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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192404197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19240419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19240419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-19
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
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8por1 unü turnen Hamburger E>V—Corinihians-Lon-on 3:0 (2:0) Ei« glänzender Erfolg -es -eutfchen Kußballmeister« — Die Engländer wahren ihren Ruf als typische Vertreter -es Herreusport« Dr. Lasker siegt mit TS Punkten aus 20 Partie« Die letzte (22.) Ruude de» internationalen Schachmetsterturuier« tu Rew P«rk beacht« »och eine Reihe glänzender Spiele. Die einige Partie, die unevtfchiedea endet«, »ar die zwischen Aljechin and Tartakower. Sa fiegtea Dr.La»ker über Marshall in 44 Zügen, «aroe,, über Pate» i» 88 Züge», Rett über Iauowfti i» 48 Zügen und Capa- bla » ea über Vogolftrbow t» SS Züge». Sieger d«r r»r»iere ist, wie schon »ach der vor- letzte» R«»de feftstaud, Dr. Emauuel Laol«,. De»tschla»d, der IS Pmckte erreicht hat. S» folg«, Lapablau« 14)4, «s-chi» 18, Marshall 11>L, Rett 10X, «ogols»bow »X, Raroc-,2-4, Tartakower 8k (1), Pate» 7, «»ard Lasker Sk »»d Janowski S. Zm Anschluß a» da» Tarvier wird der jung« Mei- ster Alj« chl» eise» Versuch mache», den Weltrekord im Blindspiel -» breche». Der Gchachkongreß iu Meißen Meißen, 18. April. Am Karfreitag früh begann in den schönen Hellen Räumen der Geipelbura, die malerisch an der Elbe gelegen ist, der diesjährige (12.) Kongreß des Sachsische» Schachbunde». Für da» Meister- lurnier stellten sich acht Kämpen, für da» Meister schaftsturnier 18. Zm Meisterturnier gewann i» der ersten Runde Dr. Zimmer (Limbach) gegen Riemann (Leipzig), der Kampf L. Steiner (Budapest, gegen wärtig Technikum Mittweida) gegen Kühn (Themnitz) wurde unentschieden. Die Partien Hartewiä (Plauen i. V.) gegen Blümich (Leipzig) und 2)r. Muller (Leipzig) gegen Dr. Wiarda (Kötzschen- broda) blieben unbeendet. In der zweiten Runde siegten Steiner über Hartewig, Kühn über Dr. Wiarda, Müller über Riemann, während die Partie Blümich gegen Dr. Zimmer abgebrochen wurde. Im Meisterschaftsturuier gewannen in der ersten Ruud« all« Leipziger Teil nehmer, nämlich Woog gegen Dürichen (Dresden), B. Gast gegen Porge» (Dresden), Rormann gegen Kämmlitz (Pegau), Engert gegen Hiob (Dresden). Ferner siegten Helling (Themnitz) gegen Hasse^ (Dresden), Weißen st ein (Chemnitz) gegen Göll (Plauen i. D.), Dienert (Crimmitschau) über Einer (Dresden) und Barth (Freiberg) Über Lontag (Löbau). Gerisch (Chemnitz) und Dr. Goering (Me ßen) spielten remi». Am Nachmittag wurden die Spieler mit gleicher Punktzahl durch das Los gepaart. Dr. Goering gewann gegen Contag, Gerisch gegen Porge», Helling gegen Deißenstein, Barth gegen Bienert, Woog gegen Engert, . Einer gegen Dürichen, Göll gegen Hiob, Hasse gegen Kämmlitz. Dir Partie Gast—Normann wurde un entschieden. »i i ! ! Internationale Radrennen in Köln Köln, 18. April. Auf der Radrennbahn im Stadion veranstaltete der Bund deutscher Radfahrer heute große internationale Rennen. Für die gemeldeten franzö sischen Fahrer, denen der Start in Köln wegen der bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris verboten wurde, erschienen vier italienische Renn» fahrer, die sich in dem Hauptfahren mit dem Titel „Völkerversöhnung* den ersten Preis holten. Nach 8 Dorläufen, eine» Hoffnung»lauf mit zwei Aus scheidungsfahren und Endlauf und drei gwischenläu- fen über je 800 Meter kamen die drei Entscheidungs läufe über 800, 1000 und 1200 Meter zum Austrag. Im 1. Lauf über 800 Meter siegte der Italiener Bösst vor Oskar Rütt und Oszmella. Letzterer hatte kurz vor dem Ziel Kettenbruch. Zm 2. Lauf über 1000 Meter ging wieder Dossi al» Erster durchs Ziel, 2. Rütt; Oszmella riß wieder die Kette kurz vor de» Ziel, so daß er sich mit dem 3. Platze begnügen mußte. Im 8. Lauf siegte Oszmella, während sich der Italiener mit dem 2. Platz vor Rütt begnügen mußte. I» Gesamtergebni» blieb der Italiener »U S Punkten Sieger über Rütt mit V und Oszmella »tt 7 Punkten. Unter den Klängen der italienischen Rattonalhymne fuhr der Italiener, stürmisch begrüßt, eine Ehrenrunde. Ein Punktefahren über 4000 Meter holte sichRös« » - Köln; 2. Siseaop, 8. Dedrich». — Roß bach siegte i»Prä«1eafahre» über 4000 Mtr. gegen Paul Krawer, 8. Schlinsog. — Ein internatio nale» v»ri«b«ren»«a sah den Kölner Hopp al» Sieger, 8. Mandelarzt, 3. Moritz. Den Abschluß de» Programm» bildete «inint« r - Nation«!«» Zweisitzerrennea über 1200 Meter, do» di« Mannschaft Oszmella-Schor» al» Sieger sah. 2. Mühlboch-Vufchen-agen, 8. Roß bach-Schlinsog. Wtttumister Walt« Rütt weilte heute -um letz te» Mal« mtter sein« Schülern, di« er vier Wochen unterrichtet hat. Der Dorsitzend« de» Bunde» deut sch« Radfahrerveretn« sprach ihm den Dank de» Bun de» aus. Dana mußte der Meister »tt einem Kran unter stürmischem Beifall de» Publikum» eine Rund« fahren. Di« einzelnen Vereine überreichten ihrem Lehr« Andenken an seine Kölner Tätigkeit. Vor d.» Eräffnung»r«m«n waren di« italienischen Fahr« von dem anwesend«» italienischen Konsul, dem Vertret« der Stadt Köln und de» Dor*«»enden de» Hamburg, 18. April. Di« Begegnung des Hamburger Sportvereins mit den englischen Lorinthians war mehr als ein sport licher Wettkampf und bedeutet« zugleich ein poli tische» und ein gesellschaftliches Ereignis. Seit dem Jahr« 1S14 hatte bis aus das Treffen Ber liner Preußen—Glasgower Teltes (Sommer 1923) jeder sportliche Verkehr mit England geruht. Der Hamburger Sportverein hatte der Bedeutung dieses Ereignisses Rechnung getragen. Für die englischen Gäste waren in dem bekannten Hotel Atlantic an der Alster Wohnungen belegt. Eine Reihe von Presse vertretern aus allen Teilen des Reiches batten der Einladung de» HSV. Folge geleistet; bei dem Spiel selbst waren offizielle Vertreter der Stadt anwesend, weiter auch der englische Ge neralkonsul. Der Lorinthians FL. London hat von eher seine Aufgabe darin gesehen, Missionen zu er- üllen. Die Wiederaufnahme und Anbahnung der portlichen Beziehungen mit Deutschland war eine lieser Aufgaben, deren Durchführung den Lorinthians alle Ehr« macht. In Hamburg selbst waren alle Hilfs mittel der modernen Propaganda in den Dienst der Sache gestellt. Filme und Flugzeuge traten in Tätigkeit. Die Zahl der Besucher des Spiels mag zwischen 15 000 und 20 000 liegen. Die Anteil nahme beschränkt« sich aber nicht nur auf die g«- wohnten sportlich interessierten Kreise. Das große Ereignis hatte neben den Vertretern der Hamburger Kaufmannschaft auch die englische Kolonie auf den Plan gerufen. Zn sportlicher Hinsicht war der Tag für den deut schen Meister ein wahrhaft glänzender Erfolg. Die Lorinthians in Hamburg 3:0 geschlagen — das ist ein« große Tat, und der Ruhm des Erfolges wird weit über die Grenzen kinausgehen, nicht n: Scha den der Bedeutung und des Ansehens des deutschen Fußballsports. Kommt doch gerade diesem Spiel im Hinblick auf die von Frankreich im Sommer des Jahres in Paris veranstalteten und ohne Deutschland vor sich gehenden Olympischen Spiele eine besondere Note zu, einmal wegen des Umstandes, daß auch > England sich im Fußballsport nicht am Pariser Tur- j vier beteiligte, da es die Vertreter verschiedener kon- tinentaler Lander nicht als Herrensportler ansieht, j dann aber auch, weil -er deutsche Erfolg gegen die Lorinthians seine Wirkung tun wird und zeigen wird, daß internattonal« Bewerb« ohne eine deutsche De- teiligung heute nicht mehr als vollgültig ange- sprachen werden können. Die Lorinthians zeigten sich in jeder Weis« als typische Vertreter Ve» englischen Herrensports Schon in der einfachen traditionellen Tracht — schwarze Hosen und weißes Hemd — dann aber auch besonders in ihren Handlungen, ihrem Auftreten und in der Durchführung de» Spiels. Die Spieler fair, ruhig und vornehm in j«der Phase des Kampfes, auch dann, al» das Resultat ungünstig stand, kein aufgeregter Kampf, keine unsportliche Handlung. Den Engländern fehlte leider der berühmte internattonale Torwart Howard Daker, aber Ersatz bei den Lorinthians ist sicher nicht Ersatz im landläufigen Sinne, denn dem Verein steht ja eine so große Zahl erstklassiger Spieler zur Verfügung, daß die De- setzung einzelner Posten keine Sorge macht. In der technischen Fertigkeit, in der Annahme und Abgabe de» Balles, in der Zusammenarbeit wie auch im offenen Spiel waren die Engländer überlegen. Der Erfolg darf nicht blenden und die Erkenntnis unterdrücken, daß der deutsche Fußball sport von den englischen Amateuren noch manches lernen kann. Das Ergebnis ist auch rein zahlen mäßig zu ungünstig für die Gäste ausgefallen. Wohl war den Torgelegenheiten und der Ausnützung der Chancen nach der Erfolg der Hamburger ehrlich ver dient, doch gibt das 3 :0-Ergebnis den Unterschied nicht richtig wieder. Mit der Anerkennung der Lei stungen der Gäste soll aber der Erfolg des HSV. in keiner Weise geschmälert werden. Der Ham burger Sportverein hat sich als einer der würdigsten Repräsentanten des deutschen Fußball sports erwiesen. Die Mannschaft hat gezeigt, daß sie großer Leistungen fähig ist. Hervorragend war die gesamte Hintermann schaft in welcher der besonders von internattonalen Spielen her bekannte Verteidiger Beier und der ehemalige Fürther Lang als rechter Läufer glänzten. Gegen diese beiden mußten die auch wirklich gut spielenden Halvorsen als Mittelläufer und Risse als linker Verteidiger zurücktreten. Auch der Tor wärter Martens hatte einen guten Tag und war jeder Situation gewachsen. Er hatte mehr zu tun, als sein Gegenüber auf der englischen Seite. Der HSV. wurde nicht oft richtig gefährlich, aber er nutzte die Gelegenheiten aus. Da» Ver dienst kommt Harder z», der alle drei Lore auf sein Konto bringen konnte. Doch auch Schnei- der ragte hervor und lieferte technisch und taktisch ein seines Spiel. Rave und Breuel waren schwächer, ohne schlecht zu spielen. Der fehlende Rechtsaußen Kölzen war durch den jungen Warn holtz gut ersetzt. Spielverlauf In der ersten halben Stunde des Spiels zeigte sich unverkennbar die englische Ueberlegcnhcit in technischer Hinsiwt und in der Zusammenarbeit. Man sab nicht das ost übliche restlose Einsetzen des Körpers, um Erfolge zu erzwingen. Ueberraschend konnte der H.S.V. die Füh rung an sich reisten, Schneider gab einen Ball in der Mitte ab. der englische Torwächter hatte die Möglichkeit, den Ansturm Harders abzuwebrcn. verpaßt aber den richtigen Augenblick und Harder lenkte den Ball in das unbewachte Tor. Der Jubel wollte kein linde nehmen. Die Lorinthians waren durch dielen Mttzersolg nicht aus der Rübe zu bringen. Mährend dir linke Seite und Mitte im Angriff gut arbeiteten, verdarb der Halbrechte manches. Die 30. Minute brachte den Hamburgern das zweite Tor. Wieder war es ein Fehler der englischen Hintermann schaft, der zum Ersolg der Hamburger führte. Der sonst vorzüglich spielende linke Verteidiger verpatzte einen Ball. Blitzschnell war Harder da. bedielt im Kampfe mit seinem Gegner die Oberhand und schickte einen prachtvollen Scbrägschust in das Netz. Durch diese Erfolge ausgerüttelt, legten die Hamburger fetzt die urfpritnglichc Unrube und Unsicherheit ab und lieferten den Engländern bis zur Pause einen ofsenen ausgeglichenen Kampf. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren die Sbo- rinthians wieder im Vorteil. Tann gab es ein drittes Tor für den H. S. V. Nochmals war Harder der Torschütze. Er nahm einen Ball von Breuel auS der Luft und schost unhaltbar ein. DaS Glück blieb bei dem deutschen Meister. Die Engländer konnten ihre Ueber» legenheit im Felde nicht zahlenmäßig anSdrücken. Der H S. B. bekam dagegen einen Elfmeter zugefprochen, weil der Ball «m Strafraum einem Engländer gegen den Oberarm sprang. Tic Entscheidung war an sich berech tigt, aber doch etwas reichlich hart, und so verzichtete Harderaus die Ausnutzung und lenkte den Ball abstcht- lieh vorbei. Beide Mannschaften ernteten verdienten Beifall. Der H. S. V. kann stolz auf seinen Erkolg sein. Am Abend fand zu Ehren der Gäste eine Festlichkeit im Uhlen- horster Fährhaus statt, wobei die offizielle Begrützung erfolgte. Ein müheloser Triumph -er Prager Slavia Slavia-VfB 4:0 (2:0) — Versagen des Leipziger Außboll-Altmeifiers Leipzig, 18. April. Di« fünfte ausländische Mannschaft, die man im neuen Jahre iu Leipzig zu Gesicht bekam, reihte sich ihren Vorgängern würdig an. Sie war ohne Zweifel eine Einheit, di« man mit Fug und Recht auf «ine Höhe mit den beiden Wiener Vereinen Hakaoh und Amateuren stellen kann, und di« an technischem Kön nen den ersten Ostergast in unseren Mauern, Makkabi- Brünn, erheblich übertraf und lediglich an Kampf- geist und Eifer ihn nicht erreichte. Hätten die Prager den Siegeswillen und die Erbarmungslosigkeit im Ausnützen gegebener Chancen zu ihrer prachtvollen Feldleistung aufgebracht, durch die sich vor allem die Amateur« auszeichneten, so wäre die zweite Oster- begeanung des VfB. für diesen zu einem Debatte ge- woröcn. Denn der VfB. hatte in seinem Karfreitagsspiel «inen ganz schwachen Tag. Man muß ziemlich lange Zeit zurückschauen, ehe man einer ähnlich schwachen Leistung der Blauweiß«n wiederbegegnet. Von den einfachsten bis zu den kunstvollsten Aktionen hin mißglückte der Leipziger Mannschaft alles. Kein Durchbruch gelang, keine Znnenkombination glückte — kurz: «in Pechtag erster Klaffe war der Kar freitag für di« Hiesigen. Viel Schuld daran trägt die verfehlte Aufstellung der Mannschaft, die Naumann auf halblinks. Deutsch auf linksavßen und Lederer al» Mittelstürmer »«stellt hatten. Die gesamte linke Angriftsseite hing so in der Luft und verlegte den Schwerpunkt de» Kampfes dadurch automatisch nach rekyt» — ohne daß di« Läuferreihe und Verteidigung dr« VfB. daraus ihr« Konsequenzen gezogen hatte. Bi«lm«hr wurde der schwache Angrisfstril mit kon stanter Bosheit in» Feuer geschickt, wo er sich ver blutete. In d« Läuferreihe stand vor der Pause Edy al» Zentrum. Er verschenkt« das Angriffssystem durch imsaesvrochenes „Nur-Derteidigung-Spltt". Di« große klaffend« Lück« zwischen Sturm und Ver teidig»» bracht« dadurch fen« Lustlosigkeit -um un- «bittlichen H«ranr«iftn, di« au» st«t» vergeblichen Anstrengungen geboren wird und die beim Sport mit eisern« Konsequenz zur Lrsatzlosigkeit führt. Um so schärf« trat bet dieser Sachlage die prächtige Leistung der Elavia in die Erscheinung. Vielleicht wurde die restlos« Uob«l«geuhett der Rotsterne erst )urch das Versagen ihrer Leipziger Gegner in jenes trahlende Licht gerückt, das die 4000 Zuschauer zu pontanem Beifall am Schluß des Spieles begeisterte. Dieser Beifall war restlos verdient, denn die Prager Gäste beherrschten den Ball in wirklich absoluter lleberlegenheit. Wiederum hatte man Gelegenheit, ein feines, aus den Zentimeter genaues Zuspiel, durch geistigtes Stellungsspiel und instinktives Ersoffen der besten Verwendungsmöglichkeit des Leders in selbst schwierigen Situationen zu bewundern. Wiederum sah man eine bestechende Leichtigkeit der einzelnen Mannschaltsglieder im Laufen, im Köpfen, im Wen den und Drehen des Körpers, sah blitzschnelle Starts, Festigkeit im Dribbling, Zähigkeit im Verfolgen des Gegners. Ueber allem aber schwebte die Idee fairsten Sportes. War es da ein Wunder, wenn sich die Sympathien des im allgemeinen so kalten Leipziger Publikums bald einschränkungslos den Gästen zuwandten? Nur einige Wort« braucht man unter den ge schilderten Umständen dem Spielverlauf zu widmen, der lediglich im Anfang die Leipziger verschiedentlich in bedrohliche Nähe des feindlichen Tores brachte. Diese seltenen Chancen aber wurden — trotz mehrmaliger Totsicherheit — verschenkt, und da- mit begann di« Lockerung des Dtannschaftsgefüges der Blauweißen. Schon 2 Minuten nach Spielbeginn führte eine seine durch Kopfstoß von halblinks aus verwandelte Flanke für die Gäste zum Tor. Nach einer halben Stunde spielte Hansi den Ball und placiert zum Torwart zurück, so daß dieser das Leder passteren lassen mußte. Rach der Pause ging Slavia (infolge Verletzung Edys!) durch Halbrechts mit einem dritten Tor in Front und stellte durch Elfmeter da» Lchlußergebnis her. Lederer» Hand war hierzu di« Veranlassung gewesen. In der Beurteilung der ein-einen Kämpfer gilt da» Hauptlob dem Innensturm der Gäste, ihrem linken Läufer und der Verteidigung einschließlich des Torwarte». Beim VfB. verdient Fiedler allein da» für ihn schon zur Gewohnheit «worden« Lob. Elf Fiedler im Pf-L. brächten den Altmeister wieder in «in« Form, wie er sie fett Lurt Hesse» Zeiten nicht wieder gehabt hat. Nach ihm gefiel Treuters Pflicht eifer und unermüdliches Kämpfen. Edy war ver letzt; deshalb soll sein« .Leistung" nicht kritisier! werden. Hansi und Naumann versagten, Schmöllei war weder als Läufer noch als Stürmer erfolgreich, während man Schlegel als Besten der Deckungs reihe diesmal nennen kann. Auch Deutsch gefiel als Läufer erheblich bester wie als Stürmer. Daulsen spielte unglücklich, Lederer war als Mittelläufer viel bester wie als Mittelstürmer. Fröhlich ohne schweren Fehler. Der Schiedsrichter Fuchs (LBL.) hatte kn dem fairen Spiel kein schweres Amt. Er imponierte aber erneut durch sein« Sicherheit, blsnn» rsettnvlttse. Fuß-all in Mitteldeutschland Leipziger Mannschaften ans Nelsen TuB. leistete sich nach mäßigem Spiele kn Weimar eine 2:3- Niederlage gegen den in guter Form befindlichen Sportklub. Pfeil spielte gestern in Löthen gegen Lötheu 02 und konnte sich mit 4:3 siegreich behaupten. Boi Halbzeit hatte der Kampf noch 3:1 für die Liu- heimftchen gestanden. Pfeil 2—Dritannia-Schönefeld 14:0, 3—3 8: L Olyuqüa trat in Stendal dem Meister der Alt mark, Viktoria-Stendal, gegenüber und siegte knapp 3:2. Spielvereinigung-Jena—Biktoria»LeiPzia 2:2 Die Leipziger Viktoria hinterließ in Jena infolge ihres sehr schönen und fairen Kombinationsspiels den besten Eindruck. In der Spielvcretntgiing-Jena erwuchs ihr ein sehr etfriger, allerdings noch nicht technisch so vollkommener Gegner. Den Einheimischen gelang es, kurz nach Beginn das erste Tor vorzulrgen. Viktoria glich durch den Halbrechten bald aus. Beide Torleute, beson ders aber Wedel, hatten stramm zu tun. Erst gegen Schlutz kam Viktoria wieder starker ans und konnte nocb einen Erfolg buchen. Sptelvcretntgung gelang eS aber, wieder auszugleichen und b»im Stande von 2:2 trennten sich die Vereine. Chemnitz schlägt Plauen 4:0 (0:0) Das in Ehemnitz vor 6000 Zuschauern auögc- tragrne Spiel brachte den Einheimischen einen glücklichci: Sieg. Die Plauener GSste waren wahrend der ganzer ersten Halbzeit überlegen und kamen nur infolge der ge ringen Durchschlagskraft des Sturmes zu keinem Erfolg. Nach dem Wechsel fand sich die Chemnitzer Elf bester zu sammen und hatte das Spiel meist in der Hand. To Tor des TageS erzielte der Mittelstürmer Lotze, der einen von einem vertrtdtger abpralleudeu Ball ein drückte. * Apold«: VfB.—SL.-Kottbus 4:2, SC.—Merse burg SV 3:1. Erfurt: Sportklub—Dresdner Sportklub 1:2, VfB.—FL.-Teplitz 2:0, Sptttvereinigrmg—Sport ring 3.1). Die Leipziger Sportfreund« verlor« gestern in Mayn (an der Lahn) 3^5 (2:3). Der holländische Fußballklub Ouick-Nymweoeu ver lor gestern gegen den Kölner Sportklub mit 4:3. Die Hollander entsprachen nicht ganz den Er wartungen, die man auf sie gesetzt hatte. Sie ließen sich von den Kölnern ihre Spielweise aufdrängen. Meteor-Weinberg« schlug in Köln di» Rhe- nania 3:1 (2:0). x Berlin: Maccab i-Brünn siegte gegen Norden- Rordwest-Derlin 4:1 (1:0). Die Ausländer-Mann schaft glänzte durch tadellose Ballbehandlung und Schnelligkeit. Trotzdem konnten die Berliner das Spiel in der ersten Hälfte noch offen halten, ließen später aber zusehends nach und mußten eine 4:1- Niederlage hinnehmen. — Pokalspiele: Span dauer Sportverein—BL. - Svandau 5:1, VfB.- Pankow—Komet - Lichtenberg 4:0. Gesell ¬ schaftsspiel: Schöneberger Kickers—Stern-Steg-) litz3:2. i, - Norddeutschland Hamburg: Union-Altona—Juventus-Turin 2s2/i Eimsbüttel—Ring-Dresden 2 :1. Kiel: Borussia—Union-Teutonia 4:1. Hannover: Städtespiel Hannover—Bremen 4:3. - Bremen: Sportverein—FL. Pasel 2:3, ATBS.— ' SL.-München-Gladbach 0:3. Geestemünde: Sportklub — Croneberg-Elderfold 1:4. Harburg: Borussia—Hohenzollern-Hertha-Kiel 2 : II Brauuschweig: VfB.—Sportklub-Göttingen 1:2. AL-Bilbao unterlag im Vorrundenspiel um die spauische Fußballmeisterschaft über raschend gegeu Athlrtic-Club Madrid 0:1. Tapfer—OFC-Warnsdorf Fußballer aus Nordböhmen hat der SD. Tapfer heute nachmittag 5.30 Uhr auf seinem Platze zu Gaste. Der DFL. Warnsdorf, der sich in friedlichem Wettstreit mit den Leipzigern messen wird, verfügt über eine achtbar« Spielstarke, wie die erst kürzlich gegen Ring-Dresden (IM) und die Leipzig« Viktoria (4:2) errungenen Sieg« beweisen; di« Elf der Gäst«^ die unter o«r Leitung ein«» ungarischen Train«» steht, pflegt — wie alle Mannschaften der böhmische« ersten Klaffe — das präzise flache Kombinationsspiel und wird di« Sellerhausen«! vor ein« schwere Aufgabe stellen. Usuls 5^0 Illir Dapkerplatr in Sellerlmusso vkö. lVurnsckorl.u- 8 O 8 KL 8 X lkorststn, Vrtsi'Hoimlsg, naekm. 4 Utzr 8V. ttnttsdsul - vrsscisn I-tUUttttmo» 2»« o»t»»vb»«u.
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