Volltext Seite (XML)
Anzeigenpreis: auSw. Jnierenr. M.270.—. Sonderpreise: Familtenanz. v. P«v. die ww-Zeiie M. 30.-. GelcgcnhetiS-Änieiqen iprtv. Naiur) und Stellenangebote. die wm Zen» M. 75-, Stellengesuch« die mio-Zetie M. 60—.amkl. Belanntinakdungen. Doppel-mw ZeU« M. 300-, sür auSw. ML4V-—. Reklame 72 mm vreir. dir ww-Zeil« M.7L0 —,illr aut» WLrnge ut.1200.—.AuSlandSanzeiaen mii Valuta-Auslcvlag. Bet Wiederholung Nacdlad. Platz- und Datrnvorschrtsten ohne Ver ¬ bindlichkeit. Erfüllungsort Leipzig. — Im Sälle HSverer Gewalt erlisch, jede verpstUdmug aui SrMllung der Anzeigen- auNräge und Leistung von Svadenertatz. — Postscheckkonto Leipzig 3004. Druck und Berlag Leipziger vrrlaaS- druckeret H.. Leipzig, «erltner »«rtstleitun,- Im Ullftrinhau». Sernsprech-Anschluf,: Dönhoft ZeOO-3«» die Post innerbaib Deutschlands lre» insHaus geneuert: monatlichM.2ü00.— und Bestellgebühr. Auswäns durch Träger zugestelll M. 20rX>—. AuSlandsversand; monatlich M. 4z>00.— einschllekltch Druck sachen-'Porto. Das Leipziger Tageblatt er,»cm, t-tguch morgens, nutzer nach Sonn- und geierragen Richterscheinen einzelner Nummern iniolge höherer Gewalt, Streik. Aus ¬ sperrung, Betriebsstörungen berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Ampruch auf L«c erung der Zeitung. Schristleitung undGelchitttsstelle: Leipzig, Johannisgassc 8.Fernsprecher 17030-17092. Anzeigen- u. Avonnemenrs-Annahme in der Geschäftsstelle Leipzig, Iobanntsgasse ö. allen Filialen, sowie in Berlin. UllsteinyauS. Las Lelpsiaer Lageblatt entvSlt amtUcheL ekanntmaebung«« d«S Rate» »er Stadt S«k»>ia, des VoIi»«i»«Sftdi»»» Leivzia. »eS AmtSarrichtS L«tt»sia- lamte arrsetzirdrarr ««derer BetzSrd««. iS! r^r. 47 8ollH2dLaä, üea 24. kedrusr 1923 117. JaliDgruig Oie Festigung des Markkurses k. », Berlin, 22. Februar Die Aktion der Reichsbank, durch die der Dollarkurs von 40 000 bis 50 000 auf weniger als 20 000 Mark herabgedrückt wurde, hat in Deutschland keineswegs ungeteilte Zustimmung gefunden. Die Kritik ging natürlich in erster Linie von jenen Interessenten aus, die sich durch die Markbesserung geschädigt iahen: von den Devisen- und Effektenbesitzern, di? ihre Werte mit Verlust oder ohne den erhofften Gewinn losschlagen mußten, von den Kaufleuten, an die das Ansinnen gestellt wurde, ihre Waren im Einklänge mit dem Rückgänge der fremden Valuten und der Erhöhung der internationalen Kaufkraft der Mark billiger zu verkaufen. Aber auch manche Wirtschaftspolitiken äußerten Beden ken. Sie fanden, daß die Attion, die man ja früher als erste Etappe eines Programms re- pnrationspolitischcr,' wirtschaftspolitischer und smanzicller Gesamtfanierung in Aussicht ge nommen hätte, in einer im höchsten Maße kriti schen und gefahrvollen Lage, wie der gegenwärti gen, der inneren Berechtigung, und der inne ren Sicherung entbehre. Solche Kritik können und müssen logischer- rveise diejenigen an- der Stützungsaktion der Reichsbank üben, die die lmutige politische Ent- Wicklung eindeutig pessimistisch beurteilen und den Abwehrkampf gegen den französischen An griff in jeder Hinsicht für aussichtslos halten. Aber diese Meinung vertreten, soviel man sehen kann, in Deutschland nur wenige. Die meisten von uns glauben, ohne sich ausschweifenden Siegeshoffnungen hinzugeben, an die unbedingte Notwendigkeit der Abwehr und an die Möglich keit, aus ihr bei der schließlichen Regelung greif baren und bedeutsamen politischen und wirt schaftlichen Vorteil zu ziehen. Wer aber von der Notwendigkeit des Abwehrkampfes überzeugt ist, muß alle innerwirtschaftspolitischen Maßnahmen dieser Tage vom Standpunkte der wirtschaftliches und moralischen Verteidigung prüfen, der sie dienen sollen. Die Stützungsaktion der Neichsbank ist nur als Maßnahme des wirtschaftlichen Abwchrkamp- fes zu verstehen und zu rechtfertigen. Auf die Nuhrinvasion folgte — an sich durchaus natür lich — eine außergewöhnlich rapide valutarische Entwertung der Mark. Sie führte zu einem ebenso sprunghaften Emporschnellen der Preise und der Lebenshaltungskosten im besetzten und im unbesetzten Deutschland. Ohne künstliche Be einflussung'der Devisenmärkte hätte dieser Pro zeß sich hemmungslos fortgesetzt, und Heine Höchst- Preispolitik und keine Zwangsbewirtschaftung hätte ihm Einhalt tun können. Diese jähe Teue rung erwies sich aber schon in den allerersten Wochen als schwerste Gefahr für die seelische Widerstandskraft der Masse der Bevölkerung. Trotz aller tariflichen Erhöhung konnten die L-Hne mit den Preisen nicht entfernt Schritt halten, und der Reallohn der Arbeiter wurde von Tag zu Tag kleiner. Die innere Teuerung konnte, wie die Dinge liegen, nur von der Dalutaseite her, nur durch eine Einwirkung auf den Markkurs bekämpft werden. Natürlich wäre diese Einwirkung nutz los gewesen, wenn man bloß die Möglichkeit be sessen hätte, sie während einer sehr kurzen Zeit durchzusetzen und durchzuhalten. Aus diesem Grunde hat anscheinend auch die Neichsbank ge zögert, ehe sie sich unter dem Drucke der Regie rung zu der Aktion entschloß. Offiziös wird jetzt erklärt, daß die Reichsbank über die Mittel ver füge,'um den Markkurs noch monatelang auf der jetzigen Höhe zu halten Dabei darf nicht vergessen werden, daß nicht etwa die ganze Devisenreserve zur Regulierung des Markkurses zur Verfügung steht. Lin ziemlich beträchtlicher Teil muß für den Dorratsimport wichtiger ausländischer Be darfsgüter — Kohle, Getreide, Eisen — verwen det werden, deren gesteigerte Einfuhr aus lau- fenden Exporterlösen kaum bezahlt werden könnte. Auch das gehört zum wirtschaftlichen Ab wehrkampf. Ob die Aktion der Reichsbank ihren Zweck er füllt, wird erst das Ende dieses Kampfes er weisen. In jedem Kriege wird der Erfolg der Einzelnen Krieashandlung erst durch das Kriegs» eroebnis legitimiert. Ist dies Ergebnis ün- aunstig, so war kein Opfer vergeblich, das ge bracht wurde, um da» Ausharren im Kampse sicher-ustellen. Frankreichs Streben nach Rechtfertigung Barihou beruft sich aus George Washington Paris, 23. Februar. Eiaeuer Drahtbrrlcht des Leipziger Tageblatt«» Bei einem Festessen, das gestern zur Feier des Geburtstages Washingtons im Amerikanischen Klub stattfand, hielt Barth ou eine Rede, in der er er klärte, Frankreich habe im Frieden die Gerechtigkeit zu seinem Wahlspruch gemacht, und auch im Kriege sei diese seine Devise gewesen. Das Recht sei aber in den Fricdrnsverträgcn nicht zur Geltung ge kommen. Das zerstörte und bedrohte Frankreich brauche weniger Ruhr als Wiederaufbau und Sicher heiten. Es habe auf dem linken Rhejnufer keine Annektion verlangt, sondern eine Neutralisierung, die seinen Frieden, seinen Wiederaufbau und seine Arbeit sichere. Wo seien die Bündnisse, die man Frankreich angeboten habe? Frankreich habe weder das erhalten, was es verlangt, noch das, was man ihm versprochen habe. Darthou pries die Geduld, die Frankreich vier Jahre hindurch gegen einen Feind bewahrt habe, der sich bald hinterlistig, bald brutal geweigert habe, seine Verpflichtungen zu er- fiillen. .Mit der Geduld' — sö ries Darthou au» — .hat Frankreich groß? Anstrengungen für seinen Wiederaufbau verbunden. Aber ist es gerecht, daß der Schuldner, der gleichzeitig der Angreifer war, sich seinen Verpflichtungen entzieht? Frankreich vollzieht bei vollem Tageslicht vor den Aützrrr deo ganzen Welt die Politik der Ehrlichkeit, die Washington empfahl. Aber die Ehrlichkeit muß gegenseitig sein, sonst wird sie zur Täuschung. Bier Jahre lang hat Deutschland alle Vorwände benutzt, die Abrüstung zu Hintertreiben und nichts zu be- zahlen. Frankreich hat auf Grund der Entscheidung der Reparationskommission Pfänder ergriffen, um sich die Zahlungen zu sichern, die ihm zustehsn. Ls ist ein riesenhafter und dummer Wahnsinn, ihm Annektierungsgedanken unterzuschieben, an die kein Franzose denkt. Aber Frankreich weiß, was es tut und was es will. Wenn man Belgien an seiner Seite hat, das große und vornehme Belgien, das 1914 vergewaltigt wurde, dann ist man sicher, das Recht für sich zu haben; ebenso wenn man gegen die Verfehlungen, Weigerungen und den Widerstand Deutschlands kämpft. Washington hat gesagt: .Die demokratischen Staaten fühlen, bevor sie urteilen." Wir haben das gleiche Vertrauen zu dem Gefühl wie zu dem Urteil der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Gefühl, auf das der „Demokrat" Darthou sich stützt, ist ein höchst verschrobenes Selbstgefühl. Sein politisches Urteil ist auch danach. Im übri gen vermögen wir nicht zu glauben, daß ein Mann die Gerechtigkeit zu seinem Wahlspruch machen kann, der so sehr von Haß geblendet ist, wie Barthou, daß seine Rede zur Groteske wird. Amerikanische Studien LisenrrDrahtberichtdrS Leipziger Tageblattes Paris, 23. Februar. Die Chicago Tribüne behauptet, der Direktor der Bethlehem Steel Company Charles Schwab, sei hauptsächlich deshalb nach Europa gefahren, um den Plan der amerikanischen Handelskammer durchzu führen: eine internationale Kommission einzusetzen, die entscheiden solle, was Deutschland als Reparation zahlen könne, und in welcher Weise. Der Vertreter der amerikanischen Handelskammer in Paris weilt augenblicklich im Ruhrgebiet, um die Ergebnisse der Besetzung kennen zu lernen. Die Chicago Tribüne glaubt, wenn der Plan der amerikanischen Handels» kammer ausgeführt werde, eins Untersuchungskoar- Mission in der Reparationsfrage «nzusetzen, würde sich dir amerikanische Regierung darin vertreten lassen. .. . .. Geruhsame Betrachtung auf englischer Seite Eigener Drahtderichr de» Leipziger Tageblatt«» London, 23. Februar. Der Premierminister wurde gestern im Unterhaus wiederum mit Fragen über die Ruhr besetzung bestürmt. Er erklärte u. a., daß die eng- > lisch? Regierung im Prinzip zugestimmt habe, daß die französischen Truppen die englische Besatzungen zone durchqueren. Ein Abgeordneter fragte, ob für den Fall, daß Unruhen ausbrächen, England hilf reiche Hand leisten würde. Bonar Law ant wortete: .Wenn der Fall eintreten wird, ist cs noch Zeit, darüber zu sprechen." Eine andere Frage lautete, ob England von dem Geld, das die Fran zosen auf Grund der Reparationen eintrieben, etwas erhalte. Der Schatzkanzler sagte, es sei kein Grund vorhanden, dies nicht anzunehmen. Der Oberst Wedgewood erklärte darauf, es laufe also darauf hinaus, daß England an der Ruhrbesetzung nicht teilnehme, aber an dem Profit derselben. Der Regierungsvertreter antwortete: „Warum den» nicht?" . Delcasses Vermächtnis: französische Rheinprovinzen! Eigener Drahtbericht de» Leipziger Ta»edl«tte» Paris, 23. Februar. Stephan Lauzanne veröffentlicht im Matin einen Brief, den DelcassL ihm in oer letzten Zeit geschrieben hat, und den Lauzanne als eine Art politisches Vermächtnis des Verstorbenen bezeichnet. In diesem Briefe heißt es u. a.: „Frankreich hat weder auf seine Sicherheiten noch auf seine Repara tionen verzichtet. Die Provinzen de» linken Rhein ufers werden einen jährlichen Ertrag von 3 oder 4 Milliarden zu unserem nationalen Budget gebe», das bedeutet den sicheren Wiederaufbau unserer Ruinen. Diese rettende Lösung kann noch erreicht werden, aber man darf nicht warten, bi» die Macht auf die andere Seite übergegangen ist; denn in un serer Sicherheit am Rhein liegt unsere Zukunft." Zranzösischettorrstruktionrpolitik Eigener Drahtberich»de» SeipgiserTageblaile» Pari», 23. Februar Zu einer Düsseldorfer Meldung der Liberty nach der französische Kreise im besetzten Deutschland einen Theatercoup, nämlich ein deutsches Angebot an Frankreich erwarten sollen, wird am Quai dOrsay bemerkt, nichts deute auf eine derartige Absicht Deutschland» hin, wenigsten» soweit di« Reichs regierung in Frage komme. Im Gegenteil, es seien Anzeichen dafür vorhanden, daß der passive Wider stand Deutschlands im Begriffe sei, sich in aktiven Widerstand zu verwandeln, wobei allerdings nicht an militärische Maßnahmen gedacht werde, sondern an Betriebsstörungen und dergleichen. Cs ist eine nicht sehr neue Methode, daß man der anderen Partei eine Erklärung unterschiebt, t die cur sich geeignet wäre, diese Partei iu vorteil ¬ haftem Licht erscheinen zu lassen. Dringt man dann den „Beweis", daß diese Erklärung leider gar nicht erfolgt sei, so fällt die andere Partei natürlich in um so verbrecherisches Dunkel zurück. Das ist auch der ganz« Sinn dieser Ädert S- Meldung und ihrer Dementierung fettens des Quai d'Orsay. Frankreich muß eben sein mehr und mehr adbröckelndes Prestige immer wieder ausbessern. Es scheint aber gar nicht zu be- denken, daß es ein deutsches Angebot, dessen Meldung es jetzt heuchlerisch konstruiert, nur um sie zur Schande Deutschlands widerrufen zu können, damit an sich qualifiziert und sich so eine fatale Lage vorbereitet für den Fall, daß ein solches Angebot einmal erfolgt. Uebrigens wird diese törichte Meldung ge radezu zurückgenommen durch folgende noch sinn- losere, die auf die Gefahr deutscher militärischer Maßnahmen Hinweisen soll. Es heißt da: Die Agentur Havcis veröffentlicht folgende Mel dung au» London: lieber das Resultat der Unter- Handlung de» Generals Gok> ley und des General» Payot in Köln sind ebensowenig Einzelheiten be kannt wie über die Folgerungen, welche die englische und die französische Regierung aus ihnen zu zieyen gedenken. Indessen lassen die aus London ein- getroffenen Nachrichten vermuten, daß die Verhand lungen recht weit gediehen seien »nd daß man ins Auge fasse, daß das Abkommen zwischen der Pariser und der Londoner Regierung ausreichende Garantien für Frankreich enthalten werd«. In der Tat soll einer der Abschnitte diese» Abkommen» vorsehen, daß im Falke, wo deutsche mitt torische Kräfte die Sicher- heit der französischen Truppen im Ruhrgebiet in Ge fahr brachten, sei es durch Abschneidung de» Ver kehrs, sei es sogar durch einen Angriff auf die fron- zösische Besatzung der Eisenbahnlinie von Köln, die Zugeständnisse erweitert werden könnten. Mil einem Wort, die englische Negierung würde der französischen Regierung große Erleichterungen gewähren, die in ihrer Bedeutung der Lage entsprechen würden, die eintreten könnte, wen» gewisse Befürchtungen sich »erwieUicher^ Belagerungszustand, Gefängnis und Neger! Eigener Drahtbericht de» Leipziger Tageblaites Frankfurt a. 23. Februar. Za den letzten Stunden hat sich die Lage in. Mainz bedeutend verschärft. Die Stadt ist jetzt aufgefordert worden, die Telephonleitungen mit Baris, Prag, Warschau und Berlin wieder instandzi^ setzen, nachdem sie vergangene Nacht zerstört worder^ seien. Man erwartet für hrure. vbtnd dtt Erklärung, des Belagerungszustandes. Dor dem belgischen Polizeigericht inDuisbu »g hatte sich eine Reihe leitender Post- und Tele graphenbeamter zu verantworten. Oberpostinspektor Weißhasem, Oberregierungrrat Ostenoorf, Telegra pheninspektor Bläser wurden wegen Nichtbefolgung der Anordnungen der Desatzungsvehorde zu je 2 Monaten Gefängnis und 40000 Mark Geldstrafe verurteilt. Obertelegraphentnsp-ktor Wie demann erhielt 1 Monat Gefängnis und 20 000 Mark Geldstrafe, weil er erklärte, die Stillegung des Trle- graphenamte» durch französische Truppen sei unbe rechtigt. Der Beamte des Fernsprechamtes Hamborn Pietsch wurde beschuldigt Befehle der Besatzungs truppen auf Herstellung von GcsprLchsverbinduagen nicht befolgt zu haben. Weil er der Erklärung vckr Gericht, ihm sei die Anordnung der Reichsregierung maßgebend mit erhobener Stimme hinzufllgte: „und nicht die Befehle der Desatzungsbehörde", wurde die Strafe verschärft. Sie lautet aut drei Monat« Gefängnis und 50 000 Mark Geldstrafe. Die Einquartierung des zur größeren Hälfte aus Negern bestehenden 7. Kolonialregiments ttr Werden und Kupferdreh hat in allen Klasse« der Bevölkerung tiefste Erbitterung Hervorgerufe«. Als besonders empörend wird es empfunden, daß di« Schwarzen nicht abgeschlossen untergebracht find, so«» bern in Privatquartieren. Die französischen Offiziere lassen sich bei ihren Gängen von schwarzen Soldaten begleiten. , > Das nach der Pfalz gesandte französisch« Eisenbahnpersonal macht jetzt den Versuche sich auf den pfälzischen Eisenbahnstrecken einzufahrev. Es findet aber scharfen Widerstand der deut schen Eisenbahner und Arbeiter. Die Lr» beiterzuge, die von französischem Personal gefahren werden sollen, werden von den Arbeiter« sofort FW lassen. Der Schlag -egen -le deutsche Zollverwaltung Berlin, 23. Februar. 1 Di« Franzosen und Delgier haben im Laufe des' gestrigen und heutigen Tages wieder eine Reihe von Hauptzollämtcrn und Bezirksinspektionen mili tärisch besetzt, die in den Aemtern arbeitend« Angehörigen der Reichsstnanzverwaltung gewaltsam vertrieben und den Einlaßbegehrendrn mtt- Waffe»- grroalt den Eintritt verwehrt. So wurden besetzt da» Hauptzollamt Crefeld und Kaldenkirchen, mit fast sämtlich Nachgeordneten Zollämtern, ferner di« Hauptzollämter Emmerich, Kleve, Ludwigshas«, Landau, Kaiserslautern imd Trier. Verhaftet wurden Oberzollinspektor Reimana und Zollassistent Gerner vom Hauptzollamt Düssel dorf II, Zollinspektor Wetzel vom Hauptzollamt Duisburg und der Kassenvorsteher vom Huuptzoll» amt Ludwigshafen, Zollamtmann Richter. — Damit ist die Zahl der Angehörigen der Reichsstnanz verwaltung, die Gewaltmaßnahmen der Delgier und Franzosen haben erdulden müssen, auf 187 ge stiegen. Hiervon wurden ohne Verurteilung aus gewiesen 134, nach Verurteilung IS, und 37 sind noch im Gefängnis. Die Zahl der Auege» wiesenen erhöht sich wesentlich dadurch, daß iß d« meisten Fälle« die Familie« Mt «nmgewiesen wor den sink