Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-25
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lette 4 Mr. US Leipziger Ifegedlett aaä Heaäel8rettuag Der Steuerzahler und sein Recht Veredelte Edelsteine Diamanten, die ein gelbliches Lüster haben, be sitzen keinen großen Wert. Diejenigen Steine, die am meisten begehrt sind, müssen vollkommen weiß sein und blitzende Reflexe in Rot, Grün und Plan baden. Es war daher bis vor kurzem außerordentlich schwer, solche gelblichen Diamanten zu verkaufen, denn niemand wollte sie haben. In neuester Zeit aber hat man, um diese kostbaren Steine besser ver werten zu können, mit ihnen ein Veredelung»- verfahren vorgenommen, durch das sie den gelblichen Schein verlieren und die gewünschte weiße Farbe an- nehmen. Der Edelstein, der veredelt werden soll, wird in ein kleines Loch gelegt, das sich in einer Bleiplatte befindet. Dann wird der Stein mit Strahlen behandelt, die von Radium ausgehen, und durch die Einwirkung des Radiums tritt allmählich eine Veränderung der Farbe ein. Der gelbliche Glanz verblaßt immer mehr und zugleich damit stellt sich ein wundervolles Blitzen grüner Reflexe ein, das einen solchen Diamanten einem Smaragden ähnlich macht. Die Durchführung des Prozesses hat sehr verschieden lange Dauer. Manchmal gelingt sie ver hältnismäßig schnell', in anderen Fällen wieder dauert es ein Jahr und noch länger. Aber nach dieser Veredelung ist der Stein, der vorher unschein- bar und wenig wertvoll war, in ein Juwel von wundervollem Glanz verwandelt. Christian Ad. Kupferberg, der Mitinhaber der bekannten Mainzer Sektkellerei, hat im Verlage Francken L Lang, Berlin W. 67, in diesen Tagen ein Buch erscheinen lassen, in dem er sich eingehend mlt Reklamefragen befaßt. Zum ersten Male in Deutsch land gibt hier aus seiner Praxis heraus ein erfolg reicher Großinserent einen interessanten Einblick in seine Werbewerkstatt, deren Organisation und Arbeitsweise. Neben seinem Lebenslaufe enthält das Buch Aufsätze über Werbearbeit für Luxusartikel, Drucksachenbcschaffung im Großbetriebe, Feuilleton reklame, Verkaufsausstchten eines Markenartikel», Aufgaben de» Werbeleiters usw. Mit sachlichem > Ernste verbindet Kupferberg nette liebenswürdige Plaudereien, die seine wertvollen Ausführungen in der angenehmsten Form vermitteln. Jeder, der sich irgendwie mit Reklame befaßt, wird das Buch Kupferbergs mit regem Interesse und großem Ge winn lesen. Preis: Grundzahl 3 -4t mal Schlüssel zahl de» Duchhändlerbörsenvereins. Mutter und Tochter verhungert. Gin beson ders tragischer Fall grenzenlosen Elends wird aus Lichterfelde gemeldet. Dort wurden die 67jährige Arztwitwe Frau Dr. Johanna Hoff mann und deren 34 Jahre alte Tochter Wally vällig entkräftet und fast besinnungslos in ihrer Wohnung aufgefunden. Ein aus Ver anlassung der Polizei hinzugerufener Arzt stellte fest, daß Mutter und Tochter in höchstem Grade unterernährt und dem Hungertode nahe waren und veranlaßte ihre Ueberführung nach dem Stubenrauch-Krankenhaus. Dort ist Frau Dr. Hoffmann verstorben. Auch das Be finden der Tochter ist besorgniserregend. Aliegerabsturz i« Johannisthal. Der Flug, zeugführer von Köppen stieg in Johannisthal init einer Fokkermaschine des Deutschen Lloyds zu einem Probeflug auf. Al- er in etwa bO Meter Höhe ein sogenanntes „Looping" ausführen wollte, stürzte die Maschine ab und wurde vollständig zertrümmert. Köppen wurde schwer verletzt. 0Ul.IV/ 8MMN LLL Mlomml MMel Ritlsrstr. t. LcbrLgüdsr Tbsatsrpassags. Lüuarü Rvrvvdiirg Oer neue Steuerabzug Die steuerfreie» Tage im Februar — Die vierfache Steuerermäßigung Neue Steueroorschriften sind immer dann gern gesehen, wenn die Steuerzahlung billiger wird. Noch nicht ganze zwei Monate sind seit der letzten Ver billigung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn vor über, so erleben wir neben der Verbilligung, die dies, mal als ganz enorm angesehen werden kann, sogar eine Steuer - A us s ch a l tung auf die Dauer von sechs Arbeitstagen. Die hierzu erlassene Verordnung hält sich streng an die letzten sechs Arbeitstage des Februar, in der Annahme, daß diese Spanne Lohnberechnungszeit in den meisten' Arbeitgeberbetrieben üblich ist, nämlich: von Donnerstag bis einschließlich Mittwoch. Wo dies zutreffen sollte, ist es sehr leicht, sich schon mit dem Wortlaut dieser Verordnung zurcchtzufinden. Der für diese Lohnberechnungszeit zur Auszahlung gelangende Lohn — am 3. März, vereinzelt auch schon am 2. März — ist somit steuerfrei. Für alle anderen Lohnberechnungsverhältnisse, die außerl»alb der letzten sech» Arbeitstage, d. h. nach dem 23. Februar und dann im Mär- liegen, hat der Reichsminister der Finanzen Abweichungen zuge lassen, um für jeden Arbeitnehmer volle sech» Arbeitstage, bei Kurzarbeitern sogar darüber hinaus, steuerfrei zu lassen. Arbeitstage, die vor dem 22. Februar liegen, dürfen keinesfalls, auch nicht mit Hilfe de» Betriebsrats, steuerfrei gelassen werden. Hieraus ergibt sich folgendes: Ist für einen oder mehrere Arbeitstage der letzten sechs Arbeitstage bereit» Lohn verrechnet und aus gezahlt worden, gilt immer der sechstägige Zeitraum für die Steuerausschaltung und greift dann über auf den März, z. B. dann, wenn die Lohnrechnung Freitags einsetzt und Donnerstags endet, bleibt der 1. März noch steuerfrei und wenn die Lohnrechnung Sonnabends einsetzt und Freitags endet, bleibt noch der 2. März steuerfrei. Wird dagegen der Lohn für die volle Kalenderwoche verrechnet und ausgezahlt, so bleibt für diese Fälle der 26., 27. und 28. Fedru. r und der 1., 2. und 3. März steuerfrei. Für die Kurzarbeiter bleiben min destens 48 volle Arbeitsstunden steuer frei, d. h. e» wird so lange der Lohn ohne Steuerabzug ausgezahlt, bis diese Spanne Arbeits zeit erfüllt ist. Als besondere Ausnahme für die Kurzarbeiter ist zugelassen worden, daß der letzte Arbeitstag, an welchem eine oder mehrere Arbeits stunden noch steuerfrei zu lassen sind, der ganz« letzte Arbeitstag steuerfrei bleiben soll, ohne Rücksicht darauf, daß dabei mehr als 48 Arbeitsstunden steuerfrei bleiben. Einige Beispiele: arbeitet in der Kalenderwoche nur 3 Tage (volle 8 Stunden, und zwar die ersten drei,, so wäre der Lohn für die ersten drei Arbeitstage der Ka lenderwoche vom 19. bis 21. Februar bereits am 23. bzw. 24. Februar ausgezahlt worden, während der 22., 23. und 24. Februar arbeits- und lohnlos geblieben waren, diese Kalendertage (arbeits- und lohnlose) konnten bei der Lohnauszahlung noch nicht in Betracht kommen, weil streng nach der Derord- Sel-stmord eine» Liebespaare». In der Näh« von Groß. Möringen in der Altmark warsen sich der Landwlrtssohn Riemann und die Land- wirtStochter Bormann, beide 20 Jahre alt, vor den Schnellzug der Bahnstrecke Hannover-Stendal und wurden gräßlich verstümmelt. Grund war die Weigerung der Eltern, die Genehmigung zur Hochzeit zu geben. vedentenve Herabsetz««»- der englischen Eisen- bahntarise. Mehrere große Eisenbahngesellschasten, so die Midland Railwah und die London and North-Western Railway, geben bekannt, daß sie auf Grund der wesentlich gebesserten Geschäfts lage die Zeit für neue wesentlich« Tarisherab- setzung gekommen erachten Besprechungen zwischen nung Arbeitstage steuerfrei blelben. Dieser Arbeit nehmer bekommt seinen Lohn für die Arbeitstage am 26., 27. und 28. Februar zur Lohnauszahlung am 2. oder 3. März und iür die Arbeitstage am 6., 6. und 7. März zur Lohnauozahlung am S. oder 10. Atärz ohne Steuerabzug ausgezahlt, das sind sech« volle Arbeitstage. 6. arbeitet in der Kalenderwoche auch nur dret Tage aber nur je 6 Stunden, und zwar einen Tag um den anderen. Folgende Lohntage sind steuerfrei zu lassen: Streng nach der Verordnung setzt die Steuerausschaltung erst mit dem 22. Februar — d. i. der erste der letzten sechs vollen Arbeitstage — ein. Steuerfrei bleibt der Lohn vom 23., 26. und 28. Februar und vom 2., 5., 7. und S. März mit je 6 Arbeitsstunden, zusammen 48 Arbeitsstunden. ' Die Hauptbedingung bei der Steuerausschaltung für Kurzarbeiter ist, daß mindesten« 48 Arbeits stunden steuerfrei gelassen werden. Mehr können regelmäßig dann berücksichtigt werden, wenn der Kurzarbeiter täglich ungerade Stunden arbeitet. In diesen Fällen wird der letzte Arbeitstag voll ge rechnet, selbst wenn nur die letzte — 48. — Arbeits- stunde am letzten Arbeitstage auszugleichen wäre. Es würden somit günstigstenfalls 48 ss- 7 — 56 Arbeitsstunden steuerfrei bleiben. Für Gehaltsempfänger wird ohne Ausnahme vor der Ermittlung des Steuerabzuges vom ganzen Monatsgehalt erst ein Viertel abgesetzt. Wird das Gehalt nachträglich gezahlt, so kommen für den Februar die alten Steuerermäßigungslatze in Be- tracht. Wird im voraus gezahlt, so werden für den März die neuen — vervierfachten — Steuer- ermäßigungssätze vom Dreiviertelbetrage des Monatsgehaltes bei der Ermittlung des einzu behaltenen Eteuerbetrages, also vom lOprozentigen Betrage abgesetzt. Vergleiche folgende zwei Bei spiele: 1. nachträglich für Februar 200 000 -4t Gehalt. Davon -L — 150 000 -4t, hiervon 10 Prozent — 15 000 -4t Steuer. Don diesem Betrage wird die alte Steuerermäßigung abgesetzt und der Rest vom Gehalte einbehalten. 2. im voraus für März 200 000 -4t Gehalt. Da von — 150 000 -4t, hiervon 10 Prozent — 16 000 Mark Steuer. Don diesem Betrage wird der ver vierfachte Steuerermäßigungssatz abgesetzt und der Rest vom Gehalte einbehalten. Mit Wirkung vom 1. März 1923 sind die am 1. Januar 1923 erhöhten Steuerermäßigungssätze vervierfacht worden. Bei Monatsgehaltsempfängern tritt die Erhöhung mit dem nach dem 1. März aus- zuzahlenden oder fällig werdenden Gehalt ein. Bel den Lohnempfängern (Wochen-, Tages- und Stunden löhnern) tritt die Vervierfachung erst mit derjenigen Lohnzahlung ein, die auf die Steueraus schaltung folgt. Es muß hierbei nochmals darauf aufmerksam ge macht werden, daß zurzeit noch keine Steuer erklärungen abzugeben bzw. zum Zwecke der Abgabe beim Finanzamt abzuholen sind. Hierzu fordert die Finanzbehörde erst nochmals die Steuerpflichtigen durch eine besondere öffentliche Bekanntmachung auf. den einzelnen Gesellschaftsgruppen hierüber sind bereits im Gange. Die Offensive mit de» Kognak - Pulver. Im Matin klagt Louis Forest beweglich über einen neuen deutschen Ueberfall auf Frankreich. Und zwar ist wieder einmal die deutsche Chemie der Verbrecher. In Amerika, dem Lande des Alkoholverbote», wird nach der Meldung des Matin ein Getränk mit Hilfe von Kognak-Pulver fabriziert! Da» sei kein Scherz, sondern in amerikanischen Zeitungen könne man Proteste dagegen lesen, daß deutsche Chemiker in Reklameschreiben Burgunder- und Bordeauxweine oder Kognak anpreisen, die in Pulverform versandt würden. „Es handelt sich um eine deutsche Offen sive", schreibt der Verfasser. „Es ist nicht zum Sorwtsg, ckeu 2S. kedrusr Lachen! Die Zerstörung des Weltrufes unserer Weine bedeutet eine Gefahr für uns! Man kann sich nicht wundern, wenn in den Vereinigten Staaten die Kognaktrinker, in Erregung über da» Alkoholverbot und aus Abscheu gegen den Pulverlognak, jetzt Aetherfusel und Haarspiritu» trinken!" — Wir be fürchten, daß auch Loui» Forest erhebliche Quantitäten Fusel und Haarspiritu» zu sich genommen hatl Unc/ZL LU /WV0 Oer Steinach-Kilm Die Erstaufführung im Astoria Ueber Steinach und sein Werk ist schon soviel in Wort und Schrift veröffentlicht worden, daß die Vorführung des hochinteressanten Filmwerkes schon aus dem Grunde außerordentlich zu begrüßen ist, weil sie geeignet erscheint, Aufklärung in das Ge wirr undeutlicher Vorstellungen und übertriebener Hoffnungen, aber auch unberechtigter Zweifel zu bringen. Der Inhalt de» Films gliedert sich in die Themen: „Aeußere und innere Geschlechtsmerkmale bet Tier und Mensch", „Die innere Sekretion und ihre Bedeutung", „Geschlechtsumwandlung und Zwittertum", „Körperliches und seelisches Zwitter- tum beim Menschen", „Die Altersbekämpfung bet Tieren", „Die Altersbekämpfung beim Menschen". Die Mehrzahl der Besucher de« Steinach-Films setzt sich fraglos aus denjenigen zusammen, die etwas über die Möglichkeit der Verjüngung erfahren wollten. Diese lernten, daß nach den von Professor Steinach experimentell gewonnenen Erkenntnissen die Pnbertätsdrüse, eine mit dem Hoden zusammen hängende menschliche Drüse, ein Sekret absondert, das sich durch alle Organe verbreitet und diese jung und frisch eehält. Im Alter des Mannes nimmt die Sekretion dieser Drüse ab und der Organismus „altert". Da aber durch Tierexperimente erwiesen ist, daß nach Unterbindung der Funktionen eines Samenstranges die Sekretion der Pubertätsdrüse des betreffenden Hodens außerordentlich stark zunimmt, und somit allen körperlichen Organen den belebenden und verjüngenden Saft in erhöhtem Maße zuführt; so besteht die Derjüngungsoperation beim Manne darin, daß die Funktion eines Samenstranges unter- lnmden wird. Die verstärkte Sekretion der Puder- tätsdrüse verjüngt nun — in der Theorie immer, in der Praxis in zahlreichen nachgewiesenen Fällen — den vorzeitig gealterten männlichen Organismus. Im übrigen zeigt der glanzend aufgenommene Film in ausgezeichnet gruppierter Dildfolge alles, was zu dem oben skizzierten Thema darzulegen war. Die Dilderanordnnng hat daneben noch den Vor zug, soviel Abwechslung zu bieten, daß irgendwelche Ermüdung des Zuschauers, mag er auch in keiner Weise wissenschaftlich orientiert sein, vermindern wird. Der Film rangiert somit nicht nur unter den technisch besten, sondern auch unter den literarisch ge lungensten Filmen. In zweijähriger, überaus mühseliger Arbeit haben die Hersteller außerordentliche Schwierigkeiten bewältigt: sie haben vorzüglich gearbeitett, mag es sich um Tieraufnahmen, um gestellte Bilder, um Trickzeichnungen oder um Operationsaufnahmen nach dem Professor Rotheschen Verfahren handeln. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist schliesslich die knappe und dabei überaus insteruktiv« Titel- gebung. — Jedenfalls läßt sich wohl behaupten, der ber Steinach-Film den großen Riss, der ihm voran*, geht, vollauf rechssertiqt. Er ist für Wissenschaftler sowohl als auch für Laien gleich sehenswert. Del». QuaUlälsarVetten tu Iuweleu, Gold uud Silber vieler Juwelier Lrufl TreusE 'Pelersstraße 7 Meßhaus National keine .giftigen Pelze" auf Lager hätten. Ad« tat sächlich besteht eine gewisse Gefahr, wenn man bei dem jetzt so beliebten Färben der Pelze nicht die rich tigen und unschädlichen Färbemittel verwendet. Warum pudert sie sich dle Nase? Ein Londoner Arzt, der über den immer mehr zunehmenden Ge brauch deS PuderS durch die englische Damenwelt klagt, hat viele junge Mädchen gefragt, warum sie von dem für die Haut so schädlichen Pudern nicht lassen können, und immer wieder bekam er die Ant wort, man wolle damit vermeiden, daß die Nase glänzt. .Eine glänzende Nase", schreibt er, scheint al»o von den heutigen Damen als eine schwere Schädi gung der Schönheit empfunden zu werden. Warum dies der Fall ist, ist nicht leicht zu verstehen. WaS mag nur di« glänzende Nase so in Perus gebracht haben? Jedenfalls wird niemand zugeben, daß daS Aussehen eines Pfirsichs dem Auge deS Beschauers angenehmer ist als das eines gesunden rotbäckigen Apfels, und doch hat der letzter« ein glänzendes Aus sehen. Die Damen wollen heutzutage augenscheinlich nicht so derb und frisch autsehen wie ein reifer Apfel, sondern ziehen den Samtglanz einer stumpfen Fär bung vor.' Diese Wirkung aber durch die Verwen dung von Puder zu erzielen, ist ein nicht unbedenk liches Beginnen. Der beständige Gebrauch eines GesichtSpuderS verstopft die Poren, und infolgedessen wird allmählich di« Haut grau und schrumpflg. Man Xu <tu» ewri ^eipLrger man befürchten muß, zu erbeuten und für die Wissen schaft zu retten. Die Expedition wird zwei Jahre in Australien bleiben. Nach ihrer Beendigung hofft Wilkins eine neue Südpolarreise anzutreten. Vie Geschichte von den Schneeglöckchen Von ^luettsr. ,Hn acht Tagen fahre ich aus drei Wochen nach Gastein!" sagte die schöne Frau. „Ich muß endlich etwas gegen meinen Katarrh tun! Und dann habe ich Heuer noch gar keinen Wintersport getrieben . . ." „Fährst du allein?" fragte ich bescheiden. „Ich fahre allein. . .", erwiderte sie und fügte, damit meine Freude nicht -u groß sei, hinzu: „Man ist kaum eine Stunde dort, so hat man einen Schwarm von Bekannten!" Ich war überzeugt davon. Bor ein gen Tagen kam sie zu mir und fragte: „Hast du Beziehungen zur italienischen Paß- behörde? Ich brauche bis übermorgen ein ita- lienisches Visum!" „Ich werde es dir besorgen," versprach ich ohne Freude. „Du fährst also nicht nach Gastein?" „Ich Weitz noch nicht genau .. ?, antwortete sie. „Ich wurde von einem Bekannten, einem Fürsten, der mir auf meiner italienischen Reise viele Gefälligkeiten erwiesen hat, ein geladen, ihn auf seinem Schloss« in Pelaggiv -u besuchen." Ich muß ein Gesicht gemacht haben, als ob ich einen Viertelliter Essig verschluckt hätte, denn sie streichelte meine Hand und sagte: „ES ist ein ganz alter Herr mit einem Weißen Bart!" Der Essig verwandelte sich doch nicht in Zuckerwasser. Heute erzählte sie mir, daß sie Besuch von Freunden aus Agram bekomme, die sie auch ein geladen hätten, dort bet ihnen einige Wochen zu verbringen. „Fährst du mit mir auf den Bahn- Hof? Ich hole dich au» dem Kaffeehaus ab!" sagte sie und verschwand in ihrem Hause. Da sie natürlich im letzten Momente kam. nahmen wir ein Auto. Auf dem Wege zum Güdbahnhofe überreichte ich ihr einen Büschel Schneeglöckchen, die ihre Kelche geschloffen hielten, und sie lärbelte wie nur sie lächeln kann Dann nahm sie meinen Kopf in ihre welchen, geliebten Hände, sah mir lange in die Augen und sagte leise: „Ich bleib« natürlich bet dir, mein lieber Junge!" Da» letztere freilich habe ich nur geträumt..." muß die Kunst deS Pudern» schon gut verstehen, um diese schweren Nachteile zu vermeiden. Dor allem darf man keinen billigen Puder verwenden, der die Haut besonders ungünstig beeinflußt, und dann muß man Gesichtscreme daneben benutzen, die am besten voc dem Schlafengehen aufgelegt wird. Da» Babel ve» Gelbe». Die Geldfrage ist in Konstantinopel eine Sache der Phantasie, wie alle Seiten des Leben» in der Wunderstadt zwischen BoSporu» und Goldenem Horn phan tastisch sind: es ist das Babel de» Geldes, wie der „Corriere della Sera" schreibt. Alle Geldsorten der Welt sind dort im Kurse und alle werden dort angeboten. Aber wenn man von einem Wechselgeschäft zum anderen geht, findet man unglaubliche Unterschiede. Wenn man protestiert, antwortet der Geldwechsler naiv: „Der Kurs ist in diesem Augenblick in die Höbe gegangen!" Die merkwürdigsten Abenteuer aus dem Gebiete de» Geldwechsel» spielen sich jedoch in den Zügen de» Orient-Erpreß von Pari» nach Konstan tinopel oder auch nur von Mailand nach Kon stantinopel ab. Man reist ab mit dem Gelbe de» Landes versehen j die Vorsichtigen nehmen auch türkisches Geld mit; aber da- genügt nicht. Denn der Orient-Expreß passiert obne Wagenwechsel sechs Nationen, und an jeder Grenz« ändert sich die Geldverrechnung, da festgesetzt ist, daß alle Berechnungen de» Tage» in den verschiedenen Geldsorten der verschiedenen Länder zu geschehen haben Und so muß man Bulletin», Kurszettel befragen, algebraisch« Berechnungen für einen Kaffee mit Milch ausführen, sich mit der Aus- ztehuna von Kubikwurzeln für ein Mittagessen abquälen, die Verdauung in Gefahr bringen durch «ine Lawine von Gleichungen Schweizer und französische Franken. Lire, serbisch? Dinar«, bulgarische Leva», Vermischungen mit griechischen Drachmen in Adrianopel, türkischen Pfund von Thrazien bi» zum BoSporu». Ach, di« Tragödie de» Gelde»! Eine Expedition »ach a»»sterbe»d«» Tier«» «nd Pflanze». Der Biologe der letzten Shackleton- Expedition, Kapitän H. G. Dilkin», unternimmt jetzt eine neue Expedition nach dem tropischen Austra-- lien im Auftrag der naturwissenschaftlichen Ab te» lung de» Britischen Museums. Seine Aufgabe besteht darin, Pflanzen und Tier«, deren Aussterbea l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)