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66 Viertes Kapitel. einander zu verschrauben; ans denselben sind die Haken zum Aufhängen der Gegenstände angebracht. Statt mit Hohlgipsdielen können leichte Wände auch mit Sprcntafeln von vr. Kap in Stuttgart hergestcllt Fig. 223. Fig. 224. G 8 sj jj G 2 werden. Sie bestehen aus einer Mischung von Gips, Kalk, Spreu, Sügespünen, Kork, Lohe, tierischen Haaren und Leimwasser, und kommen in fertigen trockenen Stücken von 0,67 m Länge, 0,3» in Breite bei 10 ein Dicke in den Handel. Sie lassen sich gleichfalls mit jder^Süge zer schneiden und werden in der gewöhnlichen Weise mit Gips mörtel oder Kalkgipsmörtel vermauert und verputzt. Sie können wie die Gipsdielen nur Verwendung finden an solchen Orten, die den Einwirkungen des Wassers oder feuchten Dünsten nicht ausgcsetzt sind; bei Umfassungs- Wänden ist deshalb nach außen entweder Putz oder eine Verkleidung mit Schindeln, Schiefer oder Metall anzu bringen, wobei zwischen Spreutafeln und Verkleidung ein Zwischenraum von 3 bis 8 cm gelassen wird, Fig. 224 Zu Scheidewänden über dem Hohlen eignen sic sich gut, da sie nur circa 55 tcpl Pro Quadratmeter wiegen, so daß in den gewöhnlichen Fällen besondere Tragkonstruktionen nicht notwendig werden. Diese Wände haben jedoch eben falls den Mißstand, daß Nägel nur ungenügenden Halt finden. Fig. 224». 8 7. Lattenwände. Zu Raumabteilungcn in Kellern, auf Dachboden u. s. w. verwendet man häufig sogenannte Latten- wünde; sie erhalten ein Gerippe aus Rahmenschenkeln, 7 bis 0 om stark, das wie eine Riegelwand aus. Schwelle, Pfctte, Pfosten, Bügen und Riegeln besteht. Die Pfosten stehen in Entfernungen von etwa 1,8v in, und die Büge und die Riegel werden so angeordnet, daß die lotrecht und mit Zwischen räumen von 3 bis 6 em dagegen gelegten Latten auf je 1 bis 1,2 ni einen Nagel bekommen können. Das Gerippe muß so abgebunden wer den, daß die Hölzer auch bei ver schiedener Stärke auf derjenigen Seite bündig liegen, auf der die Latten befestigt werden. Fig. 225 zeigt eine solche Lattenwand in der Ansicht und im Durchschnitt, und Fig. 226 einen Teil der festen Wand und der Thüre in größerem Maßslabe, h 8 8. Zäune und Einfriedigungen. Die hölzernen Einfriedigungen — Bretter- und Lattenzäune — bestehen aus einem Gerippe von Pfosten und Riegeln. Kleinere Pfosten werden unten zugespitzt in die Erde cingetrieben, größere Pfosten, die aus ein stämmigem Holze bestehen, bleiben, so weit sie in die Erde kommen, rund, und iverden mit Erde oder Lehm fest ein gestampft. Um sie vor raschem Verfaulen zu schützen, wird der in der Erde befindliche Teil an der Oberfläche etwas verkohlt oder mit Steinkohlenteer, Carbolineum und dergl. getränkt; das Tränken mit diesen Stoffen erfordert jedoch, daß das Holz durchaus trocken ist. Über Boden können die Pfosten und ebenso die Riegel, die in zwei Reihen anzuordnen sind, — die untere etwa 0,3o in über Boden, die obere ebensoweit von den Köpfen der Pfosten entfernt — entweder rund bleiben, oder nur an der Bundseite geebnet oder allseitig bearbeitet sein. Die Anordnungen sind so zu treffen, daß das Wasser 1) Kircher, Vorlagen für den gewerblichen Fachunterricht.