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einen mit Leimwasser aufgctragenen Kreidengrund, den man mit einer Mischung von armenischem Bolus, etwas Wachs und dün nem Leimwasser nochmals überzieht, glättet, und sodann mit Leim- wasser überstreicht, auf welches das Blattgold gelegt wird, so hat man eine Wasservergoldung; wendet man dagegen Blciweiß mit Oelsirniß abgerieben zum Ueberzuge des zu vergoldenden Kör pers an, und trägt das Gold auf, wenn derselbe halb trocken ist, so bereitet man eine Oelvergoldung, welche allerdings im Wet ter von längerer Dauer ist. Die Feuervergoldung geschieht auf Porzellan und Metalle, und zwar am gewöhnlichsten mittelst des Bestreichens. Zur Malerei auf Porzellan, Email oder Glas wird feines Goldpulver, oder ein Goldkalk, der bei der Abziehung des Königswassers von einer Goldauflösung zurückbleibt, mit Borax und Gummiwasser aufgetragen, eingebrannt und polirt. Zur Belegung werden Gold blättchen angewendet. Cisenarbeiten, welche im Feuer vergoldet werden sollen, werden auf ihrer Oberfläche rauh gefeilt, geglüht, mit Goldblätt chen belegt, und diese durch Hämmern angeschweißt. Zum Glase werden die Stellen mit Boraxauflösung bestri chen, mit Gold belegt, und dadurch angeschmolzen. Vermittelst des Bestreichens geschieht die gewöhnliche Feuer vergoldung an silbernen, messingenen und kupfernen Ar- beiten. Es wird nämlich die Oberfläche zuerst mit geschwächtem Scheidcwasser bestrichen, worin etwas Quecksilber aufgelöst seyn kann; hierauf belegt man diesen Anstrich, so lange derselbe noch naß ist, mit Goldamalgama und breitet dasselbe behutsam mit ei ner Bürste überall aus. Wenn nun die Belegung unter einem Schornstein von dem beiwohnenden Quecksilber durch das Abrau chen befreit worden ist, so wird dieselbe mit Glühwachs bestri chen, das aus 8 Loth Wachs, 2 Loth Grünspan und 2 Lotb Ku pfervitriol bestehen kann, und ausgcglüht, worauf man sie mit der Kratzbürste abreibt und mit dem Stahl polirt. Nüthigenfalls kann das Aufträgen und Abbrauchen des Gol des mehrmals wiederholt werden. Goldftrnisi, wird erlangt, wenn man 2 Unzen Schellack, 1 Drachme Orlean und eben so viel Curcumä, und 80 Gran Dra chenblut mit 20 Unzen rectisicirtem Weingeist in gelinder Wärme digeriren läßt. Der Goldsirniß unterscheidet sich von den übrigen Lacksirnis- sen durch seine gelbe Farbe, welche aus den zugesctztcn Farbcstof- fcn entspringt. Er ist aber, so wie alle Weingeistsirnisse, zumal im Freien, von keiner Dauer. Golf, ein Meerbusen. Golzius (Heinrich), ein niederländischer Kupferstecher, geb.