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Llnsenslenl n vielen f rm6 srmicdt am 2u»toUllvs ckured 6va vristtrüs«. Kau»» «nä ätuuär Voimu-«: Ort uoä vntaa»; vsr voterrelednsts dvstsllt divrwit ola ^bouusmvvt aul 6a« HvvvI>S»^> IloL Sw«! srsckemsuäs Der Bearbeiter. Der Münchener Schrift steller Lion Feuchlwanger Hot Euripi-«s «n- Arlsto- phaneS, altenglisch«, alttn-isch« und altittklienisch« Dichter neu bearbeitet, und er hat auch Werk« ber ülteren -rutschen Literatur aufgefrifcht. „Lion Feucht- Was wünsch ich mir? Gesundheit? Ein« Dose Sar -men? Hans »on Webers Dreiangeldruck«? Linen Winter paletot? Dir ewige Seligkeit? Mehrere Schreibmaschine«? O-rr «'n -reivirrkel Pfw.id Schlafen, mö^ichst roh? Karten für die Mastary? 3m Urwald eia Blockhaus? Genie, Talent und serlischr Feinheit? Eine Million Dollars? Den Lvppelläufigen Broch haus? Eine Panzerhaut gegen Dumm- und Geme'nheit? Vierwöchigen Aufenthalt auf einer Sporadr? Ein Original von Thomas Theodor Heine? Mavasquino. Kaviar, Milchfchoko'.a-e? Definitive Beseitigung meiner Gallensteine? Rein. 3ch wünsche, daß Carla daheim «ich? auS- geznnkt wird. 3a, ich wünsch«, -aß ste nicht ausgezankt wird! Ehe ich -en Viktor Wendel traf, der nächtens durch Hannover irrt. Gestand ste schluchzen-, Laß thre Eltern ste hasten. Lieber Golt, setzt darfst du ein« Skernfchmmpe fasten lasten. I-eipLlger Tageblatt u. ttanäekreilunK kür 6sn kloont kadrunr 1S28 um» ?r»1»v aov 1400 Llnrß rw6 - ßtnrß ?oa1dvataUs«düLr Nach der Premiere. Don einem bekannte», damals aber gerade vom Pech verfolgten Drama- tiker, erzählt man folgendes Histörchen: Am Tage vor etner neuen Premier« sprach -er Dichter also zu seinen Freunden: „Weim's elu Erfolg wird. Kinder, -ann selb ihr nach der Vorstellung meta« Gäste. Dann wird geschlemmt. Und zwar nirgends anders a's im „Künst'erhause". Sollten die Götter aber wiederum Schlimmes gegen mich tm Sinne haben, so wollen wir dennoch nicht den Kopf hängen lassen. 3n diesem Fall treffen wir uns za einer Tvcmersitzung im Bratwurstglkck«!". Anderntags, nach der Premiere, wartete der Dichter vergeblich im „Künstlechawle" auf seine Freund«. Die sahen voll zählig tm „Brakwurstglöckä". Münchener Theateranekdoten Don Mvtt»r«I Klan» Mißverständnis. „3m Theater sind Ste gewesen? WaS hat es -enn gegeben? Wie war's denn?" — „3enseitS von Hasenclever." — „Gott sei Dank, daß es jenseits von Hasenclever war, dann will ich mir's auch anschau n." Melinas Gastspiel Don ffpiNL Aks Herr Kalvary neulich über die Ringstraße ging, fiel sein Bück auf «ine Anfchlagsäu.e, wo ein Theaterzettel mit fetten Lettern Frau Me ax.S Gastspiel ankündigte. Ah, stehr, b e kleine Mel na! Und selbst als er bereits w.eder in seiner Wohnung war. Lachte er noch immer an sein« frühere Ge liebte. sah ste wteder vor sich, mit e staun! ch er Unmtttelbarke-tt, so wie sie damals, vor ungefähr zryu JoH-ren, zum ersten Mole zu ihm in die Wohnung gekommen war. Mit vor Angst gerötetem Gesicht, zögernd und sich dennoch ihrer Kühnheit freuend. Später begann er tm Schreibtisch uncherzustöberr. Zwischen alten Photographien, Steuerbüchern und Traueranzeigen fand er das, was er sucht«: einen alten Brief Melinas. Das Papier war schon a nz vergilbt, die Tinte verblaßt. .Liebster! Gestern hab« ich Dich nicht güsehen, und auch nicht heute. Kommst Du nicht bis morgen, dann komme ich zu Dir. Ewig Dein! Melina.' Dies ist alles, aber genug, um Melina kennen zu lernen. Ka va y las mit herbem Lächeln die Briefe. Ob sich wohl Melina heute noch erinnert, an wen ste diese Briefe ge« schrieben hak? Keineswegs erinnert sie sich — ich wette, daß ste sich nicht erinnert . . . Nach kurzer Ueberlegung nahm er Feder und Tinte und schrieb mit großen Buchstabe-: aus die Rückseite von Melinas Brief: «Gnädige Frau! 3ch sehe hundert Gulden gegen eine 3hrer leeren Puder- schachteln. Laß Sie sich schon nicht mehr erinnern, wen Sie einmal mit diesen Zellen beolückt haben.' Er gab den Brief in ein Kuvert und schickte ihn ins Hotel, in welchem die Künstlerin abgefliegen war, und begann dann, sich freuend, -ah es ihm gelungen war, seiner einstigen Geliebten eine unruhige S.undr zu verursachen, das Abendblatt zu lesen. Er war noch nicht bis zu -en Annoncen gekommen, als man draußen läutete. Ein langhaariger Mann trat en: .Ein Brief von Frau Melina.' «Mein lieber alter Freund!', lchr'eb Frau Melina. .Die Frau eines armen Statisten hat gostern einen Schn bekommen. Für deren Sohn nehme ich -le hundert Gulden in Anspruch, -»e ich von Ihnen gewonnen, und als Belohnung verzeihe ich Ihnen die in 3hrem Br efe enthaltene Ungezoge n, holt. Noch immer Ke alte — Melina.' Dle alte Melina! Herr Kalvary kleidete sich mit grcher Sorgfalt an, wobei er sich erinnerte, daß eS in seinem Leben einmal e nen Moment geg.ben hak, wo er eine große Dummheit begehen wollte: er woltte Melina heiraten. Zum G'ück hakle er eS sich noch rechtzeitig überlegt... Zum Glück? Ach, m-n we ß manchmal nicht, welcher Dummheit man setn Glück verdankt! Er kam in Melinas Hotel. Ein lieblicher, kleiner, erschrockener Schrei, - nu steht Melina vor ihm. Wie schön ste noch immer ist! Ihr Laar, das ernst blond war, ist seht tizlanrtt, auch ihr Kinn etwas runter — Lies si'ehk ihr aber überaus gut. 3hr« Figur ist voller, aus ihren Augen lacht' -er alte, gesunde Frohsinn . . . G« reicht Kalvary Li« kleine, gepflegte Han-, -ie dieser an die Lippen führt. .Willkommen, lieber, guter Freund!' «Melina!' Sie sitzen auf dem Diwan und unterhalten sich leise. DaS he ßt Melina schwatzt gewohnhttkSgenäß liebe Nichtigkeiten. Kalvary ve: schlingt mit dursten, den Ohren ihre Eiimme. Beide scheinen ein w:ntg befangen zu sein... Als eS dann dr üben zu Lämmern beginnt, kommen ihnen alte, närrische Er- innerungen in den Sinn. «Erinnern Sie sich noch?' fragt der eine -en anderen, und -les klingt wie der Refrain einer Märchenromanze. «Ich weiß auch noch, wie es begonnen Hal . , . Es war ein klarer Herbsttag, w r zwei gingen oben in den Ofener Bergen spaz'eren. E nnern Sie sich noch? Wir waren froher Laune wie zwei umher streichende Schulbuben. Beim Abstieg übrrrasckte uns -er Regen, und wir flüchteten in eine kleine Schenke . . . Erinnern Sie sich noch?" Kalvary blickte überrascht auf die Künstlerin, tse leise fortfuhr: .Als ich dort -as Fenster -es Schank zimmers schloß, zerbrach die Fensterscheibe, und ich schnitt mich in den Ann. Ich erschrak sehr. Sie aber wollten -ie Blutung mt Ihren Lippen stillen. . .' Die Künstlerin schob -en weiten Aermel ihre- Hauskleides ein wenig zurück und zeigte avf -er samtigen Haut ihres runden Armes eine ha d- mondförm^e weiße Narbe. .Erinnern Sie sich noch?' Herr Kalvary blickte auf die Uhr, er mußt? »rr seinem größten Bedauern ins Kasino gehen, wo ihn ein Freund erwartete. Er versprach aber, b-l nächster Gelegenheit seiner guten alten Freun in einen längeren Besuch abzustalten. Als er auf die Straße trat, blieb er nachdenklich stehen. DaS muß e er bestimmt, daß er mtt Melina nie in den Ofener Bergen gewesen ist, noch weniger in einer Schenke. Auch die Narbe auf ihrem Arm« Hot er heute Z"M erstenmal gesehen. Nur wußte er ntcht, mit wen ihn Melina eigentlich verwechselte. tdws de« Un-arisc-c» von Maurus «eiet.) wanger", so schrieb mal ei« Kritiker über ihn. „hat sich ein großes Ziel gesteckt: Er will sich di» ge samte Weltliteratur tantiemonpftlchttg machen . .." Dvrflchktge S ch «a»kd l ch ter. Di« So- zietäre -er Schwank-G. m. b. A-, Arnold L Dach sahen mal tm Münchener Cafä Marode and brüte» ten. „Ha!" sogt« plötzlich Arnold, „ich hab' et» neues Stück!" — ..Du? Ein neues Stück? Und ich weiß davon nichts? Wann hast du -as mit mir geschrieben?" — „Geschrieben? Blech. Es wird erst geschrieben werden. Und sein Titel i" Zwangs- elnquartierang!" — Drei Taue später steht b» der Presse -ie Notiz: „Arnold L Bach haben soeben einen neuen Schwank verfaßt, der unter dem Titel „Zwangseinquarkierung", in -en nächste» Tagen an -i« Bühnen versandt wird." Währen- die Dichter am Niesersee saßen und gerade den Bers „Anton zieh dke Brems« an" gc-ichiet hatte», ereilte ste «in her^tz neißen-er Icanmerbrief eines Kvllege» von -er ,Lustspie!fakulkäk": Er habe «ine Stück („Zwangseinquartterung") gerade bis zum zweiten Akt gebracht, aber — in -en Ofen gesteckt, ats er -ie Notiz in -en Theakernachrichten gelesen. Di« Weiterarbeit an -em Werke sei ja zwecklos, da di« Konkurrenzpops« bereits an -t« Bühne» versan-t werd« . . . wünschen dürfen Bon «>n» K»Im»nn lieber dem Bahnhof hangt Rauch wie blutige Watte, Müde Lokomotiven haben iHv ausgespien. Sorgen, die ich gestern und vorgestern hatte. Sehe ich nachthimmeklnwSrts zieyn. Wie -mch etn zartes Sitdrrsteb irren Lärm und Ge kreisch Der schtastrunknen Stadt. E« knistert und knirscht. Hungrige Betrunkene verlange« Hummer mit Mar seillaise. Melancholische Droschken besördern Porzellan; Ein Schupo-Mann reckt objektiv seine Neese — Mir aber Hot es der Himmel angetan. Full» «tue Sternschnuppe fällt (hat met« Mutter Darf umn sich wünschen, was man^wi^ Darum blicke ich unentwegt und hoch verzagt Nach -den. Ringsum «st't ziemlich still. Viktor Wendel, neben mir, lutscht Nikotin Unk zittert infolge ausgedehnter Bel^senheN Eine markante Stell« aut der Liesbeth Dill. Während aber »ns Kühle Planeten ztehn. Ohne daß wtr st« Lurch unsre Anwdsenhett Auch nur tm allermindesten stören. Man könnte eine Sternschnuppe zische« höre«. darboten. So trat zu den vorhandenen Gestatte» «Um »eue, «Utes beherrschend« hi»zu: Saraftr». der König-Priester. Und a»n orbaetea sich e»q> bl« vorhandene» Figuren völlig anders. Di« -ure fteinenslammeud« Königin mußte zur Vertreterin des Bösen werden, -le Zaub.cburg zum Tempel der Welshell, in dem Sarastro waltete, in seinem Dienste bte drei Kuabe» und außer ihnen eine Priester schar. Tamlnot Wanderung und sei» Kampf für die Befreiung dcr tm Btid geliebten Pamtna bildete« «ine vo» Sarastro angeordnete Prüfung» eine» Läuterungtweg, ber ihn und dle Geliebte att würdig zum Eintritt i» den große» Menschheit»- d»nb erweisen sollte. Um das schon Vorhandene nicht zu ändern, wurde einfach angenommen, die Königin und thre Damen hätten Tamlno getäuscht, um ihn gege» Sarastto einzunehmen und sein« Dienste zur Be freiung Paminas zu gewinnen. Diese Maßrcgel der Verlegenheit wär« in einem ernsthaften Drama kaum möglich gewesen, selbst bei bescheidenen A»- sprüchea an innere und äußer« Wahrscheinlichkeit; aber Zuschauer on- Leser der Feeamärchen stad ja gewöhnt, gero-e das Unwahrscheinliche Ereignis werde» zu sehe». Noch dazu verläuft von dem Auf treten der drei Knaben a» alles ganz ei»fach «ch folgerichtig, so daß vo» Unsinn' eigentlich »ur rede» könnl«. wer mit nüchternem Verstand« -er ganze» Gatt»ng, deren einziges Beispiel auf ber Bühn« heute di« «Zauberslöte' ist. das Ledensrecht absprechen wollte. Ndch ein letzter äußerer Vorfall hat in bas Werden des Werkes ei» wealg eingewirkt. Schon war es stattlich vorgeschritten, als der vochl» genannte Marinelli auf seiner Bühne m!t höchstcm Erfolg ein« neu« Oper «Kaspar der Fagot tist oder die Aaoberzlther' brachte. Auch hier zieht «in Prinz aus, begleitet von dem zum Kaspar oewordenen alten Hanswurst, und feder von ihnen erhält von der Fe« ein Zauberlnstrument, ber Prinz eine Zither, Kaspar ein Fagott. Die Aehn- lichkeit dieses Stoffes hat wohl Schikaneder und Mozart zu einigen Aendcrvngen ve.anlctzl, ent scheidende Wirkung aber, wie man früher annahm, ist gewiß nicht davon ausgegangen. Mit der Einführung Sarastro« and seiner Priesterschaft, mit -em neuen großen Vorsatz, de» Sieg des Lichts über dle Finsternis symbolisch zu schildern, war die «Zauberslöte' schon der Sphäre enlnück?, in -er Kaspar der Fogotsst sein dummes, possenhaftes Spiel trieb. Selbst -ort, wo äuß:rstch das Geschehen dieser alte» Welt der Zauberposie pch annähe.te. stieg in W.sea und Wirkung Papa- geaos und Papageaas aus trüber Sinnlichkeit -le Handlung z» verklärter Naivität ursprünall bfien uaturverwandken Menschentums. Bau hier aus aber führte dl« Stufenleiter über ktndl.ch-edle Ge fühle -er beiden Liebenden za der verklärten Milde höchster irdischer Erfahrung in den Gesängen Sa- rastros. der Priester und der Wächter, darüber hinaus in die mystische Region einer Schoa jenseits aller Grenzen unserer Vernunft. Wat im Geheimnis des Frelmaurertams sich birgk, das ewige und nie erfüllbare Sehnen nach dem unverhülllen Lichte der kehlen Wahrheit, das klingt uns nirgends so entgegen wie in den erhabe nen Tönen der «Zauberflöke'. Ste speist uns nicht mit einem Märchen ad. wie Lessing von seiner Parabel sagt, ste verweist onS auch nickt auf das Wirken im irdischen Bereich, wie es Goethe am Schluß feines «Faust' tut — tu -er «Zauberslöte' konnte daS Mysterium selbst versinnlicht werden, weil bte Töne dafür Mittel gewährten, dle de» Worte versagt sind. WaS Schooenhauer von der überragenden Stellung -er Musik unter den Künste» behauptet hat, wird bier bestätigt: 3n diescm Sinne werden bi« bescheidenen Verse Schikaneders sog^r zu einem Dorzoa, indem die Sckevesterkunst völlig frei dle große, ihr allein ge- geben« Fähigkeit, die Deutung des Unsagbaren» üben konnte. DaS innere Werden der «Zauberslöte' ist die Verklärung Mozarts, sein HinauSwochsen übcr dies« Welk, von der er 'n ie'nem Ab'ckie- zu nehmen begann, während er glelchzeMg an seiner lebten Oper schuf, feiner letzten — und zugleich der erste« deutschen Oper. Der größ'e unter den Nach folgern, Richard Wagner, sagt darüber: «Der Deutsche Kan« di« Erscheinung dieses Werkes gar nicht ersckspfenk genug würbteen. Bis dabin hatte di« deutsche Oper so gut wie gar nicht existiert; mit Mk'-K- nvrr sie «Schäften... In -er Tat. das Genie tat hler fast einen z« grrß'n Niesen- s-e-'-'tt. denn i->m «S dk erschuf, stellte eS mgl«rch d«< volleird<-kH? Meisterstück der- s»st>e» bin? daS «nmöasjch übertroffen, in dellen Gen-e nickt einmal mehr erweitert und fortgesetzt wer-en konnte.' deS Dfchinnistan die Verwandlung ber strahlende» Fee in die nächtlich sternsiammenüe Königin mit ihren Damen und der Ersah deS Zauberers durch den lüsternen Mohrea, ebenso dorther bas Bild -er Tochter, das Li« Liebe des Prinzen weckt und das dem Helden mit auf -en Weg gegeben wird, sowie dle drei Knaben als Fühver. So wurden die Handlung und die einfachen, nur mit typischen Eigenschaften anSgestaiteten Gestatten angelegt und biS zu der Stelle üurchgesührt, wo der Prinz Tamino seine Reise antrltt. Di« stcrn- flammende Königin war «ine e-le unglückliche Mutter, der -er gute Prinz mit Recht seinen Bet stand lieh, um daS bedrohte Mädchen auS den Händen dcS bösen Mohren MonoflakoS zu befreien, und dle Zaubermittel» Flöte un- Glockenspiel, sollten dazu helfen. Als die Oper so wett auch in der musikalischen Einkleidung Ichon gediehe» war, kam den beidea gemeinsam Schassenden oder einem von ihnen «tn trefflicher Einfall, angeregt wahrscheinlich durch et» äußeres Ereignis. An Wien halt« der Theater- dtr.klor Marinelli mit Erfolg «ine Oper gegeben, betttelt «Das Connensest ber Brah- Minen', und hler war in den Kreis der üblichen Märchenhandlung «in neues Element elngetreten: Der Geist des Freimaurerlums. Ei» französischer Roman «Sethos' von Terasson, längst ins Deutsche übersetzt, schilderte la ägyptischem Ge wände Symbole und Gedanken des Menschheits bundes der Freimaurer; und schon gab es «l» gesprochenes Drama auf der deutschen Bühne «T Hamas, König in Aegypten' von Gebl < r, das diesem Roman entlehnt war, und zu dem Mozart mit 16 Jahren die Musik geschrlebe» hatte: zwei wundervolle feierlich« Chöre, der erste ein Gebet der Priester und Sonnensungfrauen an die Gottheit, der zweit« ein KrönungSchor. Hier walket ein ehemaliger König als weiser Oberprlester Im Sonnenkempcl und lenkt das Schicksal zweier Liebenden zum guten. An dieses Werk des ebenfalls dem Freimaurer- bund angehörenden Gebler mögen Schikaneder und Mozart zurückg-c-acht baden, als ihnen dle Oper «Das Sonnenfest der B7«chmlnen' di« ergänzenden un- vcrtiefenden Elemenke für ihre «Iauberflöt«' Zoiurtsgsdeüstze öes I^elpritzer Tageblattes kluwwor 24 « SovLiLz, 6sa 28. Inounr 1023 Saito 5 Das Werden der Zauberslöte Zum 27. 3 anuar. Bon Soorz IsilUkoruKkI JodeS Jahr sollte am 27. Januar die deutsche Menschheit auf «.ne kurze Stund« ihr« Not »er- gessen uud mtt stillem Glück Len Tönen Mozarts lauschen, -en dieser Tag uns geschenkt hat. Selige Ruhe und himmlische Heiterkeit sprechen auS seiner Kunst, zugleich aber auch ein abgrundtiefes Wissen um di« Wettgeheimnisse, wundergle ch w e das Auge des göttlichen Knaben auf dem Arme der Siztinischen Madonna. < Kein Werk Mozarts zeigt dieses Göttlich« tn der Hülle des KinLiichen so wie seine Zauber flöte, vollendet an drr Schwelle des To-es, schon durch weht von den Schauern des Jenseits. Zwischen Lessings «Nachan' un- Goethes «Faust' steht sie als ein Denkmal -eS Hervenzeilatters unserer Kaust, gleich Ihnen durchtränkt mit -em Geiste der Humanität,-es Sehnens nach reiner, sich vcllrnden^rr Menschlichkeit. Jede dieser -rei hohn» Dichtungen ist einem Märchen entsprossen. Di« Parabel von den drei Ringen un- die Sage von -«n Zauberer, -rr um höchster Erkenntnis willen sein Seelenhell aufs Spiel seht, osfenlbarten, von großen Geistern geformt, ihre Bedeutung leichter, als es -as F.eu» märchrm von der Zaaberslöt« vermochte, nachdem der derbe Komödiant Schikaneder es mit allerlei Zutaten seinem Wiener Publikum mundgerecht ge macht hatte. Dieses Streben nach derber AuzenbNckSwlrkung, dies« unbeholfenen Verse, -iese nüchternen Worte reizen Len Spott immer wieder, und er weht sich un gerecht genug auch an der Handlung, -t« in Wahr heit ein sehr guter, dem MuKker trefflich dienst barer Untergrund ist. Melleicht ist das Buch der «Zauberslöte' wirkllch, wl« jüngst Woltershausen behauptete, -as beste Opernbuh; mindesten- b'e bt dle Tatsache unbestreitbar, daß seit 130 Jahren Men schen jeder Geistigkeit und jeden Alters mit immer neuer Fremde Li« Gestalten Sarastro- and Papa- genoS, TaminoS und Paminas auf der Bühne schauen, während alle ihre Arkgenosien längst von -er Zett -ahingeraffl worden sind. Grwitz flutet die eigent- llche Lebenskraft tn Mozarts Tönen; Lach vermöchten diese lebensunfähigen dramatischen Gebilde nicht so lange das Dasein zu fristen, wle schon drr uninitttt- bar vorher entstandene TituS beweist. Wär« eS bet der Zauberflöte nur auf eine harmlos-törichte Posse abgesehen gewesen, so hätte sie das Schicksal ihrer unzähligen Verwandten geteilt. Hier griff von oben hrr ein« Wunderhanü «in, als soch ein Gcb li« im Entstehen war unü lenkte das Wer-en von der Ab sicht deS Spaßmachers auf -as Ziel, -em der Genius nach seiner inneren Bestimmung zustr«dt«. Im März 17S1 sucht« Johann Emanuel Schika- neder, -«r leichtsinnig« Direktor des kleinen Wiener FrethauStheaters, in ärgster Bedrängnis Rettung bei seinem alten Bekannten Mozart, dem er als Bru er der Freimaurerloge «Zar gekrönten -oftmmg' seit kurzem enger verbünden war. Der Plan etner Aauberoprr sollte mit Hilfe der Musik -es groben Tondichters di« Rettung bringen, denn solche «Mr- schinenüomöLle' mtt ihrer mannigfach«» Augen wed«, Ihren pathetischen Göttern und Geistern und ihren Hanswurflspäßen war seit langem -en W.enern die ltedste Lhcaberkost. Eänr »eue Quelle dafür geeigneter Stoffe hatte Wieland kurz zuvor in seiner Samunang von Feen- und Geistermärche« .Dschtnnisten' erschlossen, und Schikaneder wählte daraus Las Märchen «Sul» oder di« Zauberslöte'. Der reine Jüngling. Prinz Lutv, soll der strahlenden Fee den Feuerfiohl. das Szepter des Getfierreichs. wieder gewinnen. nach!«» es ein böser Zauberer geraubt bat, und alt Dank dafür die ebenfalls gerarbte Tochter der Fee zur Gemahlin empfangen. Mit einer Aauberf^öte von drr Fe« ausgerüstet, versinkt Lula den Zauderer in Scktaf. entführt ihm den Feuer stahl, und nachdem der Böse völlig übern-nnden u d sein Bach zerstört ist. werden die Liebenden im Schlosse der Fee vereint. Aus Dietan-S Oberan, der «ach schon z» «in« Aauberoper verarbeitet «ar, kam der lustige Be- Steiler drs Prinzen hinzu, aus anderen Erzählungen