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ser nur bis zur äußern Höhe im Flusse steigen, ohne die Arbeit zu hindern. Dieses Mittel muß demnach immer helfen, wenn der Boden gleichförmig dicht und das Wasser nur durch einzelne Spal ten durchrieselt; besteht aber der Boden aus Sand ober Grand, so erscheint die eingefaßte Quelle zwar nicht, aber eine andere, wohl gar da, wo die Fundamente gemauert werden sollen. Man muß daher ein anderes Hilfsmittel aussuchen. Man schöpft in einem solchen Falle die Quelle aus, reinigt sie tief genug vom Schlamm, gleicht den Boden aus, und bedeckt ihn mit einer 11 bis 12 Zoll dicken Lage von Thon oder lockerer Dammerde. Auf diese Ebene werden eng an einander schließend, Breter oder Bohlen gelegt, deren Fugen man mit übergcnagelten Leisten oder Tuchstrcifen bedeckt. So wird diese Bretlage mit Stei nen beschwert, bis sie durch ihr tieferes Eindringen in den Boden die Quelle erstickt. Man begreift, daß diese in einem schwammi gen Boden bald wieder an einem andern Orte zum Vorschein kom men kann, wo sie aber wieder erstickt, ja wohl der ganze um- dammte Raum mit solchen Bietern bedeckt werden muß. Bei dem Bau der Brücke zu Moulins in Frankreich wurde die ganze Breite des Flusses Allier, dessen Bett aus lauter Quell sand bestand, bis auf 10 Fuß Tiefe unter das niedrigste Wasser ausgehoben, mit einer 12 Zoll dicken Lage Lehm und einem ge schlossenen Breterboden belegt, der oben und unten mit einer Spund wand verwahrt war. Auf dieses Bett von Bohlen wurden die Pfeiler einer Brücke gegründet, die noch steht. Man sieht hieraus, daß es nicht immer nothwendi'g ist, einen Bau an fließendem Wasser auf tief eingeschlagene Pfähle zu sun- diren. — Bei dem Ausfüllen der Fangdamme mit fetter Erde ist zu bemerken, daß die Erde, in natürlicher Feuchtigkeit, in horizonta len Schichten eingetragen und successiv schichtenweise festgestampft werden muß. Der Spundwände muß man sich nicht bei Fangdämmen be dienen, und wenn auch der Boden locker, sandig und schwammig ist. Diese Spundwände sind kostbar und es würde Verschwen dung seyn, ein solches ephemeres Bauwerk, wie ein Fangdamm ist, mit eben den Mitteln herzustellen, die erforderlich sind, das Fun dament eines Wassergebäudes fortwährend gegen das Unterwaschen zu schützen. Durch Breter oder Bohlen, deren Fugen man über deckt, kann eine Kistenwand in einer Dichtigkeit hergestellt werden, die für den beabsichtigten Zweck nur erforderlich seyn kann. Langdannn (Krippe), nennt man auch wohl denjenigen Erdklotz, welcher beim Graben eines Durchstichs vor dem abzulei tenden Wasser stehen bleibt, und nicht eher weggestochen wird, als bis der Durchstich vollendet ist.