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eck, und die Breite verhalte sich zu seiner Höhe wie 5 zu t. Wird hierdurch das Dach des Giebels zu flach, so muß man dasselbe mit Metall eindecken. Die Giebel bei den Griechen waren noch niedriger, die am Tempel des Thescus und der Minerva zu Athen hatten ohngcfahr nur den LtemTheil der Breite zur Höhe. Die glatte Mauer oder das innere Feld des Giebels, was durch das Gesims eingeschlosscn wird, heißt Giebelfeld ('I'/m- panum). Die Alten verzierten dasselbe durch Basreliefs. An dem Tempel der Minerva zu Athen war an dem vordem Giebel die Geburt der Minerva, an dem hintern aber der Streit der Mi nerva mit dem Neptun dargestellt. In dem vordern Giebelfelde des Jupitertempels zu Olympia war der Wcttlauf der Pferde des Pelops und Ocnomaus-, und in dem hintern Pirithous und The- seus abgcbildet. Der Giebel des Herkulestempels zu Theben war mit den zwölf Lhaten dieses Helden verziert. Diese Basreliefs hatte Praxiteles gearbeitet. An dem Tempel der Minerva Alea zu Tegea stand in dem vordem Giebel die Jagd des kalydoni- scken Ebers, in dem hintern aber der Kampf des Telephus und Achilles. Die Sculptur in den Giebeln des Apollotempels zu Delphi stellte die Diana, Latona, den Apoll nebst den Musen, den Bachus und die Thyaden vor. Giebeldach (ssronloo), rin Dach mit gerade heraufgehen den Giebeln. Es heißt auch Satteldach (Lomble ä pignon). Giebelfeld (T^mpanum, 'I^mpsno), s. Giebel. Giebelmaucr, Giebelrvand (l^lur sie pignon), diejenige Mauer oder Wand, welche den Giebel eines Hauses zuschließt. Zuweilen ist eine solche Giebelmauer zweien Gebäuden gemein schaftlich, und steigt über die Dachflächen empor, wo sie abge treppt wird. Sie bildet alsdann eine Brandmauer, oder einen Brandgiebel (s. d. Art.) und ist sehr nützlich, die Verbreitung eines entstandenen Feuers aus dem einen Gebäude in das andere Lu verhindern. Giebelzinne, s. Bilderstuhl. Gierbrüche, gleichbedeutend mit Fähre. S. d. Art. Giessen, der Fuß daselbst hält 132 Pariser Linien. Eiesshaus, Gießerei, ein Gebäude mit einem oder meh- rern Schmelzöfen. Die Kohlenglulh der Ocfen wird durch .große Blasebälge unterhalten, zu deren Betrieb man gewöhnlich ein Was serrad gebraucht. Es werden in solchen Gießereien Glocken, Ge schütz , Statuen u. dergl. verfertigt, daher man Glockengießereien, Stückgießereien, Schriftgießereien rc. unterscheidet. Gifthutte, ein Gebäude, worin das Giftmchl von neuem sublimirt und in festen Arsenik verwandelt wird. Gisci pendente, Kälberzähne. S. d. Art.