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Plag' und Datenvorschristen odne vcr- Leidig. — Im Falle ddderer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Enüliung der Anzeigen- und Leisiung von Schadenersatz — PosischrcNonto Leipzig 3004. Lrul und Verlag Leipziger Verlag» druckerei «. m. v. H , L-lpztg. Berliner «ichrtsttritung: I« Ullfteinhaus. Frrnsprrch-Anschluh: Donpoff 3«00-Z«8 La» Leipziger Tageblatt enihSlt amtlkch« »«ranntmnch«»»«, de» Nate» der Stadt Leipzig. deS »olizeiprösidiumd Leipzig, de» «»«»gericht» Leipzig, sowie verschiedener anderer «ebörden. Durch die Po« innerbaib Deutschland- frei ins Hau« gelle,crt: monatlich M. 1400.— und Besiellgcbahr. SluSlandSversand; monatlich M. 4000 —etnschl. Druck,achen-Porio. - Das Leipziger Tageblatt erscheint,»glich morgens, «über nach Sonn- und Feiertagen. Nichterscheinen et» »einer Nummern infolge höherer Gewalt. Streik. Aus ¬ sperrung. Betriebsstörungen berechtigt den Bezieber nicht zur Kürzung des Bezug-pretse« oder ,um Ampruch aus , Lieferung der Zeitung. 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Hier sitzen außer ihm noch Trotzki, Radek, Kameniew und Sinowjew im politischen Bureau; und von diesem Bureau, -essen ausführendes Organ der Rat der Volks kommissare ist, wird alles entschieden, was für -te innere und äußere Politik Rußlands von Bedeutung ist. Die russische kommunistische Partei selbst ist zahlenmäßig geradezu winzig; sie hat bei weitem nicht eine Million Mitglieder. Aber jeder Kommunist ist eingetragen und führt ein Buch, in dem er alles zu vermerken hat, was er tagtäglich politisch tut, seine Gespräche zu notieren, die besuchten Versammlungen auf zuzeichnen, und -as er allmonatlich zur Kontrolle einzureichen hat. Zeder Genosse ist ohne weiteres Aufstchtsorgan über alle anderen, un- was einer selbst etwa in seinem Diarium aufzuschreiben vergeßen sollte aus diesem oder jenem Grunde, -as schreist für ihn schon der Genosse in dem seinigen auf. Die Zentrale erfährt es ganz be stimmt und gewinnt somit alle nötigen Anhalts punkte, um einen lässigen oder gar unzuver lässigen Kommunisten aus -er Partei zu weisen. Die russische kommunistische Partei treibt nicht Propaganda, sondern Auslese, und hierin liegt Ihre unheimliche Stärke. Auf dem Parteitag -er deutschen Kommunisten, der vergangene Woche in Leipzig siattfand, setzte man sich fast nur Über diese eine Frage auseinander: Auslese oder Propaganda? Mi! anderen Worten: Spitzeltum oder Volkskrast, Aureaukratie oder Leben, Terror oder Organismus, Rußland oder Deutsch land? Die großen Massen der Arbeiterschaft ignorieren kann nur der Utopist. Zn Rußland H es zu dem heutigen Stand der Entwicklung gekommen, weil erstens in der Arbeiterschaft bei weitem nicht so viel Eigenleben ist wie in Deutschland und zweitens, weil all die Führer dieser viel leichter lenkbaren Massen mit diesen tatsächlich nie in unmittelbarer Fühlung ge standen, sondern sich ihre Ideologie in der Ver bannung des Auslands künstlich aufgebaut haben. Die kinmechin viel einsichtigere Behandlung, die die Führer der Arbeiterschaft im alten kaiserlichen Deutschland erfuhren, hat diese Führer, stakt sie im Exil spintisieren zu lassen, in engster Fühlung mtt den Arbeitermassen ge hauen und sie zur stimme ihrer seelischen und geistigen Bedürfnisse gemacht, wie sie aus der Unmittelbarkeit des Lebens entstehen. Der so eben vergangene Parteitag zeigte die gesunde Erscheinung, daß die von Brandier bestimmten Führer sich an diese wahren, lebendigen Zitter- essen und Empfindungen der Arbeiter halten und eine überspannte Ideologie ebenso kampf tüchtig zurückweifen wie den Hochmut der Intel lektuellen. Arbeiterschaft oder Kommunismus — diese Parole sprach vor allem aus der heiß umstrittenen Frage, ob man die Gewerkschaften zu gewinnen suchen solle. Für jeden Halbwegs einsichtigen Politiker muß Liese Frage ohne weiteres klar sein; die Unentwegten aber wollen in -en deutschen Gewerkschaften eben nichts anderes sehen als menschewistische Klubs, die für den Kommunisten nur insofern in Betracht kom men, als sie Objekte der Beaufsichtigung sind. Dieser Weltfremdheit gegenüber waren öfters Bemerkungen zu hören wie solche: .Wer die Entwicklung der deutschen Arbeiterschaft mil erlebt hat aus der ganzen Geschichte dec deutschen Arbellerbey>sgimg geht hervor als einer, der die deutsche Arbeiterfrage am eigenen Leibe kennen gelernt hak, möchte ich Len Herren Intellektuellen sagen ' usw. Der Nuntius der Moskauer Päpste, der hinter -em Vorstand an einem mit roter Seid« ge deckten Tisch die Aufsicht führte un- emsig schrieb, kann das nun alles dem Exskukivous- schuß berichten, und die Herren mögen selber daraus den Schluß ziehen, ob die deutschen Ge nossen wirklich so großen Eifer zeigen, unter der durch Klara Zetkin überreichten roten Fahne .z^mattkheeren. i Zn einer-Abspaltung -es linken Aufregung Cunos Reise Sm «-gewiesener Vorschlag von Sünnes (r«generDra-ttert»tde»re»p»«j,err,»e»Iatie» Part», 7. yebrnnr. I« nationalistische« Kreisen wird stark kritisiert, daß die französische Regierung die Reise des Reichskanzlers und des ReichSfinanzministerS in da» Ruhrgebiet nicht verhindert habe. Auf die Krage, wie eö zu erklären sei, datz diese Reise erlaubt wurde, antwortete PoincarL den Presse vertretern gestern abend, die Besatzungs behörden seien von der Reise der deutschen Minister nicht unterrichtet gewesen. Aber selbst wenn sie etwas davon gewußt hät ten, wäre e- ihnen nicht möglich gewesen, den Aufenthalt von Cuno und Hermes im Ruhrgebiet zu verhindern. Das Ruhr gebiet sei deutsches Gebiet, die Verbünde ten hätte» dort keinen Patzzwaug ein- geführt. Jeder Reichsdeutsche könne also frei komme» und gehe«. Die Besatzungs behörden hätte« gegen die Minister nur dann einschreiten könne«, wen« dies« in öffentlichen Versammlungen «ege« die Besetzung aufgetreten wären. Zur Ber- Hinderung privater Zusammenkünfte gäbe es keine gesetzliche Handhabe. Auf demselben f?mpfs»nge von Presse vertretern wurde Poinearö gefragt, oh TtinneS wirklich vor der Besetzung des Ruhrgebiets habe nach Paris kommen wollen. Poinear- bejahte diese Frage und bemerkte dazu, die Vorschläge TtinneS' hätte« «ach de« Bedingungen, die er dazu gestellt habe, abgelehnt werden müssen. LtinneS habe nicht weniger al» die Auf hebung der Besetzung des Rheinlandes und die Gründung eine» dentin-franzö sischer» AndustriekonzernS gefordert, aber keine Vorschläge für die Lösung der Repa rationsfrage gemacht. Unter diesen Um ¬ ständer-habe man darauf verzichten müs se«, Stinne» in Paris zu empfangen. Stimmungsmache für Krankreich g iDeaer Dr«hiderl»l de» Leipziger Diiseblaite» Loudon. 7. Februar . Der Düsseldorfer Berichterstatter des Daily Lhronlcle erklärt. Frankreich Höbe tn den letzte» Lagen einen Annäherungsversuch an Deusschiand unternommen un- angeboten, das Ruhrgebiet zu räumen un- einen zroeiiLhcigen Zahlungsaufschub zu gewähren, wenn Deutschland auf folgende Be dingungen elngehc: 1. Deutschland müsse eine Anleihe von Stz Milliarden Goldmark auflcgen. — 2. Fcank, reich müsse Milliarden Soldmark bqr als Re parationszahlung erhalte«. Di« Reichsregierung hab« dieses Angebot kategorisch abgelehnr., Erfolge ver „wirtschaftlichen Aktion" Si-ener Draytveriivt der Leipziger Ta-etzlatte» Par!», 7. Februar. Der Berichterstatter -es Petit Paristen gibt folgende Mitteilungen über die Verhältnisse, die sich tsi dem Kohlenrevier h-eraaSgcbildet habt«. Der güte Wille der Grubenarbeiter, so schreibt er, kann eS nicht verhindern, daß die Kdhlo sich fortdauernd anhäufk. Die Perlädcplätze sind bereits völlig be lastet. LS ist kein Platz für ein Stückchen Koh!«' mehr vorhanden. Man muh sie außerhalb auf freiem Felde anhäufen. Beinahe überall liegen schwarze Haufen von Kohle.auf dem Felde in Form kleiner dunkler Hügel. Die Kohle kann nicht mehr als vier Meter aufgelagerk werden, da sie sich sonst entzündet. Die Produktion ist auf ein Viertel der normalen Produktion gefallen. Alle dies« Kohlen, die augenblicklich nicht mehr nach Deutschlan gehen, und infolge des TranspoctarbeiterstreikS nicht mehr mit der notwendige» Schnelligkeit ver laden werden Kannen, drohen auf die -Dauer das Ruhrgebiet vollständig auszufüllen. Infolgedessen ist ! die Förderung stark eingeschränkt worden. Flügels, wie er einige Stunden lang drohte, ist es jedenfalls nicht gekommen, und Fräulein Fischer, die den sanften Namen Ruth führt, un- ein nicht ganz dazu passendes Organ, mußte sich für diesmal noch unter viel artigen Kompli menten des Genossen Brandler bescheiden. Viel leicht, daß sich später einmal eine radikal Rich- tung absondert; aber was hak das zu sagen? Der Parteitag hat deutlich gezeigt, daß die deutschen Kommunisten sich damit befassen, das Parallelogramm der Kräfte abzuwägen. Das aber heißt nichts anderes, als daß sie drauf und dran sind, eine Ligentaklik abzulehnen, vielmehr ihre Taktik den unumstößlichen Tatsachen anzu passen. Auch die Kommunisten werden — und zwar in kurzer Zeit — dort ankommen, wo die ehemalige USPD, beute steht: beim Eintreten für die demokratische Republik und bei einer möglichst sozialen Gesetzgebung. Wenn man diese Entwicklung erkennt, so verschlägt die Diktion des Parteitags wenig. Natürlich redeten alle, daß sie keinen äußeren Feind kennen, sondern nur den Kapitalismus. Einmal war Cuno der junge Mann der Schwer industriellen, das andere mal der Hitlers, und wie leicht macht sich eine Konstruktton, die den deutschen Reichskanzler -en Verschworenen Poincar-s sein läßt! Kränkt es euch? Nun, Millionen deutscher Arbeiter haben vier Zahre lang die Flinke getragen, erfüllen heut« muster haft ihre Skaatsbürgerpfllcht als Steuerzahler — und doch schreien andere Deutsche ihnen zu feder Stunde nach, sie seien nur Internationa listen und sollten sich eigentlich schämen. Hüben wie drüben. Viel interessanter als solche Rodo- monladen waren gewisse Untertöne, di« eS »ft genug zu hören gab. Mr erwähnten bereits -le Berufungen auf die .deutsch« Arbeiterbewe gung'. Auch das Work «deutsche Bildung' wurde mehrmals ausgesprochen, und -— merk würdig — fast alle ausländischen Deputierten rühmten die .deutsche Ideologie' und die „deutsche Kultur', wobst es ungeklärt ist, ob sie damit den Fortbildungsschüler Böttcher ge meint haben mögen . . . Die Kommunisten werden fich eifrigst- dagegen verwahren, daß ihnen nationale Interessen untergeschoben werden. Habeant! Worauf es ankommk, ist, fcstzustellen, daß sie sich be sinnen gegenüber unkritischer Verhimmelung des Ausländischen. Natürlich war dieser Typ auch auf dem Parteitag noch sehr häufig zu sehen. Der .Vertreter Weslsachsens" bot die aus gesprochene Erscheinung eines Operettenpolen. Wie schwer mag dem Edelen die deutsche Sprache sein! Auch viele russische Intellektuelle gingen leise herum: blaß, wolliger Vollbart, ver legenes Lächeln un- natürlich Hornbrille. Den Diktionär in der Hand, wollen diese Leute den deutschen Arbeiter über seine LebensbediNHungen aufklären und nicht nur unsere deutsche Staats verfassung, sondern auch unsere ganze Kultur und Lebenshaltung bis ins kleinste omkrempeln. Aber wie soll man dem Proletarier verdenken, daß er sich von solchen Leuten verblüffen läßt, wenn -och der Respekt vor der .Bildung" solcher Fremden selbst bis in weit« Schichten des Bürgertums geht? Wir Deutschen müssen uns alle frcimachen von -em Respekt vor Inkel- lcktualität. Der typische weltfremde Literat, der uns unsere Lebensbedingungen vorschreiben will, ist «ine Unmöglichkeit! Er verstößt einfach in allem gegen unsere Instinkte und leitet letzten Endes nur -en Nationalisten Wasser auf die Mühle. Ohne Eisner kein Hitler. Wenn sich die deutschen Kommunisten von solchen Führern lossagen, so heißt das, daß sie nicht von ihrem Blute freikommen, und daß -i« Stimmen, die ihnen aus diesem tönen, stärker sind als utopk- sttsche Manifeste un- Moskauer Beschlüsse. Di« deutschen Kommunisten ringen um die deutsche Arbeiterschaft. Das heißt: sie suchen Anhänger in der weiten Masse, der sie ihre politischen, sozialen und kulturellen Interessen abhorchen, nm sich danach zu richten. Nicht Ausschließ lichkeit ist ihr Programm, sondern Gewinnung der Gewerkschaften; nicht Spitzeltum und Ter ror, sondern Anpassung. Sie sind im Begriff, genau den entgegengesetzten Weg zu gehen wie die russische Partei mit ihrem unheimlichen Exekutiv-Ausschuß. Das hat -er Parteitag gezeigt, «z,». Lurzon gegen poincarS Ekl«»e»r»azt»«ri»t de» Leipziger Tageblattes London, 7. Februar. Lord Curzon tzat gestern abend in einer amtlichen Erklärung de« Abbruch der Lausanner Verhandlungen mitgeteilt, aber hinzugesügt, datz die Konferenz keineswegs gescheitert sei. Er verhehlt nicht, datz ihm die Behandlung, die er in Lausanne erfahren habe, sehr un angenehm gewesen sei. Er habe gegen die Verbündeten, so betont er, vollkommen loyal gehandelt und mehrfach Sonder- sriedenSangebote verworfen. Weiter weist Lord Curzon auf die Machenschaften Poinear^S hin, der ebenso ausdauernd und eindringlich gewesen sei, wie es die Gegenspieler Lloyd Georges in Genua ge wesen seien. Hier wird erklärt, daß Poinears ausS neue versuche, unmittelbar mit de« Tür ken zu verhandeln. Rußland erwartet Wiederaufnahme Eigener Tro hi bericht des Leipziger Tagedlatte» Lausanne, 7. F-chruar Die russische Abordnung richtete an daS General- sekretarlai der Konferenz folgende Note: .Da dis russifch-nkramische-georgische Abordnung offiziell er fuhr, daß die Lausanner Konferenz als vertagt be trachtet wir-, glaubt sie. fett stellen zu können, daß infolgedessen auch keine Entfcheödung über die Meer- engenfrag« gefallen ist. Unter diesen Umständen er wartet die russische Abordnung gemäß -er Note, )i« am 14. November England, Frankreich und Italien an die russische Negierung richteten, daß die -rcl ge nannten Negierungen zur gegebenen Zett -en Ne gierungen Rußlands, der Ukraine und Georgiens da§ Datum der Wiederaufnahme der Verhandlungen mir. keilen werden. 2. Ueine Mobilisierungen in der Tschechoslowakei . - Bersin, 7. Februar. Gegenüber den in den letzten Tagen verbreitete» Meldungen über Mobilisierungäorders an in Deutsch land lebende tschechoslowakisch« Staatsangehörige wird von der Pressestelle der tschechoslowakischen Gesandtschaft in Berlin mitgeteilt, daß alle Nach richten über Einberufungen tschechoslowakischer An gehöriger zwecks Mobilisierung absolut unbegründet feien. Nus den Erklärungen des Außenministers Bene sch geht unmißverständlich hervor, datz di« tschechoslowakische Regierung an irgendwelche mlli. tärische Aktionen nicht denkt. Diese beruhigende Meldung wird noch verstärkt durch fölacrrü« von amtlicher sächsischer Seite kom mende Mitteilung: Plauen, 7. Februar. Zu den Meldungen über angebliche.militärisch« Vorbereitungen in der Tschechoslowakei wird ooq der Amlsyauptmannschaft Auerbach geschrieben: .In der Bevölkerung sind seit einigen Tagen be- unruhigenüe Gerüchte über KriegSvordereltungen -er tschechoslowak schen Regierung im Gange. Di« Amlshauplmannjchaft ist si'ä>«n Meldungen auf das sorgfältigste nachgeganzen und möchte zur Be ruhigung der Bevölkerung darauf Hinweisen, daß sämtliche Gerüchte, soroeit sie wirklich Anlaß zu einer Beunruhiung geben könnten, bisher in keiner Weijq bestätigt worden sind Kgitation Ludenüsrffs Berlin, 7. Februar. General Lubendorff, der — wie wir bereit» am Dienstag meldeten — in dem Wiener Vorort Hehsndorf den Zag verlassen mußte, ist tm Auta nach Wien gefahren, wo er in einem privaten Kreis« eine Rede hielt. Ludcndorff wurde nach einer Mel dung deS Vorwärts von der Wiener Polizeidirektion aufgeforbert, seinen Aufenthalt in Wien möglich^ abzukllrzcn. Hierzu wird «ms noch gemeldet: General Ludendorff wurde tm Verlauf -es gestrigen TngeS von zwei Polizeideamten nach dem Polizeipräsidium geleitet, wo ihm tm Zimmer des Polizeipräsidenten Schober die Bitte ausgesprochen wurde, seinen Aufenthalt in Wien nicht zu verlän gern, weil sonst Arbeiterkundgebungen zu befürch ten seien. Ludendorff versprach, in den Nachmittags stund«» abzureisen. Gegen Abend erfuhr jedoch di« Polizei, daß deotschnationale Verbände eine Ja- sammenkanst im Hotel Kammer organisiert hatten, und dort wurde Ludendorff, akS er gerad« «in« Ab sprache an die Erschienen«» richtet«, dara^ aufmerk sam gemacht, daß er das Versprochen gegeben habe, abzoreisen, und daß di« Versammlung nicht posi«IKch angemetdet set. Ludendorff soll zwar in der Nacht Wien «roch immer nicht verlassen hoben, jedoch -ead. sichtigen, am heutigen Mittwoch moryen tatsächlich adzoreHer^ '