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^VF»F» dir. 32 117. /ükrgsng AUttvock, üea 7. kcdrusr 1923 >c,ua«pret»«» oder »um 8 tzrrntpr,cv«r 17080-17« Filialen, sowie in Berit» Nve««*«—-»s«» Durch die Post innertzalb Deutschland« tret tnSHauS geliebelt: mo>iailia>ti'i 1400.— und Besten«» vtthr. Auelaiid-vcrsand; monaiiiw M. 4000 -«in>chi. Drucksachrn.Poru». - Tas Leipziger Tageblatt cuchcinl täglich morgen«, anker nach Tonn, und Feiertagen Nichterscheinen ein.einer Nummern inlolge vöhrrer Gnvau. Streik, Nu«, sperrung. BetrtebSltSrungen berechtigt den Bc„eoer nicht <nr Kltr„,n Lteteruna der Zeitung. Schrtslleitung und ÄesMS'tSsicllc Leipzig. Fol>an> u. Abonnements-Annatzme tn der SeschäitSslcllc Leipzig, Johanni«gasse Ess—türd»eH»«»a»t»<Gtadt-u.Bof».M«««H«: «Njelgei»1)rkls. dl« «tnsp. Äiom vr mw.ZetleM. lOO--.tUr au«w. Inserent. M ISO.-. Sonderpreise: gamilienanv. Priv di« «w Zeile M 20.-. «etegenheiiL-Nn,eigen spriv. Naiur) und Stellenangebote, di« mn> Zrrle M. 50. -. Stellengeluche die «in Zeile M. 40—.amtl. 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Man befürchtet das Erliegen zahlloser Betriebe, die Stillegung der Beheizung in den Krankenhäusern, die Schließung staatlicher und gemeindlicher Fürsorgeanstaiken infolge Kohlenmangels. Die Furcht vor den hieraus drohenden Gefahren der Schädigung unserer Volkswirtschaft und Volksgesundheit hat zu einer starken Beunruhigung der Bevöl kerung geführt. Es ist gut, ja es ist im Interesse des inneren Friedens geradezu Pflicht, diese Bedenken auf ihre sachliche Berechtigung zu überprüfen. Denn jede übertriebene Schwarz seherei schädigt den einmütigen Widerstand gegen die französische Gewalt. Eine Angst psychose aus Furcht vor der Kob'enknapphelt und Beheizungsnot könnte in die Einheitsfront unserer Abwehr erhebliche Bresche schlagen. Zunächst steht fest, daß die Kohlenlaqe Deutschlands im gegenwärtigen Augenblick nicht ungünstig ist. Während vor dein Einmarsch der Franzosen 60 000 Tonnen täglich nach Frankreich und Belgien gingen, wurden nach dem Einmarsch nach amtlicher Feststellung ins gesamt nur 28 000 dorthin zwangsweise ich- transportiert. Da die Förderung im Ruhr- kohlengebiek sich nach dem Rückgang während der ersten Besahungswoche sehr bald wieder annähernd auf die alte Höhe hob, gelangte der größte Teil der vordem für Reparationszwecke bestimmten Kohle in unbesetztes deutsches Gebiet. Die Vorräte in diesem Gebiet sind daher nicht gering. Die meisten industriellen Betriebe haben einen Vorrat auf drei bis vier Monate, die Mehrzahl der-großen Unternehmen sind sogar aus noch längere Zett eingedeckt. Die Eijenbahn hat für etwa acht Wochen Vorräte und wird durch die Verringerung des Zugver kehrs ihre Kohlenlager mit Hilfe der englischen und der tschechoslowakischen Kohle und mittelst der Zufuhr aus den übrigen Bergbaubezirken nicht sehr zu vermindern brauchen. Der Haus brand ist gleichfalls im großen und ganzen mit Kehlen und Koks gut versorgt, der milde Winter hat die Vorräte strecken helfen, und schließlich ist auch der Frühling nicht mehr fern. Ueber- dies sind Torf und Holz ein zwar nicht billiger, aber doch brauchbarer Ersah. Ferner ist zu bedenken, daß aus dem Ruhrgebiet vor der Besetzung nur etwa 3,6 Millionen Tonnen Steinkohlen nach dem übrigen Deutschland gingen. D.e übrigen Men- gen wurden entweder von den Zechen im Ruhr gebiet oder von den industriellen Werken oder für Reparationslieferungen aufgebraucht. Zwar ist der Verlust dieser hochwertigen Kohlen durch die Steinkohlenzufuhr aus den übrigen deuschen Ste-inkohlenbezirken nicht auszugleichen, doch bieten die von dort tm Durchschnitt der letzten Monate gelieferten 1,85 Millionen Tonnen immerhin einen teilweisen Ersah. Die Reviere in sämtlichen nichtbesehken de itschen Bezirken baden sich überdies zum Verfahren von Ueber- schichten bereit erklärt. Mit einer Erhöhung ihrer Produktion für die nächsten Wochen ist demnach zu rechnen. Das Bewußtsein, den Widerstand der Arbeltsbrüder im Westen zu stärken, wir- ihren Arbeitswillen zweifellos stählen, so daß auch ein Ansteigen des normalen Förderungssolls auf den Kopf und die Schicht zu erwarten ist. Je erheblicher die Produktions steigerung in den übrigen deutschen Bergbau bezirken ist, je geringer wird der Bedarf an ausländischer Kohle sein. Das bedeutet eine Einfuhrersparnis, die unseren Währungsverfall entscheidend verringern kann. Als welkeres Mittel zur Streckung der Vor räte kommt auch' noch die teilweise Umstellung -er Industrie auf Braunkohlenbeheizung in Betracht. Die technischen Umänderungen, die hierbei nötig werden, machen sich bezahlt. Soll es gelingen, die Franzosen aus dem Ruhrgebiet w eder hinauszuzwirg'n. so muß das Opfer der: hieraus entstehenden Kosten von Erzeugern und Verbrauchern eben zeitweilig getragen werden Die Brannkchlenförderuno ist von 1913 diS 1921 von 87 233 Tonnen auf 123 011 Tonnen jährlich gestiegen. Die Zahlen für 1922 stehen noch nicht sesk Sie werden nach der Schätzung von Mißlungene Ministerwahl Der sächsische Landtag verschiebt die Kabinettsbildung Drahtbericht unserer Dresdner S»rtftle«1ung L lsik. Dresden, 8. Februar. Das Aeuhere dieser Sitzung trägt das Vepr'ge eines großen Tages, einer politischen Sensation. Dor -em Haupteingang -eS Landtages und in der Treppenvorhalle -rängen sich Einlaßbegehrende, um Zeugen der StaaiSaktton, der Mahl eines neuen Ministerpräsidenten zu sein. Lange vor Beginn der Sitzung sind sämtliche Tribünen überfüllt. Die De- -ul- der Wartenden mir- auf ein« lang« Probe ge stellt. Das kommt -aher, daß in den Fiktion-, zimmern die polit.sche Einsicht immer noch nicht ein. gekehrt war. Erst ^12 Uhr erscheint tm Saal ein Diener, der dte Sirene in Tätigkeit seht. Nach und nach betreten Abgeordnete aller Parteien den Scal und nehmen unter lebhaften Gesprächen ihre Plätze ein. Man steht ordenllich, wie ste an der Lösung -eS Problems gearbeitet hatten. Di« Regierungssitze bieiben leer, mehrere Minister, di« zugleich Ab geordnete sind, sehen sich zu ihren Fraktionsgenoffen. Präsident Winkler eröffnet die Sitzung mit dem Hinweis auf Len Artikel 28 -er Verfassung: .Der Ministerprästdent wird vom Landtag bei Anwesenheit von zwei Dritteln der gesetzlichen Zahl der Abgeordneten gewählt. Gawäblt i" wer mehr als -le Hälfte -er abgegebenen Stimmen erhält.' ... .... Abg. Siewert (Komm.) erhält das Work zu einer Erklärung, in der er, vielfach von Gelächter unter- krochen, ausführt, die sozialdemokratische Reg «rung hab« gezeigt, daß ste mit Len Handlungen de; bürger lichen Reichskabinetts einverstanden sei. Er spricht dann von -en .Bajonetten drS f anzöstschen Imperia lismus' und von der .Proflksucht d«r deutschen Unternehmer', um schkießlich zu betonen, daß seine Partei jedem sozialistischen Ministerpräsidenten Miß- trauen «nkg«genbringen werde, und beschlossen *ab«, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Un'er großem Gelächter, -aS minutenlang andau«rte ' ''lug der Abg. Siewert als Ministerpräsidenten den kom munistischen Abg. Böttcher vor. Präsident Makler: Weitere Vorschläge werden nicht gemacht, wir schreiten zur Mahl. SS werden 04 Stimme« ntzgegeder»; davon entfallen 38 ans Burk, 1v auf Hofmann, 1V auf Dr. Kaiser, 10 auf Böttcher und 8 auf Dr. Seyfert. Der Präsident stellt fest, daß keiner der Herren über di« Hälfte, also 48 Stimmen, erhalten habe. Ls sei demnach eine Wahl nicht zustande ge- k om m e n. -Er vertagt die Sitzung auf eine Stund« und bittet die Herren LeS AeltestenauSschusseS, zu einer Sitzung zu-fammenzwtreten. Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilt der Prä sident mit, der Aeltestenrat habe beschlossen, dem LandtPe vorzuschlagen, sämtliche Arbeiten des Ple nums und der Ausschüsse diS Dienstag, den 13. Februar ruhen zu lasten und an diesem Tage mittags 12 Uhr dl« Mahl des Ministerpräsi denten vorzunehmen. Das Haus stimmt unter dem Gelächter der Tribünen dem Vorschläge zu. ES fällt also auch di« große politische Debatte am Donners tag ouS. * Di« parlamentarischen Zustände in Sachsen wachsen sich langsam zu einem Skandal aus — dahin lassen sich -ie Aeußersngen einiger Abge ordneter verschiedener Parteien über diese Sitzung zustnmnetzfafsen. Gleichwohl chatten auch sie nichts getan, dieser Entwicklung, eitt- gcgenzuw.rken. Jeder Abgeordnete jeder Partei weih, wie die Sache auSgehen wird- nämlich mit -em Zustandekommen -er Kleinen Koalition! Dennoch aber verharrt man ans allen Seiten im Schmollwinkel. Das Land, das die Kosten dieser politischen Mätzchen zu bezahlen' hat, äußerle sich in den Bemerkungen der Tribünen besucher zutreffend über den sächsischen Parla- mcnlsbetrieb. Es waren recht deutliche Aus- rufe, die da in die minutenlange Heiterkeit hin einklangen: ..Affentheater' und .Schuljungen streiche' waren noch milde Kritiken. Dor dem Landtag hakten sich viele Menschen angesam melt, die von -em Spektakel gehört hakten un- nun irgend eine Sensation erwarteten. Sie sind l nicht auf ihre Kosten gekommen, aber sie haben l den Trost, daß die Kosten dieser ParlamentS- > mützchen auf sie kommen werden. Offenburger Lisenbahnkrieg «tseuer Drahtverichtde» Leipziger Lagedlatte» Offenburg, 6 Februar. Gestern abend richtet« General Michel, der f.anzö-sische Oberbefehlshaber des Brückenkopfes Kehl, ein Ultimatum an die hiesige Eijenbahn- bebörde, wonach der gesamte Eisenbahnverkehr nörd lich Appemoeier abgeschnürl werd:., würde, falls bis abends 8 Uhr nicht deutscherseits di« eingestellten internationalen Züge wieder gefahren wür den. Um S Uhr abends wurde dem Kommandanten die Antwort der Reichsregierung übergeben, die be sagt, daß es wogen des KohlemnangelS unmöglich sei, die sistierten Luxuszüge zu fahren. Daraufhin wurde auf -er Elation Appenweier ein Befehl beS Gene rals Michel angeschlagen, nach dem ab 10 Uhr abends der Zugverkehr zwischen Appenweier und Offenburg eingestellt werden sollte. Die Signale nach Offen burg sollten geschlossen und nur noch französische Lebensmitkelzüg« und interalliiert« Züge durchgelaffen werden. Der Stationsvvrstand wurde persönlich für -i« Durchführung diese» Befehles verantwortlich ge macht. Um Nil Uhr erfolgt« darauf der erste fran- zösi'che E lngriff auf der Station Windschläg, wo die Drahkleitungen der AuSfuhrstgnale durchschnitten und die nach Osten fahrenden Züge angehatten würben. Als RägterungSrat Sänger zusammen mit der Personalvertretung der Stationsbeamten Ein spruch b«i der französischen Militärbehörde erhob, wurde er sofort verhaftet: die Personaivertr«tung wurde weggeschickt. Daraufhin hak das gesamte Personal der Stationen Offenburg, Windschläg und Appenweier die Bahnhöfe geräumt and die Arbeit niedergelegt. Infolgedessen verkehren heute die Schnellzüge nördlich Appenweier nur bis Achern und südlich Offenburg nur btt Dinglmgen. Dte französisch« Besetzung ist heute früh auf die Station Urioffen, zwischen Appenweier and Renchel, ausgedehnt worben. » Wie wir erfahren, hat die Relchsregterang «in« Rote vorbereitet, in der gegen den neuen unge heuerlichen Nechtsbruch der Franzosen, di« Ver gewaltigung badischen Gebietes und dte Besetzung der Städte Offenburg und Appenweier, scharfer Protest erhoben wind. Sachverständigen etwa ISO 000 d jährlich be tragen. Die Ausbeutung -er Braunkohlen reviere ist ader noch erheollch fietgeru-zsfähig. Schließlich wir- auch noch die rationellere Ausnutzung der Kohle in der Hauswirt schaft mchr als bisher «fördert werken können. Seit Jahren find die helztechnkschc' Berufsverbärde (Ofensetzer, di« Industrie der Oefen, der Zentralheizungen, der Herde, die Gaswerke usw.), ebenso die Lan-eskohlen- und K^hlenwirtschafttstellen bestrebt, durch Vorträge, Merkblätter, Ausstellungen, Schriften die Koh lenverbraucher zur sparsamen Auswertung der Hetzkohle anzu regen. Der Reichskvhlenrat hat unlängst einen Betrag von 1Z Millionen Mark bewilligt für dl« Verbreitung der einschlägigen Kennjtzisse in der Bevölkerung. Diese Mittet solle» zunächst -afür verwan-t werden, den heiz technischen Unterricht in den Schul- und Fach schulunterricht einzuglledern. Et sollen vorerst die Lehrenden selbst das nötige Rüstzeug von der Hauptstelle für Wärmewirtschaft erhalten, einer Stelle, dl« zum Reichskohlenrat in mchen Be- ziehuimen s eht. . . Aue diese Maßnahmen werben die deutsch« Adwehrfronk stählen. Zur schwächenden Angst vor den kommenden Monaten liegt angesichts solcher Auswege aus -er Rot kein Anlaß vor. Neue Sanktionen »tgener Dra-tperlcht de» Leipziger rageglatte« Parts, 6. Februar. Das Echo de Paris hat eine hochstehende Persönlichkeit über dte neue Reise des Mi- uifter- LeTroequer und des General» Wehgand in das Ruhrgebiet befragt und die Antwort erhalten, daß neue Maßnahmen getroffen würden, um Vie in per A»«,uqrung begriffenen Tank- tionen zu verstärken und neue Sank tionen anzuordnen. „Unsere Eneroie," so erklärte die betreffende Persönlichkeit, „v lro auf der gleichen Höhe stehen wie un- f«re Geduld." Der Zweck der Minister reise fei 1. Sicherung der militärische« T anSporte, 2. Beschleunigung der Koh- le-^ rnsporte zu Bahn und Schiff «ach Frankreich und Belgien, 3. Entschädigung der Organisationen im Ruhrgebiet zur Er reichung eines besseren Ertrages, 4. Füh lungnahme mit de« alliierte« Zivil- und Militärbehörden über neue Zwangsmaß nahmen gegen Deutschland. „Irrtümlich" verhaftet Düffeldorf, 6. Februar. Drei a-f -er Zech« Franziska in Wiilen b«. schäftigle Kesselheizer wurden spät abends bei ihrer Helmkehr von der Arbeit von einer französischen Wache unter schweren Drohungen gegen ihr Leben angehallen und verhaftet. Auf der Tygche wurden ste mißhandelt. Lin Soldat ging mit dem Re volver, auf sie los, der ihm . ader von einem feiner Kameraden zur Seite geschleudert wurde. Der Schuß ging dennoch los und traf einen der Soldaten ins Bein. Di« Nacht mußten die Verhafteten in einer Kegelbahn stehend zubringen und durften nicht einmal ihr« Notdurft verrichten. Am nächsten Tage erklärte ihnen der Oberst, sie seien irrtümlich verhaftet worden. Da die Kaufmannschaft in Witten sich ent schlossen geweigert hat, an di« Franzosen Waren zu verkaufen, hat der französische Kommandant dem deutschen Polizeichef in Witten offiziell mitgekeilk, daß bei weiterer Weigerung die Franzosen die Läden gewaltsam schließen würden. Äl§ Protest gegen die Erschießung deS Schul dig erS Hallmann in Brechten haben sämtliche Behörden und Werke in Brambauer für 24 Stun den dt« Arbeit niedergelegt. — In Essen bat doS städtisch« Besat-ungSamk die Forderung der De- setzunoSbehörde auf Errichtung von Offizierkasinos abgelehnt. Ersenbahnerstreik in Kachen Ludwigshafen, 6. Februar. -Der oberkommandierend« General der alliierte« Truppen im Rheinland hak «'nen Erlaß auS- gegeben, wonach sämtliches psälz'scheS Ei'enbahn- personal den Dienst anfrechtzuerhalten h-ibe un alle Befehle -er Interalliierten Fcldeisenb'bn- Kommission auszuführen seien, llnruhestißer sollen sofort elnem Kriegsgericht überliefert Verden un strengsten Strafen ausgesetzt sein. Der Eisenbahnverkehr ln Neuß ruht fett heute früh vollkommen, well das Kraftwerk und die Stell werke aufS n«ue von französischen Posten beseht wurden. Außerdem sollen sämtliche Bahnhöfe des linken Rbeinufers wieder stillgelegl sein. Die Kauf mannschaft von Dortmund hat ebnifalls beschlossen, keine Waren an Besahungstruppen obzugeben. An den Bezirken Köln. Trier und Mainz ver kehren keine Züge, weil die Bahnhöfe militärisch besetzt sind und das französische Fabrpersonal sich -ort aufhikt. In der englischen Zon« ist der Betrieb nn Vang«. Im Bezirk Ludwt^has«« gehen eintza Züge. . In Aachen liegt seit heut« früh der Eisenbahn- verkehr auf ollen BafnhSfen mit Ausnahme von Aochen-Nord still. Es heißt, di« E'sendohner hätten sich in ihren Abmachungen mit der Besatzungs behörde getüuscht gesehen. Seit dem 1. Februar» dem ersten Tage der Kohlensperre, sind von unseren Eisenbahnern noch 100 Kohlenzüge in das unbesetzt« Gebiet ab gefahren. Dursch -öS Aufreihen -er Schienen hoben di« Franzosen die In Betracht kommenden Weg« jjetzt unfahrdar -«macht.