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Glocke. 173 einen metallenen Meridian, innerhalb welchem sie sich um ihre Po- laraxe bewegen. Der Ololrus lerrestr^ enthalt hierbei alle Ein- theilungen der Erdoberfläche nach Meridianen, Parallelkreisen ro, auch die Form der Länder und Meere. Auf dem Ololrus coe- lestis sind dagegen die vornehmsten Sternbilder verzeichnet. Anax im ander von Milet, ein Schüler des Thales, der um die SOste Olympiade lebte, soll den ersten Erdglobus verfer tigt haben. Glocke, die Grundform des korinthischen Säulencapitals, oder der inwendige Kern desselben, welcher einer umgekehrten Glocke gleicht. S. Capitäl. Glocke (Lampana), das bekannte hohle, tönende, metallene Werkzeug, einem abgestumpften ausgeschweiften Kegel gleichend. Die Modifikation des Tons einer Glocke ist abhängig von der Dicke des Schlagringes, oder desjenigen TheilS, an welchen der Klöppel anschlägt; denn die Größe der Glocke allein bestimmt nicht das hellere oder dumpfere Getön derselben. Auch die Form der Glocke ist nothwendig, um einen vollen Ton hervorzubringen. Die verschiedene Weite und Metalldicke muß hierzu Mitwirken — ein Kessel z. B., welcher durchgängig gleiche Weite und Metall dicke hat, wird nur einen dumpfen Schall erzeugen. Nach dem Umfange des Schlagringes, welcher nur ein einzi ger Kreis der Glocke ist, und die größte Dicke hat, weil hier der Klöppel anschlägt, wird die Höhe der Glocke bestimmt. Der Durch messer desselben ist der lothrechten Höhe der Glocke gleich, mit Aus nahme des untern Randes oder Tonreifs, welcher der Höhe zu gesetzt wird. Der Glockengießer bestimmt nach der Erfahrung die Dicke des Kranzes oder Schlagringes aus dem Gewicht der Glocke. Die Dicke des Schlagringes ist die größte Dicke der Glocke, und nach Maßgabe dieser Dicke kann man mit Hilfe einer Tafel, in der man die Durchmesser der Kugeln von jeder beliebigen Schwere fin den kann, wenn nur der Durchmesser einer Kugel, die 1 Pfund oder 1 Centner wiegt, bekannt ist, die Kranzdicken der Glocken von einer größer» Schwere ausrechnen und auf einem Maßstabe ab tragen. Der Glockengießer nimmt nämlich die Kranzdicke für den Durchmesser einer Kugel. Ist der Durchmesser einer Kugel aus Glockenmctall bekannt, die z. B. 1 Centner wiegt, so ist es auch die Kranzdicke einer Glocke, welche 1 Centner schwer seyn soll. Eine jede Glocke besteht aus drei Theilen, dem Kranze oder Schlagringe, der Schweifung und der Haube. Dm Schlagring kennen wir, er umfaßt den untern Thcil der Glocke. Zwischen ihm und der Haube, welche die Glocke als eine halbe hohle Kugel bedeckt, .befindet sich die Schweifung, welche sonach den Mittlern Theil der Glocke bildet. An der Haube sind die