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ten. Das Gewölbe bleibt einige Zeit auf dem Gerüste stehen, um das Setzen und Erhärten desselben abzuwarten. Die Alten suchten ihre Gewölbe vorzüglich leicht zu halten, und wölbten daher mit Schlacken, die vom Vesuv kamen. Die ses hat man am Pantheon, bei einer inner» Ausbesserung dieses Tempels, bemerkt. Man hat auch in neuern Zeiten in Rom mit Schlacken ge wölbt, und man verfahrt dabei auf folgende Art. Nachdem das Gerüst zum Gewölbe angelegt ist, wird der Bogen von Steinen aufgemauert. Hierauf werden Schlacken gelegt und Puzzolane darauf gegossen. Diese verbindet sich mit den Schlacken und durch dringt sie dergestalt, daß ein solches Gewölbe kaum zu zerstö ren ist. Eine andere Art, leichte und wenig lastende Gewölbe zu con- struiren, bewirkte man durch die Anwendung leerer Gefäße, Töpfe, Urnen, von gebranntem Thon, welche mit der Ocffnung nach Au ßen auf die Verschalung gesetzt, und rund herum mit kleinen Stei nen und Puzzolane vermauert wurden. Diese Töpfe sicht man noch an den Gewölben im Eircus des Caracalla. Aristoteles sagt auch, daß man leere Töpfe eingemauert habe, um in Gebäuden den Schall der Stimme zu verstärken. Schließlich gedenken wir noch der d'Espie'schen Ge wölbe, welche sich nicht sowohl durch ihre flache, einer geraden Decke gleichkommcnde Bildung, als vielmehr durch die Art shrer Structur auszeichnen. Aller Theorie entgegen stehen hier die Steine nicht hochkantig, um Keile zu bilden, sondern sie liegen flach und doppelt über einander, und überdecken sich in ihren Fugen. Das Verbindungsmaterial dieser Decken ist Eyps, welcher schnell erhärtet. Gewundene Säule (Lvlonrio ckorse), eine Spielerei der römischen Architektur, welche der gute Geschmack nicht nachahmt. Gewundene Stufen, wcndclstufen (6iro>, ii-iangu- laire), sind die Stufen der um eine senkrechte Spindel spiralför mig sich herumwindenden Schnecken- oder Wendeltreppen. Giebel (?ignon), derjenige dreieckige Raum an einem Ge bäude, welcher durch die Dachsparren gebildet wird, und der, wenn das Gebäude frei steht und keinen Walm hat, ausgemauert wird. Der Dachgiebel unterscheidet sich daher von der Breite oder nach der Tiefe gehenden Seite eines Gebäudes, welche auch Giebel ge nannt wird, und liegt mit ihr in einer und derselben vertika len Ebene. Vorlagen oder Risalits vor den Gebäuden werden zuweilen mit einem flachen Satteldache überdeckt, welches daher auch einen Giebel bildet, der aber gewöhnlich Fronton genannt wird. S. d. Art. Dir beste und natürlichste Form des Frontons ist das Drei-