig Jahre ziehen diese Menschen in den großen arabischen Wüsten hin und her, und erst das nachkommendc Geschlecht nimmt Kanaan in Besitz, wo ihre Stammväter gewohnt hatten. Aber es beginnt nun eine ordentliche Staalsverfassung, man verläßt das Nomadenleben, und gewöhnt sich immer mehr an eine geregelte Lebensordnung, an Feld-, Garten- und Weinbau. Früher und bei der herumstreifenden Lebensart mußte man je doch darauf bedacht seyn, dem alleinigen Gott (Jehova) ein seiner Ehre würdiges Haus zu errichten, welches bequem milgeführt wer den konnte, wenn man aus einer Gegend in die andere zog. Die ses Haus hatte daher die Gestalt eines Zeltes, und wurde die Stifts Hütte, das Zelt der Versammlung, der Unterredung genannt.