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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-24
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
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t Die ganze Weisheit des Menschen sollte darin bestehen, jeden Augenblick mit voller Kraft zu ergreifen, ihn so zu be nutzen, als wäre es der einzige, letzte. Es ist besser, mit gutem Willen etwas zu schnell zu tun, als untätig zu bleiben. Schiller. Amerikanische Studenten Don 0r. L. Ito»» (New Dork) Wenn auch in der eigentlichen Forschungsarbeit der amerikanischen Universitäten das deutsche Vor bild unverkennbar mitbestimmend ist, so sind für das studentische Leben durchaus die englischen Sitten maßgebend. Die Wohnungen der Studenten liegen in den meisten Universitäten abgeschieden in beson deren Gebäuden zusammen, und nur an großen An- stalten, wie der Columbia-Universität in New Pork, ist diese Regel durchbrochen. Bedenkt man dazu noch, daß viele Universitäten als besondere Dörfer abseits von den großen Städten angelegt sind, so vermag man leicht zu erkennen, daß bei den meisten Grün dungen die Absicht mitgespielt hat, einem abgeschlosse nen Studentenlebcn Raum zu schassen, wie es in eng- lischen Colleges sich so reizvoll entwickelt. Und doch sind olle diese Anlehnungen an eng lische Gebräuche nicht sehr wesentlich für das ameri kanische Studentcnleben. Diel bestimmender für seine Gestaltung ist der allgemeine Geist des Landes, der einem muskulösen Ringkämpfer vorläufig noch mehr Bewunderung zollt als einem tiefgründigen Philosophen. Sicherlich war für die große Rolle, die der Sport im amerikanischen Studentenleben spielt, zunächst auch das englische Vorbild maß gebend: aber di? englische Sportgesinnung ent wickelte stch hier zu einer Manie weiter, die alles andere beiseite zu schieben droht. Deutsche Akade miker werden mit völliger Verständnislosigkeit der Nachricht gegenüberstehcn, daß der Präsident des Genrva College kürzlich um seinen Abschied ersucht hat, weil er entgegen den Wünschen der Grldleute der Anstalt und gemäß dem Verlangen der Studen ten einen neuen Anführer für die Fußballmannschaft seines Colleges eingesetzt wissen wollte. Mit ihm trat ein Professor der Mathematik zurück, und die Herren, die die Anstalt erhalten, und dafür ein ge wisses Kontrollrecht aus üben dürfen, haben nun die Wahl zwischen einem neuen Wissenschaftler oder einem neuen „Fußball-Gelehrten". Tatsächlich hängt der Nuf der Universitäten hierzulande mehr von ihren sportlichen als von ihren wissenschaftlichen Leistungen ab. Man sieht in den stnndentischen De- sellschaftsräumen alle Fußballsiege an die Wand ge malt, und alle beim Rudern errungenen Trophäen aufgestellt. Es gehen sogar Geschichten herum, daß jemand nur deshalb den Dokurrhut bekommen hat, weil er seiner Fußballmannschaft immer zum Siege verhalfen hat. Schon die Tatsache, daß solche Er zählungen für wahr gelten können, spricht Bände. Freilich hat diese Begeisterung für sportliche Leistungen auch wieder ihr Lutes. Es ist zum Bei spiel unbedingt ein Fortschritt, daß selbst an den Mädchen-Colleges streng darauf gesehen wird, daß durch Zeugnisse ein wöchentlicher Besuch des Schwimmbades nuchgewiesen werden kaum Gleichwohl hindert die Ucbertreibung des Sport- lichcn das wissenschaftliche Arbeiten sehr. Auch das schadet dem amerikanischen Erudentcnleben sehr, daß die Studenten sich in v'el größerem Maße, als jetzt schon in Deutschland üblich, die Mittel zum Studium selbst verdienen. Zn den ersten Semestern ist das zwar nicht so schlimm; im Gegenteil wirkt studentische Werkarbeit sehr wirksam einer akademischen Ein gebildetheit entgegen. Man ist hier nie der Ansicht gewesen, daß sich der Student etwas an seiner Würde vergibt, wenn er Bäume fällt oder wenn er land wirtschaftlicher Arbeiter ist. Aber in den späteren Semestern, vor dem Examen, schadet solche Ferien arbeit der tieferen Ausbildung sehr. Daß die Siche rung des Studiums für die letzten Semester geradezu da» Problem des Wcrkstudententuuu» ist, würde man auch in Deutschland mehr einsehen, wenn nicht die ungeklärte Lage der Mark alle Versuche, studen tische Darlshnskassen usw. zu gründen, zur Unfrucht barkeit verurteilte. Durch die Werkarbeit ist der amerikanische Stu dent noch nicht so sehr von der Masse seines Voltes unterschieden. Er ist von genau dem übermäßigen Patriotismus beseelt wie die Mehrzahl der ein geborenen Amerikaner. Das Sternenbanner flattert auch über den studentischen Gemeinschastshiiusern Tag und Nacht. Und doch ist der amerikanische Pa triotismus bei all seiner Uebertriebenheit politisch klug genug, um fremde Studenten nicht so feindlich zu behandeln, wie man es in Deutschland vielfach in parteilicher Beschränktheit tut. Es gibt hier an allen größeren Universitäten sogenannte kosmopoli tische Klubs, die von reichen Leuten unterstützt wer den und in denen man allen ausländischen Studen ten, Chinesen und südamerikanische Neger ein geschloffen, Amerika von der besten Seite zu zeigen sucht. Auch begünstigen die Linwanderungsbehörden offensichtlich fremde Studierende; es schmeichelt dem amerikanischen Stolz, wenn sich die anderen an den Anstalten de» Landes ausbilden lassen. Wer hier studiert bat, muß al» ein Freund der Vereinigten Staaten scheiden; in Deutschland verärgert man die Fremden ost durch Poßschikanen und verächtliche Be handlung. Ein kluger Nationalismus aber ist werbend. E» ist nicht anders möglich, al» daß in einem Lande, dessen äußere Hilfsmittel so unerschöpflich find, auch die Wissenschaft noch eines Tages einen hohen Stand erreichen wird, vorläufig ist sie nur in allem äußeren uns voran. Aber man beginnt allmählich auch innerlich tiefer zu schürfen, und es ist keine Frage, daß erst dann die Vorzüge des ame rikanischen Studentenlcbens richtig ans Licht treten werden, wenn durch eine bessere wissenschaftliche Aus bildung die Uebertreibungen abgestellt sind. Der deutsche Mensch Die gemeinsam, seelische Haltung des deutschen Menschen auf den verschiedenen Gebieten des kul turellen Lebens sestzustellen, war das Ziel des Vor trage», den Prof. Dr. Walther Goetz in der Vor lesungsreihe über „Das Wesen der deutschen Kultur" hielt. Die Aufgabe, die sich Prof. Goetz in seinem Vortrage gestellt hatte, bedingte »ine Behandlung, die wesentlich eine Synthese der bereit» voran gegangenen Einzelvorträge darstellte. Es ist un geheuer schwer, so führte Prof. Goetz aus, bei einem Volkstum wir dem deutschen, das ständig starke kulturelle Einflüsse von den angrenzenden Völkern ausgenommen hat, das Wesentliche des Eigenbesitzes aufzuzeigrn. Immerhin kann uns gerade di, Tat sache der Uebernahme fremder und kultureller Themen wichtige Fingerzeige für die Erkenntnis unserer eigenen Wesensart geben. Wenn wir z. B. daran denken, in welcher Weise etwa die deutsche Dichtung deS Mittelalters übernommene französische Stoffe umgestaltet hat, so sehen wir, daß Verinner lichung und Vertiefung die Kennzeichen dieser Umgestaltung gewesen sind. Und diese Inner lichkeit und Tiefe ist gleichermaßen in der Entwick lung der deutschen Musik wie der deutschen Kunst und Dichtung ein entscheidender Grundzug gewesen. Es ist kein Zufall, daß gerade die deutsche Mystik den eigentlichen Anfang selbständiger deutscher Geistes entwicklung darstcllt, daß der deutsche Humanismus durch seinen start religiösen Grnndzirg gekennzeichnet ist. Immer ist dem deutschen Menschen die Erfassung der seelischen Inhalte wichtiger als das Ptodlem der Form gewesen. Und neben die Tiefe und'Innerlich keit tritt als weiterer bestimmender Zug der geistigen Haltung des deutschen Menschen der Gedanke des Selbstbcstimmnngsrechts des Individuums, der namentlich für die religiöse Entwicklung Deutsch lands (und nicht nur im Protestantismus) von aus schlaggebender Bedeutung gewesen ist. Und ein letzter entscheidender Zug des deutschen Wesens ist sein Universalismus, manchmal zu verschwommenem Kos mopolitismus ausarteno, aber in dem Humanitäts ideal unserer Klassiker zu seiner schönsten Blüte ge reift, seine starke Fähigkeit zur Rezeption fremden Kulturgutes. In Kant, Goethe und Fichte werden wir immer die reinsten Vertreter dessen sehen, was uns heute als „deutscher Volksgrist" erscheint. 7». Universität Jena - Mit Schluß des Wintersemesters treten drei lang jährige Dozenten, die in Fachkreisen großes Ansehen genießen, von: Lehramt zurück; der ordentliche Pro fessor der klassischen Philologie Georg Goetz, der ordentliche Professor der Staatsmissenschaften Ju lius Pierstorff und der ordentliche Professor der Pädagogik Wilhelm Rein. Zwei Dozenten haben Rufe ins Ausland erhalten: der durch die Einführung von „Bayer 205" in die Therapie und durch seine Züchtungsversuche des Maul- und Klauenseuchevirus bekannte Veterinär bakteriologe Pfeilerals ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Tierhygiene an der veterinärmedi zinischen Fakultät der Universität Rlga, und der Assistsst am Pharmakologischen Institut Arnold Holste als ordentlicher Professor und Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität Belgrad. An der R u h r s p en d e beteiligte sich derLehr - körper mit einem erstmaligen Beitrag von über Millionen, die Studenten opferten den Wert von zwei Mittagessen ohne Rücksicht auf die eigene Bedürftigkeit. Auch die Ausländer Über gaben dem Rektor nach einer Versammlung, in der sie gegen die franzosisch-brlgische Machtpol tik feierlichen Einsvruch erhoben hatten, eins Spende von LOO OVO Mark für die Ruhrbrvöllerung, weitere größere Be träge in Aussicht stellend. Die Akademisch-demokratische Ar beitsgemeinschaft veranstaltete in den Rosen sälen einen öffentlichen Vortragsabend mit dem Generalmajor a. D. Or. b. o. Freiherrn von Schönaich als Referenten, der über „Militaris mus, Pazifismus und Abrüstung" sprach. Die Ver sammlung war überfüllt, der Redner streß bei den Verbindungsstudenten auf Widerspruch, der sich na mentlich durch wenig sachliche, nationalistisch und antisemitisch gefärbte Zwischenrufe äußerte. Für die Hauptstation für Erdbeben forschung, die früher in Straßburg ihren Sitz hatte und nach Jena verlegt worden ist, wird am Landgrafen in der Nähe des Physikalisch-Technischen Instituts ein Neubau errichtet. Die Lage des neuen Instituts ist so gewählt, daß der Verkehr auf, die feinen Instrumente nicht störend einwirken kann. Erweiterungsbauten sind am Chemischen In stitut am Teichgraben und beim Physikali schen Institut am Landgrafen vorgenommen worden. Zu allen diesen Bauten leistet die Larl- Zeiß-Stiftung erhebliche Beihilfen. Dreisansgaben. An der Amversikäl Königsberg l. Pr. werden für das 2ahr 1S2Z folgende Preis aufgaben gestellt: Theologische Fakultät: Eönn und Ursprung der Vorstellung von der Imitativ Chr M bei Bernhard von Clairvaux. Rechts, und steols- wissenschaftliche Fakultät: Die Bedeutung von Christian Jakob Kraus für die Geschichte der Volk^» wirbfchasiskhre. Medizinische Fakultät: Znwlewelk 5porL urrci Purven Unsere Voraussagen 24. Frbruar Enghien 1. R.: Chatte Blanche — Parvillers — Oh Johnny. 2. R.: Martinez — Pommer«: — Le Franxai». 3. R.: Nigolo Vlll — Chuchoteur — Lady Lov. 4. R.: Intriguer — Crown Again — Dcspote. ö. R.: Briquet — Galvaudeuse — Avricourt U. Riesenbeteittgung am verllner Reitturnier Trotz aller wirtschaftlichen Nöte steht das für d e Zeit vom 10. bis 18. März im Berliner Sport- palast angesetzte Reit- und Fahrturnier vor einem Erfolg, wie ihn eine gleiche derartige Veranstaltung in Deutschland bisher nicht aufzuweisen hatte. Rund 2800 Nennungen aus ganz Deutschland find zu der großen Konkurrenz abgegeben worden, die in Anbetracht der Riesenbeteiligung von der Turnier leitung um drei Tage erweitert worden ist und sich jetzt vom 10. bis 21. März erstrecken wird. Am 14. März ist Ruhetag. An allen anderen Tagen be ginnen ab 2 Uhr nachmittags die züchterischen Prü fungen, die sich bis Uhr hinziehen werden Um 7 Uhr nimmt dann jeweils das Abend programm seinen Anfang, das nur Springkonkurron- zen mit Totalisatorbetricb bringt. Hier ist die Be teiligung der Ställe besonders stark, wurden doch für den Kreon-Preis 241, dem Lady Pride-Preis 238, den Rochus-Preis 213, den Wallöre-Prris 212, den Erich-Preis 210, den Hanko-Preic 138, den Dillnitz- Preis 97 und den NAG.-Preis für die beste Klasse 65 Unterschriften abgegeben. Die Teilnahme aus dem Auslande beschränkt sich auf einige Ställe au« Schweden und dcr Schweiz. Die verschiedenen Material-, Eignungs- und Dressurprüfungen sind gleichfalls sehr stark besetzt. Rav-Wanüerfahrt durch Europa Auf einer Rad-Wanderfahrt durch Europa ist der schweizerische Rennfahrer Möser begriffen. Der Schweizer hat bereits die Strecke Bern—Lyon— Barcelona—Madrid—Lissabon—Bordeaux—Paris- Brüssel—Antwerpen—Rotterdam—Berlin zurückge legt und ist von dort nach kurzem Aufenthalt nach Dresden weitergesahrcn, von wo er über Prag— Wien—Budapest auf dem Wege durch die Türkei Griechenland erreichen und sodann über Rom, Mai- I land und Nizza nach seinem Ausgangspunkt Bern I wieder zurückkehren will. Zweck der Eirropareise ist das Sammeln von Material für ein neues Buch der Wanderfahrer. * - Für das New Aorker Sechstagerennen, das am 5. März feinen Anfang nimmt, sind bisher Lorenz—E a l d o w, Goullei—Grcnda, Egg—van Kempen und Brocco—-Coburn als Mannschaften ver pflichtet worden. Spalla schlägt vaker k. o. Bei den Boxkämpfen im Berliner Sport palast zeigte der Neger Baker gegen Spalla nicht die gute Form des Trainings. Ein harter rechter Haken von Spalla in der ersten Runde genügte, um Baker vollständig außer Gefecht zu setzen. Ohne ernstlichen Widerstand setzte er den Kampf zwar noch fort, wurde aber beim vierten Niederschlag noch in der ersten Runde ausgezählt. Die anderen Kümpfe gingen sämtlich über die Distanz. Rolanf unterlag gegen Iehu nach Punkten, Kodier siegte über Michelson und Naujoks—Drehkopf trennten sich nach 10 Runden mit einem Unentschieden. vre Zinnsan-reise des Leipziger Sportklubs über dis wir unsere Liffer mit den aktuellsten Mel dungen eines Teilnehmers unterrichtet haben, wird von einem minder informierten Leipziger Blatte, wenn alles gut geht, in der nächsten Woche besprochen werden. Es ist recht amüsant, daß dieser Versager der Berichterstattung mit dem „sportlichen Mißerfolg" begründet wird, dec erst eingcstanden werden soll, „nachdem der Strom des Geschehens verrauscht ist". — Gemäß dieser Auffassung werden die Leser d r erwähnten Zeitung künftighin nurmchr mit Sieges- Meldungen entzückt werden. Denn eben, wo die Be richt-: fehlen, da stellt eine Ausrede zur rechten Zeic sich ein. Skispringen auf -em Semmering Zu den internationalen Skisprungrennen auf d m Semmering, die am Sonntag stattfindcn, sind nachstehende Meldungen eingegangen: Deutsch land: Dr. Baader, Edler v. d. Planitz, Karl Neuner, Winter, Schult; Schweiz: Girardbille, Eidenbenz, M. Engel/ Schumacher, F. Koch, H. Itz; Deutsch- Böhmen: W. Buchbcrger, H. Erlebucher; Oester reich: Risch, Radacher, Rucker, Grettler, A. Dild- stein, S. Bildstein, Mayringer, Nehbock, Scholz, find die während des Krieget infolge von Unter- ernährung entstandenen Wachsrmns-jlörungen der Kinder wieder aus»;glichen? Philosophische Fakul tät: 1. Di« Sprache der nabatäisch'en Inschriften. 2. Es ist die Anwendung des Nernstschen Würme-- theorems auf die Untersuchung der Stabil Alts-Ber- hältmsse polymorpher Mineralien dar uslellen. S. Der -Scharfe Grund" am Boden der Ostsee nördlich Samlarvdes ist auf Grund der dort gemachten Funde nach seinem Dau und seiner Geschichte zu unter suchen und mit ähnlichen Vorkommen zu gleichen, sowie Las Endergebnis in L-)e pottglazioie Geschichte des Ostseebeckens einzuordnen. Pi, Preisarb-eiken sind spätestens bis zum 18. Dezember 1923 an den zuständigen Dekan einzureichrn. Cie müssen einen vom Verfasser gewählten Keiinspruch tragen: derselbe Kennspruch nebst dem Naanen deS Verfassers ist in versiegelrem Umschläge beizrrfüg-cn, Hochschul-Literalur Fritz Bralher, Schälerwanderungea. Verlag Quelle L Meyer, Leipzig, 1922. Der Verfasser wen det sich an die gesamte Lehrerschaft und gibt An- rrgung zur geistigen, künstlerischen und sittlichen Versicherung des Unterrichts Lurch Wanderfahrten. Wanderungen follen Entdeckungsfahrten für die Jugend sein. Die Belehrung muß sich zwanglos aus Len: Gespräch ergeben und nicht durch langatmige Vorträge. Möglichst viel muß der Selbsttätigkeit des Schülers N>erlassen werden, der durch enge Fühlungnahme mit dem Volksleben tiefer in das Wesen deutscher Dichtung, Sprache und Geschichte, Kunst und Volkskunde, Erd- und Naturkunde ein dringen soll. Mach! auch die Ungunst der Zcitver- hüllnisse ausaedehnte Wanderfahrten unmöglich, so enthält das Buch doch auch eine Fülle von Anregun gen und praktischen Beispielen zur Erforschung der enteren Heimat und zur Verlebendigung des Unter richts im allgemeinen. Dr. Karl Boßler: „Die Universität als Bildungs stätte." (Verlag der Hochschulbuchhandlung Max Hueber, München, 1923.) Das Ideal allseitiger Bildung ist im 20. Jahrhundert veraltet, lächerlich und philiströs geworden. Ihm stellt der Verfasser die „Universitas der Gründlichkeit" gegenüber, die einzige, die heute Wert hat.^ Woran man sich bildet, ist gleichgültig, jede sinnvolle menschliche Tätigkeit bildet von selbst und desto besser, je weniger man sich um den Klistallisationsprozeß der Bildung kümmert. Vereinzelung gibt es nur an der Ober fläche; wissenschaftliche Probleme schlummern unter halb und zenseits olles Fachwesens in der Tiefe. Wer auch nur einem einzigen von ihnen gründlich auf die Spur geht, wird den Zusammenhang der Einzel erscheinungen des Geistes mit seiner Totalität erfassen können. Zwischen Metaphysik, die aufs Ganze, und Empirie, die aufs Einzelne geht, besteht zwar ein klarer Unterschied, aber keine Trennung. Das Ziel der Universität ist Selbständigkeit und Verantwort lichkeit des Denkens, Charakter und Wille sollen an ihr nur mittelbar durch Uebung des Verstandes und des Urteils gebildet werden. - -r Wilhelm Stählkn, „Fieber und Heil* in dev Jugendbewegung (Hanseatische Berlagscmstalt, Ham burg, 1922). Ein prächtiges Buch, ganz aus dem Geiste der Jugendbewegung heraus geschrieben. Hier sind Wege aufgezeigt, die manchen jungen Menschen aus der Irre falsch gestellter Probleme hercmssühren können. Ein wohltuendes Streben nach Klärung gibt dem Buche seinen besonderen Wert für die Jugendbewegung, die sich jetzt in kritischer Zeit be findet. Zwischen Snob und Philister auf der einen Seite und den extremen Entartungen im eigenen Lager nehme die Jugendbewegung ihren Weg, und wenn auch Stkihlin gerade gegen die Entgleisungen im eigenen Lager die schärfsten Worte gebraucht, wenn er auch damit manchem gehässigen Gegner Ler Jugendbewegung allzu leicht mißverstandene» „Ma terial" liefert, im ganzen genommen gehört „Fieber und Heil" zu dem Besten, was über Jugendbewegung geschrieben ist. Verzeichnis -er Neuerwerbungen -er Universitätsbibliothek die vom 2«. Februar bis 3. März im Lelesaal ausgestellt sind. Abcrt, G.: Mozart lTeutscher Geist 8). Leipzig 1923. — Baar, G: Tie Jndicanämie. Berlin-Wien 1922. — Bogeng.G. A, S.: Die groben Bibliophilen. Bd. 1. 2. 3. Leipzig 1922. — Brllae 1, L.: Geschickte der österr. Soziaidcuurkratie. Bb. 2. Wien 1922. — Dewey. I.: Humen nature and conducr. New Aork 1922. — Die Edda: M. hist. kitt. Somm., heraus». r>. R. E. Boer. Bde. 1. 2. Haarlem 1922 — Graf. E.: Tie P-sarrcra«stalt in der deutschen ErzShlungsliterarur des 19. Jayrd. Konstanz 1922. — Grau, R.: Tie Tikcaruraewalr des Reichspräsidenten und der Landes regierungen aus Grund des Art. <8 der Reichsversassuna. Berlin 1922. — Hagen, M. V; Bismarcks Koloniai- poliiik. Gmrrgarl Golba 1923. — Kt « schke . W , st. Gyrup u. G. Billerbeck, BctaiebsrSlegesev, 8. Ausl. Berlin 1923. — Liepmann. W.: Psycho logie der Frau. M. 2 Tas. u. IN Tertabb. 2. Ausl. Berlin-Wien. — Milchlack, G.: Gesammelte Aussätze über Buchkunst u. Buchdruckerei usw. Abgeschlossen v. W. Brandes u. P. Zimmermann. Wolfes büiicl 1922. — Moltke. H. von, Generaloberst: Er innerungen. Briese. Dokumente. 1877—1916. Hrsg. v. Eliza v. Molike Dn'Ngarr 1922. — Ptlotv. R. u. Schneider, F.: Grundriß d. Varwalinngsrechtcs in Bayern u. d. Dcurfchen Reick. 2. Aull. Leipzig u. Er langen 1922. — Protokoll der Verdanol. d. 1t. Kongresses d. Geweiksclmsren Deutschlands. Leip;. 1922. Berlin 1922. — Tamker: E.: Volkskunde im altsprach- licken Unterricht, l. Teil: Homer. Berlin 1923. — Drrantz: H.: Erkrankungen des Rectum und Tig- rnotrcum Mit 80 Texiabb. u. 8 färb. Takeln. Berlin- Wien 1922. — Andermann: H.: Wie die Träumen den. Muttgarr u. Berlin 1923. — T r o e l tsch, E.: Der Historismus u. seine Problem«. 1. Buch. Tübingen 1922. — Verbandln n gen der Sozialisierung^ kommilsion über d«n Kohlenbergbau im Jahre 19181S u. 1920. Band l. Berlin 1S2V/21. — Verhand lungen der Sozialist rnngS-Kommissiou über die Kali- wirtschaft Bcrlin 1921. — Verb., ^d lungern der 2o;talisieri-ngS Kommission über dir Kommunalisierung. Berlin 1921. — Verhandlungen der Sozialisier rungs-Kommission über die Reuregcmng des Wohnungs wesens. Bd. 1. 2. Berl 1S2l. — V c rh a n d l u n g e n der IczialisierungSkommission über die Organisation d»r Reichsbahnen. Berlin 1922. — Außerdem die neuesten gebundenen Bänd« der Zeitschriften und Fottsevungs- werke. .
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