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Balken ein starkes Holzstück mit Versatzung einzapft, durch dessen Mitte der Anker mit einer Schraubenspindel reicht und eine Unterlagsscheibe samt Schraubenmutter aufnimmt. Der Splint n greift hinter ein Paar etwa 0,s in lange, horizontal liegende Schienen b b nnd faßt so ein großes Stück Maner. 8 4. Konstruktion der Zwischendecken. Die Ausfüllung der zwischen den einzelnen Decken balken verbleibenden Zwischenräume, der Fache, zur Bil dung der Decke und des Fußbodens wird sich nach den Anforderungen zu richten haben, die man an die Decken bildung in Bezug auf äußere Gestaltung, Feuersicherheit, geringe Leitungsfühigkeit von Schall und Wärme, Leichtig keit u. s. w. stellt. Zu den älteren Konstruktionen gehören die sogenannten Windelboden, bei denen man gestreckte, ganze und halbe Wind elb öden unterscheidet. Die gestreckten Windel boden sind wenig im Gebrauch und nur bei gauz unter geordneten Räumen anwendbar. Die Konstruktion besteht darin, Fig. 266, daß man sogenannte Schlehtstangen, das sind etwa 9 om im Durchmesser starke, runde oder auch gespaltene Stangen von Kiefern-, Erlen-, Birken- u.s. w. Holz, die vorher mit Strohlehm umwunden werden, dicht nebeneinander und mit abwechselnden Stößen, die auf die Balken treffen, quer über diese streckt und mit einigen hölzernen Nägeln befestigt. Die obere und die untere Flüche werden darauf mit Strohlchm glatt gestrichen, oberhalb der Fußboden, gewöhnlich ebenfalls aus einem Lehmestrich bestehend, aufgebracht, und die Untersicht in der Regel geweißt Der ganze Windelboden wird hergestellt, indem nach Fig. 267 in einer Entfernung von 7 bis 9 em von der Unter kante der Balken Nuten in dieselben cin- gearbcitet nnd in diese mit Strohlehm umwickelte Stakhölzer — auch Stickhölzer, Schlierhölzer, Spreizen genannt — dicht aneinander eingeschoben werden; die Stak hölzer sind am besten gerissene, nicht geschnittene, eichene oder forlene Hölzer von 3 bis 4 om Stärke bei 6 bis 8 ein Breite. Die Unterfläche des „Gewickels" wird bündig mit den Balken glattgestrichen, in der Regel gerohrt oder mit Rohrmatten überzogen und verputzt, während die Balken fache oberhalb mit reinem, trockenem Sande aufgefüllt werden, was natürlich erst nach vollständigen! Anstrocknen Fig. r«7. des Strohlehms geschehen kann, wozu je nach der Witte rung 5 bis 6 Wochen erforderlich sind. Bauschutt, wie überhaupt alle Materialien, die organische Stoffe enthalten, dürfen zur Ausfüllung nicht verwendet werden, und auch bei Schlacken ist große Vorsicht geboten, da diese vielfach ungeeignete Beimengungen enthalten, und bei Zutritt von Feuchtigkeit leicht schwefelige Dünste entwickeln, die gesund heitsschädlich werden können. Die mit dem ganzen Windel boden konstruierten Decken halten warm und leiten den Schall schlecht, sie haben dagegen ein großes Eigengewicht und erfordern daher ein starkes Gebälk, weshalb ihnen vielfach der halbe Windelboden vorgezogen wird, der ge ringeres Eigengewicht besitzt, aber den Nachteil der Hell hörigkeit hat. Bei dem halben Windelboden werden die Nuten etwa 9 bis 12 pm von der Oberkante der Balken an gebracht, und hier entweder die Stakhölzer eingelegt und mit Strohlehm umwickelt, Fig. 268, oder es werden, um Fig. LS8. das Eigengewicht der Konstruktion noch mehr zu verringern und die Arbeit zu vereinfachen, die dicht aneinander ge legten Stakhölzer etwa 6 om dick mit Strohlehm über tragen, auf den nach erfolgtem Trocknen wieder die Sand auffüllung gebracht wird. Statt der Stakhölzer können Fig- SSS. auch Brcttstücke oder Schwarten auf seitlich an die Balken angenagelte Latten eingelegt werden, wodurch sich der so genannte Streif- oder Fehlbvden ergiebt, der ebenfalls