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278 Elftes Kapitel. die Punkte 1, 3, 5 und 7 laufen. Hierdurch werden die Auftritte a 1 und 7 b etwas kleiner als die des geraden Treppenteiles und etwas größer als die der Stufen 9, 10 und 11, so daß ein Übergang vermittelt wird, der der Wange ein besseres Ansehen gewährt, als wenn der ge wöhnliche Auftritt plötzlich in den viel kleineren der geschweiften Stufen überspränge. Bei hölzernen Treppen pflegt man die Fugen zwischen den geraden Wangen und dem Krümmling nicht senkrecht auf die Richtung der ersteren zu stellen, sondern lotrecht zu richten, so daß sie für den cylinderförmigen Krümmling mit dessen Mantellinien zusammenfallen. Die Verbindung des Krümmlings mit der geraden Wange geschieht durch Versatzung und einen Doppelzapfen, ganz ähnlich wie dies Fig. 12, Tafel 81, zeigt. Außerdem zieht man aber gewöhnlich noch einen eisernen Schraubenbolzen durch beide Wangenteile, dessen versenkter Kopf in eine auf der Unterflüche der Wange eingelassene eiserne Schiene greift, und dessen Schraubenmutter in die Oberfläche der Wange ganz eingelassen und mit Langholz verspundet wird. Fig. 4 und 5, Tafel 82, zeigen diese Verbindung. Eine andere Verbin- ^ Ns-«-«3. düng ist folgende: Statt durch Zapfen und Versatzung werden die beiden Wangen stücke nach Fig. 693 bei a a durch zwei Dollen mit einander verbunden, und rechtwinkelig zur Fuge wird ein Schrauben-Bolzen b durchgezogen. Dieser erhält keinen Kopf, sondern an jedem Ende eine Schraubenspindel, und die beiden runden Muttern werden nach Fig. ^ (in größerem Maßstabe), einem Sperrrade ähnlich, mit zahnartigcn Einschnitten an ihrem Umfang versehen. Hinlänglich groß aus gestemmte Öffnungen o in den Wangen erlauben ein vor läufiges Aufschrauben der Muttern unmittelbar mit den Fingern, und sobald sie etwas angezogen haben, können die Muttem wegen ihrer zahnartigen Peripherie, unter Anwendung eines Stemmeisens und Hammers, äußerst fest angezogen werden. Ist dieses geschehen, so werden die Löcher c mit Langholz zugespundet, weshalb sie schon an fänglich parallel zu den Holzfasern eingesteinmt werden. Die Auffindung der Gestalt des Krümmlings u b und der zur Darstellung desselben nötigen Schablonen ist in Fig. 694 und 695 in größerem Maßstabe gezeichnet, und zwar im Grund- und Aufriß mit der Konstruktion der Schablone. Zunächst findet die Abwickelung oder „Ver streckung" des Krümmlings und der angrenzenden Wangen <7 l — " I teile nach Fig. 695 statt, wobei 0 bis 8, Fig. 694, von 0^ bis 8i, Fig. 695, verstreckt wird. Trügt man nun auf beliebiger Linie x ^ die Steigungen der Stufen von 8 bis 12 auf, so können die Einsätze der Tritt- und Futterstufen in den Krümmling gezeichnet werden. Die Begrenzung des Krümmlings c ck o' ck' wird gefunden durch Abtragung der bekannten Abstände von Ober- und Unterkante der Fig. «»->. Trittstufcn bis zur Wange. Wie nun die an den vier Punkten e <7^ und ck ch durch Verlängerung der angrenzen den Wangen entstandenen Knicke ausgeglichen werden, ist, um Wiederholung zu vermeiden, in Fig. 700 erklärt, wo durch der vollständig verstreckte Krümmling o m erhalten wird, dessen gebrochen gerade Begrenzung mit punktierten Linien angedeutet ist, während mit ausgezogenen die Abrundungen der entstandenen Ecken bezeichnet sind. Nachdem die Abwickelung des gekrümmten Wangen stückes in Fig. 695 dargestellt ist, ergeben sich dessen Form und Abmessungen durch einfache Projektion, Fig. 694»