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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192404197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19240419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19240419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-19
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
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8oxuu»danck, cken IS. LpiH Sette S Vom Tage Gegen die Kinderarbeit Das Presseamt der Stadt Leipzig schreibt uns: Die Arbeitslosigkeit gebietet, die Beschäftigung von Kindern weitmöglichst einzuschränken. Mit gleichem Rechte erheischt dies das Wohl der Kinder. Die gesetzlichen Vorschriften über den Kinder, schütz besagen, daß in gewerblichen Betrieben mit 10 und mehr Arbeitern, in Werkstätten mit Kratt- betrieb, in Werkstätten der Kleider- und Wäschekon- fektion, in der Tabakindustrie, auf Bauten aller Art. in dem mit dem Speditionsgeschäfte verbundenen Fuhrwerksbetriebe, beim Mischen und Mahlen von Farben, bei Arbeiten in Kellereien und in weiteren, besondere Gefahren in sich schließenden Betrieben, Mnder nicht beschäftigt werden dürfen, auch nicht mit dem Austragen von Waren und sonstigen Botengängen. Ebenso ist im allgemeinen ihre Beschäftigung bei öffentlichen theatralischen Vorstellungen und anderen öffentlichen Sesmustcllungen unzulässig. Gänzlich verboten ist es, unter 12 Jahve alte fremde Kinder zu beschäftigen. Untersagt ist ferner jede Beschäfti gung fremder Kinder — z. B. beim Kegelaufsetzen, Zeitungsausträger, usw. —, ebenso di« Beschäftigung eigner Kinder für Dritte beim Austragen von Zer» tungen, Milch und Backwaren in der Zeit zwisä)eu 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens und vor dem Vor- Mittagsunterrichte. Sollen Kinder beschäftigt werden, so hat der Arbeitgeber dieses vorher dem Gewerbe amt schriftlich anzuzeigen. Di« Beschäftigung eines Kindes ist nicht gestattet, sofern nicht für das Kind vom Gewerbeamt eine Arbeitskarte aus gestellt worden ist, die der Arbeitgeber zu verwahren hat. In den gesetzlich zugelassenen Fällen der Be schäftigung von Kindern über 12 Jahre sind die vor geschriebenen Zeiten strengstens einzuhalten. Das Kinderschutzgesetz sicht bei Zuwiderhandlungen hohe Gefängnisstrafe vor. Ein Beweis, daß es dem Gesetzgeber voller Ernst um den Schutz der Kinder ist. Die Aufsichtsbeamten sind erneut zur scharfen Ucbcrwachung angewiesen worden und gehalten, jede Zuwiderhandlung unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Das neue Zreimaurertum Ueber das Freimaurertnm sind im Publikum viele irrige Ansichten verbreitet. Diesen falschen Meinun- gen entgegenzuwirken und Klarheit über das Wirten der Freimaurer zu verbreiten, ist Ziel des Vortrages „Das neue Freimaurertu m", den Dr. Weigt aus Honnaver am Mittwoch, den 23. April, in einem in der Loge zu den ä Ringen im Frei maurerbund zur ausgehenden Sonne (F. Z. A. S.) halten wird. Einladungen werden zugesarrdt auf Meldungen im Logensekretariat Elsterstraße 38, Lrdg. Der Frankfurter Zug. In dem von uns v«r' öffentllchten Bahnsteigsührer ist der Nachtzug nach Frankfurt a. Ai. irrtümlicherweise mit der Abfahrt»' zett vvn-^1.40 Uhr angegeben worden. Wir möchten deshalb hiermit daraus verweisen, daß dieser Zug den Leipziger Hauvtbahnhof bereits abends 10 Uhr 4 Minuten verläßt. * Osterfonderzug Berlin—Ostpreußen. Der Oster- sonderzug Berlin—Ostpreußen, der am Donnerstag, dem 17. April, von Charlottenburg 6.11 nachm. ab geht und in Königsberg 10.37 vorm. ankommt, wird mit ermäßigten Fahrpreisen gefahren. Für Osterausflüge ist dieser Zug ganz besonders günstig, weil deutsche Neichsangehör.ge, die diesen Zug benutzen, weder Personalausweis noch visierten Paß brauchen. * Deutscher Eisenbahn-Personen- und Gepäck-Tarif, Teil s. Am 1k. April erschien eine Neuausgabc des Deutschen Eisenbahn-Personen- und Gepäck Tarifs, Teil I. Gleichzeitig wird die Ausgabe vom 1. Oktober 1922 mit den dazu erschienenen zwanzig Nachträgen aufgehoben. Die Beseitigung dieses tarif lichen Ungeheuer», das sich allen Sprüngen der Geld- enttvertung und Inflation anpassen mußte, wird all seits mit Freuden begrüßt werden, da ein Zurecht finden in ihm nahezu unmöglich war. * Steuer für ausländisch« Kraftsahrzeuge. Die Steuersätze für ausländische Kraftfahrzeuge, die zu vorübergehendem Aufenthalt in das Inland ge langen, sind nach einer soeben bekanntgegebcnen Ver ordnung des Reichsministers der Finanzen ermäßigt worden. Die Steuerkarte kann außer auf die im 8 7 Absatz 2 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes bezeichneten Zeiträume auch auf einen Monat oder auf zwei Wochen ausgestellt werden- Die Steuer beträgt für die Dauer von einem Monat ein Sechstel, für die Dauer von zwei Wochen ein Zwölftel der Iahres steuer unter Aufrundunq auf volle Goldmark. "Der Mindestbetrag ist 5 Goldmark. Die Verordnung tritt am 20. April in Kraft. Nach dem ihr beigcfügten Tarif beträgt die Steuer für Krafträder sowohl für zwei Wochen als auch für einen Monat 5 Goldmark, für ein- oder zweisitzige offene und Sommerverdeck wagen 14 und 27 Mark, für solche Wagen mit sonstigem Aufbau 20 und 40 Mark für zwei Wochen und einen Monat. Sie steigt für drei- und viersitzige sowie für fünf- und sechssitzige offene und Sommer verdeckwagen auf 34 und 57 Mark und für Wagen mit sonstigem Aufbau auf 44 und 70 Mark für zwei Wochen rmd 67, 114, 87 und 140 Alark für einen Monat. Für Wagen mit mehr als sechs Sitzplätzen ist die Steuer für zwei Wochen auf 97 und für einen Monat auf 194 Mark bemessen. Für Kraftomnibusse und Lastkraftwagen, mit Ausnahme der elektrisch oder mit Dampf angetriebenen Lastkraftwagen, sowie der Zugmaschinen ohne Güterladeraum, wird die Steuer nach dem Eigengewicht des betriebsfertigen Kraft fahrzeuges erhoben. De beträgt bei 500 Kilogramm Eigengewicht fiir zwei Wochen und einen Monat je 5 Mark und steigt für je 500 Kilogramm Mehr gewicht mit fallender Staffel. Bei einem Eigen gewicht von mehr als 4000 Kilogramm beträgt die Steuer für die beiden Zeiträume 17 und 34 Mark. ! Neue Affen im Zoo Im Zoologischen Garten sind abermals neue Affen eingetroffen: ein junger, wohlentwickelter Man drill und eine Pavianmutter mit Jungen, das sie mit wahrer Affenliebe versorgt. Die größte Sehens würdigkeit im Affenhaus bleiben aber die beiden Familien der großen Paviane, besonders der Geladas. Im ersten Herdenkäfig führt ein alter Affenvater strenges Regiment. Er braucht nur die roten Augenlider zu heben, um die ganze Gesellschaft in Schach zu halten. Mit seinem riesigen Schulter behang und der halbnackten roten Brust wirkt er überaus imposant. Er wurde dem Garten von Herrn Künzel, dem Direktor der 1l. T.-Lichtspiele, geschenkt. Merkwürdigerweise sind die Geladas, denen nur die Menschenaffen an Größe überlegen sind, aus- gesprochene Grasfresser. Fast den ganzen Tag suchen sie im Kleeheu herum, beriechen die Halme, zerbeißen sie und schieben die Stücke zwischen die Backzähne. Wenn sie in Wut geraten, klappen sie die Oberlippe hoch und lassen ihre gewaltigen Reißzähne seben. Wer das einmal beobachtet hat, wird verstehen, > warum selbst Leoparden, diese Erzfeinde aller Affen, den alten Pavianen möglichst aus dem Wege gehen. Erwischt. Zu dem von uns gemeldeten Diebstahl von zwei wertvollen Geigen erfahren wir, daß die Instrumente inzwischen wieder zur Stelle gebracht worden sind. Der D'eb ist in Bremen festgenom men worden. b. Kellereinbruch. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag drangen Diebe in die Keller de» Grundstücks Nostizstraße 7 ein. Sie erbrachen die Schlösser und stahlen u. a. ein Fahrrad, einen Reisekorb und mehrere Büchsen Konserven. Die Einbrecher sind anscheinend bei ihrer Arbeit gestört worden, denn sie haben nur einen Teil der Keller erbrochen. Hugo Otaudtgs Schülerinnen und Freunde wolle», wie un» geschrieben wird, ihres verehrten Meisters Grabstätte von Felix Psetfsrrö Künstlcrhand ge stalten lassen. Wer in Dankbarkeit für den groben, kräfteerwcckendcn Pädagogen dazu mithelsen will, sende einen Beitrag an das Postscheckkonto 52940, Leipzig- Kleinzschocher, Tieskaustr. 105, Dr. Paul Mettzner. Ehejubiläum. Richard Funke und Fran Rosa geb. Cchwanert, Nürnberger Straße 41, waren am 17. April 40 Jahre verheiratet. Oie Beschäftigung Schwerkriegsbeschädigter Die Reichsrcgierung hat auf Grund des Ermäch tigungsgesetzes am 13. Februar 1924 eine neue Aus führungsverordnung zum Gesetz über die Beschäf tigung Schwerbeschädigter (in der Fassung der Be kanntmachung vom 12. Januar 1923) erlassen, die im „Rcichsgesctzblatt" veröffentlicht worden ist. Die neue Verordnung hebt die in einigen früheren Reichs verordnungen enthaltenen Ausführungsbestimmungen zum vormaligen Schwerbeschädigtengesetz (vom 6. April 1920) auf, soweit sie nicht in die neue Ver ordnung übernommen werden, und bringt außerdem verschiedene für Arbeitgeber und Schwerbeschädigte beachtliche Neuerungen. Unverändert bleibt die Verpflichtung des Arbeit gebers, 2 v. H. der insgesamt vorhandenen Arbeito- platze mit Schwerbeschädigten zu besetzen, wobei auf 20 bis einschließlich 69 Arbeitsplätze der erste, auf 70 bis einschließlich 119 Arbeitsplätze der zweite Schwerbeschädigte usw. (um je 50 fortschreitend) ein gestellt werden muß. Ausnahmen kann auf Antrag nur die Hauptkürsorgestelle unter den im Schwer- beschädigtengesetz vorgesehenen Bedingungen zulassen. Bei der Berechnung der Arbeitsplätze werden mehrere Betriebe desselben Arbeitgebers im Bezirke der gleichen Hauptfürsorgestclle oder in den Bezirken be- nachbarter Hauptfürsorgestellen zusammengerechnet. Abweichend von den bisherigen Ausführungsbesttm- mungen beginnt diese Einstellungspflicht auch in den Betrieben der öffentlich-rechtlichen Körperschaften bei mindestens 20 Arbeitsplätzen. Auch kann gegenüber einer solchen Körperschaft mit weniger als 20 Ar beitsplätzen die Aufsichtsbehörde auf Antrag der Hauptfürsorgestelle bestimmen, daß ein Arbeitsplatz für Schwerbeschädigte vorzubchaltcn ist. Gegenüber privaten Arbeitgebern kann dies die Hauptfürsorge stclle selbst anordnen, wenn der Betrieb im Bereiche dieser Hauptfürsorgestelle weniger als 20 Arbeits plätze zählt, die Betriebe dieses Arbeitgebers im Deutschen Reiche zusammengerechnet, aber über mehr als insgesamt 20 Arbeitsplätze verfügen. Eine wichtige Neuerung zugunsten des weiteren Kreises der Erwcrbsbcschränkten ist ferner, daß als Schwerbeschädigte auch solche Personen zu gelten haben, denen die Hauptfürsorgestelle den Schutz des Schwerbeschädigtengesetzes vor dem 1. Januar 1923 zuerkannt hat, ohne seitdem dies« Gleichstellung mit den Schwerbeschädigten zu widerrufen. Im Zusammenhang mit dieser Ausführungs verordnung wird nun amtlich noch besonders darauf hingewiesen, daß die Bestimmungen des Schwer- beschädigtengcsetzcs (in der Fassung vom 12. Januar 1923) insbesondere der Kündigungsschutz für die Schwerbeschädigten grundsätzlich weiter bestehen und daß die Behörden, ebenso wie die privaten Arbeit geber, gegenüber der Sauptfürsorgestelle (Landesamt für Kricgerfiirsorge in Dresden und seine Abteilungen für Schwerbcschädigtenfürsorge) nach wie vor zur Auskunftertcilnng verpflichtet sind und den sich aus dem Schwerbeschädigtengesetz ergebenden Anordnun gen zu entsprechen haben. Rundfunk-Programm Letpzi«. Sonnabend, den IS. April 1S24 (Karsonnabcnd), mittag« 1 Uhr: Pressebericht: 4.30-6 Uhr: Nachmittags- konzert der HauSkapellc-, 7.30 Uhr abend«: Vortrag Ernst Smtgelsti: Ostern in Rom. 8.15 Uhr: Geistliche« Abendkonzert mit nachsolgendcm Programm: Meta Jung-Steinbrück, Konzertsängerin: Dr. Wolfgang Rosen thal, Konzertsängcr. Ter Leipziger Madrigalchor. Leitung Kantor Albert »ranz. Bach: Arioso aus der ! Johannespasstou: Betrachte meine Seele (Rosenthal). Bach: Zwei Lieder aus dem Schcmcllischcn Grsangsbucb: Liebster Herr Jesu, Komm sügcr Tod .Rosenthal). Ro- srlli: Adoramus te Shriste. Schubert: Heilig ist der Herr (Madrtgalchor). Mendelsselni: «rrie aus PauluL Gott sei nur gnädig (Rosenthal). Mozart: AgnuS dci (Sung-Sltinbrück). a) Mozart: Ave verum: b) Michael Haydn: Und «S ward Finsternis (Madrigalchor). Am Blüthnerslügel: Fricdbert Sammler, Lehrer am Konser vatorium. Anschließend: Pressebericht und Soudervor- sührung sür das Varietee Tret Linden, Leipzig. Berlin. Sonnabend, den IS. April, 4.30-4) Uhr: Berliner Funk- Kapell« (Unterhaltungsmusik), 7 Uhr: Vortrag des Herrn Prof. Adolf Weißmann: „Musik im Hause", 8.3V Uhr: 6. Sonderveranstaltung der Funk-Stunde, A.-G. Mitwir kender Mattia Battistmi. u. a. London. Sonnabend, de» IS. April. 5 30 Nür Kindergeschichten: Ta ul« Sophie am Klavier. „Line Reise um die Well: SiNgapore." .Tie Saahinset", Kapitel S, Leit 2 von Robert Louis Stevenson. Nachrichten jur Kinder. 6.15 bis 7 Uhr Pause. 7 Uhr Zettsignal vc-m Big Ben (erste Ausgabe neuester Nachrichten. Lokalnachrichte» und Wet tervoraussage. 7.15 Ubr Kapitän Richard DvelvetrceS über .Alttosahren". 7,3o Ubr Populäres Programm, der Luftschifser Sapeller: Marsch „Pro Palria" von Clark. Ouvertüre .Morgen, Mittag und Nacht" von Suppe. Barcarole .Der Gondoliere und die Nachtigall" von Langet). Carmen Hill (Mczzo-Soplan): .Drei Fischer" von Hullab. „Tief im Walde" von Lardon Ronald. „Die Zauberpfeifer" von Brewer. Die Kapelle: Pot pourri nach Verdi, arrangiert von Godsrcy. Humoreske: .Trauermarsch sür eine Marionette von Gounov. Alan Turner (Bariton): .Aus, ans, erwach!" von Cowen. .Liebeslied der Beduinen" von Pinsun. Orchcstermusik: Ballettmusik aus .Sylvia" von TelibeS. Duett „PalS" von Barnard. Carunu Hill: .Ci» kleines Lied in d«r Dämmerung" von ConngSbv Clarke. „Tie Lieder, di« meine Mutter laug" von Grimehaw. „Der Frühling ist in meinem Gatten" von Tennenl. 9,15 Uhr Leslie G. Mainland: Spaziergang durch den Zoo. 9.30 Ubr Zeit signal von Greenwich und ztve te AnSgabc neuester Nach richten. Lokalnachrichten und Wettervoraussage. 955 Uhr Populäres Programm. Orchcslcrmusik: Erinnerungen an (Krieg von Eharles Godfrey. Alan Turner: „Trinkt nur mir zu", altenglisches Lied. „Der Burscln: in Umsorm" von Margeison. Orchestennusik: .Im Uhreuladen" von Orth. Louis Hertel: .Mixed Grill". Orchester: .In der Werkstatt deS Weihnachtsmanns" von Anon. Potpourri aus «Chu Chi» Cchow ' von Noriou. Marsch der Flieger truppe. God save the King. N Uhr Schluß. cllur-Li-l ctss Bagsdlstt" 2iDi 1. Osker- lelerksge cäem llniSi-). Drei seri rrül<zeleilt y^erclen. Oskeri Sie sder ditte sOkorl Idre ^rr Leige JodsrtrtisgQsse S Oder ir» eiO er bllisle des L.e!x> riger ^egediQttss sd. keinen Wert mehr, seit die Mcedusensteine im Handel wären. Als ich dich dann fragte, was das Wort Medusa bedeutete, antwortetest du — und das Wort habe ich nicht begriffen: Die Medusa ist der vierzehnte der Planeten, die um jene Zentralsonne kreisen, die wir unter dem Namen Sirius kennen." „Das ist Wahnsinn!* Mr. Tittle versank in Grübeln. Seine Ge danken krallten sich plötzlich an das noch un geklärte Phänomen der Diamantenfunde. Hier . . . hier . . . hier war die Lösung der Geheimnisse. Alle Steine, alle, alle waren un echt. Liner Erfindung verdankten sie ihr Ent stehen . . . Doch . . . Medusa? . . . Planet des Sirius? . . . Wo kreiste er im Weltall, welche Strecken lagen zwischen ihm und der Erde? . . . Konnte ein Mensch organische Be standteile aus dieser unendlichen Entfernung zur Erde bringen? Nein. — Ein Diamanten regen dann? Ausgeschlossen. Diese unechten Steine waren nur in den bekannten Land- strichen angeblich gesunden worden, wo es immer schon Diamanten gegeben hatte. Echt oder unecht? Waren die Medusensteine denn unecht? Mas war hier Maßstab? „Ist es dir möglich, Christine, mir nochmals wörtlich zu wiederholen, was ich dir Uber die Medusensteine gesagt haben soll . . .?" „Ich will's versuchen." Mr. Tittle schrieb. Christine diktierte. James legte die Bogen beiseite. „Du hast vielleicht den Menschen einen großen Dienst erwiesen, Christine." „Ich verstehe nicht, daß du diese Sache so ernst nimmst, bist du etwa auf jener Medusa gewesen, die irgendwo im Archer herum schwimmt?" „Sterne schwimmen nicht, Kind." „Du bist ein langwelliger Kerl, James." „Christine! Ich bin seit Wochen einem un erhörten Gaunerstreich auf der Spur. . ." „Bist du denn Detektiv?" „Rein, es ist nur mein Sport. Und du gibst mir plötzlich eine Lösung, die für Menschen begriff« zwar unmöglich aber genial erdacht ist." 16 f „Du schmeichelst ja nur dir, drnn ich i-abe dir nur deine eigenen Worte wiederholt." „Ich habe das nicht gewußt, wie gesagt. Ich meine, ich selbst." „Ah! Willst du etwa auch behaupten, mir niemals Liebe geschworen zu haben?" „Christine, ich bitte dich! Ich liebe dich wirklich. Aber gesagt habe ich's «dir noch nicht, das war ein anderer." „Gibt es etwa zwei Tittles in dirsem Hause?" „Nein." Christine flammte ihn an. „Mein Herr, das läßt sich keine Dame bieten! Und wenn ich zehnmal inkognito nach Monaco reise, wenn ich Abenteuer liebe wie Sie ihren Detekttvsport, ich bleibe immer, wer ich bin. Ich hatte mir vorgenommen, nur den Mann zu heiraten, den ich liebe, ich wollte mich durch nichts anderes bestimmen lassen. Ich glaubte ihn in Ihnen gefunden zu haben. Aber Sie sind ein Schuft. Wie könnte ich Ihnen je vertrauen, wenn Sie mich heute schon be lügen! Leben Sie wohl!" „Liebste Christine. Ich liebe Sie ja." „Wenn Sie mich liebten, hätten Sie nicht schon drei Frauen unter die Erde gebracht!" (O Unlogik des Weibes!) „Sie leben ja noch, Christine." „Um so schlimmer! Wenn Sie mich liebten, hätten Sie mir Ihre Ehen nicht verschwiegen. Ich bin nicht kleinlich. Nein. Wenn Sie mich liebten, hätten Sie nicht so mit meinen Ge fühlen gespielt. Das ist Ihrer unwürdig. Bitte lassen Sie mich nach Nizza zurückfahren!" „Nein!" „Also auch da» noch!" „Sie müssen mich erst anhören." „Nein!" Sie lautete, bestellte den Wogen. Ging. Mr. Tittle saß allein im Klubsessel «nd lacht« wie ein Verrückter. Bor tiefer Hilflosigkeit. (Fortsetzung folgt.) Me-userrsteine Ein phantastisch - grotesker Roman von Palar tzüov „Aber Euer Gnaden!" „Vielleicht habe ich der Welt damit einen zweiten Tizian erlitten." Der Diener stand mit offenem Munde, 120 000 Franken in den Händen, und starrte Christines Auto nach. Als es verschwunden war, sagte er zu seinen Kollegen: „Den Teufel werde ich tun, mit dem Vermögen wieder anfangen, Decken zu streichen." * . * Christine Dc'jot verführte Mr. Tittle nicht. Sie ließ den Chauffeur vor dem Palace-Hotel in Nizza hallen, da sie noch nicht gespeist hatte. Sie war an James' Seite so ganz Dame von Welt, daß sie ihn in Erstaunen setzte. Sie plauderte in rücfl)altloser Fröhlichkeit, verriet Charme, Bildung, Klugheit. Mr. Tittle war sofort ernsthaft in sie ver liebt, und das wollte etwas heißen. Nein, diese Frau — was kümnkertc ihn ihr« Vergangenheit — war ein Engel! Der „freundliche" Leser wird zunächst skep tischer sein. Christine Bejot war aber tatsächlich ein Engel, wenn diese Bezeichnung überhaupt auf einen Menschen anwendbar ist. Sie war bei ihren 20 Jahren von so voll endeter Schönheit, daß Mr. Tittle einen Augen blick daran dachte (La sich väterlicherseits der Geschäftsmann in ihm regte), sie von dem eben der Menschheit gewonnenen zweiten Tizian porträtieren zu lassen. Glücklicherweise gab er den Gedanken sofort wieder auf. (Decken streichen! Decken streichen!) Ium ersten Male fühlte er sich einer Frau nicht gewachsen, er war hingerissen, verliebt und zu Aer Torheit fähig. „Was werden wir nachher anfangen, liebe Christine?" (Himmel, sie ließ sich die Anrede gefallen.) „Was du willst, lieber James." Lieber James! Lieber James! Wie wett war er vorgestern in seiner eigenen Abwesen, hett gegangen? „Du bist eine große Künstlerin." (Schauspielerin wollte er nicht sagen.) „Habe ich dir nicht von mir erzählt, lieber James?" . . . „Nichtig!" """" „Wenn du wieder in der Bar tanzen möchtest?" „Ich? Ich verkehre nie in der Dar, und tanzen kann ich überhaupt nicht." „Aber James!" Sie lachte hell auf. „Wer hat in die Bar gewollt, du c-d.'r iH:' „Ich," gab er kleinlaut zu. „Wer wollte tanzen?" „Ich!" „Wer hatte den Einfall . . ." Herrgott, was ist mir denn vorgestern alles eingefallen, dachte er. Er wollte sie auf die Probe stellen. Er mußte wissen, ob man ihn irgendwie begaunern wollte, oder ob er tat sächlich krank war. Er sing an, es selbst schon zu glauben. „Höre, Christine, du darfst dir etwas wün schen, was du auch willst ..." . Sie leerte einen Kelch mit Champagner. ' „Wünschen, ich? Danke, ich lasse mir von einem Herrn nichts schenken." Mr. Tittle starrte sie an. Ein Trick! Ein Trick! „Ich schenke dir einen Schmuck, wie du ihn nie besessen hast, von Smaragden und Dia- manten, wenn du bereit bist, mich zu begleiten." „Wohin?" ; „In meine 'Wohnung." „Aber gern, liebster James." (Liebster James!) Jetzt war Mr. Tittle überzeugt, daß ein« Gaunerei geplant war. Vielleicht l^tte er selbst den Schauolatz gewählt, der dazu längst bestellt war. In seiner Wohnung also wollte man ihn überfallen. Wartet! „Ich werde sofort das Auto bestellen." E« erhob sich
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