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kcn eine höchst nachtheiligc Erschütterung mitgetheilt, welche wohl fähig seyn kann, dasselbe durch anhaltende wiederholte Einwirkung nach und nach zu dcstruiren. Es würde freilich besser seyn, wenn man, statt die Glocke um den Klöppel zu bewegen, den Klöppel nur allein in Schwingung versetzte, und die Glocke ruhig hängen ließe; es dürfte aber hierbei das Geläute gar sehr an Harmonie und Wohlklang verlieren. Um die Reibung der Zapfen zu vermindern, mittelst welchen die Welle, woran die Glocke befestigt ist (der Wolf), sich auf dem Zapfenlager im Glockenstuhl bewegt, kann man Eisen in Gestalt einer Luncla, deren Hörner nach dem Boden geneigt sind, aiibrin- gen, auf deren Rücken der Zapfen ruht, und welche sich mit dem Schwünge der Glocke seitwärts bewegen. Wichtiger jedoch, in Hinsicht auf die mit dem geringsten Kraftaufwand verbundene Be» wegung der Glocke, ist die genaue vertikale Schwingung derselben, welche nur dadurch bewirkt werden kann, wenn die Axe der Glocke mit der Richtung der Zapfen einen vollkommenen rechten Winkel bildet, dergestalt, daß, wenn die Zapfen in einer horizontalen Linie liegen, die Glocke vollkommen senkrecht hängt. Glötte, s. Bleiglötte. Gloje, so viel als Böschung oder Abdachung. Glorie, in der Malerei, der Schein um den Kopf oder die ganze Figur eines Heiligen. Glühofen, ein Ofen, in welchem man in den Münzen daS Silber in besonders dazu vorgcrichteten Pfannen glüht. Gluten, der mineralische Leim oder Teig, womit die Theile der gemengten Gebirgsarten, Granit, Sandstein rc. gleichsam zu sammen geknetet sind. Glutinatiorr, die Zusammenleimung, Löthung. Glyph, ein Schlitz, eine Kerbe. Glyphik, Glyptik, die Steinschneidekunst. Glyptogrnphie, eine Beschreibung geschnittener Steine. Glyptothek, ein Gebäude zur Aufsammlung von Kunstwer ken und plastischen Denkmälern des Alterthums. (Die Glyptothek in München.) Gneis, eine dem Granit verwandte Gebirgsart, aus Quarz, Glimmer und Feldspath, wie dieser bestehend, in welcher aber der Glimmer die Oberhand hat. Der Gneis hat ein blätteriges Ge füge und unterscheidet sich hierdurch von dem Granit. Gnom, ein Erdgeist. Gnomen, D-nkfprüche. Gnomon, der Zeiger einer Sonnenuhr. Gnomonrk, die Kunst Sonnenuhren zu verfertigen; Gno« Mon heißt der Zeiger oder der Stift, welcher durch seinen Schat- BleichrodtS Handwörterh. H. 12