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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-17
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
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knurr erschießen- n Allgäu, lngehörte, ieder bis )v lftiettu», Februar. der snzial- die Losung cingeu, die Oonnerdtag ische Land is Landes- > Ergebnis doch laum äruar zu- der sozial- sich heraus ichtung an- rmatorische tischen und ifuudeu. ungr« tftteltung Februar. ! tschechische ibereinkom. g von Der- oerpflichten nüigen Be- «gehörigen oder ver- Pflicht zue Straftaten lNlitärstraf- chten I» Hit den euc Er oü Staats- Schutze Donnerstag rerdeutschen calbehörden Bruch hat j über da» e folgendes Verbot in eiagereicht ) die Auf- lerbehörde» ! amiett» us» eine «esetzung d gefordert eltwtrt- Maßnahmen de« treffe kommend rutsche Bot- t Bahnhof 8omu»deack, Äea 17. kedruLr Prinz Max von Vaden und feine Schule Am DienKtaa erwLhuten wir t» Leitartikel eine Rede, die dc» letzte kacsentwe RetchSkanzU-r Prinz Max von vc»<» in «in« Samte ur Lvlost Salem hielt. ^in:r wrjer-r Mtlaruetter hat veu Prinzen besuch« uns derta.Nl >«4 htcr über seine LUwlLUe von Echloh Latem. Fehn Kilometer weit vom Bodensee liegt die Ortschaft, die in ihrer Art sicherlich einzig dastehen wird: sie besteht außer dem Schloß nur au» zwölf Ueinen Häusern, in denen Kaufleute und Handwerker wohnen, denen die Schloßleute Arbeit geben. Eine niedrige Steinmauer umfaßt die ganze Ortschaft und da» Auto fährt durch eia finsteres Tor, wenn e» von der Straße in die Ortschaft einbiegt. Siebenhundert Jahre alt ist diese» Schloß und die Kirche, die da- neben steht. Einst residierte hier ein Abt der Zister- -lenser, — eia gar mächtiger Abt, reichaunmittelbar und mit einem Besitz, der sich von Salem bi» Mün chen ausdehnt«. Die ganze Gegend war ihm unter» tan. Heute residiert in dem Schloß niemand. Man residiert nicht mehr in ihm, man wohnt nur da. Und der Bewohner ist Prinz Max von Baden, der letzte Reichskanzler des kaiserlichen Deutschlands, d r Mann, der am 6. Oktober 1918 seine Friedensbotschaft cur den Präsidenten jenseits de» großen Teiche» richtete, den Kaiser zum Abdankea aufforderte und sich dann vom Schauplatz aller politischen Kämpfe zurück gezogen hat, um hier, in dieser Einsamkeit, zu leben. Der Prinz ist Demokrat. Seit vier Jahren lebt er nunmehr m diesem Schloß, in diese» riesenhaften Labyrinth, in besten Hunderten von Räumen auch seine Schule untergebracht ist, die Schule, die er ge schaffen hat, die sein Stolz ist, und die sicherlich ganz einzig in ihrer Art ist. Es ist ein Internat für Mädchen und Knaben von zehn bis achtzehn Jahren, mit den Rechten einer Privatschule ausgrstattet und von einem ausgezeichneten Pädagogen, dem Ge heimrat Richter, unter Oberaufsicht des Prinzen ge- leitet. Man stelle sich eine Schule vor, wo Leute wie Reichsgerichtspräsident Simons den Kindern Vorträge halten. Die persönlichen Freunde und Gäste des Prinzen, die sich im Schloß aushaltcn, wer- den stets aufgefordert, den Zöglingen Vorträge zu halten. So sprach Simon» über den Vertrag von Versailles, der Botschafter und ehemalige Kolonial- Minister Dr. Sols über Samoa, Ludendorfss Freund, General von Haften, über die Schlacht bei Tannen berg, und der englische Publizist I. D. Morel über die britischen Kolonien — in englischer Svrache. Die bekanntesten Gelehrten Deutschland« werden eingeladen, um in dieser Schule Vorträge zu halten — für zweiundvierzig Kinder, denn die Zahl der Zöglinge ist nicht großer. Es sind darunter viele, die sich auf Kosten der Prinz-Dlax-Stiftung im Zn- ternat befinden, meistens die Kinder von Offizieren, die im Kriege gefallen find; die zahlenden Zöglinge entrichten ein Schulgeld, da» sich nach dem Einkom men ihrer Eltern richtet. Reben jungen Aristokraten- kindern befinden sich in der Schule Kinder aus bür- «erlichen und aus kleinbürgerlichen Kreisen. Sie , «lernen neben Englisch und Französisch Gartenbau und Schlosserei, gehen bei den Handwerkern in der kleinen Ortschaft in die Lehre, versorgen die Kühe im Stall, lernen Tiere und Pflanzen auf Exkursio nen kennen, treiben Sport und veranstalten eigene Theatervorstellungen. Line solche Vorstellung — den Rütlischwur aus Wilhelm Teil — habe ich mit an gesehen. Der Prinz unterrichtet die ältere« Knaben und Mädchen über politische Dinge selbst, macht die Ausflüge mit ihnen m t, und zeigt seine Schule jedem Gast mit besonderem Stolz. Sie ist ihm eine neue Welt geworden. k. Br, »er Zustand lnzmmisters » sind An- Aus Paris i nach Prag i Tagen zu- Krause, ein »enchirurgie, sustaud al» »weiter der rstere ist ein mü den also analen Gtü- -'«fforui Di« kn Wal« ch gewordene den Verlag tzt. Von der l und HiAe" ze erschein«,. lüschca Uni- wurde, tritt Prag, Prof, eitere» Tele- «kanzlet teilt »minist-rium die Gründe au: »Mein itsrücksichten »der irgend- der Hand, gen im Ro- t. Ach habe wr den An- vurde, nicht ! zu bleiben, Lcktreten sei« wird, ahtet: Da« i Preisaus« -uti' en Ge- den Lehrer rng soll die schen Revo- s sein. Für eisausschrek- zwei von je Mark aus- >ert ist vor- sser, Reichs- Hartmann- nicke-Berlin, chulte-Donn, * Der Arbeitsmarkt in Sachse» lm Zaus«. Die seit September vorigen Jahres auf Grund der all gemein bekannten Vorgänge eingetretene Verschlechte rung der Lage des sächsischen Arbeitsmarktes ver schärfte sich auch im Januar weiter. Auch die weite ren Aussichten sind sehr schlecht. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden stieg aus Grund der Etichtag- zählung vom 16. Januar bei 75 berichtenden öffent lichen sächsischen Arbeitsnachweisen von 36871 (24 570 männliche und 12301 weibliche) von Mrtte Einsteigen und Aussteigen Don I««nd»rt Ich kenne einen berufsmäßigen Philosophen, der unberusen spekuliert, und einen Berufsspetulanten, der nebenbei philosophiert. Ich muß zur Schande d:r Philosophie gestehen, daß der Philosoph, gerade wenn es darauf ankommt, einer zu sein, nämlich in der Zeit der großen Flaute, kläglich versagt, während der Spekulant ein tiefes, lächelnde» Wißen, eine» Weisen würdig, an den schwarzen Baisse-Tag legt. Der Philosoph sülcht, klagt, wütet und läßt die Uu- schuldigen leiden, weil die Kurse, anstatt in den Himmel zu wachsen, mitunter auch jämmerlich zu- sammenlnicken. Seine enttäuschte Begierde — ein Philosoph darf zwar spekulieren, aber keine Begierden haben -- entlädt sich in ohnmächtige Schimpfworts, von denen »verfluchter Dreck"' noch das mildeste und gerade noch druckfähige ist. In solchen Tagen weiche man dem zornader- aeschwellten Philosophen aus, mit dem zu spaziere» sonst ehrenvoll ist und auch Gewinn bringt, zumal seine Tip» mitunter wirklich recht gut find. Wie ander» der Epekulanti Neben dem aufgeregten Philosophen wirkt er wie personifizierte Ob jektivität, Ruhe und Verklärung. Sein Vermögen ist nicht größer als da« de» Philosophen, und seine Ver luste sind nicht geringer al» die des Mannes, dessen Geist an Kant und Hegel geschickt ist. So ungleich find des Leben» Güter verteilt, daß ein Philosoph, der seinen Kant lm Kopfe hat, sich ganz unkantisch benimmt, während «in Spekulant, der von Kant gerade nur weiß, daß er vor etlichen Jahre« in Königsberg da« gewisse .Ding an sich* erfunden hat, ick» Praktiker kantilche Selbstzucht bewährt. „Junger Mann," sagte der Spekulant, al« wir nach dem schwärzesten der Tage bei einer Tast« Mok'a saßen, „Einsteigen und Aussteigen, — da« ist die schwere, unerlernbare Kunst. Die Börse ist «« ein Elsenbuhnzug; bei voller Fahrt soll mar» web«« «in» noch aussttgen: man riskiert k bet die Knochen. Dsi maßüz-m Tempo rein, bei mäß'gem T:mp» rau->. Lerne aussteigen, ohne zu klagen! Stell»» Sie sich vor: eine Berg- und Talbahn. Hinaus geht« ja ganz schön, zumal wenn man gleich von 'nnte» mit gefahren ist. Aber hinunter, — da» ist eine schwindlige Sache. Maa «artet, daß das Tempo sich verlangsame, um aussteigen zu können, aber indem «an wartet, «dachst km» Tempo mehr und mehr. Ich «rack Hru»ck«lsre!tmis - September auf 47 568 (SS 434 männliche und 14 534 weibliche) t« Januar. » «achpchliwge» für Ruhegeldempfänger. Dr« im Ruhestand besmdlichen sächsische« Staatsbeamten, Deistlüh en, soweit sie im Staatsdienste ««gestellt waren, und Lehrer», sowie ihren Hinterbliebenen wird voraussichtlich in der Zeit vom 20. bi» 25. Fe bruar zu ihre« für Januar und Februar -«zahlten Versorgung sgebührnissen noch ein Nachzahlungs betrag gewährt werden. Mit diesem haben alsdann all« Bezugsberechtigten die ihnen nach de» bisherige« Stand« zustehenden Gebührniss« für Januar und Februar vollständig erhalten. Zugleich mit diesem Rachzahlungsbetrag werden die Gebührnisse für März überwiesen werde». Zeitweilige Schließung der Reichrbankhaupt- stell«. Die Reichsbankhauptstelle Leipzig gibt in dieser Zeitung bekannt, daß sie wegen arbrtts- technischer Schwierigkeiten ihre Geschäftsräume qm nächsten Montag, Dienstag und Mittwoch um 10Uhr schließen wird. Ausgabe der amtliche» Fern'prrchbücher. Da» neue amtliche Fernsprvchbuch für den Obrrpost- direktionsbezirk Leipzig wird voraussichtlich in d.n nrcbst-n Togen verteilt werdrn. Wegen der Art »rnd Weise der Ausgabe wird den Teilnehmung von dem Derkehrsavrt weitere Mitteilung durch Post karte zugehen Paket« «ach der Rb«lnpsalz werden wieder ohne Einschränkung zur Beförderung angenommen. Endlich ein prelLrücbgang Et«e»erDrs»t»er»»i»e»get»e»>erTs»e»r«ttea Hamburg, 16. Februar. Der offizielle Duüerverkaufrprei« i« Ham burg ist am Freitag auf 7400 Mk. herabgesetzt worden: in der Vorwoche betrug er 8400 Mk. Die Milch ist auf 766 Mk- (gegen 820 Mk.), und auch die Fleischpreise sind teilweise zurückgegangen, z. B. Schweinefleisch annähernd um 1000 Mk. pro Pfund. Dagegen ist der Drokprei» wieder erhöht worden, und zwar von 680 Mk. auf 860 Mk. Die Kohlen- preis« sind, nachdem sie erst vor drei Tagen erhöht worden waren, wiederum um 60 Prozent erhöht worden. Ein ml-glückitev Vefrelrmgrversuch für Max HSlz Heber de« Versuch, de« Kommunisten Max Hölz aus dem GeängntS zu befreien, liegt aus Breslau folgender Bericht von zuständiger Stelle vor: Mehrere Personen, waren in der Absicht, Max Höli zu befreien, in da» Gefängnis eingedrungen Sie überwstltigten de» Sefängnispförtner am Lor und entrine» ihm die Schlüssel. Durch da» Da- -wischentretea anderer Beamten wurde» die Ein dringlinge an der Ausübung ihre» Vorh der» verhindert- E» gelang ihnen, unerkannt zu entkommen. Weitere Ausdehnung de» Vlitzfu«ktelegr«mm Verkehrs. Der versuchsweise eingerichtete Blitz sunktelegrammverkehr ist, mehrfachen Wünschen aus der GeschststS- und HaudelSwelt entsprechend, vom 15. Februar ab auf «ine größere Zahl von Orten ausgedehnt. Nsther« Auskunft herüber sowie über all« Einzelheiten erteilen die Lele- grophenanstalten. Sächsische PfarrhcurShilse. An Dresden haben kürzlich unter de« Ehrenvorsttze des Landes bischofs 0 Jhmels Beratungen siattgefunden, deren Ergebnis di« Gründung einer „Sächsischen Pfarrhaus-.Ise" war. Diese steht unter der Leitung von Pfarrer Sv rang er «Dresden) und wul in- und ausländische Mittel für Fälle besonderer Notlage der Pfarrhäuser Sachsens bereitstellen. Keine Kohlenferie» in Berlin. Zn der Berliner Stadtverordneten - Versammlung beantwortete Oberbürgermeister Böß den Antrag wegen einer besseren Belieferung der Schulen mit Heizmaterial Oer Niedergang der Straßenbahn Millionen Fahrkarten weniger - Es ist traurig, darüber zu reden. Dl« Straßen bahn wer einst der Stolz eine» jeden Leipziger». Kam ein Ftemdcc hierher, so wurde er darauf hin- gewiesen, daß er nirgends sä billig auf der Straßen bahn fahre als in Leipzig. Für 10 Pfennig (im Bokksmunde «ln .Nickel") konnte Ma» nach allen Richtungen 10 Kilometer und mehr fahre». Mit Ilmsteigen und bis 12 Uhr »acht»! Unter de» Groß städten des einstigen Deutschen Reichs konnte Leipzig den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die Wieg« des lO-Pfennig-Tarifs zu sein. Uno die Gesellschaf ten standen sich dabei nicht schlecht. Die eine, die von altorsher die frequenten Linien inne hatte, konnte sogar reichliche Dividenden verteilen. Mit Argus augen wachte daher -er Leipziger über den 10- Pfennig-Tarif und wehrte jeden Versuch ab, ihn zu beseitigen. Und heute? Mit dem höchsten Tarif mar- schiert zurzeit Leipzig an der Spitz« der deutschen Städte. Es sind jetzt gerade 5 Jahr« ber, daß am 16. Februar 1918 der 15-Pfennig-Taris «ingeführt wurde. Kein anderer al« Dr. Rothe war «», der, erst al« Etadtverordnetenvorsteher und dann al, Oberbürgermeister, den 10-Psenn'g-Tarif au*, äußerste verteidigte und sich nur gezwungen dem Verdikt der Regierungsbehörden fügte. Jetzt, vor wenigen Wochen, sagte «r im Stadtverordnetenkolle- gium: „Geben Sie un» nur den 150-Mark-Tarif, dann werden wir die Übrigen Dünsche zu erfüll:» trachte»." Inzwischen ist, seit dem 11. Februar, vom Vcrwaltungsrat d«r Straßenbahn un« der 300- Mark-Tarif beschert worden, und wir fahren zum SOOOfacben des einstigen Preise«. In der kurzen Zeit von 6 .Fahren. Die Ursachen find m suchen tn der Entwicklung unserer gesamten wirtschaftliche» Verhältnisse seit Beendigung des Krieges. Di« fortwährend sich stei gernden Löhne (neuerding« werden sie monatlich 2 mal erhöht!) un- di« in» rmgemeffene wachsend« Verteuerung aller Materialien haben zu immer neuen Tariserhöbungen in immer kürzeren Zeitabständen geführt. Es aab kein anderes Ai'vknnftsmittel, denn es wäre kindlich, zu glauben, daß sich die Frequenz in einer Weise hätte vervielfachen lassen, di« anch Rapider Rückgang -ei der Außenbahn nur entfernt zu einer Deckung der steigende» Aus gaben ausgerächt hätte. Die Folgen der immensen Fahrtverteuerung haben sich in einer immer stärkere« Abwandr» »un g gezeigt, die eine» Umfang angenommen hat, der den W«rt der Straßenbahn al» Verkehrsmittel auf die Hälfte bat staken lassen. Da» ist im Interesse des Wirtschaftsleben» unserer Stadt «kn bedauerlicher Umstand. Denn, mögen wir da» Gehen für di« Ge sundheit des Menschen noch so hoch avschlagen — im Wirtschaftsleben ist et» Zett- und Kräfteverlust damit verbunden. Neuerdings hat sich mm die Abwanderung in einem Maße gezeigt, di: sagar weg« der Zukunft der Straßenbahn selbst zu o«a ernstesten Be denken Anlaß ^eben muß. Während rm Jahre 19/8 fast 142 Millionen Per,vnen gegen Lösung von Fabr- scheinen befördert wurden, wäre» e* 1021 nur noch 103 Millionen, und im jek tabgelaufene» Jahre 1922 waren es forme nur 72 Millionen. Somit war der tägliche Absatz von Fcchrscheinen von 889000 im Jahre 1918 ans 282000 im Jahr« 1921 und 210 000 im Jahr« 1922 (unter BerLcylchtigung von 21 Streik- tagen) gesunkeü. ?'och schlimmer fi»ht es bei der Außenbahn aus. di« unter der Konkurrenz der Eisenbahn weit mebr zu leiden hat al« unsere städtische Straßen bahn. Auf der Außenbahn wurden im Jahne 1918 «877000 Personen gegen Lösung von Fahrscheinen befördert, im Jahre 1922 jedoch nur 2388000 Per sonen. Während bei der Stabtstrnsienbahn der Der- kehr von 1018 zu 1922 auf die Hälft« herabqegangen war, war er bei der Außenbahn aufeinDrittel gesunken! Wir meinen, da» find Dinge, di« zu eingehendsten Erwägungen Anlaß geben müssen. Sie lehren vor allem, daß es mit der 1 »tägigen Verdoppelungs schraube, wie st« in der letzten Zeit in 1I»bung war, nicht mehr so weiter geht. Man gönne dem Publi- kum erst einmal ein« Atempause. Tut man es nicht, so steht man vor der Gefahr, daß der Betrieb trotz aller Erhöhungen immer unrent"bler wird. Und dann könnte eine« Tage» da» Ende nicht mehr fern sein. dahin, daß der Magistrat für eine ausreichender« Belieferung Sorge tragen werde. ES sollen keine Kohlenkeri:n eintreten. Schulen, die keine ge nügende Kohle besitzen, sollen zeitweise in benach barten Schulen ontergebracht werden. Der Hochstapler la» v«gug. Eia« junge Dame im Berlin-Hamburger l) Ang die Bekanntschaft eines elegant gekeideten Manne» anscheinend Ausländer) gemacht, der sich ihr als Baron von Wilde gg vorstellte und erklärte, i»n Besitze wert voller Brillanten zu sein. Die Dam« ließ sich überreden, dem angeblichen Baron einen Pelz kragen einen Photoavparat, ein Zigarettenetui nnd verschiedene wertvolle Schmuckiachen auSzu- händigen, wofür sie einen Scheck von 55r5M0M. erhielt, der auf die Hamburger Filiale einer spaniichen Bank ausgestellt war. In Hamburg angekommen, mußte die Dame feststellen, daß sie das Opfer eines Schwindlers geworden war, denn als sie den Scheck vorlegte, erfuhr sie, daß auf dem am 14 Februar mit 30000 M errichteten Konto nur noch 2000 M- ständen Natürlich hat sich der Gauner nicht mehr sehen lassen. Vriefmarkenraub ans eine» Berliner Vor» ortpostauet. Am Postamt Teltow wurde» am Donnerstag abend für mehrer« Millionen Mark Briefmarken geraubt. Sieben bi» neun maskierte ginge Leure, Vie in einem Automobil vorgefahren waren, hielten die anwesenden Beamtinnen mit Pistolen in Schach und raubten di« Bestände an Brief- und Weltmarken im Betraae von etwa 2 Millionen Mark. Um eine Denachmchtigung dec Polizei zu verhindern, hatten ite die Fernsprech- leitungen durchschnitten. Obwohl man die Polizeiverwaltangen der umliegenden Ortschaften benachrichtigte, konnten die Täter nicht gefaßt werden. Festnahme eine« Hochstapler*. Ei» Geschäfts- mann in Plauen i-B. verkaufte an einen angeb lichen Amerikaner ein« Schrebimaschine, die der Käufer mit einer SO-Dollarnote bezahlte. Später stellt« sich heraus, baß dies« Rote wertlo» «ar. Der Betrüger ein lange gesuchter Hochstapler, wurde in dem Kaufmann und Schulreiter Ludwig Oertel in Glauchau fcstgenommen. Verfehlungen tu» Amte. Der Abteilungsleiter für Kriegerhinterbliebene des Bezirksamtes für Krieger fürsorge inköbau, Alfred Kühnel, vmrde »ege» Verfehlungen im Amte verhaftet. Der To- sibirischen Eirmeer - Durch Vermittlung der norwegischen Hanhqss- delegation in Moskau erhielt man euren Bericht vom Führer der Expedition Urvaitce, di« znm Flusse Pjasia entsandt wurde, um nach Knudsen und Testen zu forschen, die al» Begleiter der mißglückten Expe dition Amundsen» nach dem sibirischen Eismeer um gekommen sind. Die Ueberrestc Knudsens wurden in der Asche eines großen Feuerlager« SO Kilometer von Michajlov im November 1921 ausgefunüen. Tefsen verbrannte selbst seinen verstorbenen Genossen, damit sein Leichnam den Raubtiere» nicht zum Opfer fällt. Tessen setzte selne Reis« in westlicher Richtung fort: da es ib« an «ine« Schlitten mangelte, lud «e sein Gepäck auf ei» Paar -usammengebuadene Ski*. Das Gepäck wurde am 9. August 1922 84 Kilometer östlich vom Hafen Dickson« ausgefunden. Wahrscheinlich hinterließ Testen, am Ende seiner Kräfte angelangt, da» Gepäck in einem Versteck. Er wollte allem An schein nach nach Dickson gelangen. Sein Lelchpam wurde am 27. August 19Ä in der Rahe de» lls«r« aufgefunden. Urvance ist der Ansicht, daß Tessen von einem, glitscherigen Abhang abgestürzt ist, bewußtlo» wurde und dann starb. sage Ihnen, da» ist ein scheußliche» Gefühl. Und oft I bleibt einem da» Aussteigen erspart, weil man bei einer gewissen scharfen Kurve ganz von selbst zwanosmäßig hinarcsfliegt; wöbet man mitunter Schaden nimmt. Gut eingestiegen ist schon halb gewonnen. Und wer zuletzt aussteigt, hat nicht zu fachem Die höchsten Kurse, di« begehrt man nicht, man freut sich ihrer Pracht. Träumen kann man ja davon, eber man »ersuche e» nicht. Träum« zu realisieren. Wenn du auf die Börse gehst, vergiß nicht die Zügel für deine Gewinnsucht. Denn wer allzuviel begehrt, dem wird alles genommen werden. Es ist wie im Leben: E» läßt sich nicht» so schwer er- trogen, wie eine Reihe von Haussetagen. Drum wenn du eiusteiast, bedenke da» AuSsteigen. „Und wenn du einmal den rechten Keiwmrkt ver säumt haft," fügte er nach einer kleinen Panse mit resigniertem Löcheln hinzu, „dann sag' dir mit dem Wiener: Warst du nicht auflg'stieg'n, — wärst du auch nicht ab'g'fell'n." Wahrlich, goldene Borte einer reifen Einsicht! Der spekulierende Philosoph, de» ich um seine Meinung zur Börsenlage befragte, konn dem philo sophierenden Spekulanten nicht da» Dass« reichen. „Verfluchter Dreck, verfluchter Dreck", brummte er nur immerzu grimmig v»r sich hin. Er mag ja damit nicht so unrecht haben, aber der Derufsspekulant hatte die besser« Haltung, die Ueberlegenhelt der Ironie und den Trost dec Erkenntnis und der Wortes. Verschiebung von Kunstwerke» Ws Ausland. Au» Berlin wird gemeldet, daß Kunstwerke von natio nalem Werte auf unerlaubtem Wege, unter Umgehung der Zoll- und Paßstellen, in das Ausland verkauft werden. So soll dieser Tage von einem Ausländer ein Gemälde von Durer zum Preise von 1 Milliarde Mark erworben worden fern, und es befi-ht die Vermutung, daß diese» Gemöld« ebenfalls aus unerlaubt« Weise in dos Ausland nsrschlevvt «erd«» soll. Der »lo^»»b«E2»stzrgst» Geburtstag «r Niko laus Kope^kn» (W. Februar) soll ans Veranlagung der polnische» Regierung la seiner G«Lurtsst-dt Thorn feierlich beaang'n wrrden. Eine städtisch« Volk-LlLliothek, di« den Namen .Kopernikno-Mb.io- tbek" erhalten soll, wird zu» Inbklämnitnge er öffnet werde». Die Absicht der polnischen Regierung, einen der größten Söhne der deutschen Ostmark an seinem Gedenktage angemessen zu ehrrn, verdient v«n an sich volle Anerkennung. Dena aber dadurch etwa der Eindruck erweckt werden soll, al» sei Ko- pernitus Pole gewesen, so ist durch sorgfältigste historisch-genealogische Forschungen (auch polnischer Gelehrter) langst erwiesen, daß diese Annahme voll g unhaltbar ist. Kopernikus war rein deut scher Abdämmung; seine Familie war au» Franken- stein i. Schl, iu Polen eingewandert. Au« den TSeaterbureau-, iGtLdtlsch« VLHnenO Am Alten Ldette, kommt Sonntag naLmttiag 3 Ubr <us ösientllcb« Vorstrlluna zu ermäßigten Preise» da« »letttscde Luitsvtrl .Der »erbrochene «r»«' »»» vorher Soethe» „Geschwister" zur «nflührnn«. — -sür die am Lonabttw, den 17. Februar, beatnnendc L Gerl« <Ua bi« Ile) vaöea di« Mitglieder des HchUlervereUrs entsprechend ven LlkSdten Tagespreisen eine Nachzahlung zu lelften. Diese 9tochzahluua sst bis Sonnabend, de» j7. Tebruor. m der HauvttassL des Renen Ldealer« nntcr vorlcgnns der Cintrtttskarte» ,« bewerkstellige». Uugc stempelte Karlen haben keine Sllltigkcti unh werden von den Svgm- schildern rurackaewiesen. — rin de» stLdtlsch-n Theatern werden di« AusländrrzchchlLge wie toigt erhkhl: Äm Reuen und Operettentheater 26 000 Dlark. im An en -de!,» r lGavluspiel 10 000 Mark. «nSlLndcr. di« ohne ZulchlagSarte b<trogen wert»««, zahlen soso« «in« Zn- siolaq von L0VOO Mark. --- Aieqen «rkrankn.iä " Therese Wirt gelang! am Donnerstag, den 16. Februar, l.n N neu Opercventhcaier anstatt „tzerlt'hte Leut« .Jrs^gvtta" ,ur Arrswhrnn^ — lSchausptelhnn-.Z ünlolge des B ü l l e r - SestspielcS wird der regelau ftige Spt«lvlLn des Schauspielhauses «0 ach» Tage unter- -rochen Rach dem 2s. Februar werde» des starken Er- folge« wegen die «orktellungcn von „Trommeln t» dir Rächt" und „Vas Ihr wollt' wieder autgrtmnnne«. Musik Leitung: UnivcrfttLtSmusikdir.Vros. Fried r. Brandes 1-. Gewan-Haur-Nonrert Der vierten Sinfonie Schumann» «ar inr ersten Teile diese» Konzertes einleitend eine Ouvertüre ix» Rochromantiker» Pfltznor, die zum „Kätchon von Heilbronn", gegenübergestellt. Sie ist «m« Art klein« sinfonischer Dichtung in» Lisetscho» Ginn« (doch nicht in seine» Geiste): «in Stück, das « gleicher Stätte schon früher gchLrt, weniger i» spiriert al* trefflich gearbeitet ist, und hei d«m »an sich deshalb cun besttn an schöngelurig«a, Einzel heiten hält. Kapellmeister Furtwängler versenkt« sich mit offenbarer Lieb« in die Ouvertüre wie tn die Sinfonie. Zu deren Frühromantik, die vielfach wie ein in Töne gefaßter „Schwävubrief an Tiara" an mutet, passen gewiß anch eher die von ihm bevor- zugten Ae.tmahe, die ruhiger als üblich find: nur wächst sich die Art, wie er sie regelmäßig bald vor wärt» treibt, zu einer allzu stereotypen Erscheinung au». Im einzelnen war aber das Werk feiner al» der an den Schluß gestellte Lisztsche „Tasso" aus- gearbeitet. Die an den Wiedergaben de» Dirigenten schon oft gerühmt« Frische und Natürlichkeit kamen selbstverständlich in erster Linie der Darstellung von Tasso» spätem Triumphe — dem zweiten Telle de» Werke» — zugute. Schon vorher Lisztsche Klänge: Professor Bo- rowsky au» Berlin vermittelte, vom Orchester »or- trefflich begleitet, den „Totentanz" mit spielender Ueberwinduag aller technischen Schikanen. War diese Wiedergabe auch nicht auf die Dämonie eines d'Albert (an seinen besten Tage») oder auf die tiefe Vergeistigung eines Pembaur gegründet, so ver- mochte sie doch di« Hörer so park mitzureißcn, daß er sich zur Zugabe zweier weiterer Stücke ent- schließen mutzte. —N— Kur -en UonzertsSlen Da« Davisson-Streichquartett er spielte sich auch ia seinem dritten Kammer«ufikabend mit der verinnerlichten Vorführung von Brahms' Op. 67 und Schuberts selten zu hörendem L-Moll- Streichquartottsntz einen vollen künstlerischen Erfolg. In Schumanns prachtvollem Quintett, Op. 44, mit feinem Verständnis und lebhaftem Empfinden oor- getrogen, spielte Herr Dolkmann den Klavierpart an- fänqlich mir etwas »u viel Zurückhaltung, ging ab« bald mehr aus sich heran« und wußte dem Schlußsatz wirksamen Ausdruck zu verleihen. Etwas lang ward der Abend ausgedehnt durch Mitwirkung Fräulein Amalie Meißner«, einer musikalisch geschmackvoll und dramarisch empfindenden jungen Künstlerin, deren wohlgeblldetor Gtlnune von schönem Altklang kraft voll« Tön« zur Verfügung stehe». — Laa» darauf ließ sich dw Diener Kolovttursängeri» Annt Stein LLen, die, «r von ihr« ausgezeichnete» Kehl- fertig!«» Dv überzeugen, entsprechend« Arien au» Oper» ansgewLhlt ha««/ab« auch Walzer von Jos. mw Joh. Strauß sa w »nd damit um so mehr an da» Parietü erinnert«, alo alles mit ziemlich flacher Ton bildung ohne nennenswerten Ausdruck daroeboten wurde. Dennoch folgt« «an ihre» Gesang nicht ohne Interesse, da all» technischen Schwierigkeiten mit Leichtigkeit Überwunden wurden. kD,
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