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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-06
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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8ette 2 Ib. S1 Ende in Lausanne Eigener Draktpericht de» Leid»»,er LaAeUIatte» Lausanne, 3. Februar. Dle Erreg«, »er da» Schattera der Per-anö- lange» iß außerordentlich stark. Man kommenüeri aas da» lebhafteste dle lxzalchaeade rmd für viel« un erwartet« Tatsache, daß der Drnch sich »ollzog, ob gleich die Türke» I» wesentliche» Frage» «chgegedea halten, vor alle» t» alle» strltNgeu Fragen zwischen der Türkei und England. Ebenso bestanden auch zwischen de» Türken and de» Grieche» keine Gegen- sähe «ehe, dle bi« Unterzeichnung de» Vertrage» ver hindert Hütten. Die Konferenz scheitert« oulschlietz- lich an Fragen, in denen »ar alle» di« Franzosen interessiert waren, dem Auslänberstatot und in erster Linie an Wlrtschaftsfrageu. Dl« französisch« Dele gation bemüht sich daher heute lebhaft, al» Gründ de» Broch» ausschließlich de« Schuh der Autlünder in der Türkei -iuzuflellen. Demgegenüber lleh Ismet Paicka sofort nach Abbruch der Verhandlungen nach- drücklichst erklären, d!« Konferenz sei an Wirtschafts fragen gescheitert, die die Versklavung der Türket bezweckten. Der Reichspräsident zur Ruhrkrise Eigener Drahtdertckt de» Leipziger ragedlnrtea Vrc»lau, 6, Februar. An Breslau tagte gestern ein Bezirk-Parteitag der mittelschlesischen Sozialdemokratie, auf dem RrichSlagSprüsident Loede, der gerade ouS dem Ruhrgebiet kam, da» Referat über dl« politische i Lage hielt, wobei er erklärte, Ende Februar würde ' es wohl nur wenige Deutsch« geben, die einen Aus weg au- der Katastrophe erhofft:», nachdem dle > ErsüllungSpolilik durch den RechiSbruch über den Haufon geworfen worden sei. Hoffnungen auf ein zelne Stimmen auS Amerika oder auf aktives Ein- grcisen Englands seien illusionär. Dle Hoffnung auf Ruß'aud bedeute den Wunsch nach einem aussichts losen Krieg« tm Osten und im Westen Deutschland». Die Neutralen seien durch die französische Politik so weit eingeschüchVrt, tust e» gegenwärtig wahr- scheinllch keine Instanz gebe, die sich Frankreich fügen werde. Widerlegt sel damL die Politik der versuchten Erfüllungen nicht; denn die gogcnwärtige Politik d:r Nichterfüllung zeige keinen Ausweg. Da» Eintreten der So'ialdomokrakie in da» Kabinett Enno hätte dessen Politik auch »Ich? wesentlich ändern können, und diese» Kabinett, da» dle Parole de» Wider stande» und der Nichterfüllung auSaegeben habe, werbe e» auch sein müssen, da» die Verhandlungen führe, dl« dielen Konflikt abznschileßen hätten. E» seien keinerlei Anzeichen dafür da, daß ein sozial- demokratisch geführte» Kabinett sich «her mit den Franzos:» verständigen könnte; denn der französische NepavakionSplan mit seinen Vorschlägen zu, Prirati. sierung von EtaatSmonopolen sei soz'atlstisch ganz unbeeinflußt Zu einer kapitalistischen Vcr- fchmelzung zwischen den lothringischen Erzen und d^ Kohleon der Ruhr werde e» schließlich doch kommen, und zwar ohne irgendeine Psondnohme. Aufgabe der Sozialdemkraten sei e», darauf zu drängen, daß diese» Pfand dnrch Mono- polisterwrg eine» Telk» de» Sachwertbeflhe» d?r rheinisch - westfälischen Schwerindustrie berestgesteltt wird. Im übrigen sel verschärfter Kampf nm eine Heranziehung -es Besitze» zu den Repa- rationSiasten die Hauptaufgabe, nachdem daN Ein- kommenstcuerergebni» vom Dezember gezeigt habe, daß nur 16 Prozent der RetchSeinkommensteuer von Landwirtschaft, Industrie, selbständig«» Handwerkern und Handel aufgebracht werde, während der gesamte Nest allein die Arbeiter, Angestrlllen und Barmten treffe. Diese Entwicklung führe auf die Dauer zum „1 mal 1" Von ffrttL stüvllsp (Partenkirchen) In her Dorstadt hakte es gebrannt. Zu sammen sank ein altes HanS. Sehr früh am nächsten Morgen kam Ich da vorbei. Kein Glast nnd Rauch mchr auf den Trümmern. Halo hatte man schon gestern aufgeräumt. Für die Abgebrannten hatten Nactcharn eiligst eine Liegestatt bereitet: «Kommt hier herein, seht nicht zurück, versucht zu schlafen.' Oede log dle Brair-statt da im scharfen Morgenwind. Eine Schadenkommission schritt gewichtig auf st« zu. Mißtrauen auf den amtlichen Stirnen. Zwischen halbverkohlen Batken stiegen ste her um. Einer schwitzte. Einer fluchte. Einer schrie: «Ist denn hier niemand da von den Be- trosfenen!' «,2a.' sagte eine Helle Stimme. Ein Knäbletn saß auf einem Pfosten. Es hatte den Zeigefinger gehoben, als hätte es der Lehrer aufgerufen. «Mer bist du?* — «Der Max? — «Du hast hier gewohnt?' — «3a. Herr.' — «Warum bist du nicht bei deinen Litern, wer hak dir erlaubt, dich hier herumzutreiben?' — «Ich — ich — meine Aufgab' —' Sein« Knie waren hoch gezogen. Eine Schiefertafel tag darauf. Nein, keine Schiefertafel. Maxens Schiefertafel war ja gestern mit verbrannt. Und dennoch war es eine Schiefertafel. Aber keine nach Schulvor- schrtft. Ls fehlte -er Rahmen. Und der Um riß war auf einer Selk« halbrund. Line Dach schieferplatte war eS. vom eingesunkenen Dach. Die Kommission vergaß ihre vovgeschriebene AmkSgewlchtigkelk. Sie wurde milde. «WaS machst du denn da. Kleiner?' «Meine — meine Aufgad' —' In den kleinen Fingern hob sich ein Griffel. Nein, kein Griffel. Maxent Griffel war fa gestern mit verbrannt. Und dennoch war es ein Griffel. Aber keiner nach Schuloorschrtft. Son dern «in eiserner. Lin Nagel war es, ein Nagel aus dem eingesunkenen Haute. — Einer von der Kommission beugte sich herab zur Schieferplatte. mal 1' stand da. — «Na, Herr Kampmann, LElprlger l'rtgedlntt uaL HLnüelsreltrurg Steuerstrelk der Arbeitnehmer. Ei« Vevscl-Lrfung der Devisenordnung und eine Zentrali sation der gesamten Rohstoffeinfuhr könne allein noch etwa» Ordnung in da» WtrtschaftSchaos bringen. Dn Mderfianb an der Ruhr müsse »ach weiter, geführt werden, solange ihn die Gewaltpolitik der Rechtsbrecher erzwingt. HUferdingr Rede in LM« In seiner bereits erwähnten Rede auf dem Kongreß französischer Sozialisten in Lille sagte der Deutsche Hilf erding a. a. noch folgendes: Die deutschen Sozialisten wollen nicht nur, daß Frankreich die Reparationen erhält, son dern wir wünschen auch, daß ihm die notwen digen Garantien gegeben werden. Dle deutschen vereinigten sozialdemokratischen Parteien haben alle Anstrengungen in dieser Richtung gemacht, aber eS ist ein seltsames Phänomen: jedesmal wenn dle deutsche Sozialdemokratie innerhalb Deutschlands einen Feldzug in diesem Sinne unternommen hat, dann ereignet sich wie durch Zufall regelmäßig im Auslande irgend etwas, das di« Anstrengungen der deutschen Sozial demokraten zunichte macht. Eine Lösung wirt schaftlicher Art ist möglich. Wenn wir jedoch bet den Franzosen den Wunsch verspüren, Deutschland von den Gebiete» zu trenne», die ihm gehören, dann antworten wir » etn, netn und dreimal »ein! Die ganze Hoffnung der deutschen Sozialdemokraten richtet sich auf dle Möglichkeit einer Intervention. Wir rechnen aus die französischen Sozialdemokraten insbesondere, auf die Sozialisten der übrigen Lckrder im allgemeinen, um diese Intervention herbeizuführen. Wie die Blätter berichten, würbe die Rede Hilferdings mit enthusiastischem Beifall aus genommen. 2dm antwortete der Generalsekretär der französischen sozialdemokratischen Partei in einer improvisierten Rede, in der er nach dem Hinter -er Front ven anfere» Beeise, «ttarNetler Der V-Zug Paris—Köln rast mltt.-n durch kriegszerstörtes Gebiet. Neunzig Milliarde» Franken sollen nach den Angaben des Herr» Reibe! zum Wiederaufbau verwendet worden sein. Dle Freunde des Ministers und die der Unter staatssekretäre, die Unternehmer und Schie ber von Soistons, ArraS und Lille müssen recht weite vnd tie*e Taschen Haden. Wenn der Wiederaufbau^ in dem Tempo weikergeht, können nach dem Urteil von Fachleuten, die sich bei mir im Abteil befinden, und nach meinen eigenen Beobachtungen mindestens noch einmal neunzig Milliarden Franken hinemgejrekk wer den, ohne baß die «Majestät der Hainen* da durch sonderlich an ihrer Erhabenheit Einbuße erlitte. Brüssel, Nordbahnhof. Einige lclgische Ingenieure steigen ein, offenbar in Mission. Gestrrn um diese Stunde ist Herr Le Trocauer nach Pari- wieder abgefahren, und sein Besuch beschäfk gk noch jetzt -le öffentliche Meinung. Wir hatten biS jetzt geglaubt, daß der Zweck seiner Brüsseler Reise ein rein informatorischer gewesen wäre. Hier werden wir eines Besseren belehrt. Die belgische Oeffentlichkeik halte mit noch größerer Bestimmtheit als die französische einen augenblicklichen Erfolg des Ruhrunter- nehmen» erwartet. Der Belgier denkt sehr realpolitisch. Gefühlsmomente spielen bet ihm keine Rolle. Er ist viel mehr Handelsmann als der Franzose und beurteilt die Ereignisse von diesem Gesichtspunkt auS. Das Ruhrunter nehmen war ihm ÄS ein fetter und einträglicher Raubzug erschienen, von dem er erwartete. Laß er den Hunger seiner koksarmen Hochösen mit einem Male Men würde. Nachdem diese Er wartung sich nicht erfüllt hatte, stiegen ihm aller lei Bedenken auf. Um sie zu zerstreuen, vnd za keinem anderen Zweck, machte Herr Le Trocqeur die Reise nach Brüssel. Augenscheinlich ist ihm dies gelungen. Herr Theunis war noch nie sonderlich charaktervoll, und das Kabinett be findet sich wegen der Flamenbewoaung, die jeden Tag für die «FransquillonS' gefährlichere Allüren annimmk, ohnehin in großer Not. Segelt es jetzt nicht vollständig in französischem Fahrwasser, fo erscheint dies als eine Fronde gegen die Franzofenpartei, und Herr TheunlS sstzt zwischen zwei Stühlen auf der Erde. Und so f.ndet sich der belgische Mnisierpräsioent heule bemüßigt, die Kriegssanfare noch stärker zu blasen als selbst Herr PolncarL und diesen zu einem «energischen Vorgehen" aufzufordern! O Lattich. Die schwarze Wolke, dle sonst das Wahrzeichen der Industriestadt bildete, ist erheblich lichter geworden. Ein Ingenieur ver sichert, daß gut die Hälfte -er Fabriken wegen Kohlenmangels stillgelegt sei. Niemand antwor tet auf -le Bemerkung. Zeder hängt seinen Gedanken nach. * Herbettal. Deutsche Grenze. Don dieser Station aus ist die Strecke militarisiert. Die Kontrolle ist nicht sonderlich streng, da ja kaum noch Deutsche und sonstige Ausländer hier Lurch- rei.en. Der ganze sonst so stille Bahnhof ist mit Militär angefüllt, und dle Quasten an den KäppiS baumeln lustig im Winde. Ich frage nach Kohlenzügen, da sa hier -le einzige fahr bare Strecke nach Belgien ist. Niemand hat welche gesehen. «Kohle? — 2a. wissen Sie denn nicht, daß Deutschland die Lieferung von Reparationskohlen eingestellt hat?' Man Kan» sich denken, wie mich bas Wort verblüffte. Ich beeilte mich zu versichern, daß ich das tatsächlich nicht gewußt habe... * Aachen. Noch immer Belagerungszustand. Im weiten Bahnhof herrscht Grabesstille. Fast keine deutschen Reisenden. In der Bevölkerung scheint noch das Entsetzen, aber auch die Wut nachzuzittern über das Blutbad, das eine rück sichtslose Soldateska hier angerichtet hat. * Köln. Unendlich lange Engländer in Khaki stehen stumm aus den Bahnsteigen. Man atmet wieder die Luft der Freiheit. Sichtlich fühlen sich Franzosen und Belaler hier als Fremdlinge. Ich erfahre so viel, daß es ganz ausgeschlossen ist, was man hier und da unklugenoelse als eng lischen «Protest' erhoffte: Die Zurückziehung der Truppen. Nichts würde den Franzosen eine größere Freude bereiten. Der einzige Keil in ihr System, -le einzige «Wacht am Rhein' sind die langen Tommys. Sie halten das Loch offen. Der Bevölkerung sind sie nicht gerade Freund«, aber doch: letzte Hoffnung... Petit Pariflen ausführte: «Wir wollen zu einer französisch-deutschen Entente gelange«. die nach unserer Meinung da« einzige Mittel -«stellt, durch welches der Frieden der Welt wiederher gestellt wird.' Auch der englische Delegierte schloß sich diesem Standpunkt a». parteipoNtik und Regierungsbildung BrnsttNericht »nferer »reedner BchrttHettu«, Dresden, S. Februar. Wenn nicht alle» trügt, werden wir am Dienstag im sächsischen Landtage eine Burleske erleben. De Sozialdemokraten wollen sich tot stelle» nnd den Parteien, die die Regierung gestürzt Haden, di« Initiative bet der Wahl eines Ministerpräsidenten überlassen. Da weder die bürgerlichen Parteien noch die kommunssiische in der Lage stad, eine« Minister präsidenten za stellen »ad dnrchznbriuge», Kan» es ein schönes Theater geben. Wen» «» n»n in der Dienstagsihung za keiner Wahl kommt, dann »er- den die Sozialdemokraten mit ihrem Vorschlag hcrauärücken, nachdem ste biS zar nächsten Sitzung des Landtags Fühlung mit den anderen Parteien genommen haben. lieber dle Konferenz der Landes- Instanzen der sächsischen Sozialdemokratie, die gestern in Dresden stattsand, wird in einem offiziellen Partei- bericht gesagt: «Allseitig ward« betont, daß da» Verhalten der Kommunisten von der gesamten Arbeiterschaft verurteilt wird, daß aber auch di« bür gerlichen Parteien durch ihre Ministerstürzar ei in eine ungünsvg« Lage kommen werden. Die Land- tagSfraktlon wurde beauftragt, am Dienstag dre Situation entsprechend und unter Wahrung der Inter- essen der gesamten Arbeiterschaft zu handeln.' Der Bericht umschreibt also ziemlich klar die Hal tung, die die Fraktion am Dienstag ei nehmen soll und die wir oben skizziert haben. Um den Kommu nisten keinen weiteren AgitationSstoff zu geben, wer- den die Sozialdemokraten sich zunächst noch einmal an dle Kommunisten wenden; et ist die» aber ein« reine Formsache. Ist der Versuch erlodlgt, dann wird man Mit den Demokraten in Verbindung treten and die kleine Koalition al» AuSroeg au» dem Lotbvrinth begrüßen. Man könnte do» alle« schneller haben, ober die Parkeipolitkk in Sachsen schreibt nun einmal solche Komödie vor. Lin Veteran des deutschen Liberalismus Am 8. Februar vollendet Prof. Siegmund Günther in München, der viele Jahre hinbupch der geistige Führer der bayrischen Demokratie war, sei» 75. Lebenswahr. Nürnberger von Geburt, lat er seit mehr al» 50 Jahren sein« reiche ArbeitÄraft »1» Schulmann. Gelehrter and Politiker in den Dienst seine» engeren Heimatlandes gestellt. Seit 1886 vertrat er da- Lehrfach der Erdkunde »'s ordentlicher Professor und Nachfolger Friedrich Ratzels an der Technischen Hochschule in München. Groß ist die Zahl seiner Arbeiten aas den Ge bieten der Ndathemalik, der physikalische« vnd astronomischen Geographie and der Geschichte dtesrr Wissenschaften. Günther ist einer der ältesten deutschen Parla mentarier. Von 1878—1881 vertrat er seine Vater- stadt Nürnberg, dann bi» 1884 den 8. Berliner Wahlkreis tm Reichstage, später gehörte «r viel« Jahre hindurch dem bayrischen Landtage an. Mit besonderem Nachdruck ist er stet» für die Förderung der w'ssenschaftlichen und erzieherischen Aufgaben des Staate» eingelreten nnd hak sich damit de» Dank der bayrischen Lehrerwelt verdient. Wäh rend de» Weltkriege» war «r Lett« dar Fett- Wetterstation in Antwerpen. waS hak der Kleine denn geschrieben?' fragte der nächste. — Herr Kampmann wollte etwas sogen. Er konnte nicht. Da beugte auch der andere sich herab zar Schieferplatte. «1 mal 1' e sich herab zar Schieferplatte. «1 mal 1' aS er. — «Also, was steht -rauf, Herr Möser?' ragte der dritte. — Herr Möser wollte etwas aaen. Er konnte nicht. Auch -er dritte beugte ich herab. «1 mal 1' las er. Der vierte >«uake sich hercck. .1 mal 1' laS er. Der ünfte beugte sich heräb, die ganze Kommission »eugte sich herab, «1 mal 1' lasen sie, «1 mal 1', önst nichts. Dann gingen sie fort. Nein, ste kehrten nochmals um. Sie gaben -em Knaben die Hand. Einer um den andern gab ihm die Hand. «Brav, Max,' sagten sie urw fuhren mit der schweren Amtshand linde über den Knaben scheitel. Dann schritten sie -le Vorstadtflratze hinab, schweigen- and oeflnnlich. Ich ging Linker ihnen her. — «Nun, Herr Kampmann, hörte ich -en einen saaen^ «sehen Sie noch so schwarz in Deutschlands Zukunft?' — «Zch wühke nicht, Herr Möser,' knurrte es, «wodurch mein Urteil seit gestern abend anders —' «Durch den Max.' — «Wieso -en Max?' — «Dessen Haus ist gestern abgebrannt — mich dünkt, das unsere aury. Er hat keinen rechten Rahmen mebr für seine Tafel — mich dünkt, wir auch nicht. Sein Goldpaptergriffel ist ver brannt — mich dünkt, der unsere auch. Er schreibt jetzt notgedrungen eisern — mich dünkt, die Not schreibt ähnlich jetzt auf unsere Stirnen' «Alles schön und gut, Herr Möser. Di« Vergleiche sind ja recht poetisch. Aber bleiben Sie real. Ich bitte Sie, was sollen wir in un serem Elend macken?' — .WaS wir machen sollen?' Unsere Aufgabe. Wie der Max.' venksch« Knnst i«n Ausland. Dl« Deutsche Opern Lo., R«w Bork, die unter der Leitung von Intendant Hartmann und de» Generaldirektor» Leo Blech steht, hatte, wt« durch Kabeltelegromm gemeldet wird, mit ihrer Eröffnungsvorstellung einen großen Erfolg. Schilbkrnnl t«dt. Au» Amerika wollt« «ine »noarische Zeitung erfahren haben, daß der Schauspieler Rudolf Schildkraut gestorben sei. Die Nachricht, deren Richtigkeit an dieser Stelle bezweifelt wurde, bestätigt sich nicht. Wie Leopold Zehner bei der Generalversammlung de» Bühnen- Klub» mitteilen konnte, ist Rudolf Schildkraut am Leben und dient nach wie vor, jenseits de» Ozean», seiner Kunst. Ei« neu«» franzöpsch«» Buch über Troeltsch. Bl» 2. Heft der RellaionSsiudien, di« die protestantisch theologische Fakultät der Universität Sirhßdurg in einem neugegründeien Straßburger VerlaaShause herausgibt, erscheint jetzt eine Arbeit von E. Vermeil, über di« ReltgionSphilosophie von Ernst Troeltsch, dem eben verstorbenen großen Berliner Gelehrten. Die französische Arbeit von 76 Selten Umfang ist in versöhnlichem Geiste geschrieben und spricht be wundernd von der geistigen Arbeit de» Berliner Philosophen. Verweil erklärt es dabei für nötig, der vorbildlichen Haltung von Troeltsch während de» Krieges noch eine besondere Darstellung zu widmen. Decarli geht nach Dresden. Bruno Decarli, der in den letzten Jahren in Berlin wirkte, ist, wie unser Dresdner Vertreter drahtet, nach zwei Gastspielen auf 5 Jahr« an da» Dresdener Schauspielhaus verpflichtet worden. Er kitt keine neue Stelle sofort an. Kleine Theaternoliz. Der »Drei Masken-Derlag- hat eine neue Komödie vonHanSBachwttz-Leipztg in Vertrieb genommen, die »Galante Nacht- betitelt ist und deren Uraufführung am LanbeStheater in Altenburg noch in dieser Spielzeit stattflnben wird. Der Oboist von Weulmrg. Al» Liszt «inst bet einem Mustktheater in Thüringen dirigierte, bat er einen Oboisten, eine bestimmte Stelle doch auch wirk lich piano zu blasen. Worauf dieser resigniert er widert« : »Herr Abb-, wenn ich Plano blasen könnte, dann wär« ich nicht in Altenburg!- (Dieser Scherz gilt natürlich für da» heutige Altenburg nicht mehr.) Die Lch-nserinueruugen Rablndranalh Tagore» erscheinen soeben tm Kurt-Wolff-Vrrlag München. Der Dichter erzählt in tdu«n di« Geschickt« seine» Leben» bl» etwa zum 24. Lebensjahre. Mit Frische vnd dem itm eigenen Humor gibt «r Erinnerung-- bilder, kleine, künstlerisch gesehene und schöpferi'ch gestalt« Schilderungen seiner Werdelahre. Gleich zeitig erwächst au» diesen Erzählungen «in« An- schauuna de» heutigen Indien» und der eigentüm lichen Entwicklung, dl« «» in den letzten Jahr zehnten genommen hat, wie wir ste nirgend» sonst fo unmittelbar vnd lebendig gewinnen. park in der Nacht Von Saipotor Dunkelheit im Park. ES war wie auf dem Meeresboden, dessen Gewächse weich und lesse vom Wasser hin und her bewegt wurden. Der alte Pa villon zwischen den Büschen lag da wie ei» gestran dete- Wrack Ob er wohl noch von Lage« and Menschen träumte, der morsch« Schiffbrüchige? Oder war er vielleicht schon tot? Wir beide «lugen wie zwei verschlafene Taucher in -em Wasserdickichk umher. Du hieltest mich eng, und Ich goss an deinen dünnen Fingern irgende-n dummes Aarfenlled, da» do» Wasser in exotische Ozeane trug. Einmal schlurfte «in komische» Getter an un» vorüber, bunt nnd mit gefährlichen Glotz augen. Ich hielt eS für irgendeine ausgefiorbene FlunideairL aber du, kleine Tsäamerin, entzogst mir erschrocken den Arm und wisp«rl^t: «Li» Schutzmann ' Ich führte dich M der gestrandet« Dark, dt« bei einem Schlsfsung^ück im Stillen Ozean oder im Eismeer in dle Tiefe gesaust sein mochte. Einst hatten Matrosen daraus Karlen gespielt, Tabak ae- kaut und Dogen in die Luft gespuckt, halt« sich Geschichten von Giftschlangen. Südseeinsutanern und Mohikanerweibern «m die Ohr« aetch'iogen. Aber unsere Geschichten waren vi«l schöner and phan tastischer. Seerosen pflückt« ich dir von den Tang- wlesen zu einem Busch, nnd mit Schltnapstanzen umkränzke ich dein« bleich« Stirn. Tief unten saßen wir auf dem Boden aller Meere, wo Krabben. Rochen und Austern über die Wege krochen und Aale wie Daomäst« untere Hände belasteken. lind ich schrieb mit einem Tintenfisch auf einer weiße» Qualle ein wässerige» Liebeslied aus. Hoch über an» sag die Wett, und wir sahen empor zu den ver wischten Lichtpünktchen, Dampsertakernen vielleicht, d'e mit Menschen übe- bi« dnnk'en Wo^er fuhren. Musik erklang von Bord z» an» herab, and di« Damyferschraub^ sprudelten guellende» Leben. .Dort mag Tag sein.' sprach ich -tr leis« in» Odr. — Oder Nrcht. Oder Moraen. Dort oben ist auch Strand und Stadt. Und Menschen nidt es twtt, die sich n ckt lieben nnd die nicht» wissen von unseren schweigenden Tiefen hier unten. Ko*nn hinaus, kleine Tnncherini Unterweftlich« mässen manchmal an die Oberstäche, um nicht tm Schnuck der Gewässer zu ertrinken . . . .' Und »Nr stiegen sanqsaa» in cke Höh« . . . Un- da kam auch schon -te elektrische Bahn ast. vr« 7 v De blatte» Berka erwäh des ar Beror -ie vo justizni Du Staatt schafks mäßig wachu Preis! Liese nicht i Zur F oesont sächsis mehr sähe' Ls mann, -er «i bei -c Di Tadel nach der 2 -em < w?gg< jedoch nur r 13. 1 Anrv< Aörs. Drucl sichtik Word lichur fortlc sr« Di lich ül Angri wenn sich n vereir haben übern Postb zu Nil Ziger macht zeitur lan-S fallen kicher unser Herri beruh ten, Zusch Komi Präs Sohr Schlc Ior Eh dal Eh< zud bei I geho sein Th« Rück Naä .Eh off« lechz jähr serv berü sein, war so Ekrl sich beoc pub! < leid Mäs Iou psy< Fe! «im gli che' An De, nu sei Os HI
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