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Futtermauer. 95 — ^ Linie ^6 mit einer Kraft — Xp gepreßt werden, wenn p das Gewicht eines Partikcls des drückenden Flui dums ist. Ist nun die Breite der Wand 56 oder ihre Grundli nie — kr, und das Gewicht eines KubikfußeS Wasser wird durch p ausgedrückt, so gibt die Formel ^ p die Gewalt an, wel che die Flache der Wand 56 durch eine Wassermasse erfährt, de ren Höhe --a, deren Breite ist. Wollen wir hiervon «ine directe Anwendung auf das Erdreich machen, welches hinter einer Futtermquer liegt, so müssen wir unS die Mauer als einen unzerbrechlichen oder unbiegsamen Körper, und als einen Hebel denken, dessen Ruhepnnkt in 5 liegt, und an dessen Ende 6 eine Kraft (p) eingreift, deren Moment 56 xp ist. Das Moment dieser Kraft wachst mit 56 oder der Höhe der Mauer, woraus dann folgt, daß eine Futtermauer um so starker construirt seyn muß, je höher sie ist, weil sie in dem Verhältnis ihrer Höhe mehr Schwäche empfängt. War aber früher beim Was ser die drückende Kraft in 6 —o und in 5 am stärksten, so ist dieses hier umgekehrt der Fall. Das Moment der drückenden Ge walt wächst, je weiter das Element, welches gepreßt wird, sich von 5 nach 6 entfernt. Es ist in 5 gleich o und in 6 am stärksten. Es kann dieses auch nicht anders seyn, denn das lockere Erd reich hinter 56 bildet den schrägen Abfall 5U, und der Erdkör per, dessen Profil 5KV ist, übt keinen Druck auf 56 aus; er lastet blos auf 5K. Wollen wir uns daher der oben abgeleiteten Formel für den gegenwärtigen Fall bedienen, so wird der Druck des Erdreichs in 6-^^—-—seyn, während er successsv nach unten abnimmt und in 5--.o wird. Es ist indessen mit einer solchen Theorie hier wenig gewon nen. Man kann die Erde in ihren Eigenschaften, wovon ein von ihr ausgeübter Seitendruck abhängt, nicht dem Wasser gleich be trachten — man kann die Futtermauer nicht als eine unbiegsame unzerbrechliche Fläche oder als einen Körper ansehen, der nur um den Punkt 5 gedreht werden könnte und keines Zerbrechens fähig sei; denn selten wird eine Futtermauer auf diese Art umgestürzt, sie erlangt vielmehr bei vermehrtem Drucke in der Mitte eine Ausbauchung, und sinkt dann in sich selbst zusammen, indem sie sich in Brocken auflöst — man kann endlich die Eohasion des Mör tels mit den Steinen in einer Mauer nicht berechnen, man kann nicht ausmitteln, in wiefern oder in welchem Verhältniß eine Mauer aus Quadern oder großen lagerhaften Werkstücken einer seitwärts pressenden Gewalt kräftiger widersteht, als eine Mauer aus Bruch»