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gebracht, dessen Ditruv aber nicht gedenkt, das Sphäristerium» das zu verschiedenen Uebungen, vorzüglich aber zum Ballspiel be stimmt war. Diese Zimmer und Sale machten die eine Halft« des Gymna siums aus. Die andere Halste nahm einen länglicht viereckigen Raum ein, der eben auch auf drei Seiten mit einem einfachen, auf der vierten Seite aber, gegen Mitternacht, mit einem doppelten Säulcngange eingefaßt war. Hier befanden sich , ringsherum un ter dem PorticuS, Lystus oder bedeckte Säulengänge, und inner halb des viereckigen Raums, der mit Baumen besetzt und mit Al leen, Lauben und Lusthäusern verziert war, Lysta oder freie Spa ziergänge, und überdies noch ein Stadium, wo die Athleten sich im Laufen übten, das auf der einen Seite verschieden? Sitze für diejenigen hatte, die den Wettrennen zusehcn wollten. Eine so große und weitläuflige Anlage bekamen die Gymna sien, ob sic aber allezeit diese Einrichtung halten, läßt sich nicht bestimmen, da uns die alten Schriftsteller keine ausführliche Nach richt davon hjnchrlassen haben. Zu Olympia war ein sehr schö nes Gymnasium, und das, welches sich zu Elis befand, war des wegen merkwürdig, weil die Athleten, die in den olympischen Spie len auftrcten wollten, sich hier erst dazu vorbereiteten und einwei- hen ließen. Dieses Gymnasium hatte einen -kystus von Platanen und war mit vielen Statüen geschmückt. Bisweilen waren die Stadia eigene und von den Gymnasien abgesonderte Gebäude, wie zu Korinth, zu Phocis, zu Elis, dessen Einfassung nur aus auf geworfener Erde bestand, zu Sparta, wo es den "Namen Dro- mos führte, und zu Theben, neben- dem ein Hippvdromus lag, dev zum Pferderennen bestimmt war. Zu Athen befand sich das schönste und prächtigste Stadium, das aber erst unter den Römern von Hcrodes Attikus angelegt wurde. Bisweilen war auch das Ephebeum auf einem besondern.Platze.-angelegt, wie zu Läcedä- mon, wo es eine Insel ausmochte, die mit einem Graben um ringt, mit Platanen umgeben und mit Statüen verziert war. GynäkonitiS, Gynecauin, diejenige Abtheiluug in den Wohnungen der Griechen, welche den Weibern eingeräumt war. S. Andronitis. Gyps. Die mit Wtriolsäure verbundene Kalkerde heißt Gylps, und kommt in verschiedenen Gestalten vor. Mehlige Gypserde (Himmelsmehl) quillt öfters als ein weißes schmieriges Muß aus der Erde; Gypsspat ist kry- stallisirter Gyps, der in blättrigen und faserigen Gyps un-- tcrschiedcn wird. Das Fraueneis (Elacies tVlariae) ist blätte riger Gypsspat, dessen Krystallen aus dünnen durchsichtigen Blät tern bestehen, und schrägwürfelicht gebildet sind. Der dichte Gyps, welcher als Baustein und zum Mörtel gebraucht wird, zu