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fenbein, Kien- oder Lampenruß, Braunkohle, Um« bra; in metallhaltige, wie Röthel, gelber Ocker, Bo lus, kölnische Erde, Berggrün, Bergblau, Ultrama rin; in metallische Kalke, wie Braunroth oder Kolko- thar, Bleiweiß, Schieferweiß, Eremserweiß, Zinn- weiß, Bleigelb, Mennige, Neapelgelb, Casselergelb, Grünspan, Braunschweigergrün. Erzartige Farben sind Zinnober, Auripigment, Rauschgelb und Aurum mu- sivum. Alle diese Farben werden zur Wasscrmalerei mit Gummi arabikum, welches in Wasser aufgelöst wird, vermischt. Die Lackfarben bedürfen aber dieses Bindemittels weniger, und die Saftfarben können desselben völlig entbehren. In der Oelma- lerei kann man nur Lack- und Erdfarben, auch in einem hohen Grade die genannten metallischen Kalke und Erze anwenden ; alle diese Farben werden mit trocknendem Leinöl, Mohnöl oder dein Oele aus den Kernen der Buchnüsse (Nußül) vermischt. In der Pastellmalerei, als einer besondern Branche der Wassermalerei, arbeitet man mit trockenen Griffeln oder farbigen Stiften auf rauhes Kalbpergament oder einen Grund, der mit ei ner sehr dünnen Brühe aus Tischlerleim mit fein gemahlenem Glas (blaue Schmälte) vermengt, überzogen wurde. Nur körper liche Farben sind zu dieser Malerei anwendbar. Man bereitet die Stifte, indem man das Farbenpulver mit einer Flüssigkeit, die aus gleichen Theilen reinem Wasser und frischer Milch besteht, zu ei nem Teige bildet, und daraus Stifte in der Dicke eines Gänse kiels bereitet. Farbe, Färberei, die Werkstätte eines Färbers, welche je desmal an einem fließenden Wasser liegen soll. Zur Aufstellung der Färbckessel und Küpen, welche sämmtlich, wie zu Vaals in den Niederlanden aus einem einzigen Kamin geheizt werden können, muß eine Färberei einen großen hell er leuchteten Saal enthalten, in welchem die Kessel stehen. Dieser Saal kann zur Erhaltung der nölhigen Reinlichkeit und um die Feuchtigkeit abzuleiten, mit unterirdischen Wasscrabzügen verse hen scyn. Farbenairstrich. Man gibt, theils der Zierde, theils der langem Dauer wegen, den Oberflächen der Mauern und Wände und der einzelnen Lheile eines Gebäudes farbige Anstriche. Es werben zu diesem Behuf die Fqrben, Saftsarben ausgenommen, mit irgend einem bindenden Mittel, welches sie auf,der anzustrei- chendcn Oberfläche festhält, vermengt. Je nachdem man nun zu diesem Bindemittel Leim oder Oel wählt, unterscheidet, man die zu- bereiteten Farben in Leim- upd Oelsa rhen; gebraucht man Kalkweiße zum Anstrich von Maucrflächen, und vermengt damit