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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19240401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19240401
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-01
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
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6« 1. LprU gen und Bermogensmaffen. die nach 8 S de« Ber- mögenssteuergesetze» mit tyrem inländischen Grund- und Betriebsoermögen steuerpflichtig sind (beschränkt Steuerpflichtige). Abgabestelle: Finanzamt. SHonfrist besteht nicht. Säumnis kann Geldstrafen und auch lOprozen- tigen Zuschlag der festgesetzten Steuer verursachen. Vermögenssteuer 1924 erste Hälfte Restbetrag der auf Grund der eigenen Bermö- genssteuererklarung zu zahlenden Vermögenssteuer gegenüber der vorläufigen Entrichtung vom 29. Fe bruar 1924. Schonfrist: bis 22. April 1924. Zahlstelle: Finanzamt. Verzug bedingt Verzugszinsenerhebung von 18 Prozent sährlich, gerechnet ab IS. April 1924. Steuerabzug vom Arbeitslohn au» der Zeit vom 1. 19. April 1924. Näheres siehe Datum de» S. April 1924. Schonfrist besteht nicht. Zahlungstermin: Be träge unter 12 Goldmark erst zum nächsten Termin fällig. Zahlstelle: Finanzamt der Betriebsstatte. Säumnis: Verwirkt ab 18. April jährliche Der- zugszinsen von 18 Prozent. Sächsische Arbettgeberabgabe. Beträge unter 1V Goldmark können nnt der am S. Mai 1924 fälligen Rate abgeführt werden. Grundsteuer. Zahlstelle: städt. Steuerhebestellen. Mietaufwertnngssteuer. Wird erhoben von den Eigentümern bebauter Grundstücke; Näheres wird öffentlich bekannt gegeben. 1«. April Börseonmsatzsteuer. Zahlstelle: Finanzamt I. Ein- Eichung der Voranmeldungen für April und der Endanmeldnngen für März von Steuerschuldnern, die zum Abrechnungsverfahren zugelasien find. 2«. Avril BerMtSguoarsteuer für ständige Veranstaltungen. Für 1. Avrilhalfte. Zahlstelle: Stadtsteueramt (Am mer 101 2S. April Steuerabzug vom Arbeitslohn aus der Zeit vom 11.—20. April 1924. Näheres siehe Datum vom 5. April 1924. Beträge unter 12 Goldmark erst am nächsten Termin fällig. Sächsische Arbeitgeberabgabe. Beträge unter 10 Goldmark können mit der am 5. Mai 1924 fälligen Nate entrichtet werden. * Wieder ein Knabe verunglückt. Zn der Stettin« Straße in Schönefeld ist am 29. d. M. abends kurz nach 7 Uhr der fünfjährige Manfred Frankl, Schöne 'cld, Taubcstraße, duvch die Straßenbahn tödlich verletzt worden. Er wurde von Beamten der Feuerwehr als Leiche unter dem Wagen hervovgeholt. Der Klein« ist plötzlich vor einem dort haltenden Ge schirr hervocgesprungea und sofort von der Straßen- bahn umgefahreu worden, obgleich der Führer die Geistesgegenwart besessen hat, seinen Wagen in der kürzesten Frist zum Haltn zu bringn. Frmde» Ver schulden liegt nicht vor. — Zu dem am Sonntag mit- geteilten Ltraßenbahnunfall am TLubchcnweg wird uns mitgeteilt, daß der getötet« Knabe nicht Werner, sondern Gerhard Rackwitz heißt. Kunstkalender Alexander Borowsky: Heute 8 Ubr im RatbauSsaalc Klavierabend. Klingler-Quartett: Heute 'l8 Ubr im Kaufhaus. Else Llebetrau, die beimische Pianistin, wird Al fred Forest in seinem letzten Liederabende (3. April, Neues NathanLI wieder begleiten. Aus dem Vereinsleben Bund deutscher Tabakgegner e. B-, Ortsgruppe Leip, zig. TienStag, 8 Uhr, Dresdner Str. 2a, 1: Monats- Versammlung. Tagesordnung: l. Geschäftliches. — Aus der Bewegung. 2. .Das Söhnlein als Erzieher." Ta- bakgegncrische Ballade von M. Ungelenk. 3. Klaviervor trag von Frau Edith Wagcbcl. 4. Portrag von Herrn H. Friedrich: Tabakfreie Siedlungen. Ornithologischer Verein. Dienstag, den l. Avril. 8 Uhr, Hotel Weitzer Hirsch, Windniühlcnstr. 4V, 1: 2. Winkler: Berechtigung der Stubenvogelpflege. Gülte Willkommen. Kirchliche Nachrichten Lutherkirche. Heute, Dienstag. adrndS 8 Uhr findet im Gemeindehaus«: Btbelbesprechung (Paffionsandachtz durch Herr» Pfarrer Zterold statt Thomasgemeindc. Mittwoch. 8 Ubr, Gcmeindeabeud im Saal, Dtttrtchring 12, Prof. Benzc aus den Ber einigten Staaten spricht über die Liebesarbeit der ameri kanischen Lutheraner in den lutherischen Kirchen Deutsch lands und RutzlaudS. ThomaSgemetndr. Mittwoch, 8 Uhr. Gemeindeabend im Saal. Dtttrtchring 12. Prof. Bcnze auS den Per einigten Staaten spricht über die .LiebcSarbett der ame rikanischen Lutheraner in den lutherische» Kirchen Deutschlands und Rußlands". Geschäftliches Preisausschreiben de» Simpllziffiwus. Der Limpli- Munns veröffentlicht in der soeben erschienenen Nr. 1 seines 29. Jahrganges ein Preisausschreiben für eine satirische Skizze mit Preisen von 10M. MO un-ü 4<X) Gold mark. Die Skizze soll zwischen 30 und 100 Druckzeilen umfassen und „einen Prominenten der Politik, Wirt- fch-.sr, Visse»,chaft. t>«: K-nst oder des Sport» oder aber den Typ eines solchen zum Mittelpunkt had-n and ihn schließlich in einer ihm besonders ungemLßen Situation zeigen, die illustrierbar sein soll " Tropalma. Einen in Schlesien vollständig neuen Fa- brikationSzwctg hat die Deutsche Speisefett- Aktiengesellschaft in Schweidnitz (stehe heu tige Anzeige, mit einer neuzeitlichen Anlage zur Her stellung von LocoSfcttafeln zum Braten, Backen und Kochen eröffnet. DaS neue Werk ist das erste dieser Art tu Schienen und ermöglicht den schlesischen Verbraucher kreisen. das für die Kiichc — schon in VorHtegSzettcn — to unentbchrlichc reine CocoSfctt in Tafelform schnell, frisch und vor allem in ausreichender Menge auS «incm heimischen Werk zu ocziehen. DaS Werk vermag täglich die erstaunliche Menge von 30 000 Psundtascln zu er zeugen, die unter der gesetzlich geschützten Bezeichnung .Tropalma" in den Handel gelangen. Wie uns die Ti- rcltivn mitte,(1, gestattet sic Fnlercstcnteukreiien eine Be sichtigung ber auSgcdcimtcn Fabrikattonsanlagen gern. Wir lönncu einen Besuch nur empfehlen. Die neueröffnete Gemälde - Ausstellung Htnsch, Bcctl, venllr. 11 «früherer Teilhaber de» K-nst AuktienS- ba: s S Hahn> zeigt acg nivört'g Werke leigender Meister: A. Acknnlach, F. Adam, Pa:'..I<-, Bllickel, Busch, Ftrli, staistci. Grüii'cr. »agen'an:- x!i.w.g, Velten. E. Zim mermann u. a. >n. .-ri'ng: 10- 3 Uhr. Das Untern nm en besagt siu ...t Kulans. Vermittlung und Bella,:j. Weltchronik Oer Narreuiag Der Tag, der den April einleiter, ist in mancher Hinsicht bedeutsam, denn er gilt zunächst als Geburt», und Todestag des Verräters Judas und gleichzeitig als Hochzeitstag des Teufels. Dann aber vor allem ist der 1. April der Tag ungezählter guter und schlechter Scherze. Das „In den April schicken" wollen manche Forscher auf eine altindische Sitte zurück führen, da in Indien seit alter Zeit zu Ende des März ein Fest, da« Huli-Fest genannt, gefeiert wird, bei dem es gebräuchlich ist, dem „Hulinarren" — ähnlich wie bei uns dem Aprilnarrcn — allerhand komische Aufträge zu erteilen. Der Aprilscherz stellt wahrscheinlich einen Nest altgermanischen Volks brauches dar, denn die christliche Legend«, die besagt, daß das „In den April schicken" ein Symbol des Hin- und verschickens Christi von Hannas zu Kaiphns und von Pilatus zu Merodes sei, klingt nicht sehr glaubhaft. Am seltsamsten ist freilich tue Erklärung nach der die Sitte der Aprilscherze zu der Auf- erstehung des Herrn in Beziehung stehen solle, indem Jesus, obgleich sein Grab so sorgfältig be wacht war, doch ungesehen zum Himmel auffuhr. Während man bei uns den Aprilnarren in den April schickt, indem man ihn irgendwie anführt, ist es in England Sitte, denjenigen, den man zum April- narren machen will, mit einem Scherzbrief herum- zuschicken. Ein ähnlicher Brauch herrscht auch in Belgien und Frankreich, wo man die Aprilscherze .Aprilfische* nennt. Auch in Italien werden viele Scherze mit dem Aprilfisch gemacht, außerdem be- zeichnet man den Aprilnarren dort auch als „Lalan- drino*. Nicht selten kommt es vor, daß Aprilscherze Nun besann sich auch da« Vaterland auf seinen Pro pheten. Die „Fledermaus* erschien abermals aus den Brettern des Theaters an der Wien und wurde ein grandioser Erfolg; im Jahre 1876 bereits erreichte sie eure damals Aussehen erregende Ziffer — die hundertste Aufführung in Wien. In Berlin und Hamburg allerdings war sie schon früher zur zwei- hundertsten Vorstellung gelangt. Seitdem ge hört die „Fledrmaus" zum Kunstbesitz der ganzen Welt. Zwanzig Jahre später hat das Werk sein« wahrhafte künstlerische Wertung erfahren. Gustav Mahler führte es am Hamburger Stadtthcater als Komische Oper auf. Die Wiener Hofoper folgte die- sem mutigen Beispiel bald darauf; zuerst in tasten- den Nachmittagsvorstellungen, bis sich die siegreiche Anmut und Lebenskraft des Werkes die dauernde Aufnahme in den Abendspielplan erzwang. Seitdem will keines der großen deutschen Opernhäuser mehr aus den liebenswürdigen Gast vcrzicchten. Die braune» Tausender. In einer Eichstätter Zeitung erschien ein Inserat folgenden Wortlauts: „Obacht! Samstag, den 22. März 1924, kaufe ich von halb 2 Uhr ab im Gasthof zum „Glasgarten" Braune Tausend-Mark-Scheine pro Stück 40 Mark; Blaue alte Hundert-Markscheine, pro Stück 4 Artur Rixner, München." Schon zwei Stunden vor dem angelündigten Beginn des Ankaufes begann der An marsch der glücklichen Besitzer der „Wertpapiere" Einzeln und in Gruppen, manche zögernden Schrittes und ein verlegenes Lächeln zeigend, kamen Bewoh ner der der Stadt näher oder entfernter liegenden Ortschaften in großer Zahl angezagen, und lange vor Beginn der Vorstellung war das Gasthaus zum „Glasgarten* dicht gefüllt. Schließlich zeigte dos Haus auch von außen den Anblick eines Bienen, Wum SM« Wl-M I-sipri§. kenlenmsrk - Lpsrkonken VvrriQSUOß: 8"/„ kür« bei tü^Iiebsr Verlüguuß, 10"/, » » » Imonütißsr LÜLckixuoxskrist <x)sr suk 1 tzkrrurt lest 11"/» »»»3» » kAu-unx von ru güust. öeciluxu iigen. Hu- uaä Verküiik üusILnäisebsr Koten. ^ussteUunß von keisskreckitbrisksn. wart eines Freunde» di« Tat auf den Kopf zu. Daraufhin soll sie sich wie eine Tobsüchtige benommen haben. Dann packte sie wortlos ihre Sachen und verließ die Wohnung. Di« Verhaftung «rfolgde erst, als sie versuchte, auf ihren alten Mäddchenpaß ein Visum zu erlangen. Deutsch« Artisten im Ausland«. Di« Bereinigung der englischen Varitettzkünstler hat mit 116 gegen 7 Stimmen beschlossen, die Verbannung deutscher und österreichischer Artisten von den englischen Varietes aufzuheben. Dieser Beschluß wurde durch die wirtschaftliche Lag« der englischen Artisten bedingt, die auf die Bedeutung hinwresen, aus deutschen Da- rietebühnen auftreten zu können. Die englischen Va rietEnstler halten deshalb di« Zeit für gekommen, in der der Austausch der Artisten zwischen den ein zelnen Ländern irveder beginnen müsse. Dieser Be- schluß steht in erfreulichem Gegensatz zu der Haltung der französischen und belgischen Artisten. Weitere Gefährdung Amalfi». Den letzten Tele grammen zufolge dauern die Regengüsse in der Gegend von Amalfi an. Die Gießbäche sind wieder angeschwollen, die Bevölkerung ist von neuer Angst gepackt. Das reizende Dorf Ravello ist unbeschä digt, dagegen sind die Iugangsstraßen halb ver schüttet .— Der „Lorrierc della Sera* schätzt die Zahl der deutschen Italienfahrer gegenwärtig auf 70 000. Dreiviertel aller Hotelzimmer Italiens seien von Deutschen besetzt. Nach den Vorbestellungen zn schließen, werde di« deutsche „Masseninvasion* bis in den Sominer hinein andauern. Die Ehre oder das Vergnügen. In, „Tagebuch* (Berlin) lesep wir die folgende Anekdote: Der ver storbene tschechoslowakische Gesandte Tusar in Der- lin war nicht nur ein kluger und gütiger, sondern auch gelegentlich ein sehr schlagfertiger Mensch. Sein bester Wltz ist ihm am 28. Oktober 1918 gelungen. Die letzte Regierung des Kaiser Karl mußte bereits den tschechoslowakischen Staat als selbständiges Ge bilde anerkennen. Tusar, der in Wien weilte, wurde von dem Ministerpräsidenten Lamasch einem öster reichischen Minister mit den Worten präsentiert: „Ich habe die Ehre, Herrn Tusar als Gesandten des tschechoslowakischen Staates vorzustellcn.* Tusar ant wortete: „Das Vergnügen ist auf meiner Seite.* Theaterbravd i» Barcelona. In Barcelona ist das Palace-Theater während der Vorstellung durch Kurzschluß in Brand geraten und in wenigen Stun den vollständig niedcrgebrannt. Das Publikum hatte Zeit zu fliehen, immerhin wurden im Ge dränge zwei Personen totgetreten und zahlreiche verwundet. Eine französische Sängerin verbrannte in ihrer Garderobe. Der Schaden beträgt 300 000 Pesetas. Eiae Kuriosität. -Le Petit Journal* schlägt ernsthaft eine Reform des Kalenders vor, nämlich durch Einteilung des Jahres in dreizehn Monat«, wodurch die Interessen der gesamten in die breite Oeffentlichkeit gelangen und dann viel Aufsehen erregen. Eia Beispiel hierfür ist eine Sensationsnachricht, die vor längeren Jahren einmal in einer großen New Porker Zeitung stand und in der «» hieß, Edison habe ein Verfahren gefunden, durch das man Wasser in Wein verwandeln und au» Erde Korn machen könne. Da nur allzu viele dieser Nachricht Glauben schenkten, gab es an diesem Tage in New Pork eine ziemliche Anzahl von Aprilnarren. Unzählig ist die Form der Aprilscherze, die sich im Bolksbrauch herausgebildet haben. In Deutsch land sind vor allem die unmöglichen Aufträge be liebt, an denen sich schon das altdeutsche Lügen märchen erfreute. Besonders gern schickt man die Kinder nach Mückensett, nach Krebsblut, nach Enten- oder Storchmilch, nach Kieselsteinöl und dergl. In Bayern läßt der Oberknecht durch den Stallbuben beim Krämer nach Dukatensamen oder Buckelblau fragen. Gern wird auch dem Gefoppten aufgctragen, „ungebrannte Asche* zu holen, und der Ahnungslose wundert sich dann nicht wenig, wenn ihm plötzlich der Stock auf dem Rücken tanzt. Die Mädchen werden nach einem Tee geschickt» der aus dem heilkräftigen Kräutlein „Owiedumm* gebraut ist. Eine berühmte Seltenheit, die man am 1. April bekommen soll, ist z. D. auch der Äsiaurerschweiß. Gar lustig erzählt Rosegger, daß er am 1. April zum Kaufmann geschickt wurde, um „zwei Ellen Baß* zu verlangen. Auch um einen „Sternanzünder* wurde er geschickt, worauf ihm die Antwort wurde: „Wenns finster wird, brauchen wir ihn selber; komm, wenn wir an gezündet haben * Und als er spät abends noch ein- mal wicderkam, wurde er furchtbar ausgelacht. Ein Auto für 1800 Mark auf Abzahlung^ Im Hamburger Hasen sind in den Tagen des Streiks der Hafenarbeiter zwei Schiffsladungen Fordscher Autoteile angekommen und nach Beendigung des Streiks gelöscht worden. Zwar ist ihre Einfuhr noch nicht freiaegeben, aber sie stehen jeden- falls sofort greifbar zur Verfügung. Die Wagen sollen in Deutschland montiert werden. Ford soll mit dem Hamburger Senat lange Verhandlungen wegen Ueberlassuna einer Fläche verhandelt haben, um hier eine Monlage-Werkstätte zu errichten. Die Verhandlungen laben sich aber scheinbar zerschlagen. Dagegen wird als fest gemeldet, daß Ford in Ber- lin schon zu einem dlbschluß gekommen ist. Gutem Vernehmen »ach hat er m»t der Berlin-Burger E i s e n w e r k - A. - G- ein Abkommen geschlossen, wonach diese Firma die Montag« der Autos über nimmt. Auch über die Berka ufsorgani- s ation werden schon Einzelheiten bekannt: Die Hamburger Vertretung soll einem Holländer uber- worden sein. Das Geschäft soll nach Fordschem System ganz großzügig ausgenommen werden. Ford soll beabsichtigen, die ersten Autos zu einem Schleuderpreis herzugeben. Das fertige Auto soll sich auf 1800 Mark stellen. Als weitere Erleich terung kommt hinzu, daß Ratenzahlung gewährt wird. Die Hamburger Vertretung begnügt sich mit einer Anzahlung von ein Sechstel bis ein Drittel des Wertes und monatlicher Abzahlung in Höhe von 40 bis 70 Mark! (Was wird oie deutsche Auto-Industri« dazu sagen?) Da« Jubiläum der „Fledermaus*. Lus Wien schreibt uns unser l. k'.-Mitarbeitcr: Der 8. April 1924 ist ein bedeutsames Datum in der Geschichte der Wiener Operette. An diesem Tag werden es fünfzig Jahre, daß die „Fledermaus* von Johann Strauß zum ersten Male aufgeführt wurde. An der Stätte der großen Theatererfolge des Meisters, dem Theater an der Wien. 'Aber es war damals kein großer Erfolg. Im Gegenteil. Zn sech- -ebn Vorstellungen war das Znteresse der Wiener ersthöpft. Und auch di« Kritik zeigte sich sehr wider- spenstig. Berlin hat das Verdienst, die bezau bernde Wiener Schöpfung gewürdigt zu haben. Die erste Aufführung in Berlin sand zwei Monate nach der Wiener Premiere statt. Am 8. Juni 1874. Der Erfolg setzte dort sogleich mit elementarer Kraft ein. Und die jubelnde Aufnahme wirkte auf Wien zurück. korbes vor dem Auszug des Schwarmes, wenn dieser den Austritt der Königin erwartet. Nachdem man gerarrme Zeit, aber vergeblich, auf die Ankunft des Herrn Artur Rixner gewartet hatte, leerten sic*- das Gasthaus un ddie angrenzen Straßen allmählich wieder und es verzog sich der Schwarm der Ge foppten. Ein Giftmordversuch i» der Diener Gesellschaft. Gegen den Präsidenten der Wiener Bau kreditbank und der Oesterreichischen Lcvndwirte- Dereinigung Albert Geh mann, den Sohn des früheren Ministers und Führers der Christlich- Sozialen Partei gleichen Namens, wurde von seiner eigenen Frau, einer geborenen Baronin Leontine Puttkamer, mit dir: er erst ein Jahr verheiratet ist, ein Giftmordversuch begangen. Di« Frau hatte beim Frühstück, als der Mann einen Augenblick aus dem Zimmer gegangen war, eine Dosis Arsenik in dessen Kaffeetasse geschüttet. Geßmann trank den Kaffe«,, der ihm wegen seines Geschmackes aufsie'., nur zur Hälfte aus, wurde von schweren liebel- keiten befallen und nur durch das sofortige Her beirufen eines Arztes gerettet. In dir Kaffeetasse wurde noch soviel Arsenik gefunden, daß es zur Tötung eines Menschen hingr^eicht hätte. Fvau Deß. mann wurde verhaftet und dem Gericht ein geliefert. Leontine Puttkamer, di« der bekannten preußischen Adelsfamilie angehört, war schon vor ihrer Ehe wogen einer gewissen anormalen Veran lagung, die schon äußerlich in Kleidung und Be nehmen zum Ausdruck kam, in Lien ausgefallen. Die Ehe war nicht glücklich, und Frau Geßmann war wiederholt längere Zeit von Wien abwesend. Trotz dem beantragt« Geßmann nicht die Scheidung unv ließ der Frau all« Freiheit. Als jetzt nach der «chemi schen Untersuchung des Kaffees der Ehemann keinen Zweifel daran haben konnte, daß seine Gattin ihn aus dem Leben räumen wollte, sagte er ihr in Gegen- Arbeitnehmerschaft gefördert würden. „Ls handelt sich um die Arbeiter, die monatlich bezahlt werden, und die infolge der neuen Einteilung ftsr Gehalt einmal mehr als bisher erhalten. Ein Vor teil, der in der gegenwärtigen Teuerung von be sonderem Wert wär«.* Etwa naiv. Oder vielleicht ein Aprilscherz. Mord wegen einer Zehn-Milliosen-Wette! Mr Ellis, ein sehr wohlhabender Südamerikansr, wurde in Baden-Baden, und zwar in der Villa „Cordelie*. tot aufgesunden. Man glaubte zunächst, daß es sich um Selbstmord handelte. Ellis war durch di« Schläfe geschossen. Und ein kleiner schwarzer Browning lag neben ihm am Boden. — Durch das unerwartete Er scheinen des rühmlich bekannten Privatkriminalisten Daniel Lnrsson aber erhielt die Untersuchung eine seltsame Wendung. Vor genau einem Jahr war Larsson in Kopenhagen Gast eines feudalen Klubs und Zeug« einer dort «»gegangenen, kaum glaub haften Wette um zehn Millionen Pfund gewesen, nach der sich der inzwischen bankerottierte Großindustrielle Morit erbot, einen beliebigen Menschen binnen Jahr und Tag in den Tod zu treiben. Er entschied sich für Mr. Ellis. — Nun hat es Morit durch vorläufig un durchsichtig« Machenschaften verstanden, Ellis' Gattin zur Untreue und zum Ehebruch zu verleiten. Ellis war schon dem Selbstmord nahe, da setzte ihn Larsson von der Wette in Kenntnis. Und am Tage des Wett schlußtermins hat Morit, der sich auch in Baden- Baden befand, Mr. Ellis erschossen, um die Wette und damit die Riesensumme zu gewinnen. Man ist dem Mörder bereits aus dm« Fersen. Die näheren Angaben über diesen interessanten Kriminalfall findet man in der 10. Nummer der Monatsschrift „Das Leben*, und zwar in der Eirrgangsnovelle „Der Orchideenklub* von Peter Moy. Das Heft ist für Gm. 1.— in jeder Buchhandlung zu haben, oder direkr zu beziehen bei der Leipziger Verlagsdruckerei, G. m. b. H., vorm. Fischer 6c Knrsten, Leipzig, Johannis gaffe 8. Wetterbericht verLanbeswetterwark Dresden, de« 31. März 1-24 Station Tem peratur in Celsius- Wind 12: Orkan 0: still Wetter- ;uli and LMterungS verlaus Temp« tieslle der vergangen. Nacht natur höchste des geslrtgen Tages Niederschläge seit gestern abend 7 Uhr Lchuec- höve in Zenti meiern Dresden 4- - WtitV 2 bedeckt wolkcnl. b. halbb — 1 4- 1 — WahnSdorl — 0 VV8V 2 wolkig wolkcnl. b. halbb. — 2 4- ? —— Borlum 4- v >'iV2 balbbcdeckt heiter — — Keitum (Sylt) —- — — Hamburg -4- 3 »V !1 bedeckt bedeckt ll.l — Swtncmunde 4^ l ZV.W I Nebel wolkig - II — — Danzig Memel 4- o rv i beiter wolkenl. b. halbb - 2 4- 6 Aachen — l Nebel Nebel — 1 -- 7 — Magdeburg 4- 2 zz»uv 2 bedeckt wolkig 4- o -- » — —— Breslau 4- l V>lV 2 veiler wolkenk. b. balbb — 2 -- ft — —— Franklurt a.M. 4- ' .1 bciitrr wolkcnl. b. balbb. 4- » -- —— — München 4- » o»ro 3 wolkig Regen 1 -- 8 V' — Fichtelberg — « 2 Schneefälle wolkcnl. b. halbb. - 8 2 ll'l — Brocken — 7 81V 8 Schneelällc Schneefall - 8 0.5 — Luftdruckverteilung: Hoher Druck über 765 Millimeter England, Nordwestdeutschland, Kern 772H Millimeter nördlich von Schottland. Tiefer Druck unter 760 Millimeter Südfrankreich, Mittel- meergcbiet, Ungarn sowie östl'ches Skandinavien und Finnland, Depression unter 760 Millimeter westlich von Island. Wetterlage: Eine von der Nordsee kommende 'cuchtkalte Luftströmung bringt Sachsen seit heute .acht wieder stärkere Bewölkung. Erzwungenes Aus steigen an den sich der Strömung entgegenstellenden Gebirgen läßt dort leichte Schneefälle entstehen. Die südwärts abschießende Koltluft wird durch den -och- druckkern. der heute nördlich von Schottland lieg., innerhalb dieser Wehe nach Mittel- und Südos.- europa verlagert. In den nächsten beiden Tage:: bleibt Sachsen somit jedoch noch der Einwirkung va. Luftwaffen nördlichen Ursprungs ausgesetzt. Flugwetter: Bewölkt; strichweise im Gebir. leichte Schneefälle; in der Höhe mäßige Nori strömunq; Sicht ausreichend bis gut. * DorasschUiche Witter»»« für Liesst»«, de» 1 April: Wolkig bi» zeitweise etwas aufklärend; im Ge birge geringe Schneefälle; weiterhin zu kühl, schwach: bi« mäßige Wind« au« nördlicher Richtim»
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