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Durch die Po« innerhalb Deutschlands . irr» ins Haus acUeie«: nionauich M. 2800.— und Bestellgebühr. AnSwitnS durch Dräger zuacstelll M. 2000 —. AnSlaukZvrrsand: monailtcb M. 4000.— ctnschiietzltch Druck sachen-Porto. Das Leipziger Tageblatt ersche-nr täglich morgens, «über nach Sonn- und Feiertagen Nichterscheinen einzelner Nummern insolge VSHerer Gewalt. Streik. AaS iperrung, Betriebsstörungen berecbtig» den Vcnever ntcdr zur NUrzung des Bezugspreises oder ,um Nnidruch aus Lieferung der Zeitung. Schriftleitung und GcscvauSttelle: Leipzig. Johanntsgasse ü Se^ I70S0-l7092. Anzeigen- «. «Vonnements-Annahme in der Geschäftsstelle Leipzig. JohanntSgasse 8. alten giltaien. sowie in Berlin. Ullsietnhaus. Anzeiaenpreis:7.?eM'24^°?m^^ ausw. Inserent. M.180.—. Soudrrvretfe:Samtlicnanz. v. Priv. die wm-Zeiie M. 20.-. GelegenheilS-Anzrigrn <pr»v. Natur) und Stellenangebote, die nun-Zeile M. SO.-. Stellengesuche die n>w-Z«tle M. 40—.amtl. Bekanntmachungen. 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Maßnahmen im Inneren müssen vor allem die Doraussetzung dafür schaffen, daß unser Volk seine Spannkraft nicht verliert, und außerdem auf weitere Sicht die Vorbedingungen Herstellen für eine befriedigende LösungderRepara- tionsfrage und der wirtschaftlichen /Ge sundung überhaupt. Nun hat die Regierung in diesen Wochen eine große Aktion zur Senkung des Dollars durchoefirhrt, die anscheinend vor ihrem Abschluß steht und mit einer vorläufigen Stabilisierung in oer ungefahren jetzigen Hohe enden dürste. Das Hauptmotiv scheint gewesen zu sein, daß wir zum weiteren Durchhalten uns mit Einfuhren von Brotgetreide, Fett und Kohle versorgen müssen und daß dies in ausreichen dem Umfange nur bei einer Hebung der Mark möglich war. Die Aktion geht denn auch vom Rercyssinanzministerium aus, oas den früheren Widerspruch der Reichsbank gegen solche Inter- ventionen besiegt hat. Der Erfolg ist, daß die Preise für Einfuhrartikel sich bereits gesenkt haben, wogegen der innere Markt die Abwärts bewegung des Dollars mit einem Hinauischnellen der Prkhe begleitet bat, das man wohl als das. stärkste Stück bezeichnen kann, das preisbildenRe Unverfrorenheit bis jetzt dem deutschen Publikum geboten hat. Dabei fallt erschwerend ins Ge wicht, dost dieser Beutezug ohne jede Rücksicht auf da» Ruhrunglück durchgeführt wird, ja, daß dieses vielfach weit über alles berechtigte Maß hinaus zur Entschuldigung und Motivierung be- mcht wird. So wird der Ruf nach energischerer Wucher, bekämpfung allmählich zu einem Schrei. Der Reichstag hat zwar ein Notgesetz in Arbeit, aber auch dieses wird schwerlich entscheidende Hilfe Hilfe bringen. Wie bureaukratisch bis jetzt die Verfolgung des Wuchers gehandhabt wurde, zeigt die Tatsache, daß die Berliner Polizei, die sich bisher nur auf Verordnungen des Reichsiustiz- und des Reichswirtschaftsministeriums stützen konnte, bei beiden Instanzen um Verschärfung der Richtlinien bat, daß aber beide Ressorts er- klärten, schärfere Anweisungen nia;t geben zu können, man müsse auf das Notgesetz warten. Natürlich ist die Haltung der Behörden durchaus „korrekt", kein Mensch zweifelt daran, bureau kratisch und nach den Paragraphen ist alles in Ordnung; aber eben nur in den Paragraphen, und auf dem Markt, der dadurch notdürftig ge regelt werden soll, herrscht tollste Unordnung. das Reichsgericht lä""st fest^eäellt bat, daß der Verkäufer auf den Wiederbeschaffungs- preis keinen Anspruch hat, gilt dieser in der Praxis immer noch als selbstverständliche Grund- läge der Kalkulation. Es wäre interessant zu erfahren, in welchem Umfang die Preisprüfungs- stellen, die sich gemeinhin im wesentlichen an die vor Monaten erlassenen Richtlinien der beiden genannten Reichsmintsterien halten, jene Ent scheidung des Reichsgerichts herangezogen haben. * Im übrigen darf man die jetzige Stützung der Mark nicht mißverstehen, sie nicht etwa mit dein Versuch einer endgültigen Regulierung ver- wechseln und deshalb nicht mit unzeitiger Kritik überlasten. Der Reichsfinanzminister Hermes weiß ebenso gut wie gewisse Kritiker, daß eine Stabilisierung, die zur Grundlage unserer wirt- schaftlichen und finanziellen Gesundung werden sollte, nicht möglich ist, ohne daß vorher die Re parationsfrage irgendwie gelöst, also eine Ver- einbarung darüber vor allem auch mit Frank- reich getroffen ist. In . der deutschen Note vom 14. November, die das Kabinett Euno als Grund- läge seiner Politik übernommen hat, wird die befriedigende Beilegung der Reparationskrise ausdrücklich als Grundbedingung der Sanierung bezeichnet, und daneben werden außer inneren und äußeren Goldanseihen Spbrsamkeitsre^or- men und vor allem Steigerung der Produktion genannt. Don alledem ist bisher allerdings tvenia erfüllt, aber nickst nur durch Schuld der deutschen Negierung. Die jetzige Stabilisierung ist denn auch lediglich finanztechnisch, ja nur durch ein großzügiges Börsenmanöver zustande gekommen. Inzwischen aber sollte an der Erfül lung der erwähnten Vorbedingungen für eine Besserung auf weite- Sicht mit Hochdruck weiter- gearbeitet werden. Gewiß hat die Regieruna im Augenblick noch größere und dringendere Sorgen, und sie mag oinwenden, daß von deren Behebung zum guten Teil die Möglichkeit abhängt, die Pro- »Mion zu steigern und einen Beamtenabbau durchzuführen. Daran ist sicher etwas Richtiges, man darf jene Ziel* selbst jetzt nicht au» dem Protest -er Reichsregierung gegen die Ausweisungen Berlin, IS. Februar. (Eigener Trahtbericht unserer Berliner Schrift leitung.) Die deutsche Regierung hat in Pari», London und Brüssel durch ihre Vertretungen eine Rote überreichen lassen, in der sie gegen die Ausweisung des Qberprässdenteu der preussischen Rheirrprovinz Fuchs protestiert. Gleichzeitig legt die deutsche Regierung erneut und allgemein auch gegen die Massenausweisungen von höheren nnd niederen Beamten im alt- nnd im neubesetzten Gebiet schärfste Verwahrung ein, auch gegen die Form der Ausweisung, die mit dem Charakter einer friedlichen Besetzung unvereinbar sei. Die deutsche Regierung müsse den Vorwurf der Brutalität, den sie gegen die interalliierte Rheinlandkom- misftou in einer früheren Note gebraucht, und gegen den sich die Kommission ver wahrt habe, aufrechterhalten. Die Ansdehnnng der Ausweisung ans die Familien angehörigen sei ein besonders inhumanes Druckmittel, und diese Grausamkeit werde dadnrch noch verstärkt, dass den Familien zum Verlassen des besetzten Gebiet- nur eine Frist von 4—S Tagen gewährt werde. ' Entwaffnung -er Essener Polizei Eigener Drahtberickn des Letpziger Ta»rblatte» Essen, IS. Februar. Die Franzosen hatten der Schutzpolizei bis heute früh 7 Uhr ei« Ultimatum gestellt, die Anordnung, die französischen Offiziere zu begrüssen, zu befolge«. Gestern schon hat die Polizei erklärt, dass sie dieses Ulti matum unbedingt ablehne und sich a« die Anordnungen der deutschen Behörden halte. Darauf umstellte heute früh franzö sische Infanterie unter dem Schutze von SV Panzerantos das Hauptquartier der Polizei in Tegeroth und entwaffnete die Polizisten. Tie mussten mit ihre« Fa milien die Wc7 rung sofort verlassen. Kriminalbeamte durchsu/hten genau da ganze Gepäck. Heute vormittag traten die Offiziere der Schutzpolizei mit den Ver tretern der Stadtverwaltung und den Fraktionsvorsitzenden der Stadtverord netenversammlung und den Gewerktchafts- funktionären zusammen, «m die Lage zu beraten. Wahrscheinlich wird die gesamte Schutzpolizei von etwa 1VVV Mann, die nun obdachlos ist, ans Essen abziehen. Drohungen ge»en die Eisenbahner Eigen«» Drahtbericht des Leipziger Tageblatte» Essen, IS. Februar Die scharfen Maßnahmen, von denen in den letzten Tagen schon vielerlei zu merken war, sollen jetzt auch auf die Eisenbahner ausgedehnt werden. Nach zuverlässigen, aus englischer Quelle stammenden Nachrichten sind diese verschärften Maßnahmen auf belgische Anregung zuruckzuführen. Ein Beweis dafllr findet sich darin, daß in der nördlichen gone des neubesetzten Ruhrbezirks, in der belgische Truppen mit sranzösischen zusammengestellt sind, alle mili- torischen Aktionen mit viel größerer Schärfe durch- geführt werden als in den anderen Gegenden. Die französische Feldeisenbahndirektion hat an die deutschen Eisenbahner heute eine neue Kund gebung gerichtet. Zn dieser Kundgebung, die in den Eisenbahngebäuden angeschlagen ist, heißt es: »Schon lange hat Frankreich eine be wunderungswürdige Geduld gezeigt. Jetzt erfolgt die letzte Aufforderung an die deutschen Arbeiter, für die Franzosen zu arbeiten. Die Unterstützavg»- «Ütiaa de» deutschen Regierung uurtz sehr d«üd zu« sammenbrechea. Na» dann geschehen wird, liegt tta» auf der bandc <» ist bereit» «in» gra-e An zahl deutscher Eisenbahner bereit, sür die Franzosen zu arbeit««. Alle diejenigen Eisenbahner, di, sich den Franzosen zur Verfügung stellen, werde» von Frankreich und Belgien bestimmt geschützt werden. 2v kurzer Frist soll jetzt «lt großen Mittel» ein Verkehr in weitestem Umfange anfgenommev werden." Der Aufruf schließt mit einem Appell an die deutsche» Arbeiter, an die schweren Folgen der Arbeitsverweigerung zu denken, well man mit größter Strenge gegen sie Vorgehen werde. »Denkt an Eure Frauen, denkt an Sure Kinder", so heißt der letzte Satz. Es ist zu erwarten, daß die bereits an der mili- tarifierten Nordlinie gezeigten Maßnahmen der fran zösischen Eisenbahnbehörden nun auf alle anderen Linien ausgedehnt werdssi sollen, und daß man dort auch die Eisenbahner aus ihren Dienstwohnungen mit ihren Familien einfach heraustreiben wird. Die französische Soll-Linie Eigener Drayedertchl de» Leipziger Ta»edl«tte» Pari», IS. Februar. Der Oberkommiffar im Rheinlande Tirard ist zu Besprechungen mit den Ministerien in Paris ein- getroffen. Einem Berichterstatter des Petit Parisien erklärte er, am 20. Februar werde der Ersatz der deutschen Zollbeamten durch französische vollendet sein. Die erst«n Holzversteigerungen in den Staatsforstrn würden am 24. Februar stattfinden. Die Bevölke rung de» Rheinlandes habe sich bisher jeder Mit arbeit mit den Alliierten enthalten. Ausfuhrerlaub- niescheine und Ersuchen um Ausnahmebewilligungen fü» das Ausfuhrverbot seien bis jetzt noch nicht nach gesucht worden, doch liefen seit einigen Tagen An fragen ein, die um Auskunft über diese Einrichtung bäten. Tirard meint, die Bewohner des d..-einlande» würden endlich das Kontrollsystem annehmen, wenn sich die Franzose^ entschlossen und geduldig zeigten. ) klein sind. Auch den etzt keineswegs als über- Auge verlieren. Dagegen ist es abwegig, der Regierung vorzuwerfen, wie es zum Beispiel die Berliner Volkszeitung getan hat, daß sie mit ihrer Interventton zugunsten der Mark ein riskantes Spiel treibe, da sie unsere Goldreserven vielleicht für vorübergehende Erfolge, für stimmungs- mäßige Eindrücke, am Ende gar für Bluffs an- greife und womöglich verbrauche. Davon kann in Wahrheit keine Rede sein. Ls ist durchaus möglich, baß die Reichsbank ihre Goldreserven zu dieser Transaktion kaum oder gar nicht ange griffen hat. In jedem Falle handelt es sich bis- her nur um Beträge, d e im Vergleich zu ihren Beständen verschwindend klein sind. Auch den Fonds an Devisen, den sie für Reparationszwecke angelegt hatte, wird sie jetzt keineswegs al» über- flüssig ansehen und deshalb auflösen wollen, wie von manchen Seiten merkwürdigerweise vermutet worden ist. Denn sie weiß-natürlich genau, daß wir über kurz oder lang doch wieder Reparationen zahlen müssen. Die Devisenbe stände, die sie bet der jetzigen Operation einseßt, boll sie sich wahrscheinlich zu einem nicht unke- trächtlichen Teil» nach d« Kur»senkung s»hr schnell wieder herein. Und sie darf die Ueber- zeugung haben, daß ihr Vorgehen so lange durch- zm-^cte.« tst, bis eine Beilegung der Auhrkrise eingetreten ist, so daß wenigstens der wilden und volkswirtschaftlich unbegründeten Entwertung der Marr, wie wir sie in den letzten Wochen er- lebten, für die Zeit der Ruhrbesetzung ein Riegel vorgeschoben sein dürfte. Es ist also unbegrün det, aber auch schädlich, die Sache so darzustellen, als habe die Reichsbank sich bei dieser Gelegenheit geschwächt. So sehr man derRegierung wünschen muß, daß sie möglichst viel Aktivität nach allen denkbaren Seiten entfaltet, so kann man der B e- völkerung des besetzten und des unbesetzten Deutschland wirklich nur Geduld empfehlen. E» ist anzunehmen, daß, wenn irgendeine aussichts reiche Vermittlungs-Aktton sich ankündigte, die deutsch« Regierung Verhandlungen mit der Ge- samtentente keinesfalls ablchnen würde. Dazu ist keine feierliche öffentliche Erklärung der Be- rettschast nötig. Derartige Fäden knüpfen sich durch diplomatische Fühlungnahme leis» an. Sssektvn Sie, ckar cka» l. vlprIs» e ^«gadlntta» nleöt nur tösllep» punkgprüek« nun Rau, Vork unck Ottleuso ckl» Sekluvkurs» »klar uttetttlran »uropölaettan Sür- »an »ntttölt, »onckarn auett tLgttett «tnvn mshrnsitixun „LLnrvnmnrkt" dringt. U«r «oglalett «tt» Krnlß- »edM»nkuns»n a»r utteMlssatan Rodmntnrlnttan unck parrlgMuran vvrmsrkt unck ckaattsld asm kncku- »1rl«U»n utt« «kam Srovknukmann und 0»t»lldLn«Usr «Ina raaek», sanuu» Kalkulation »rmvgtteMk Beginn der Sorgen in Frankreich Steige« der Mark — Kosten der Ruhrbesetzuug Verlängerung der Dienstzeit Et»e»er D»ahtvrrtchtd«»Letp»i»erLageblat»e» Pari», IS. Februär Der Kammerausschuß für auswärtige Angd» legrnhelten ist für heute nachmittag drei Uhr zu Rue» Sitzung rinberufrn worden, um die angrküa- dlgten Darlegungen Poinears» über die Vor gänge von Memel, die Ori« ntfrag » n und d.m „Gesamtbild der Ereignisse in Deutsch land", wie es vorsichtig in dem Brief Peincarss an den Vorsitzenden des Ausschusses heißt, anzuhören. Tardieu hat im Sonntagsleitartikel des Echo National bei d«r Besprechung des Steigen» der deutschen Mark auf» neue geäußert, daß die Ruhraktton nicht sorgfältig vorbereitet, sondern übers Knie gebrochen worden sei. Er hat Bedauern darüber gem ärt, daß ein Teil des deutschen Gold bestandes und der in deutschem Besitz befindlichen Devisen jetzt bei der Organisation de» deutschen Widerstandes draufgehen und also zu Reparations zwecken nicht mehr in Frage kommen dürfte. — Etne ganze Reihe von Bedenken, die in parlamentarischen Kreisen laut werden, führt der Figaro auf. An erster Stelle erscheint die Frage, wa» die Ruhr aktion koste. Die Antwort klinge nicht ermuti gend, wenn man die Kosten frage ernstlich er forsche. Man muß nach dem Flgaro nicht bloß an die Ausgaben für die militärisch« Besetzung den ken, sondern müsse auch den Ausfall der deutschen Lieferungen und die damit verbundene Schädigung der französischen Industrie in Rechnung stellen. Das Blatt hebt weiter die Zwischenfälle im besetzten Ge biet hervor und verzeichnet eine Verschlechterung der dortigen Lage als wahrscheinlich. Es versichert allerdings zum Schluß, daß Frankreich trstz der auf getretenen Schwierigkeiten durchhalten werde, wah rend Deutschlands Widerstand notwendigerweise er lahmen muffe. Zu den von Tardieu und dem Figaro geäußerten Bedenken und den früher schon erwähnten Befürchtungen wegen der angebAchen Krikgsvorbereitungen Deutschland« kommt noch eine große Sorge, die in parlamentarischen Kreisen viel besprochen wird, die bi» jetzt kaum beachtet wuroe: der Tag nähert sich, an dem «in Teil der Iahres- klasse 19 21 in die Heimat entlassen wrrven muß. Unter den gegenwärtigen Umstanden erscheint diese Entlassung aber undenkbar. Man hält es nn Gegenteil für möglich, daß «ine Einberufung von Reservisten notwendig werden könnte, um die Be satzungstruppen vor Uebermüdung zu schützen. Viele Parlamentarier denken mit Sorge an dir Stim mung, die durch Verlängerung der Dienstzeit o«r Zahresklasse IS2I und durch die Einberufung von Reservisten unter ihren Wählern hervorgerufen wer den könnte. , - ' Warnungen und Ermunterungen > an Deutschland «»»en,, Dr«di»erich«»e»L«»»»»,«rTa»«»laUe» London, IS. Februar. Mehrere Londoner Mörgrnblätter enthalten heute morgen eine politisch übereinstimmend« Informa- tion, die wahrscheinlich aus Downing Street her- rührt. Die Erklärung de» Reichskanzler» Cuno in der gestrigen Sunday Times, ein Eingreifen Eng land» sei notwendig, w«tl da» Vorgehen Frank reich» nicht nur Deutschland berühre, sondern die Verneinung jeden öffentlichen Rechte» bedeute, scheint man hier al» ersten aktiven Schritt Deutsch land» in der Dermittlungsfrage zu betrachten. Zn den Morgenblättern wird nun gesagt, England miß- biÜige die französische Ruhraktton durchaus und betrncht, die Politik Frankreich» für sehr gefährlich