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ein kleines hervorragendes Glied angebracht. Die Basis dieser Säule scheint der attischen Base zum Muster gedient zu haben. Das Capital der Anten ist überaus anmuthig, ihre Basis hat die selben Glieder wie die Basis der Säulen, aber die beiden Pfühle sind mit horizontalen Doppelstäbchen und Hohlkehlen gereist. 3) Der Tempel des Erechtheus zu Athen. Das Ca- pitäl dieses Tempels ist im Ganzen dem vorigen ähnlich, mit ei nigen Bcrschiedenheiten in den Verhältnissen, in den Verzierungen des Halses und in der Form des Astragals. Von Pen Römern scheint die jonische Ordnung nur selten angewendet worden zu seyn, wenn wir nach dem urtheilen sollen, was wir davon noch in den Ueberresten aller Gebäude finden. Man sieht diese Ordnung nur noch am Tempel der IHiuua vi ril,«, am Theater des Marcellus, und an den Thermen des Diocletian. Die corinthische Ordnung erblicken wir 1) an der Laterne des Demosthenes oder dem cho- ragischen Monument des Lysicrates zu Athen. Man könnte das Säulencapiräl dieses Monuments für eins der ersten Anfänge der korinthischen Ordnung halten, zum wenigsten was die Form des Abacus und die Bildung der Schnecken oder Schnör kel betrifft. Aber das Originelle desselben, das etwas an den ara bischen Styl erinnert, würde dessen Anwendung nur bei kleinen Monumenten, wie das, woran es angebracht ist, zulasscn. Die Verzierung, welche die hängende Platte des Kranzes krönt, schließt bas Gebälk auf eine Weise ab, welche durchaus mit der Einfach heit der übrigen Glieder im Widerspruch steht; der Fries dagegen, der mit einem reichen Basrelief verziert ist, tritt um so besser her vor, da der Architrav ganz einfach wie das klebrige gehalten ist. Manches deutet darauf hin, daß bei mehrern griechischen und selbst römischen Tempeln sich über den Gebälken ähnliche Verzierungen, wie über degr Kranz der Laterne des Demosthenes, befanden. 2) An der Eingangshalle vom Tempel des Jupitex Olympius zu Athen. Die Form des CapitälS ist hier einfach, die Ecken der Dachplatte sind scharf, und über dem Astragal be findet sich ein Plättchen oder Anlauf, der den Blättern, die aus ihm zu entstehen scheinen, gleichsam zum Bande dient. Auch die Blätter der zweiten Reihe werden durch eine Art Band zusam mengehalten. Sehr natürlich erscheint hierbei die Art und Weise, wie sich aus den biegsamen Blumenstengcln di« Blätter und Schnör kel entfalten. 3) An der Incantada zu Salonich, und am Bogen des Thcseus zu Athen. Die Incantada scheint der Sage nach älter zu seyn, als der Tempel dcS olympischen Jupiters. Die Voluten sind nur umgebogen, ohne in einen Mittelpunkt oder