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falls ein Maler war. Er widmete sich frühe, seiner angebornen Neigung gemäß, der Malerei, ging hierauf nach Rom und Nea» pel, wo er sein Talent weiter ausbildete, und starb endlich zu Florenz im Jahre 1807. Hackert erlangte den Ruf deS ersten Landschaftsmalers seiner Zeit, und durch ihn erreichte daS Feld der Prospectmalerei die höchste Vollkommenheit, indem es unmöglich scheint, den rea listischen Forderungen, mit geringerm Nachtheil für die wahrt Kunst, besser Genüge zu leisten, als kn seinen Bildern geschieht. Mit unendlicher Treue und Wahrheit stellt er uns die Gegenden von Nom, Tivoli, Neapel u. s. w. vor Augen; der Beschauer er halt Rechenschaft vom geringsten Detail, und doch ist alles ohne ängstliche kleinliche Mühe, meisterhaft, sicher, ja sogar mit Leich tigkeit vorgetragen. Seine Lüfte sind leicht, der Baumschlag man- nichfaltig; der Künstler drückt die verschiedenen Arten der Blätter, sowie der Stämme sehr wohl aus. Bei den Felsen ist oft selbst die Stcinart angedeutet. Die Pflanzen des Vorgrundes sind mit Kunst, Bestimmtheit und Sorgfalt-dorgestellt. Hinsichtlich der Beleuchtung hielt sich Hackert blos an di« Natur, ohne diesen wichtigen Theil der Kunst vorzüglich studirt zu haben. Seine Gemälde geben daher zwar, in Hinsicht auf Licht und Schatten, zu keinem gegründeten Tadel Gelegenheit^ doch haben sie auch eben so wenig von dieser Seite Anspruch auf Vorzügliches Verdienst. In der Kraft und Nüancirung der Farben weichen die Gründe meistens richtig hinter einander zurück; wv indessen von den nä hern Gebirgen sich welche finden, welche mit zu vielem Fleiß im Detail bearbeitet worden sind, so treten diese 'zu sehr heran, und scheinen den Künstler oft zu einigen Härten im Vorgrund genö- thigt zu haben. Aber im Allgemeinen führte Hackert den Pinsel mit unum schränkter Meisterschaft, und die Leichtigkeit und Sicherheit, womit erarbeitete, sowie die zweckmäßige Methode, die er im Anlegen § und Vollenden beobachtete, konnte es ihm auch nur allein mög lich machen, nicht nur eine sehr große Anzahl Oelgemälde, son dern auch viele Gouachen, und beinahe unzählige Sepiazeichnun- gen zu verfertigen, welche man in größer» wie in kleinern Samm lungen durch ganz Europa antrifft. Wenn auch Hackert in der freien poetischen Landschaftsma lern sich nicht mit Glück versucht hat, so hat doch die Prospect malerei durch ihn ihren Gipfel erreicht, und er hat bewiesen, daß er alle für diese Branche der Malerei erforderlichen Talente in einem sehr hohen Grade besessen habe. Hadricktt. Dieser Kaiser zeichnete sich durch seine mannich- faltigen Kenntnisse, vorzüglich in der Dichtkunst, Malerei und