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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-18
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
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Lette 10 «r. 42 Lelprlg«? Usedlatt ««»6 AesÄrlsreltuaI Drei Milliarden volkropfer Pravtdeetcht «»lerer ve,lt»er Schrtstlclt»,, Derllv. 17. Fcbruar Zugunsten de« Hilfsfonds für da» Ruhrgebiet fi ndet heute im Staatstheater eine Aufführung de» „Wilhelm Tell" statt, die den gewollten Charakter einer nationa» len Demonstration, einer Kundgebung des Willens zur nationalen Freiheit hat. Der Aufführung werden der Reichspräsident, das ge samte ReichSkabinett mit dem Reichskanzler an der Spitze, der frühere Reichskanzler Dc. Wirth, Reichsta--spräsident Lobe, die Führer der Reichs- tagsfrakt oncn sowie die gesamte preußische Re gierung beiwohnen. In der ersten Sitzung des Derirauensaus- schusses des Deutschen Volksopfers teilte Reichs- kan'ler Dr. Cuno am Donnerstag mit, daß der Geschäftsstelle bisher rund3Milliar. den Mark, außerdem mehrere 100 Millionen Mark in Devisen zugegangen seien. Nicht berück- sichtigt sind in diesen Zahlen die bei den Sammel- aus'chüssen usw. im Lande noch liegenden, zweifellos sehr erheblichen Beträge. Das Hilfs werk der Landwirtschaft hat dem Ruhrgebiet bis wird, der minderbemittelten Bevölkerung an do» Kasernen Suppen oder Brot z» verabfolgen. Natür lich ist mit diesem Angebot ein propagandistisch»*^ gwcck verbunden gewesen, «vd aus diesem Grunde ist da« Angebot dieser Form «nch von dem Oberbürgermeister von Koblenz ab gelehnt und den Franzosen empfohlen worden, et« etwaige» Ts» dürfni» nach Wohltätigkeit über die deutsche« Orga- nisationen der Charitas oder de» Roten Kreuze» zum Ausdruck zu bringen. In einige« Städten de» be setzten Gebiete», wie z. V. in Kreuzncch, ist d s auch geschehen. In anderen Orten, darunter auch in Koblenz, ist vor einigen Wochen die Ausgabe von Empfangsbescheinigungen für Speise« einzeln'« katholischen Pfarrern onvertraut morden, die nach ihrem Urteil die Bedürftigen aussuche«. Daß auf den Aufgabescheine« irgend ein« Propaganda für die französische Rheinpolitik gekicLen wird, ist hier auf jeden Fall nicht festgestellt worden; es wre angesicht» der einheitlichen Stimmung der gaa- zen Bevölkerung, auch der wirklich notleidende» Kreise, vergebliche» Bemühen. Man muß deshalb bedauern, daß das halbamt liche Telegraphenbureau e» für richtig gehalten hat, eine derartige Nachricht ohne Prüfung dc» wirklichen Sachverhalte» in die Presse gehen zu lasscn. Der rheinischen Sache wird durch solche Falschmeldungen kein Dienst erwiesen. - - _^c._ - . zum 6. Februar rund 400 Eisenbahnwagen mit Lebensmitteln zugeführt. Ausdrücklich betonte Dr. Cuno dabei, daß die Betrage unter keinen Umständen zu politischen Werbearbeiten oder zur Entlastung der Verpflichtungen der öffentlichen Fürsorge dienen sollten. Wie mitgeteilt wird, haben sich die Mitglieder des Reichslandbundes verpflichtet, den im Ab wehrkampfe stehenden Frontkämpfern von West falen und Rheinland die nötigen Lebensmittel zu liefern, sowie an» dem Einbruchsgebiet 500 000 Kinder in ihren Wirtschaften aufzunehmen und unentgeltlich zu verpflegen. ttslne Suppenküchen.Nepubttk " Eine Wolffsche Falschmeldung. Die gestern auch von uns wiedcrgegcbcne Mcl- düng, daß die Franzosen in Koblenz Speisen und Kohlen an die minderbemittelte Bevölkerung aus geben und sich von den Empfängern einen Revers mit dem Kopfe „Französisch-Rhein sche Republik' ausstcllen ließen, ist i« dieser Form falsch und ge eignet, Verwirrung anzurichten. Wie der Frankfur ter Zeitung aus Koblenz berichtet wird, ist an der ganzen, vom Wolffsche« Bureau verbreiteten Mel- düng nur das eine richtig, daß, wie auch in anderen Städten des französisch besetzten Gebiets, seit Mona ten durch .die Militärkommandanten, so auch In Ko blenz, an die Stadtverwaltung das Angebot gerichtet Uacktratz für r Var Sterben -er lothringischen Industrie Elge»«r rr«-i»ertckl»«sre»»»t,err,»evl»11«O Fraolfnrt «. BL» 17. Februar. In einem Artikel über die lothringische In dustrie und den Ruhrkoks schreibt die in Metz er scheinende Lothringer BolkSstimme: „In unserem lothringischen Industriegebiet machen sich die Nachwirkungen der Besetzung der Ruhr in ver stärktem Maße geltend. Es sind bereits min destens 15,Hochöfen tm Hüttenbetrieb aus- geblasen worden. Die Zahl der Arbeitslosen nimmt zu In den Erzgruben stockt die Förde rung. In der luxemburgischen Eisenindustrie haben sich dieArbeltSbevingungen sehrvecschlimmert die Zufuhr von deutschem Koks ist beinahe gänz- lich unterbunden und es ist vielleicht für ziemlich lange Dauer nicht mit genügend Brennstoff- zusunr zu rechnen. Die Lage wird dadurch noch verschlimmert, daß auch die Zufuhr anderer Brennstoff augenblicklich nachgelassen hat. Die Zahl dec zum Verlöschen gebrachten Hochöfen nimmt zu, und man befürchtet in dieser Richtung weitergchen zu müssen, falls in der Lage in kurzer Zett sich kein« Besserung fühlbar macht. Die Llgenee du Rhin klagt ebenso über die Schwierigkeiten der lothringischen Hüttenindustrie und schreibt wörtlich: „W r haben da» Löschen aller Hochöfen nicht früher gemeldet, weil wir sanden, daß e» nicht nötig sei, die Deutschen glauben zu lassen, daß ihre Machenschaften unsere lothringischen Industriellen in Verlegenheit bringen re kernauÄatze Vas Urteil des Kriegsgerichts in Vredeney S1»e»er Drahtderlchtde» LetpztoerLaaevksttes Esse», 10. Februar. Da« Kriegsgericht in Dredency hat de« Ober bürgermeister Haven st eia aus Oberhausen zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Dirck- t»r der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk« Buß mann wurde in einem zweiten Dersahrea zu S Millionen Mark Geldstrafe verurteilt. Be antragt waren 1 Jahr Gefängnis und 10 Millionen Mark Geldstrafe. In einem dritten Verfahr n wurde der stellvertretende Oberbürgermeister vcn Essen Dr. Schäfer zu 2 Jahren Gefängnis und ü Millionen Mark Geldstrafe verurtcilt. Der Staatsanwalt hatte nur 1 Jahr Gef ngnt» und 10 Millionen Mark Geldstrafe beantragt. Zu: Nachtrag:: Die Urteile der Kriegsgerichte Gegen di« Urteile ist sofort Revision an- gemeldet worden. Rach einem Beschluß der Äektrizitötsarbciter von Essen soll die Verurteilung des Direktor» der Rheinisch-Westfälischen Elektrizi tätswerke mit der Einstellung der Lichtversorgung der Stadt beantwortet werden. .... Vie Unterernährung des deutschen Volkes veratungen im Reichstag Lrsdtderlcht unserer vrrllner Vairtklket«»»» Berlin, 10. Februar. Der Reichstag nahm zu Beginn seiner heutigen Sitzung den 11. Nachtragsetat, der die Besoldungs aufbesserungen enthält, in 2. und 3. Lesung unver ändert an, um sodann die 2. Beratung dt» Laus- Halts de« Innern fortzusetzcn. Der deutschvölkische Abg. Wulle eröffnete die Debatte mit einer antt- semitischen Rede, in der er den Sozialdemokraten vorwarf, sie verträte« nur in der Theorie die Idee de» Einheitsstaates, in der Praxi» aber klammerte» Fr sich an di« Aufrechterhaltung der Einzelstaatcn, weil sie dort die Verwaltung in der Land hätten. Der Abg. Weg mann von der gwelmänner- partei der U-rabhängigen antwortet Wulle mit d:m Dorwurf, daß er mit den au« Rußland eingewan derten Gegenrevolutionären zusaannenarbelte, di« jetzt den Kurfürstendamm bevölkern und Deutschland weit »ehr schaden al» die armen Ostjude«. Die Debatte kommt erst in ein ernstere» Fahr- «asser, al» der Sozialdemokrat Dr. Mose» über da» furchtbar« Elend in Deutschland spricht, Gs werde schon dadurch gekennzeichnet, daß der Milch mrbrauch in Berlin von 1-t Millionen Liter in der Borkriegozeit auf etwa 800000 Liter zurückgrgange» sei. Di« Tuberkulose, der untrüglich« Maßstab der Gesundheit «ine» Volke», hab« wird«« den «Stand «reicht, wie in dem schreckliche« Kohlrüben«)lntrr 1910 17. Besonder» erschütternd sei dl« Unttn» ernährung und Verseuchung der Kinder. In Bres lau all-in seien von dm Schulkindern 70 bl» SS Prszent untrrrrnLhrt. Hungerndem und Skordnt tritt« massenhaft auf. Bet einer Schulklnderunter» suchuug 1» Plaue» fei sefi-estellt ««dm, daß et» Drittel der Kinder fest Jahren kein Hemd besessen habe. In Glatz besäßen von 843 Kinder» 123 übre- baupt kein Hemd. Diese» Elend müsse in der Welt bekannt werden. Die jetzt eingcbrachten Notgesctz« bedeuteten nur wenig. Jetzt müßten energische Maß nahmen ergriffe» «erden. Der Retchominister des Innern Oeser. mußte diese Angaben über den furchtbaren Zustand der Polksgesundung fast durchweg für richtig erklären. In dem Bericht, den der Minister darüber auszugeben ge- devkt, werde da» Bild vielleicht noch stärker verdüstert «erben. Auf die Debatte eingehend, erklärte der Minister, daß sich im Gegensatz zu den Rcdekampfcn der früheren Jahre, die sich zumeist gegen den Staats- g-danken »'cricbt-'t hiitt-n, d'>smal alle Redn-r er klärten, sie wollten den Etaatsgedanken nicht be kämpfen. Auch am Rhein und in der Pfalz sei der Reichsgcdank- m"chtig aestärit worden. Zum Schluß dankte der Minister allen Kämpfern an der Ruhr und versicherte, daß die Rcgieri'ng die dort ent standenen Schäden nach Möglichkeit ausglelchen werde. Dann kommt es noch zu einer kängeren, ziemlich erregten Auseinandersetzung über den französischen Vertrag der Badischen Anils«- und Soda werk e, zu deren Verteidiger sich der M>g. Molden hauer von der Deutschen Polkspartei aufwtrft. Es handel- sich bei d-m Berti-"«« l-d'allch darum, baß die ganze deutsche Produktion in diesen Düngemitteln der deutschen Landwirtschaft dienstbar gemacht werde, aber nicyt um «ine Beihilfe zur Her stellung von Sprengmitteln für den Krieg. Der demokratisch« Abg. Keinath und der DeUtschnatio- nale Semmler unterstütze» diese Ausführungen. Ans der Gegenseite hatten sich hiesmal die Kommu nisten mit dem Unabhängige« Le bebaue und den Deutschvölkischen vereinigt. Der kommunistische Ab geordnete Höll ein begründete einen Antrag, der di« Regierung um Anskunft über diesen Handel er sucht. Die deutschvölkischen ?lbgg. W"lle und von Graefe verurteilten di« Handlungsweise der Badi schen Anilinwerk« ebenfalls sehr scharf.. — Die Ab stimmung über d-n kommnnlstls^en Antrag wird bi» zur dritten Lclimg zurückgestcllt «nd di« Weit-r. beratnng nach 7 Udr abeud» auf Dienstag 2 Uhr nachmittag» vertagt. Steuer-Abänderungen Berlin, 1«. Februar. Vermögenssteuer und gwsugsauleih« Der Steuerausschuß be» Reichstags nahm die Vorschläge de» Unterausschusses über die Dewertungovorschristrn für Vermögenssteuer und Zwangsanleih« an. Danach werden sämtliche Grenzzahlea t» dem Permögenssteuerg-setz gegenüber derReg.«rnng»vorlage verdoppelt, sp daß di« steuerfreie Grenz« von 2-0 000 auf 400,008 ML erhöht wirb. Der Laris für di» Dermögwwstruar für ngtllrlch«, Per.'snn» bewegt sich vo» «kn« vom Lassend für b « erst» «-gefangen« »t« «2« «in« Million Lmrk bi» zrhn vom Tausend tri nckgen über hundert Million«« Mark. Dr« strich- «up-sprri» für di« 1« Juli 12» arzeichoett Zwangsanl^ße bettLgt 9s Prozent »ch stttgt hi» (Nie nertt» Memel-Neglerimq Elsener Drahtderlqt des Leipziger Las-blatte» Park», 17. Februar Die Dotschafterkonferenz hat sich Herr!« mit der Memelfrag« beschäftigt. Sie bat Kenntnis genommen von den Telegrammen Lllnchamp», nach denen sich die revolutionäre Negierung Simo na itis zurückge-ogcn hat und man zur Bildung einer neuen, von den alliierten Regierungen an- erkamtten Negierung unter dem Dorsitz von Gai- liu » geschritten ist, die sich au» drei Memelländern, einem Litauer und zwei deutschen Mitgliedern zu- samrnensctzt. Die revolutionären Freiwilligen haben mit der Räumung de» Gebiete» begonnen. Die alliierte» würde«* Daß die Lage infolge de) AlSbleibcns de» Ruhrkokse» sehr ernst ist, muß vaS Blatt aber doch zugebeu. Schücking über den Völkerbund Berliv, 17. F.bruar Im Haushaltausschuß de» Reichstage» ent- wickelte im Zusammenhang mit einer Entschließung auf Schaffung eine» besonderen Referat» im Aus wärtigen Amt für die politische Bearbeitung der Völkerbundsangelegenheiten der bekannte Völker- rechtslehrer Professor Dr. Schücking (Demokrat), Mitglied de» ständigen Schiedsgerlchtshose» im Laag, in kurzen Zügen seine Ansicht über ten Völkerbund, die bei der Bedeutung dieses Manne» hier wiedergegebe« sei. Schücking gab zu, daß der Völkerbund infolge seiner Struktur wie des Ausschlusses Deutschlands bei .feiner Be gründung und n'cht zuletzt infolge seines Ver sagen» bei der Behandlung der wichtigsten poli tischen deutschen Interessen bei uns äußerst un populär sei. Trotzdem habe er seine hohe real- politische Bedeutung, denn er sei nach seinen Statuten das Instrument, das der Solidari tät der Kulturwelt Ausdruck geben soll. Dazu komme, daß er nach dem Diktat von Versailles lmm-r wieder über deutsche Interessen zu entschei den habe. Insbesondere in den früheren Neutral» staatcn schenke man dem Völkerbund mehr Bedeu tung al» in Deutschland bekannt sei, und Haffe noch immer auf den Eintritt Deuts'dlands, um mit ibm einen Block be« Recht-» zu bilden u"d dcn Völkerbund gegen den Imperialismus «inzeln-r Mächte allmählich entwickeln zu können. Es sei deshalb töricht, mit lein-m baldigen verfall zu rech ne». Ein« Hemmung dafür sei schon das Pa-- hanbensein zahlreicher hochbezahlter Beamt-n. die nickt so leicht verschwinden werden. Im übrigen habe der Völkerbund immerhin auf technischem und wirtschaftlichem Gebiete — man denke nur an die Ders-brskonlerenz von Barcelona — nüdliche Ark'-it geleistet, lieber d'e Frage de« Eintritts Deutsch, lands in den Völkerbund äußerte sich Schücking nicht offenbar aus demselben Gefühl b-rau», da« auch Lord Eur-vn bei s-in-r lluterhaurrede gekettet batte: daß nämlich diese Frage zur Zeit nicht aktuell ist. 100 Prozent des Nennwerte«. Für dl« vom 1. Ok tober 1LL2 bi» 31. März 1623 gezeichnete Zwangs- anleihe, soweit Zwangsanleihe nicht bi» zum 31. März 1623 gezeichnet ist, erhöht sich der Zeich nungsplan für jeden angcfangcnen auf den März 1023 folgenden Monat nm 10 Prozent des Nenn werte». Zwangsanleihebeträge, die bis zum 31. August 1622 unter Barzahlung des Zeichnung?. Preises gezeichnet worden sind, werden auf den end gültig zu zeichnenden Zwangsanleihebetrag zum doppelten Nennwert angerechnell Der Tarif für die natürlichen Personen bewegt sich von 1 Prozent von den ersten 400 000 Mark des Vermögens bi» 10 Pro- zent von den 4 Millionen überschreitenden Der- mögen. — Ferner faßte der Ausschuß Beschlüsse ilber di« Bemessung der Zuschläge zur Vermögens steuer und zur Erbschaftssteuer. . Ermäßigung be» Lohnabzug«. — V" Die nunmehr beschlossene Neuregelung dc» Lohnabzuges bei Steuerzahlungen sieht mit Rücksicht auf die Erhöhung der Lebenshaltungskosten für den Monat Februar verringerte Lobn- und Gehaltsabzüge vor. Del Wochen zahlungen entfällt der Steuerabzug vom Lohn der letzten Woche de« Monats Februar, bei monatlicher Entlohnung bleibt ein Viertel de» nächsten zur Aus zahlung gelangenden Monatslohnes, bei viertel jährlicher Entlohnung ei« Zwölftel des nächsten -ur Auszahlung gelangenden Dierteljahreslohnes vom Steuerabzug frei. Außerdem sind dl« Leim Steuer abzug noch zu berücksichtigenden Ermäßigungen vom 1. Marz diese» Jahre» ab gegenüber den bisher geltenden Sätzen zu vervierfachen. Für Stsuer- pflichtige und seine Ehefrau betragt von dann di« Ermäßigung monatlich je 800 Mark, für jede» min- derjährige Kind 4000 Mark. Die Werbungskoste» sind ebenfalls auf 4000 Mark festgesetzt worden. WWWWWWWWWWWW Julias Settensprung. 3a, beim Souper... Ein fatale» Nachspiel hatte sür eine Frau Julia G. ein kleiner Seitensprung, den sie sich während ihrer Brautzeit gestattete Sie wurde beschuldigt, einem Zeugen v. au« seiner Hinteren Hosentasche «In Paket Tausendmarkscheine ent- wendet zu haben Da» Schöffengericht batte die Angeklagte deshalb zu einer mehrwöchigen Gc- säna i»strafe verurteilt. Frau G , damals noch Fräulein «, beqlettet« eine» Abend» «inen Herrn in ein Wein-SsparS, allwo es recht seucht-sröhlick zuging Ihr Begleiter litt «im anderen Tage an einem erheblichen Kaden- jammer, d-t dadurch noch verstärkt wurde, daß er ein in Aeltungspapler gewickelte« Päckchen Tau fendmarkscheine vermißte. Sein Verdacht siel aus Julia, zumal er er uhr, daß sie einige Zett daraus sich ein Zsgarrengeschäft gekaust'und eins Summe dafür gezahlt hatte, di« der von D vermißten entsprach. Da» Schöffengericht gelangte auch -» der Verurteilung der Fran V, dt» trrzwtschen ge- heiratet hat. Zn der neuen Verhandlung wirrte «in Kassiber verlesen, de» d « Angeklagte, i, der llutersuchungz. Last an ihren Man« geschrieben bat. Der Zettel lautete» „Bin schon um '/A nickt erst um 9 nach nach Haufe gckommen. Eechzrhn stimmt. Di« vedeuttrng dieser Mitteilung konnte »war nicht aufgeklärt werden, immerhin ging aber daraus Perdchh daß ihr Man» ihr di« voreheliche Extra- ?onrttriF, 13. Truppen haben die ihnen zugrwicsenen Abschnitte besetzt. Da die von den Machten gestellten De- dingungen zunächst erfüllt sind, hat die Totschasicr- konferenz heute gemäß dem ihr von den alliierten Regierungen zugesprochenen Mandat eine den Has.n von Memel betreffende Entscheidung gefällt, die die Souveränität über da» mittlere Memelgebiet d:n Litauern zuspricht. Diese Entscheidung wurde unver züglich den Vertretern der Alliierten in Kowno telegraphiert, die Weisung haben, sie der litau^en Negierung mitzuteilcn. Die Entscheidung wird gleichfalls der Memelregierung durch Vermittlung der außerordentlichen Kommission mitgeteilt werd:», u-^ichzeitin wurde die Entscheidung d:n inter essierten alliierte« Negierungen mitgcteilt. Politik an Ler Münchener Universität Der Rektor dier Münchener Universität, Prof, der Theologie Pfeilschifter, h"t anläßlich des Reichs- gründungskommcrses der Münchener Student nschuft eine Rede gehalten, die wegen ihrer Verherr lichung reaktionärer Ziele und Gedan ken den Widerspruch der Miincb-ner rcpublika ri schen Studentenschaft herausgefordect hat. In einer. Protesterklärung an den Rektor heißt es u. a. im Hinweis auf die Not der Zeit: »Die republikanische Studentenschaft dcr Uni versität Münchens sieht sich zu folgenden Feststellun gen gezwungen: 1. Sie erblickt in der Erklärung der Farben Schwarzweißrot als Zeichen deutscher Einhect rind deutschen Wesen« eine Zurückweisung und Heraus- forderung des größeren Teils des deutsche» Volkes, da« heut« in voller Einmütigkeit unter d>-n Farben Echwarzrotgold zusammenstcht, um sich des angetanen Unrechts zu erwehren. 2. Die ausdrückliche Bezugnahme auf einen Zei tungsartikel »Zwei Fronten in Deutschland", der in sachlich unrichtigen und verhetzenden Ausführung, n die gegenwärtige Not zu parteipolitischen Zwecken ausnützt, erscheint um so bedauerlicher, als heute alle deutschen, und gerade auch die sozialistisch gesinnten Teile der Arbeiterschaft des Ruhrgebiets ohne Rück sicht auf Parteizugehörigkeit zur Sicherung deutschen Landes zusammcnstchen." In der französischen Kammer wurde derCesch- enkwurf ü'er die Ausgabe kurzfristigerB o nd S dec nationalen Verteidigung im Gesamlde'rage von 13 Milliarden sür das Budgetjahr 1923 mil 512 gegen 71 Stimmen angenommen. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, gestaltet eine türkische Verordnung Handelsschiffen das Be fahren des Golfes von Ismid nur von 2 Uhr nachmittag» bis Sonnenuntergang. Beiderseits des Golfe» sind Batterien aufgestellt worden; Kriegsschiffe dürfen überhaupt nicht in den Goll einfahren. ........ , . Nach einer Meldung auZ Hongkong hak dcr dortig« gesetzaebende Rai die Aufhebung deS Ge setzes beschlossen, das den Verkauf chinesischer Frauen durch ihre Verwandten gestaltet. ' - - - - - . ' . tont völlkq verziehen hat Im übrigen ergab pch^ daß der Zeuge D. an jenem Abende viel zu wein selig gewesen war, als daß er hätte mit Bestimmt heit noch angeben können, wo ihm seine Tause' d- markscheine abhanden gelommen sind. Das Ge richt sah daher den Schuldbcweis nicht als schltisiig an und erkannte auf Freisprechung der Frau V. Ei« merkwürdiger Nanbiibcrfall wurde in Hamburg dnrch einen Geschäftsboten angeöe'gt. Der junge Mann meldete, daß er, als er eine Karre vor sich her schob, plötzlich von zwei unbe kannten Männern, die auf Fahrrädern an ihn herangesahren und dann vor ihm abgcspri'ngen waren, überfallen worden sei. Ter eine Unbe kannte soll Ihn umarmt haben, während sein Begleiter ihm in die Rocktasche griff und hieraus 228000 Mark raubte. Da er vor Schreck sprachlos geworden war und sich nicht rühre»» konnte, ent kamen die beiden Straßcnräuber unbehelligt mit dem Gelds. Nuglaubliche Welupreise. Vci der Welnbcr- steigerung in Eschern darf (Bayern- wurden die Taxen um das Doppelte überboten. Versteigert wurde nur nach L'tern, nicht nach Hektolitern. Für gewöhnlichere Weinsortcn wurden 200) Lis «000 Mark sür den Liter, für bessere Sorten 25000 bis 31000 Mark für den Liter gezahlt. Französische Kontrollstelle la Mainz. Ton der französischen Besatzungsvrhörde ist bei oem Postamt Mainz 1 wieder eine Kontrollstelle für den Brief- verkehr nach und aus dem besetzten Gebiet eurge- richtet worden. EiscnbahnÜatastrophc». Nach einem Tclcaram-n au» Konstantinopel stürzte eine provisorische Eisenbahnbrücke auf der Strecke Smyrna—Angora, al» sie von einem Gütcrzug überfahren wurde, zu- sammen. Acht Waggons stürzten in den Fcuß. D s Zahl der Toten ist noch nicht bekannt. — Ein Expreß zug aus Schottland ist infolge dc» Nebels in der Nähe von Retfort in einen Güterzua gefahren.. Der Mechaniker und der Zugführer wurden getötet, der andere Zugführer schwer verletzt. Di. ein rei Außer Mann Spietc Viktor nachm eini TuB kaum gegen nehm« raschu werde täusch ledigc empfc Spo Müh' Ansg Oly Ä statt: g'-g"? -llipsi s p o Turr der Wor des ' turn Die esinr 4,15 Ti-f siati dcr s-l und Wei Po sch crrl die nm un! dcr vor Pc wo Er mr we Dc Fr au Pi du lw ur «e b. B Ei f° r 6- ei d ei b Ä ss d 4 r 7 t l 1
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