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Holzes, in Niederungen der gebrannten Ziegel, der Luftsteine, der Pisömauern rc. bedienen. Der Preis des Materials muß die Wahl desselben rechtfertigen. Man kann feste, bequeme und schöne Hauser aus Steinen» Holz und Erde erbauen, und es ist unrichtig, wenn man irgend eine Bauart allgemein als für jede Gegend passend empfiehlt. Ein jeder, welcher baut, berücksichtigt doch immer die Kostenerspar- niß, und wählt ein Baumaterial, was ihm zunächst gelegen ist. Die Bewohner von Holland werden nimmer mit gewachsenen Steinen bauen, weil ihnen dieses Material zu entfernt liegt, und gebrannte Ziegel, die sie selbst verfertigen, wohlfeiler für sie zu haben sind; eben so wenig werden die Harzbewohner, die Bewoh ner der Ostseeländer mit Steinen bauen, weil Bauholz wohlfeiler für sie zu bekommen ist. Daher bestimmt nicht allein der Preis des rohen Materials die Wahl desselben für ein aufzuführendes HauS, sondern vielmehr die Transportkosten zur Baustätte und die Verarbeitung; steinerne Gebäude erfordern fast in allen Ge genden den mehrsten Kostenaufwand. Es würde übrigens ein gro ßer Vorwurf für die Baukunst seyn, wenn sie nicht die Mittel lehrte, aus den Erzeugnissen des Stein- und Pflanzenreichs gleich feste, dauerhafte, bequeme und schöne Gebäude aufzuführen. Gebäude aus Stein versprechen eine längere Dauer, und sind der Vernichtung durch Feuer und Wasser, durch die Einwirkung der Elemente überhaupt nicht so sehr unterworfen wie die hölzer nen Grbäude; allein es sinkt ein Bau, selbst aus Granit gebildet, in seine Trümmer hinab, wenn man jene nachtheiligen Einwir kungen nicht entfernt, und ein hölzerner Bau mag sich bei sorg, fälliger Behandlung Jahrhunderte lang behaupten. Ein hölzernes Gebäude genießt überdies noch eines bedeutenden Vorzugs gegen ein steinernes. Die Wände sind dünner, nehmen daher nicht so viel Raum ein: sie lassen sich bequemer behandeln, man kann mit ihnen nach den jedesmaligen Absichten uneingeschränkter manipu- liren, und sie erfordern eine weit weniger starke Grundbefesiigung. Der Schutz gegen Hitze und Kälte kann bei ihnen ebenfalls durch das Verstärken der Wände mittelst der Luftsteine erreicht werden. Es lastet daher auf den hölzernen Gebäuden weiter kein Vorwurf, als der der großem Empfänglichkeit für das Feuer, und dieser Vorwurf wird ihnen so lange ankleben, so lange Gebäude von Stein und von Holz aufgeführt werden. Ueber die Eonstruction der steinernen Gebäude lese man den Artikel W^uer nach. Hölzerne Häuser errichtet man gewöhnlich ganz von Holz, oder man baut Wände aus Säulen und dazwischen gesteckten Rie geln, wodurch Ocffnungcn bleiben, die mit Mauerwerk ausgefüllt werden. Die erste Bauart ist auf dem Harze, dem schlesischen