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F»F» LfS L»» 8ooatLg, 6«a 1-. kedrnnr 1-22 117. Indrgsog die etnlp. 24»ni or ww-ZcileSr 100 .,ür ckckSW. Znserem. M.180—. Tonderpe«tse:AamtNenon<.v.1vr'v. on ww Zetie «i. 20. . Gelr»enhcus-Ln«m«» <pr«v. Nacur) rm» S«r»enan,rd»i«. dir w» Zen« 'N. »l». . Snüenaeluche dl» w«-ZeUi , Ä. 40—.am«. Bekannimachurg n. Doppel-mw Zeile M. 2E-, tttr au«w,M 800. -. Reklame 72 «moretc. dlcww-ZetleM.ZOO —,kär ouA- w», igr . S00-. 2ln«landSan,elaen nt l valuia-AuliLloa. Set Wtrdrr-elilna NalUatz. Platz, und DannvorkvrtNrn sdne Petz, »erer Kefvalt enttwc !»de Vervl»cl>«una aul «^rlüluna der Än»elaen- » ^ur<» die Post innekdal^ ^eutkedlandO Nti tnSHauS arur.e»«.-monaiuwM.tLOO.— ' nnd B.ilcllg bUlir. Auslo-nS durch Trager zugestE M. M^O-- AusiandSvrriand: monaliich M- 4000.- «inich trtziich Drucke lachen-Pono. Das X!k,p,tger Lagedlatt erlche"n« iLckiich uiorgcnS. autzer nach Sonn- und geterlage» Nichttrsch^ne« einielner Nummern infolge höherer Gewalr. Gnetk, Nck»- - sverrung. 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Auf die erste Phase folgte die zweite, und auch diese scheint jept überwunden zu sein, und die dritte steht bevor. Jedes neue Stadium hat eine VcrZchär'ung bedeutet, und so erwartet man au h jetzt eine noch rücksichtslosere Strangulierung des ganzen Gebietes und seiner Bevölkerung. Wenn die Stimmung der Ruhrbevölkerung nach anfänglicher begreiflicher Nervosität und Rat- losigkeit dann unter dem Eindruck der festen Haltung der Rcichsregierung immer ruhiger und sicherer geworden war, so ist nicht zu leugnen, daß in letzter Ze t die Empörung in einem Grade zugcnommen hat, daß gute Beobachter mit Aus- drücben der Bolkslcidenschaft rechnen, bei denen Blut nicht wie bisher nur auf deutscher Seite fließen würde! Die Franzosen, denen diese Stimmung natürlich nicht verborgen bleiht, suchen der Gefahr nach Möglichkeit auszuweichen oder zu bcgeg ea, indem sie ihre Truppen immer mehr kmzentricren und schwere Artillerie nach sich ziehen... Was ist begreiflicher, als daß in solcher Lage dem deutschen Volke diesseits und jenseits der Be'etzungsgrenzen sich die Frage immer mehr aufdrängt: Wie wird das enden, und was für Vorstellungen machen sich die leitenden Männer über die Weze, auf d.nen v elleicht aus dieser Laz» herauszukomu en wäre? Die Ruhrbevol- kerung selber, die sich gleichsam vor dem Feinde fühlt, macht ihre Haltung von keinerlei Bedin, gungen abhängig, aber sie hat das Bedürfnis, eine feste Führung zu spüren, deren Fäden in Berlin zusammen laufen müssen. Tie Leute wollen mittlerweile, missen, fijr welche post, tiven Ziele sie leiden, nachdem zunächst die Abwehr gegen die unmittelbar empfundene Her- ausforderu:g und Bedrohung sich mit der Selbst. Verständlichkeit einer Reflexbewegung. eingestellt lmtte. Auf die Dauer genügt das nenative Gef hl des Widerwillens und der Entrüstung nicht, uni Wutausbrüchen vorzubeugen, die irn Augenblick mehr zu erwa.ten sind als ein Schlaff, werden oder gar ein Zusammenbruch der Ab» wchr'ront. Das Ruhrvolk hat bisher eine be- wundernswerte Besonnenheit an den Tag gelegt, aber es gehört eine qroßc Spannkraft dazu, rm'er solchen Verhältnissen eine derartige Selbst, beherrschung zu üben, und das ist auf die Dauer nur möglich, wenn bestimmte Richtungspunkte die Konzentration des Willens erleichtern. Es m.ß nun zugegeben werden, daß die Reichsresierung cmßer ihren sehr dankenswerten taktischen Anweisungen für das Verhalten « eg.niibcr der Besatzung e nen strategischen Plan noch kaum hat erkennen lassen, jedenfalls r icht damit an die Öffentlichkeit getreten ist. Bielleicht erscheint ihr das ebenso untunlich, wie es im Kriege gewesen wäre. Und vielleicht hat sic einen solchen Pian. Es wäre aufs innigste zu wünschen, und das deutsche Volk wäre dank- bar, soviel davon zu erfahren, wie irgend an. gängig wäre, ohne das Gelingen zu gefährden. Aber in d eser Beziehung heben auch dis vor» lrs'flichen Reden, die der Reichspräsident auf seiner süddeutschen Reise gehalten hat, und eben- so die Ausführungen, mit denen der Reichs- i nenmin ster sie begleitete, in manchen Kreisen et nas enttäuscht. Nämlich da, wo man nicht e.st Beweise dafür nötig hatte, daß Herr Ebert sich an nationaler Gesinnuig von niemanden übertreffen läßt. Gewisse Kreise der Rechten da» ge en scheinen angenehm überrascht zu sein von den entschiedenen und klaren Aeußscungen des Reichspräsidenten, und so hat er auch auf dieser Seite jetzt erfreulicherweise eine ausgezeichnete P.esse. Man erklärt, daß das Oberhaupt des Reiches ebenso wi: die Regierung wirklich führen und daß sie also ih.er Aufgabe vollkommen ge- recht werden. Diese Kreise wollen ja auch oon irgendwelchen dio'omatischen Maß:ahmen gründ- sützlich nichts wissen, sie willen von nichts an- derem als von dem reinen Beharren im passiven Widerstande hören, und sie glauben fest, daß hart auf hart zum unausbleiblichen Erfolge für uns führen müsse. Andere Kreise aber, die oon Herrn Ebert von vornherein keine Flaumachcret ervartrt hatten und daher nicht erst angenehm iibrrrascht zu werden brauchten si-d ihm zwar e'oen'al s dankbar für seine Reise u"d seine Am ,prachen, hätten aber ger^e von ihn. und erst recht vom Neichsin'en.ninister. Genaueres gehört über die außenpolitischen Verbindungen, die man Inzwischen vielleicht angekniipit hat oder an- zuknüpfen gedenkt. Es braucht ers« genagt Neuer französischer Überfall auf Gelsenkirchen Essen, 17. Febrnar. Eillexr Dr«»1»erl«tde» Let»»to«r r,,e«l»lre« *Tle Tranzssen Haden Tessenktrchen heule morgen von neuem üdersakle«. Um 7 Uhr wurde die Stadt durch Panzerautos und »avalierte beseht. An der Spitze der elnmarschlerenve« Kavallerie befand sich, von zwei französische« Offizieren gefiihrt, al- Geisel, der vor einige» Tage« ver haftete Kommandeur der Gelsenkirchener Schutzpolizei, Kuno. Nach ihrem Ein marsch habe« die Franzosen sofort de« Fernsprechverkehr von Gelsenkirchen ans lahmgelegt, so datz über die dortigen Dor- gänge etwa- Nähere- vvrlSufijz nicht z« erfahre« ist. Vermutlich handelt e- sich aber bei dem heutige« Tr«ppenei«marsch um ein« «reue- Strafexpedttiö» wegen der vorgestrigen ZwischenfSlle in Vie -lugst vor dchr «rvauch« > S»,rnrr Dreht»,richtvrll ret»,t,eera«e»1«l»e» ' r Peri», 17. Februar. Im heutigen Heft der Opinion macht Jacques Bardoux nähere Mitteilungen über die angeblichen KriegsvorbereitungenDeutschland». Er versichert, der französische Generalsdab' h >br kürz lich erfahren, daß schweizerisch«, und holländisch« Fabriken, an denen die deutsche Schwerindustrie l» tesligt sei, Maschinen für deutsche MunttionsfabrUcn, die durch den Friedcnsvertrag stillgelegt worden sind, Herstellen. Man habe auch in Deutschland «in neues Giftgas entdeckt, gegen das di- Go-masle keinen Schutz gewähre. Neue elektrisch« Apparate erzeugten Strahlen, die tödlich wirk ten, besonders auf Tiere, an denen sie erprobt worden sind. Der französische Generalstab sei augenblicklich bemüht, über diese Versuche Genaueres -zu er fahren. .' . D'ese Mi'te'lung verd'ent, so k'chrrl'ch sie auch anmuiet, Erwähnung, weil sie in franzö» Gelsenkirchen, wobei rin fra«,Solcher Ossi- zier von einer Menschenmenge bevroht unb mitzhanvelt, schlietzlich aber von Ver Schutz polizei befreit worben ist. Gestern nachmittag kam e» in Essen auf der Eisendorfer Straße zu einem Zusammenstoß zwt. schrn einem Echutzpülizeibeamten und zitzei sranzö- fischen Offizieren. Ale einer,der französischen Offiziere den Schutzpolizeibcamten mttder Reitpeitsche tnsGesicht schlug, zoq der Beamte seinen Revolver nnd feuerte einen Schuß auf den Offizier ab, wodurch dieser schwer verwundet wurde. Die verlautet, fand rin weiterer Zwischenfall zwischen einem Schutzpolizei, beamten und vier französischen Soldaten statt. Die Franzysen wollten den Schutzpolizeibeamten von der elektrischen Straßenbabn herunterziehen und «nt- waffnen. Der Beamte setzte sich ober zur Wehr unb stuerte eines Schuß ob, »»rauf sich die Franzosen zurückzogen. . . fischen Parlamentskreisen Glauben findet und ernste Bemvrrchigunq hersocgvrufon Hst. Der. ar iac Nachrichten finden jetzt in Paris um so leichtcr Gehör, als seit einigen Tagen die alli. ierkn Kontrollkommissionen in Deutschland nicht wehr ' so' tätia sein konnten wie bisher. Dor allem ist man in Paris ge^en diejenigen deut- schen Fab iken mißtrauisch, die von der Kriegs- oüf die Fcledensproduktion umgestellt - wor- den sind. Mlnisterreisen trotz verbot» , Düsseldorf, 17. Februar. Reichspostminister Stingl weilte am Donners tag unv Freitag im Ruhrgebiet und besichtigte die Post» und Telegraphrnämter in Düsseldorf, Du.s- bürg, Mülheim, Essen, Bochum und Dortmund. * Wegen der zahlreichen Perhaftungen haben gemein in Dortmund sämtliche Hotels und Wirtschaften, di« Defch fte und die Theater ihre Betriebe zum Protest geschlossen. daue.l'che Tatsache, daß sämtliche Regierungen nach wie vor mlliz Gewehr bei Fuß stchenj aber in ei iem grcßen Teil dec ausländischen Presse kezen sich jetzt mehr und schärfere Stimmen dec Kritik an Frankreich, als jemals früher, und es -le bt zu Hof,'en, daß die sich langsam wandelnde Auffassung der andern Völker auch ihre Regie-, run er endlich dazu bringen wird, sich zu rühren. Hoffentlich nicht erst, wenn es zu spät ist! Die deut'che Regierung aber könnte aktiv dazu hel fen, i. :srn Prozcß zu beschlnlnigen, indem sie ih.e diplomatischen Vertretungen im Auslands onwe st, die öffentliche Meinung direkt über einen ganz bestimmten Punkt oufzuklären, dec llee.er mit d«r Kriegsschuld frage noch mit irgend welchen anderen ab-«brauchten Themen der her- klmmlichcn Propaganda etwas zu tun hat: Es »a 'delt sich ci 'fach um die Aufklärung darüber, was Deutschland bisher gezahlt hat! Das aus! ndlsche Publikum ist vielfach in gutem Glauben der Meinung, Deutschland sei ein da raus bc«w.l.i-mr Schuldner und hibe überhaupt neck) so gut wie nichts geleistet. In- solgeoessen hat man vielfach das Vorgehen Fronkre chs, wenn auch nicht in seinen Mitteln entschuldigt, so dcch im g m en begreiflich ge- fanien. Demg« e Uder hat die deutsche Botschaft in L»ndon der dortigen Presse eine Ausstellung übersandt über die Beträge und Sachlieferungen, die Deutschland seit den. Feie- ltensoertrage an die Alliierten obgeführt hat. und es ergab sich der bemerkenswerte Erfolg, daß fast die . ganze Presse, einschließlich der Times, und nur mit Ausnahme einiger weniger Hetz blätter, die umiä-'gl che Darstellung abdruckteb. D'esea Vor ehen, scllte für alle deutsche Der- 1 etangen im Anssandr vorbildlich sein. Solche Art vo i Propaga da ha* heute wirklich «ine ganz unmittelbare und aktuelle Bedeutung. Von den Maßnahmen der Regierung im In- nern soll ein zweiter Artikel handeln. zu weiden, daß damit nicht detaillierte Angaben re.i elnt sind, d e ja die Anbahnung nützlicher Be Übungen nur stören könnten, aber es wäre vielleicht möglich, etwas von den allgemeinen Richtlinien etkennen zu lassen, denen die Regie- rung — über den selbstverständlichen und nach wie vor unerläßlichen und keineswegs abzu- schwächenden Abwehrkampf im Ruhrgebiet hin aus — zu folgen gedenkt. In dieser Dez ehung Hit Minister Osser in Darmstadt nur erklärt, wie könnten keine äußeren Mittel anwenden (aber vielleicht geistig aktive?), und er fuhr dann fort: .Aber soüte nicht einmal der Tag kommen, an dem die Welt erkennt, welcher Natur dieser Kampf ist, wo alle ein- schen, auf welcher Seite das unveräußerliche Recht der Menschheit ist?" Er fügte h'nzu, wir ko.upften für das Recht, wir seien die Var, kämpkr für die Freiheit und für die Kultur m ter Welt, und wenn wir siegten, dann hätten wt» vielleicht dis Methoden des Krieges überhaupt überwunden, nnd dann hätte Deutschland der, Welt etwas e.k lmpst, so groß und so gewaltig^ wie vielleicht niema » in der Ge'chlchte Das ist nun ei ersekts etwas viel gesagt, ander seits doch aber etwas zu wenig. Uns interessiert im Augenblick ia nicht so sehr, wie wir der Welf möglichst viel ideelle Dienste leisten können, als wie wir überhaupt am Leden bleiben und er) reichen können, oon sch immsten Feindseligkeiten der uns umgebenden Welt befreit zu werden. Und dafür weiß Herr Oeser anscheinend nichts weiter zu empfehlen als: abzuwarten. - Das ist eine dilatorische Behand'u g, die den äußeren Feinden ocgen"ber wahrscheinlich ri htig ist, aber der deu'schrn Bevölkerung gegenüber vielleicht d ch ein » iu we-'ig tut. Da.ln stimmen wir aller': ings ^errn Oeser durchaus zu, daß mit einem Stimmurgs- Umschwung der Welt dtesesmal denn doch einigermaßen zu rechnen ist. Es bleibt -war br- Trocquers gescheiterte Mission »»>«««. Dr«»l»er««t»r» r«l»,«>er Dck,«»!cktt«> Peri», 17. Februar. . Di« Verhandlungen, die Le Trocquer mit.be« englischen Kabinett geführt hat, sind gestern mittag um 1 Uhr zu Ende gegangen. Di« letzte Konfi-cn- dauerte zwei Stunden. Le Trocquer reiste bereits abends g Uhr nach Pari« zurück-' - . . Urber da» Ergebnis der Reise Trocquer« liegen nur unvollkommene Nachrichten vor. ' Am glaubwürdigsten klingt die Darstellung des Petit Parlsien, der schreibt, daß die Verhandlungen über die rheinischen Eisenbahnen nurmiteinemV o r» schlag für ein Abkommen geendet satten, den di« französische Regierung jetzt prüfen müsse. Bezüglich der Sicherstellung der Linie Düsseldorf—Dürrn— Aachen habe die englische Regierung vorgeschlngen, di« Grenzen der englischen Zone so umzugestalte», daß die fragliche Linie in ihrer ganzen Ausdehnung in di« belgische Zone fällt. Auch in der Frage de« Transporte» und der Verpflegung der Besatzung truppen habe England insofern Entgegenkommen ge zeigt, als e« die Benutzung der Linifn in der eng lische» Zone gestattet habe. Indessen dürften nicht mehr französisch-belgische Züge verkehr«» ol« xor dem iss. Januar, d. h. vor dem Beginn brr Ruhr aktion. ' Der Petit Parisien schreibt dazu: Mit ander«« Worten: man bewilligt uns den Grundsatz, man b«, schränkt aber die Ausführung. Le Trocquer glaubte nicht, dies« S«genrmrschl g« onnehmen zu können, -ß» vor er mit der französischen Regierung verhandelte. Anderseits a-er »rhielr er gestern vormittag ytza Poinrar^ ein Telegramm, dqv ihn aufforderte, dit beiden vorliegenden Frage» nicht voneinander zu trennen. Infolgedrsse'n war eine Einigung in Lsn- don unmöglich. ' - . " ' Da« Journal veröffentlicht folgende offenbar balbhmtliche Nachricht: Die französische Regierung war sehr überrascht, in der Rede Lord Eurzon» im Oberhaus vom letzten Mittwoch die kaum ver- hüllte Anspielung aus die Möglichkeit einer eng'- liss chen Vermittlung zur Regelung der Ruhr angelegenheit zu finden. In London würde in eurer sehr bestimmten Mitteilung erklärt, daß die franzS- fische Regierung nicht zulasten könne, daß ein Alliier ter die Rolle des Vermittlers spiele. Uebriqens sei die französische Regierung vollkommen entschlossen, keine Intervention zur Regelung der deutschen Frage arrzunehmen. , Italien und die Ruhr , Mussolini verteidigt sich. » . - Rom, 17. Februar. Die englisch- Thronrede und die Redep Donar Laws und der anderen führenden Miinnrr haben hier großen Eindruck gemacht. In einer offiziösen Note verteidigt sich die italienische R gie- rung gegen die Beschuldigung, Frankreichs Ruhr einmarsch unterstützt zu haben. Italien habe nur drei Ingenieure zum Zwecke der Kohlenkontrolle in da» Ruhrgebiet entsandt. ' ' - Anläßlich der zur Ratifikation vorliegenden Ver träge von Santa Marg-ritha und Washington sprach Ministerpräsident Mussolini gestern nachmitt g im Senat auch über da» Reparationoproblem. Er sagte dabei, sollten die verantwortlichen Regierung»- stellen der in den Ruhrkonflikt verwickelten Mächte sich zwecks einer Intervention on Italien wenden, so würbe er auf einen solchen Appell un verzüglich antworten. Entgegen anderslautenden Darstellungen erklärte Mussolini, daß von Italie^ bisher noch kein Vermittlungsversuch zwischen Frankreich und Deutschland gemacht war- den sei. Er habe Nur Erkundigungen aus den euro päischen Hauptstädten einzichen lasten, und als er gemerlt habe, daß man einen solchen H)eg nicht gehen könne, nicht weiter daraus bestauben. Er glaube aber, daß die Krise ihren Höhepunkt erreicht habe. Es handle sich heute um die Fett- stellung, ob es noch eine Entente gebe, oder noch geben werde. Tatsächlich gebe es keine einzige FGge, durch die nicht da» Problem der Aktionseinheit der Entente aufgeworfen werde. Brauchte Italien leine Kohlen und könnte es zur Stützung seiner Währung über große Mengen Goldes verfugen, so könnte es eme bestimmte Politik verfolgen, sogar »ine Politik, des großen Edelmutes gegenüber Deutschland. Aber Italien könne sich nicht diesen Luxus gestitten. E» habe seine wirtschaftliche nnd technische Teilnahme an dcr Ruhraktion nicht ver weigern und sch nicht in die Gefahr begeben dürfen, im Falle eine» Uebrreinkommens zro.scheu Frank reich nnd Deutschland in den wirsschaftlichen Frag'" der Eisen- und Kohlenversorgung nicht zugegen -u jrin. ,