Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192302032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-03
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zwischenfälle in USni-rberg und Frankfurt «t«««er Do«»«»rr»»«tzeA »«»»»t,««»«,«-!« t«, KÜnlGlber-, 2. Febrvar. Trotz der beruhigend«» Eanuhnon-e« deS Ober- Präsidenten mrb d»S Verbots von Ansvnrmimrgen durch den Polizeipräsidenten wurden geskrn abend dde franz osensetndltchen Kund- gedungen fortgesetzt. Da »der die Schutzpolizei durch die Demonstrationen vorbereMek war «ch das ganze verfügbar« Krästeamterlal ausgedoden hatte, konnte» größere Ausschreitungen verhütet werde». Die Strotzen vor den Hotels, in denen die Fran zosen wohnen, wurden vollständig abgesperrt. In bedauerlichen Zwischenfällen kam es lediglich vor dem französischen Konsulat, in dem sämt liche Fensterscheiben edngeschlage« wanden. Der Schutzpolizei,.die rasch zur Stelle war, gelang es, weitere Ausschreitungen zu verhindern. Auch im polnischen Konsulat sind Fenster- scheiben «ingcschlaqen worben. Bei der in sehr später Nachtstunde erfolgten Räumung der von vielen Tausenden besetzten Strafen wurden etwa 50 Der- ' hoflruqen we>7«n Widersetzlichkeit gegen die Schutz polizei vorgenommen. Um 1 Uhr nachts war di« Ruhe wiedeihergestellt. Frankfurt a. 2. Februar. In Frankfurt fand gestern abend vor dem Earlton-Hokel, wo dl« Entente-Kommission wohnt, eine Demoustration statt. De auf der Slrahe vor dem Hotel versammele Menge erhielt sehr rasch Zuzug. Die Demonstranten nahmen eine ziemlich drohende Haltung ein und ver- suchten, in das Hotel etnzudringen, wobei es mit den bchiitzpolizeimannschaften zu einem Handgemenge kam. Die tausendköpfige Menge verharrte in sehr erregter Stimmung vor dem Hotel, doch ist es Z» ernstlichen Zwischenfällen nhcht gekommen. Recht und Neparattonrkommlssion Eigener rrahiberichtde» Leipziger raordlatte» Wien, 2. Februar. Reichskanzler Eu n o hat in einem Gespräch mit dem Berliner Vertreter der Neuen Frei«» Presse sich über den Beschluß der Reparationskommission geäußert, der ekn« allgemeine Verschlang Deutsch lands stn Stzrn« des Versailler Vertrages feststellt. Der Kanzler hob hervor, daß der englische Dele gierte sich seiner Stimme enstasien habe und daß nach einer ausdrücklichen Bestürmung des Ver sailler Vertrages die Skimmenchaltang eines Dele gierten bet den Abstimmungen der Reparation-- Kommission als ablehnend «mzusehen ist. Damit sei auch die formet!« U nb eyr Lwd e kh eilt der Feststellung einer allgemeinen Verfehlung Deutschlands gvgeden. Das Echo de Paris schreibt: Da di« deutsch« Ne uerung -1« am dl. Januar fällige Acchlimg von 200 Millionen Gold mark nicht getriftet hat, wird die Reparcrlivnskommifsion in ihrer nächsten Sitzung von neuem eine Verfehlung Dcvlschländs zur Kenntnis nehmen, tte dl« beteilig en Mächte notifizieren Missen. Vaqerrr-Vebatte im Reichstag Lr«yt»ericht »«serer werlt»er «chritllettu»! Berlk», 2. Februar. Der Reichstag beschäftigte sich heule mit dem Ausnahmezustand in Bayern. Es handelt sich um einen sozialdemokratischen Antrag auf so fortige Aufhebung des Ausnohmetzustandes. Die Aussprache eröffnete der bayerische Ge sandte Preaer, der namens der bayerischen Re- gierung erklärte, daß die Verhängung des Aus nahmezustandes »ar deshalb erfolgt sei, weil die Abhaltung des nationalsozialistischen Parteitages eie,« erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicher heit und Ordnung befürchten ließ. Die bayerische Regierung habe den Ausnahmezustand als vorüber gehend betrachtet and sei entschlösse«, ihn ist aller- nächsten Tagen wieder aufzuheben. Rach diesen Aossührunge» erklärte namens der Antragsteller der sozialdemokratische AK«. Hermann Müller, doch es nunmehr keine, Zweck «ehr habe, tn die Debatte über de« Antrag ecnzokrete». Ueber kle Vorgänge t« München z» reden. werde in der «SckSe» Reichst»»ssttzu»« Gelegenheit s^a. Damit war di« Frag« Les bayerischen Ausnahme zustandes erledigt. Hierauf hielt der Abg. Robert Schmidt, der frühere Reichswirkschaftsminister, «ne Rede, in der «r Auswüchse im Börsenverkehr geiselte und die Regierung fragte, ob st« Mittel und Wege ergreifen wolle, um dielen Vo^äng« an der Börse «ntgeaei>z»treten, La sie tn ihrer Auswirkung ein« politische Gefahr für das ganz« Reich bedeuten. (Die Sitzung dauert fort.) Dunkle Hilfsquellen -er Nationalsozialisten Die Nationalsozialisten brauchen für ihre Werbe reisen, Waffenübungen und Kundgebungen viel Geld. Woher Haden sie das? Der Münchner Mit arbeiter des Berliner Tageblattes weih darüber einiges mitzuteilen: Der Geschäftsbericht der Na tionalsozialistischen deutfchen Arbeiterpartei west für das letzte Geschäftsjahr rund drei Millionen Mark Einnahmen, zweieinhalb Millionen Mark Ausgaden and ein als mobiles Konto geführtes Vermögen von 22 886 000 auf. Im Rechnung-- bericht wird nur die Spende einer Dame aus Finn land und eine von Auslanddeukschen ganz allgemein erwähnt: der jedoch sehr erheblichen Zuwendungen der Gruppe Kuhlo des Bayerischen 2a- dustri«llenverbandes wirb dagegen ebenso wenig gedacht, wie des für die Nationalsozialisten doch immerhin zweifelhaften Umstandes, -atz eine bestimmte Führer Persönlichkeit der rechts nationalen Kreise eine ihr zur freien nationalen Verwendung übergebene Summe an die National- sozalistische Partei weitergab. Und sollten unter den gebefreudigen Auslanddeutschen vielleicht auch Namen wie der -et amerikanischen Antisemiten- schützlings Ford sein? Klar ist weiter, Latz der letzte Propagandafeldzug der Nationalsozialisten mit Extrazügen, Autofahrten über Land, Masten- versamlungen, millionenfachen Agitation-- und Flugschriften noch ganz andere Summen verschlungen hat, ganz zu schweigen von dem Parteitag selbst, zu dem auch wieder Extrazüge vorgesehen waren, an der Teilnehmer aus de» entlegensten Bezirken nach Münchea brachte. Ader nicht nur die Geldquellen der National sozialisten sind geheimnisvoll und anrüchig, sonder:' auch sonst stehen ihnen Hilfsmittel zur Verfügung, die daä Licht zu scheuen Haden. Andeutungen dar über gab am Donnerstag im bayerische«. Landtag der Vizepräsident Auer, indem er ivigende Fra gen an die Regierung stellte: 1. Ist der Minister des Innern aewillt, den Unfug obzusiellen. daß Offizier« und Wacht- meister der Landespolizei in staatlichen Räu men und mit staatlichen Waffen naUo.iLliozinlisti- schen Sturmtruppleutcn im Waffengebrauch Unterricht erteilen? 2. Weitz die Regierung, datz Teilnehmer des nationalistischen Parteitages als Ouarlier eine Insanterlekaserne zur Verfügung gestellt erhielten? 3. Ist der Regierung bekannt, datz bei einzel nen Abteilungen der bewaffneten Macht Ab stimmungen vvrgenommen wurden, ob sie für den Fall eines Eingreifens gewillt seien, gegen Hitler Vorzug ehe»? 4. Ist der Regierung bekannt, datz brr Sturm truppführer Luettke in den letzten Tag«n in einer Reichswehrkaserne mit 10000- Markscheinen um sich geworfen hat, vnd Latz dieser Mann «in Spitzel der Entente ist, der be reits Maffenlager verraten hat? Der Minister des Innern Dr. Sch weyer er klärte, datz er über die Anfragen Erkundigungen «tnziehen werde. Neuer aus der MordatmosphSre Vt« Müwchener Poltzeidlrekstoa hat de» Ober- bürgrrmePer Sche »dem««« t» Kastel ttne» Warndrief geschickt, der ein etgeutämtzches Licht auf di« VerhMtnisse tn München Mrst. Der Brief lauset: Müschen, den 2L Sünuar 1823. Der Poktzeibtrekvon ist bekarmt gvword«, Ka der erst vor kurzom in Münch« Mger-eiste und bet der Universität immatrikulierte «tuä. jur. Karl B., geboren 21. März 1901 in Wismar, hier. Hohen- zollernstrohe 77/2 wohnhaft, die Absicht Kobe. Ende dieses Monats den Herrn Oberbürgermester Scheldemann in Kassel z » ermorden. Bei seiner am 18. Januar 1823 erfolgten polizeilichen Einvernahme -ab B. zu, daß er tatsächlich chne Einfluß dritter Personen, di« Absicht hatte, Herrn Oberbürgermeister Scheidemann zu ermorde». Hinsichtlich der Ausführung der Tat hatte er sich angeblich am 18. Januar 1923 mit dem in Berlin wohnhaften und am 18. Januar 1923 tn München anwesend gewesenen Ober leutnant a. D. Roh doch vor dessen Rückfahrt nach Berlin am Bahnhof besprochen und ihn um Rat befragt. Nachdem R. ibn entschieden abriet und erklärt«, datz er jeden, der heute eine solche Tat auSsühren werde, selbst erschießen wrrde, hake B. unter «hrenwörklicher Zusicherung dem R. gegenüber seinen Plan aufgegeben. . . Obwrhl D. auch hier die feste Zusicherung abgegeben hat, datz er seinen Plan vollständig aufgegeben Laibe, möchte ich nicht verfehlen, von dem Vorfall Kennt nis zu geben. Erwähnt sei noch, datz nach den eigenen Angaben des B. gegen ihn znrzvit ein Verfahren we-zen Begünstigung der Na t h e nau-M 8 r der beim Landgericht Schwerin anhängig sei. Dieser Brief bestätigt von neuem, baß München -le Zentral« ist. wo politische Morde ausgeheckt und auch — zeitweilig — wieder abgesagt werden. Datz der junge Mann seine Mordadlläst endgültig aufgrgcben habe, scheint die Münchner Poli-ei. direktion selbst nicht recht zu glauben: b«nn sie hält die Warnung an Scheidemann für angebracht. Trotz dem hat sie das mordlustdge .Früchterl' (wie man tn München sagen würde) aus der Haft ent lassen, so botz Scheibemanns Lüben davon ab- hänof, ob Herr Rostbach den Studenten von seinem .Ehrenwort' entbindet oder nicht. Lin bayrisS «tschechischer Grenzzrvischensall «is-«rr Drahiderichi des Lei»,!,er Tageblattes Münchea, 2. Februar. Rach einer Meldung auS Passau ist tschechi sches Militär bet B i sch o ff S r e u kh auf bayrischem Boden eingedrungen. Es handelt sich um eine etwa 7 0 Mann starke tschechische Schneeschuhlruppe. Als der Führer der Truppe, eia junger Leutnant, von der Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht wurde, daß er sich aus bayrischem Boden befinde, erklärte er in groß sprecherischer Weise, das ändere nichts an der Sache, und fügte hinzu: .In einigen Tagen kommen wir ja smoiefo zu euch zurück.' Die tschechische Vertretung in München, die sofort über diese An gelegenheit befragt wurde, erklärte, datz es sich nur um einen Irrtum handeln könne, und ver sprach schärfste Untersuchung der Angelegenheit. Die bayrische Regierung, die sich gleich falls im Laufe deS Tages mit der Angelegenheit befaßte, beschloß in Prag Einspruch zu erheben. Der ReichSrot stimmte einer Verordnung za, die die Grundlöhme in der Krankenversicherung von 600 auf 1200 tn der untersten und von 1800 auf 3600 in -er höchsten Klasse und dementsprechend auch das Sterbegeld erhöht. Angenommen wurde weiterhin eine Verordnung über di« abermalig« Er höhung der Unterstützungen für Rentenempfänger der Invaliden- und Angestelltenversicherung, Vertreter der sozialdemokvatischen Reichstags- fraktion sind an den Reichsfinanzminister mit der Forderung heraugetreten, die steuerfreien Er mäßigungen beim Lohnabzug bereit- im Monat Februar zu erhöh« »G bi« Steweetasken für die Kurzorbetter za ermäßigen ü^r Reichs- ftnanzminister erkannte die «»Swettdt-KM d» Er- HSHung der steuerest« En»ätzt«m-e» «n, «i«S iedoch <n»f De technische» Schwierigkeit», Mer Er- höhang im Monok Februar Hs». Sur Lag« in Lachsen Drehtdertcht «»serer »resd«er »chrtstlett««- Dresden. 2. Februar Die Lurch den erzwungenen Rücktritt der Re. gienrng geschaffene Lage ist so weit ungeklärt, daß so- wohl Sozialdemokraten, alt auch Kommunisten wiße», daß an die Bildung einer Arbei1«rregi«r»»g schon gar nicht, aber auch nicht an die Unterstützung einer rein sozialdemokratischen Regier»»- durch di« Kom munisten zu denken ist. Und Li« soztatdmuokraklsch« Fraktion weiß ebensogut, al» es dt« demokratisch« und die volksparteiliche wissen. Laß die La-e keinen anderen Ausweg mehr zuläßt, als die Schaffung eine: Regierung auf breiter Basis. In den sozialdemckrakischen Preffekommenkaren kommt das auch zum Ausdruck, allerdings nur zu «tnem Teile oder in der Form der Wiedergabe bßrgrrlichrr Zeitungsmeldungen. Man schmollt nämlich noch etwas mit den Demokraten und darf tm übrigen den Entschlüssen der Parkerinsiknzen am Sonntag »icht vorgreifen. Deshalb da^ Verlangen der Sozial demokraten, die nichtsozialdemokratischen Parteien mühten mit Vorschlägen kommen. Gs »st zu er warten, daß in dem Streit darüber, w«r voranzugeh:» habe, die Verständigung nicht scheitern wirk Die kleine Koalition kann als gesichert gellen, wenn nicht in letzter Minute einige volk-parteiliche Quertreiber, die durchaus alles erreichen möchten, störend da- zwischentreken. Minister Lipinski, gegen de» sich direkt der Mißkrauensankrog richtet«, hat übrigens sein Amt endgültig nieüergelegt, während die anderen M nislrr bis zur Bildung der neuen Regierung ihre Geschäfte weiterführen. Ministerpräsident Back hat als Vrr. treter Lipinskis einstweilen das Innenministerium übernommen. Der endgültig« Rücktritt Lipinskis be sagt natürlich nicht, daß Lipinski nicht in die neu« Regierung wiederkehrt: eS ist sogar ganz bestimmt damit zu rechnen. Meine politische Nachrichten Außer den bereits mitgeleiltea Mitgli^eru des süddeutschen Senats beim Staalägerichrshof zum Schutze der Republik hat der Reichspräsideirt solgvnde Herren zu Mitgliedern des norddeutschen Senats beim StaatSgertchishof ernannt: Staats- msnister a. D. Wolfgang Heine in Berlin, Rechts anwalt Dr. HanS Herschel in Berlin und Land- gerichksdirekkor Dr. HanS Wunderlich, M. R., in Leipzig. Zum stellvertretenden Mitglied wurde Regieurngspräsident Victor Fezer in Ellwangen ernannt. * Die RÄch-tagsabgeordnete» deS all- und neu» besetzten Gebietes aus allen Parteien Haden -en dringenden LWunsch ausgesprochen, in -ieser schweren Zeit bei ihren Wählern sein zu können. Der Aelkesienawsschuh -es Reichstags hat deshalb beschlossen, die nächste Woche fitzrrngsfrei zu machen. Nur der HaupkmSschutz und andere Ausschüsse, die «s wünschen, sollen weiter arbeite». * Die englische Arbet erparlei veranstaltet am Sonnabend in ganz Großbritannien öffentliche Ver sammlungen für Aufhebung der Friedens verträge, Rückzug der Alliierten auS dem be setzten Gebiet unL für eine Welkkonferenz, um in Europa und im Orient einen dauernden und demorkrotischen Frieden za schaffen. Die ungar 1schen Faschiste» Hobe» mü dem Verbot der freien faschistischen Formationen stakutenmähige VereinSbildung vvrgenommen und dafür die Bezeichnung Szythen gewähst. Sie wollen nun ihr« Propagandatätigkeit in verstärktem Matze auch in der Provinz aufnehmen. ver Abschied Don VIrlsr .Ach, Freund, diese Frauen! Der«» Seele ist Mit lauter Bosheit und FreäLeik ausgepolstert! N»u ist es aber genug: ich haste sie!' .Sei wann?' gester»... 2», fett gefiev». Sch Hot» ek» Lektion dttrmnme»!' .Erzähle, vielleicht Kon» auch ich davon klv- verden.' .Seit kräftige .Auf jeden Fall. Oh, auch d« kannst davao» reichlich lernen! — Nun, s» höre den^' Und Julien erzählte den Fall: .Siehst du, dis jetzt mar ich davon überzeugt, datz kr der Li^>e das wichtigste der Abbruch »st.' .Der Abbruch?' .Ja. Wer brechen Kon», der kann die Liebe ohne Gefahr riskiere», mrd sein Leb«» fließt rrhig dahin. Der stark genug ist, sei»« Geliebte» zu sogen: .Meine Gnädige, ich danke Br Ihre bisherigen Küste, unsere Wegen trennen sich aber ab Harke,' mn diese« Menschen bromchl man nicht besorgt zu sei»... Die Hauptsache bleibt ober, daß er — der Man» — aboreche. Die» schmerzt höchstens dl« Frau, während er ass de« Kampfe sei« Herz un versehrt errettet.' .Scho«, schaul' .Mir ist bisher so etwas »och nt« gelangen... Immer war ich eS. dem man schrieb: .Mein Herr, ich banke ttfw.... 1l«d wl« der aeschlaa«a« Schulbub«, der «in schlechtes Zeuanl» nach Hause gebracht hat. beweint« ich bitterNch da» zerbrochen» Ideal, «ob ich führte mein schmerzendes Herz noch Ikolie», um M vergessen. Einmal brach aber a»S mir die Erbitterung hervor, und ich sprach zu mir: .Rei«, bl«s darf nicht mehr Vorkommen!' ll»d ich brschtotz, datz von »u« an ich derjenige sein werde, der Abschied »immt an der beim Anblick der Lr仫a dacht.' .Bravo!* .rind ich -ab« «s «ch -eso» , vor zm«t Lag««.' .Bor zwei La...* gon: sowohl. Sch Hatz« nrtt «tmr fchS««« Fra» gebrochen, die mir fett einem vollen Jahr« vor- gelogen hol. datz sie »ich stchl. «ch tzer o»ch lch fett einem volle» Jahre eine ähnliche LG-« geschmoro« hatte Vr f^at—n miteinander gebrochen! I<t> kbriek den AbschtedSbrtef, sandte mein letztes Rosenbuk-ett und klopfte mir zum Zeichen meiner Anerkennung, datz endlich ich der Sieger über eine Frau wurde, stolz auf die Schulter.' .Nun und dann?' .Was dann? Die Sache war natürstch damit nicht zu Ende. Glaubst du denn, daß uns die Fmue» das letzte Wort lassen?' .Du erschrickst mich? Doch »tcht vtttleicht Vitriol. Revolver... ?' .Keine Spur. Töten könne« nur jrrre Frauen, di« wirklich lieben. Ader sie sie handelte ganz anders!... Höre nar. Kaum hatte sie meine» Ab sagebrief erhalten, antwortete sie mir: .Komm' zu einem letzten Händedruck; soviel verdien« ich!' Ulr ich, ich Einfältiger, ging zu ihr. Als ich bei ihr ein- trat, war ich ernst und würdevoll. Ich trug einen schwarzen Rock, wie dl« Minister, die sich zu dem Volk hinablassen. .Meine Gnädige...' — .Mein Herr...' Sir hieß mich in ihrem Salon Platz nehmen, meinen Blumen gegenüber, die einen zur Liebe anregende» Dust verbreiteten, dann plauderte» wlr Sie macht« mir nicht mit einem Wort einen Vorwurf, sie fragte mlch nur, warum ich ste nlcht mehr lieb habe? Ich konnte es ihr natürlich nicht fugen; ich hab« aber ernst und bestimmt wiederholt, daß zwischen »ns txidea alles auS sei. Ach, Freund, welche Blicke st« mir zuwarf! Si« zo- ihven Ann- stuhl langsam neben mlch and schaut« wie die Spinne auf ihr Opfer, wie das glänzend« Schlangenaoge auf den Vogel, den es bezoulberb .Zwischen uns Helden ist alles auS?' fragte ste. .Sa,' antwortete ich. .Gut, gib mir «inen AbschiedSkutz und leb« wohl * Ich war verleqen. Dann nahm ich mich aber zu sammen und küßte ft« .pnn letztenmal... Net», Freund, ich kann dir den Augenblick, den ich durch gelebt habe, nicht schildern! Es folgt« ein Kutz, wie mir die Liebe einen ähnlich«« nie. noch nie gegeben bat. Ich fühlte, wie tn thm meine Kraft, mein« GleicheEigkeit, mein Wille antqtng Gier'» wie zmn erstenmal, so kützk« ick d«n Taumel. *ie Li de In mich hinein... Ats ich mich nack einer Stunde ent ferne» motzt«, fragt« ste «st glücklich«» Lächeln: .Nun?' ll»d ich rief verUebter als s«: .Ich bete -ich an!... Dir gehlste ich tzlß zm» Lod«' MOen schwieg mch schaute mich an. ' Schau, schau! Jetzt bist du wieder glücklich?' Julien schrie auf. .Kein« Spur! Ms ich am nächsten Lag» mit einem mächtigen Blumenstrauß zu ihr eilte, lieh st« mich ja gar nicht in di« Wohnung hinein!...' .Wie?' .Ja, ja: sie wies mich ab, sie ließ mir sogar sagen, daß ich mich nie mehr unterstehen möge, an- Mklopfen...' .?!' .Dies war t-re Rache. Eine wirkliche Frauen- rache, eine kühne Logik deS FrauenherzenS, daS nicht erlaubt, daß eS der Verlierend«, der Ge schlagene, -er Besiegte sei... Ich aber bete üe anl Unvernünftiger als je. Es vergeht keine Stunde, wo ich ihr nicht Briefe, Telegramme oder Blumen schicken würde, voll mit Bitten, und ich lasse unter ihrem Fenster meine Tränen fliehen, sie würdig! mich aber nicht eines Blickes mehr. Wenn dies so weiter geht, werde ich entweder sterben oder gezwungen sein, mein schmerzendes Herz wtodrr einmal nach Italien zu führen.' Deutscher Kullurtag in Leipzig. Am 2s. und 22. Februar veranstalkLt d«r Kulkurausschuß der Deutschen Demokratischen Partei in Leipzig einen Deutschen Kulturtog. Die Sorg« um di« Erhaltung der Leistungsfähigkeit in Wissenschaft und Kunst, die Probleme des geMaen Nachwuchses, die Erhaltung unserer höheren Bildungsanstalten, -er Ausbau des Schulwesens, -le Not der freien Berufe werden zur Lrörteruim kommen. Ein besonderer Tag wird den Fragen Religion und Volkskirche, dem Konflikt in der preuhischen Kirchenverfassung und verwandten Geboten gewidmet sein. Nähere Auskunft erteilt der KnltvrauSschuß der DDP., Berlin LIV 11, Bernburger Slrahe 18, II. Das Steige» der Bächerpreise. Der Börsrnve ein brr Deutschen Buchhändler M Leipzig und d«r Deutsch« Verl-ie^veretn habe» soeben di« S.b<a iel- zahl, dt« mit d-r VronNzahl aurlllpliztert -«» setz gen Buchvreis ergibt, aus 800 beroufgesetzt. (Lrotzd'M sind Bücher noch imm«7 -er b'v'gst« Artikel des täo lichen Ledensbedarses. Sie können tm Verhältnis z» anderen Warenkakegorien nur deshalb so billig sein, wett Bücher leider keine .Artikel des täglichen Bedarfes' sind.) Gerhart Hauptmanns KullorauFassung. Der deutsche VolkSbildungSveretn Aranta in Prag hat soeben ein interessantes Jahrbuch herausgeged«n, das einen lleberblick über seine weitverzweigte Tätigkeit gibt und wertvolle Aufsätze seiner Mitglieder und Gäste, zn denen Albert Einstein, Wilhelm Ostwalk Wilhelm Dölsche, Wallker Nernst und andere Per sönlichkeiten von Bedeutung gehörürn. enthält. A» der Spitze bringt das Jahrbuch Alünis und Wür digung Gerhart Hauptmanns, der tm November 1921 gefeierter Gast -er Urania war, und Zitate ooS den Reden, die der Dichter damals in Böhmen gehalten hat, darunter ein beherzigenswertes Wort über Kultur: .Es liegt im Begriff der Kultur, da- Rohe, das Feindlich«, daS Hoßhafte mit friedlichen Waffen M bekämpfen, daS heißt mit sich selbst mit Kult»''. — KutLur ist, wahrhast verstanden, überall daS Ver. bindende. Spürt man ihr, ihren Werke» und Wirkungen bis ins Letzte nach, so findet man, -oh ste tn Liebe wurzelt.. Eröffnung des »«neu Theaters k» Dessau. Das neue, an Stelle des abgebrannten LandeSthoaters er- richtete Friedrichthcater wurde am Donnerstag feier lich eröffnet. Der Abend wurde vom Intendanten Earl v. Maixdorff mit einem Prolog eingelötet. Hierauf erfolgte eine Aufführung der .Meister singer', nach deren Schloß das begeisterte Publikum dem Dirigenten und den Darstellern stürmisch« Ovationen bereitete. DaS mit modernst?» Bühnen einrichtungen avsqestatilete neue Ha»S besitzt «tn« vorzügliche Akustik. Nea« Dramea-Uedersetzang«« von WttamowtG Ulrich von Wilomowih Möllendorf, der -reis« Ber liner Meister -er klassischen Altertumswissenschaft, hat jetzt die Uedertraguna zweier weiterer griechischer Dramen vollendet: den Phstektek von Sophokles und die Bakchen von Euripides. Ms drittes Heft soll ein« Einleitung in dte griechische Tragödie folge». Mt-Leipz'a«, Knrnevat. Infolge eines Versehens Name deS Verfassers Dr. Friedrich Michael fortneb'isben. «v» ve« Tveittrrvirremi«. (UtteS Ldeater.) Segn, Erkrankung von Margaret« «nion wird Sonn« äsend, de» 3. stedruar. tm «ltrn Ldeattr statt Wed«. Nnd« .strm»zl«a' .Der »auimann von Vene« d t g' und Somuoa, den 4. yrdruar, zum st»nf,tgste« i .Nid daiar" grgeden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)