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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-17
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
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8«tt«2 «r 41 LEtpriger 1'sgedlstt rmck Krmckels-eltung LüaüLdevü, üeu 17. kedra» Gehalte, wodurch die rkstge Selbstioftmaschtne teilweise große Dividenden abwiHt. Hingeg« zahlt das foonzösische ,Comlt^ de» forges" a» die Pariser Journalisten kolossal» Betrage i» Franken. Man wird «»sehen, da- die nwistea Franzosen mit den deutsch«, Hüttenmagnote» in bezug auf Selbstkosten nicht konkurriere» iönnen. Denn man von -rutsch« Seite di« Ruhr einfach nur arbeiten läßt, so «erde» die fron. Höfischen Hüttenbesitzer, die Hauptanstifter de» Feldzuges gegen Entwaffnete, bald spüren, daß das .Pfand" in ihrer Hand, von Deutschland und seinem natürlichen Absatzgebiet losgrtvennt, ein furchtbarer Konkurrent ihr« eigenen De- d .'ae ist. Noch keine Einigung polncarL fährt selbst nach London <it»e«er rraytderichl»«« Leipziger rasetkatte» Lend«, 1K. Februar. Ueber die gestern unterbrochenen und heute fort» zusctzenüen Beratungen zwischen dem Ministerpräst» denten Donar Law und Lord Derby mit L e Trocquer und dem französischen Eisenbahngeneral Payot verlautet amtlich noch immer nicht» Gerade das verursachte gestern abend Gerüchte über eine er folgte Teilet» iguag. Man hört« drei Versionen: die Engländer hätten die Linie Düffeldorf—Krefeld- Düren—Trier den Franzosen überlasten; die Eng» länder seien bereit, alle Linien den Franzosen zu überlasten und trotzdem die Truppe» am Rhein zu lasten; und die deutsche Regierung Hütte in London selber vertraulich mitgeteilt, sie habe .mit Rücksicht auf di« heikle Lag« der Engländer" nicht» gegen di« Ueberlastung der Eisenbahnen einzuweudea. Diese dritte Version ist von englischen amtliche» Stellen al» .sehr unbegründet" bezeichnet worden, und allzu sichtlich stammen beide Versionen au» der Quelle der Franzoscnpartei. In Wahrheit i stöber in der Eisenbahnfrage über haupt noch leine Einigung erfolgt — die ganze Press« mit einziger Ausnahme der Daily Mail fordert heut« nu-rgen die Ablehnung der französischen Forderung —, rurd die politische Ueberraschung der Besprechungen sickerte erst heute nacht sehr spät durch Donar Law hatte gestern abend noch einen Mi» ul sterrat elnberufen, und danach verlautete, zwar nur gerüchtweise, aber sehr verläßlich, daß sich dl« Besprechungen mit Le Trocquer »och auf ganz andere Frage» al» di« Kohlendurchfuhr durch dm englische Aon« erstreckt hätte». Daher würde der ganz« Krei» der erörterten Gegenständ« nochmal» durchgesproch« werden müssen, und zwar zo>isa,c» Donar Law und Ministerpräsident Poiaears selber, der scho» in de» »ochste» Tagen in London erwartet «erde. Da» Auswärtige Aart erklärte auf Anfrage, «» könne dieses Gerücht nicht bestätigen, iMr auch nicht dementieren. Zn politischen Kreisen macht man darauf aufmerksam, daß scho» gestern von Poris gemeldet wurde, Minister Le Trocquer sei nicht bloß wegen der Kohlendurchfuhrfrage noch London bemüht worden, sondern «egen weitergehender Eon- Kirrungen. Die Time» schreiben, e» sei nötig, daß die englisch« Regierung den ernsthaften Anstrengungen Frank» reich», auf die Haltung Englands im Rheinland ein- zuwirken, olcht nachgebe. Da» französische Ersuchen, die Kölner Kone benutzen zu dürfen, müsse zurück- gewiesen »»erden. Die englische Regierung dürfe ihre Neutralität nicht ü» diesem Maß« kompromittieren lasten, so groß auch der Wunsch s«1, in freundschaft» lichen Beziehungen mit Frankreich zu leben. Denn, führen die Time» aus, dann würde die englische Stellung bei einem Rachgeben doch allzusehr ge- schwächt werden. W. DHoma» beschäftigt sich im Daily Expreß mit der Ruhrfrage und führt aus» da« französische Ersuchen sei absurd, und eine formelle ckweisuna sei geboten. Nie Essener Schupo entwaffnet Ssss«, 16. -ebrwwr. Et»e»,»Bra»t»«r»»«»e»L«t»z»,err„«»I,tle» Dis Gta-t Esse« komwU ww» der L«f. peGwwU «tcht «ehr her«»» S«rz «wch 12 Uhr wurde heute »ttta- von eive» starken franzststsche» Militärkommando, d«» von Panzerontomobile« und Maschi nengewehren begleitet war, da» Polizei. prästdin» umstellt. Maschinengewehr« wurden vor de« Eingang aufgefahren, niemand durfte da- GeVSnde Verlage» oder es betrete». Wie verlautet, handelt es stch um ein« EntwaffnnugS- aktioa gegen di« Schutzpolizei, wenigstens ist seit 12 Uhr mittags die Schutzpolizei von den Strafte» verschwun den. Man steht keinen Pofte» mehr auf de» Straften, und nur sranzSsische Posten stehe» vor de» von de« Franzose» be schlagnahmte» Gebäude». Wahrscheinlich Uegt dieser heutige» Aktion gege» die Schutzpolizei folgender Vorfall zugrunde, der sich gestern abend ereignet hat. Während de» gestern mittag begonnenen 2tstündigen Proteststreiks gegen de» Befehl, an Franzose» Speisen und Getränke auf alle Fäll« auszuhändi^», hatten «iaig« Heim Lokal« au» der Reihe getanzt und trotzdem Gäste -«wirtet. In «in» dieser Lokal» — der gillerhaf in der Turm straße — k^m abend» «im Gruppe französisch« Sol daten in Stärke m« etwa 10 Pia« und »erlangt«* Speisen und Getränke. Als ihn«» die» verweigert wurde, griffen sie nach den Likörflanveu und bewirte, ter sich selbst. Daraufhin benachrlchtiate der Wirt, dessen Gebot, da» Lokal zu verlassen, nicht nachgekom- mm wurde, di« Schutzpolizei, die «ine Streife ab- sandte. Ueber die Vorfälle, die sich nun abgespielt haben, gehen di« Darstellungen auseinander. An» gcblicti sollen beim betreten des L lales der Schutz polizei die französischen Soldaten sofort ««schoflen haben. Rach französucher Darstellung hätten aber die Schutzpolizisten mit gezogener Schußwaffe Las Lokal brtreten und .Hände hoch" gerufen. Ein« miß verstandene Bewegung eines Soldaten soll dann zum Feuern der deutschen Schutzpolizisten Anlaß gegeben haben. Tatsache ist, daß zwei Franzosen schwer verletzt worden sind, und daß auch ein Schutzpolizist mit schwere» Verletzungen auf dem Kanwkvlatze lkegenblieb. 3» Esten herrschte heute nur große Aufregung, zu mal da «in Beschluß der Elektrizitätsarbeiter bekannt geworden ist, daß bei einer Verurteilung ihre» heute vor dem Militärgericht stehenden Direktors Bußmann mit einer Einstellung der Lichtversorguug zu rechnen ist. ......... Suchthaus für Oberbürgermeister havenstein beantragt Eigener »r«h«»ert»tdes Leipziger rageglsNe» Esten, IS. Februar. Vor dem Kriegsgericht in Dredeney begann heute unter gewaltigem Andrang -er Bevölkerung von Esten der Prozeß gegtn den Oberbürgermeister Havenstein von Oberhausen und Bürgermeister Dr. Schäfer von Esten. Oberbürgermeister Haven- stein wurde angeklagt, durch die Verweigerung der Lichtabgabe an die Eisenbahnstation Oberhausen französische Truppentransporte gefährdet zu haben, wa» »ach einem französischen Gesetz vom Jahre 1S4S, da» hierzu herangezogeu wurde, mit dem Tode oder mit Zuchchaus bestraft wird. Oberbürger meister Havenstein verteidigte sich dahin, er habe die Lieferung aus eine» der Kommune gehörigen Werk eingestellt, als die Eisenbahnverwaltung der Stadt Oberhausen wissen ließ, daß sie wegen Ettill- legung des Bahnhofes eine weitere Lieferung von Elektrizität nicht «ehr brauche. Die Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Grimm und Iustizrat Dr. Nie meyer bezweifelte» die Zuständigkeit der franzö- fischen Kriegsgerichte und beriefen sich dabei als Hauptzeuqen auf den Ministerpräsi denten Poincarä, der gesagt habe, daß es sich nicht um eine militärische Besetzung des Ruhr- gebiete», sondern nur um eine ökonomische Maß nahme handele. Französischerseits wurde erklärt, baß nach dem Friedensvertrage Deutschland Der- pflichtungen übernommen habe, die zur Gut- machung des Schadens dienen sollen. Da die Der- pflichtungen nicht eingehalten worden seien, wäre Frankreich berechtigt, die Vollziehung vorzunehmen, und als solche» sei der Einmarsch in'» Ruhrgebiet zu bezeichnen. Deshalb sei auch der Belagerungs zustand verhängt worden. Die Zuständigkeit de» Kriegsgerichts würde sich au» diesen Umstanden er geben. Nach mehrstündigen Verhandlungen beantragte der Staatsanwalt 10 Jahre Zuchthaus gegen Oberbürgermeister Havenstein. Er erklärte, von der Beantragung der Todesstrafe absehen z« «ollen, weil durch die Verweigerung de» Lichte» kein Un- glücksfall auf der Dahn geschehen sei. Er behaup tete aber, daß die Verweigerung der Stromlieferung Sabotage sei, und die Gefährdung von Truppen- transporten be?,weckt habe. Die Verhandlung geht weiter; da» Urteil ist noch heut« zu erwarte». Nicht provozieren lassen! L-rtt»»«d, 16. Februar. Die Bergarbeitergewerkscha'tcn, erlassen einen Aufrufs» dte Bergarbeiter de» Ruhr- gebiet», in de» sie darauf Hinweis.», daß die Mißhandlungen und Verhaftungen vor» Arbeiter. Vertreter» deutlich -eigen, daß die Besatzung ver suche, die Arbeiterschaft zu provoziert». Die Der» bände ersuche» die Arbeiter dringend» sich nicht provozieren zu lassen und auch die kommunistisch« Generalstreik-Propaganba abz»l«h- neu. Dem sranzbsisch-belgischen Militarismus wäre nicht« erwünschter al« «in allgemeiner Aus stand der RuhrbevSlkrung. Vie UomSdie -er Verfehlungen Pari«, 15. Februar. Die Reparations kommission hat von Note der deutsche» Rücklieferungskommission vom 29. Januar, die den versand von Maschinen und Material, da« an Belgien und Frankreich zurückzustellen ist, auf. hebt, Kenntnis genommen und mit drei Stimmen bei Stimmenthaltung de« englischen Vertreter« die Verfehlung Deutschland« festgestellt- Der Mordplan xegen Kuer Etge»erLr»»l»er»«l»eg»et»g»serr«,e»k»tteg Mü»che», 16. Februar. Zu dem Attentatsplan gegen den Abg Auer wiro noch bekannt, daß der verhaftete Realschüler den Mordplan unumwunden etngestanden hat. Er hatte Auer zuerst vergiften wollen, beschloß aber dann, unter irgend eine« Vorwande in sein Bureau zu dringen, um ihn dort zu erschießen- Die Verhaftung erkplgte in Kempten im Allgäu- Der „Politische Stammtisch", dem er angehörte, nannre stch „Treudeutsch". Alle Mitglieder bi» auf de» Vorstand sind junge Leute. Landerparteitag -er V§PV am 28. Februar Gr»»t»ericht »»sere, »r«»p»«, «chrtstttttu», . Dresden, 18. Februar. Die von uns schon angekündigt, soll der sozial- demokratische Landesparteitag fü. Sacys-n die ^sui'.g der Dresdner Regierungskclsts bringen, die nun schon über 14 Tage andauert. Am Donnerstag beriet, wie wir erfahren, die sozialdemokratische Land- togsfraktion zusammen mit Vertretern de» Landes- Vorstandes der DSPD. Wenn auch das Ergebnis offiziell noch nicht bekanntgegeben wird, ist doch lau» em Zweifel, daß der Parteitag am 25. F.Lrurr zu sammentritt und für die wettere Politik der sozial- demokratischen Landtagsfraktion, die au» sich Henris zu keinem Entschluß kommen kann, eine Richtung an- gibt. Gestern haben übrigens bereit» informatorische Besprechungen zwischen der sozialdemokratische» und der demokratischen Landtagssraktiou stattgefuudeu. veutsch-tschechlfcher Auslieferungs vertrag rr«ht»ee»cht »«ferse Gre«d»er «chriftkettung Dresden, 16. Februar. Die au» Prag gemeldet wird, legte die tschechische Regierung der Kammer da» Rechtshttfe-Uebereinkom- meu mit Deutschland über di« Auslieferung von Der- brechern zur Ratifizierung vor. Danach verpflichten sich beide Staaten auf Ersuchen einer zuständigen Be hörde mit Ausnahme der eigene» Staatsangehörigen solche Personen, die strafrechtlich verfolgt oder ver- urteilt worden sind, auszuliesern. Die Pflicht zur Auslieferung besteht nicht bei politische« Straftaten und dann nicht, wenn die Straftat de« Militärstraf- grsetz unterliegt. ... Meine politische Nachrichten Der Haushaltausschuß de» Reichstage» hrt den 11. Nachtrag zum Etat 1923 über die ucuc Er» höhungderDeamtengehältrr und Stauts- löhne angenommen. — Der Staatsgerich tshof ß»m Schutzs der Republik beschäftigte sich am Don»erstag mit d r Beschwerde des Bunde» der Niederdeutschen geg v die von einer Anzahl Landeszentralbehörden erlassenen Auflösungsverfügungen. Der BwG hat seinen Sitz in Hamburg und erstreckt sich über da» ganze Reich. Der Staatsgerichtshof fällte folgendes Urteil: Di« Beschwerde gegen da» Verbot in Preußen bleibt bestehen, da sie verspätet eingereicht ist. Auf die übrigen Beschwerde» wird die Auf- lösungvverfügung der betreffende» Landerbehörde« kostenpflichtig aufgehoben. „ Der Republikaner Voigt brachte im aartett« kanischen Repräfeutaatenhaus« eine Entschließung ein, in der gege» di« Besitzung de» Ruhrgebiete» protestiert und gefordert wird, Präsident Harding möchte eine Weltwirt schaftskonferenz einbrrufen. Maßnahme« zur Zahlung seiner Krtegischulde« treffe^ Tschitscherin ist von Berlin kommend wieder in Moskau eingetrosfen. Der deutsche Bot- fchafter war bet der Begrüßung a« Bahnhof anwesend. Die au» Prag gemeldet wird, ist der Zustand de» beim Attentat schwer verletzten Finanzministers Dr. Ra sch in sehr ernst. Neuerding» sind An zeichen von Herzschwäche ausgetreten. Aus Paris wurde al» Spezialist Prof. Dr. Dabinfki nach Prag berufen, nachdem auch der vor einigen Tagen zu fällig in Prag weilende Berliner Prof. Krause, ein Fachmann der Gehirn- und Nervenchirurgie, Dr. Raschln untersucht und seinen gustaad al» überaus ernst bezeichnet hat. Leipzig und ich Don MIIIIsm viMwr SlMa« Büller, »er auSgezeichuett Komiker, der tu diel» Sowe ltebit» tzatzr« alt wir», absolviert am Leipziger rchausvNnpau« ein mehr» liiatae« GeburistagS-Äastlpicl. Der prLchtige. frische, «uverwoftliw, Diebzigfltyrlge stellt un» di« folgender, Leipziger Erinnerungen zur Vertagung, gleiivsa« «l» Geburt«1ag»arUwl. de» wir mit «m s» «rStzere» Vergnügen veröstentli-en. «r» er un« so erspart, selbst eineu »n schreibe». I» Hamburg geboren, wo ich «ein« Schul- und Lehrlingqett durchmachte, kam ich tt» Jahre 1874 al» ausgelerrtter Maschinenbauer zu« erstenmal nach Leipzig. Auf Wunsch meine» Vater» sollte ich einig« Zähre da» Technikum in Mittweida besuchen, un machte auf der Durchreise in Leipzig einige Lage Station. E» gefiel «ir ab« so gut hier, baß ich auf Mittel und Wege sann, melaen Aufenthalt zu ver längern. Ich schrieb meinem alte» H«m», daß e» von Wichtigkeit fei, wem» ich in ei«« anderen großen Stadt mich noch praktisch betätigen würde, um Vene» in m»inem Berufe kennen zu l,rn»n. Wein Vater sagte ohnungolo» zu, und ich trat bei ein« Firma Becker ch Lo. — ob sie heute »och existiert, weiß ich nicht — al» Maschinenbauer ein, aber zugleich auch al» Mitglied de» Dilettanten- verein» Thalia i« der Elsterstraße. Der Theaterteufel hatte mich schon etliche Jahr« bett« Dickel, »nd zwar sehr heflig. Ich spielte dort di« schönsten Rollen i» komische» Fach«, die uh am Tag« bei Becker L Lo. an der Drehbank lernte, un zahlte bald zu den beliebteste» Mitglieder» -eo Verein». animal» »ar die Poff, »Der Registrator ans Reifen" ne«. Ich hatte 1» dar Titelrolle chuen der artigen Erfolg, Gast Friedrich Haas», de» da» moltz« Lett« -er städtisch« VSHwea, aus »ich aast merksam aemachi wurde und »o ein« Dieder» holrmg sein«, Oberregifleur Camillo G«w »Thalia" sandte, um mich anzuseh«. Ich mußt« ihm wohl gefcckle» haben. < Z» «tu« Unterredung schüttete st- iß» uwi» Herz au», meine« Wunsch, «UM Theater g> geheu vnd Beck« k Eo. für ewig »« enffaaeu. _ Er wachte mir Hoffnung und versprach mir eine Audienz bei Friedrich Haas« ia die Dege zu leite». Der Friedrich Haas« gekannt hat. i-'n- unnab- bare, dkstingierte, Respekt «inflößende Persönlichkeit »tt dem scharf ausgeprägten Eharakterkopf, Wie den Ausdruck .Audienz" verstehen. Durch fein Monokel mich schari fixierend, krankte er mit de« gespreizten kleinen Fing« der rechten Hand öfter in feiner tadellosen Frisur, «einen stotternden Redefluß durch keine wohlwollend« Unterbrechung hemmend. Aber die ernsten Züge nahmen, f« läng« ich sprach, einen um so heiteren Ausdruck an, und al« ich geendet hotte, sagte er: .Also schön, Mann, ich will den Versuch wage», da» Weitere werden Sie durch Herrn v. Strantz erfahren." Er reichte mir zwei Fingerspitzen imd ich war entlassen. — Mein Wunsch ging in Erfüllung. Ich debütierte in de« Einakter: »Wenn Frauen weinen" in der komischen Charge de» Kellner». Da» Alte Theater war ausvnckaust. Ltt» Wunder, der Verein .Thalia" war in corpore er schiene» «nd feiert« sei« Mitglied üb« Gebühr. Ab« Friedrich Hanfe sagt« «ir s«*ö»e Worte, gab mir den Rat. bei kleinen Bühnen Routine zu erwerben und dann al» fertiger Künstler noch mein,» lieben Leipzig zurückzukehren. U»d ich kehrt, zurück. > ' Rach -jähriger Wanderfahrt im Jahre 1883 zog ich zum zweitenmal al« wohlbestallter Regisseur »nd erst« Gesangs- «ad Ebarakterkomiker mit «ine« -jährigen Vertrag in der Tasch« in Leipzig «in. Diese 8 Jahre waare» -i« schönsten mttner Biikm-nlaufi^^ni Bnn Knso-'--».-»'--r-ken ---fi Hänsel«, MÜL«, vorcherbt, SchänfUd, Vischer, Dvor, der Golbach, HLrs«l. Bttt, Baumeister "nd Bus, ward« «ir unvergeßliche Erinnerung«, blei- be». Auch b', Gastspiel, --- G«'stiva-r, -ie in dies, Zelt fiel«, und -«« Part«« ich in ollen Operetten war» 188S gttrq ich ol» Rockfolq« von Emil Thoma» an da» Berlin« Wallnvtheater, dann setzten mein, ständig«, Gastspiel, «in und, do ich beruflich nicht »ehr an »km Stabt gesessM «ar, wählt, ich 1SM Leipzig zu« dUUemaal al« Domizil, blieb s Zaivm hier wobnen, inn mir dann in meinoe Bottnitoiu eia eigene» Hei« zu bauen, um dort meine Tage zu beschließen- Mit Krieg, Revolution, Zwangseinquartierung und sonstigen Erfreulichkeiten hatte ich allerdings nicht gerechnet. Vor eine« Jahre verlaust« ich mein Grundstück und sah mich nach einer für meine Gastspielreisen zentraler gelegenen Stadt um. Die Wohl wurde mir recht schwer, und nun habe ich zu« vierte» — und letzte» Male «einen Wohn- sitz »ach Leipzig verlegt, gedenk« noch einige Fahre meinen Beruf auszufüllen «nd dann eventuell bei Decker L Eo. — wenn die Firma noch existiert — wird« al» Maschinenbau« einzutretcn..., .i , —< Sff kaut geht »ach Argentinien. Stadtbaurat Bruno Taut, der Echöpser de» .Bunten Magdeburg»", ist wie un» au» Magdeburg gedrahtet wird, al» Hochschullehrer für Architektur der Universität Cordoba in Argentinien berufe» worden. Taut hat angenommen. Zopf, Dort, Zähne, Rizinusöl »nd Oelfarbe. Eine Meldung aus Rom vermittelt da» folgende faschistische Kultnrbildchen. Der Bruder de» Minister- Präsidenten Mussolini richtete aa die Faschisten die Aufforderung, olle Gewalttaten avfzug-ben. Hierbei erzählte er drei Fäll« der jüngsten Vergangenheit auf: Zu der Provin» Alessandria wurde einer Lehrerin der Zopf abgeschnitten und ihr das Gesicht mit grüner Oelfarbe bestrichen. In der Provinz Ravenna wurden mehr«, Republikaner au4 ihre« Häufera getrieben und gezwungen. Rizinusöl z« trinken. Zn seiner Wohnung wurde der Sozialist Modigliani in Gegenwart feiner Fra» vo» -res- hundert Faschisten überfalle« und ihm -« Bart aurgerissen. — Au» Fi nm» «tt- gemeldet: Di« Faschist,« in Istrttn habe« sich vo-a«ua»rme», allen Zahnärzte» de» Lvnde» do» Geschäft zu verderbe« und füüren sh« Absicht strengsten» durch. Von Hau» Ni Han» gehend, fordern st» jeden auf, ^kvmva NItalia" »u rufen. Wer der ßlufford«uag «sGt sofort nachkvmmt, de« werd« ett^H ,iaia, gesnnb, Fäh», ausgertssen. S» wurden auch norm, Woche ». a. de» Pfarrer Fugsie tu St. Vincent bei Pol», der mir dr» Faschisten nicht» zu dm bähen wollte, zwei karngesunde Zähne genommen. Diese billige» Zahnm-erotionen verursachen im Bosk« d«, größten linwissen. - — — Ei» Preis»»«schreibe» für «l» HaudbuH der Ge schichte. Au» Berlin wird un, gedrahtet: Var ReichsminIKerium de» Innern hat ei» Prettaus- schretben für ein Handbuch der neuen deut,'«n Ge- schichte erlassen. Das Handbuch soll für den Lehrer bestimmt sein. Gegenstand der Darstellung soll die Geschichte Deutschland» von der französischen Revo- lution bi» zum Ausbruch de» Weltkriege» sein. Für da» am 1. Dezember 1S2S ablaufende Preisausschrei ben sind ei» Prei» von SV000V Mark, zwei von je S0O NOV Mark und zwei von je 200 000 Mark aus gesetzt. Lin« Anpassung an den Geldwert ist vor- geleben. Prei»richter sind: Prof. Bergsträsser, Reichs- Minister a. D. Dr. David, Prof. Ludo Hartmann- Wien, Prof. Herkner-Berlin, Prof. Meinlcke-Berlin, Prof. Rothenbücher-München, Prof. Schulte-Bonn, Dr. Wnssing-Derlin. Die Rekt»rfrag« a» der Präger dentfchc» Uni- »erfitut. Wie bereit» gestern gemeldet wurde, tritt der Rektor der deutschen Universität in Prag, Pros. Dr. Samuel Stemherz, zurück. Ein wettere» Tele- gr amm au» Prag meldet: Die Unioersitätskanzlei teilt mit. dass N-ktve Steinherz im ^nt-rrichtsminist-rium feknen Rücktritt angezeigt hat. Ueber die Gründe gibt Prof. Stelnheri selbst folgende» aa: .Mein Rücktritt erfolgt weder au» Gesundheitsrücksichten noch auf Grund eines Kompromisse» oder irgend welcher Verhandlungen. E« li«t auf der Hand, daß mein Rücktritt mit de» Vorgängen im No- vember vorigen Jahre» zusammenhängt. Ich habe e» für ein Gebot der Ehre gehalten, vor den An griffen, mit denen ich überschüttet wurde, nicht »urückzuweichcn, «nd so lange im Amt« zu bleiben, bi» ich in voller Freiheit zurücktreten konnte." Wer der Nachfolger Etrinherz' fein wird, steht noch nicht fest. Ia erster Lini« kaum in Be- tracht der Mnstkprofessor Rl«tf«*», l» zweiter der Indvlog, Prof. Wlnternltz. D« «rster, ist -ln Halbart«, -« »wette Jude. Bei-, »rü de» also kaum vvr d«m Fo»um der -evtschmttionalen Stu- -wtt-n und -« st, dirigier««-mi Hochs«*-'*'—"«"stormi best-^en können. Hostmlev« übersetzt Swedenbortz. DK kn Wal ter Lasenelemr» letzten Dramen deutlich gewordene okkulte Strömung Hal ihn zu« tief««, Studium Swedenborg« geführt, den « fetzt, für den Verlag Paul Steegemann t» Hannover, übersetzt. Von -er Ausgabe »»ir- -er erst, Band .Himmel und HM," mit AeiSnimge» von Kokoschka in Kürze erschein«.
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