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LUttvosL, ckEL 21. IMWWLB tzir. 26 8«ite 11 l-eipLtger Tagrdlstl uaä Haväelsrettuug ver Mieter vom IV. Stock Der unhetmltch« Roman eines Hauses roj Von e«m»r»n« svowtn lRaSdnuk derboten.» Er hoffte durch rasches Fort-eben sei» Gegenüber aus -er Ruhe emporzurütteln. Dem aber war nicht so, jedoch winkte -er Hauswirt jetzt mit einem dicken Finger hinter sich und rief mit einer Stimme, deren Stärke Herr Fortmeyer ihm niemals zugetraut hätte, nur -aS eine Wort- «Trude!" Trotze kam. Sie war unvergleichlich schön. Don einer Leere des Ausdrucks, die erstaunte Daß etn solches Gesicht so unbeschreiblich chön, gerade wogen seiner mangelnden 3n- chrtft, sein kann, ist etwas fast Unerklärliches, »och mit zartster Jugend gepaart, dringt es die Rehe des Geheimnisvollen, des noch nicht Ge schehenen, d«S großen Rätsels, in tzaS wir dle LSsana tragen möchten. «Meine Richte', sagte eitel Ue Stimm« d«S Hausherrn, »ntz er glänzte in fette« Stolz. Die Richt», gegenüber dem großen impo nierenden Gaste, fühlte eine sanfte Erregung, und da sie so neben dem Onkel stand, konnte der Generaldirektor sich nicht verhehlen, daß diese wunderschöne Nicht« und der ganz abscheu liche Orckel einander irgendwie ähnlich sahen. «Jawohl', nickte der Hausherr, obwohl doch gar kein Wort zwischen ihnen gefall« war. ,Rur za Besuch hier?' fragte -er General direktor, straffte sich jugendlich, bekam Feuer im Blick. «Jawohl*, kicherte der Dicke — «gleichsam für immer*, fügte er hinzu. .Sehr angenehm', sagte der Generaldirektor. «Alf» ich wero« mir ertauben, schriftlich' — und sodann leichchin nach der Nichte gewgndt: .und darauf müntziich Ihre Antwort elnzaholen? Zwar hakte er den deutlichen Ändruck, mit jener trägen Geste, mit der der Dicke hinter sich winkte und den Name» Trude rief, sei der Energie angespannt hatte, die non überanstreng! war und lick notwendig entlud. . Man soll nur nicht glauben, daß eS so ein fach ist, sich Ellenbogenfreiheit zu wahren. Man glaube nur nicht. Laß der Sieger von heute sich nicht auch tn heimlichem Schweiße krönt. Rück sichtslosigkeit, die sich wie Höflichkeit ansieht, will gemeistert sein. Der Generaldirektor erkannte bereits, daß jene Dinge, mit denen er sich mitunter sein Leben verftißte, vielfach von ihm nur darum ge übt wurde», um sein Ansehen als Mann von Welt zu wahren; denn das Publikum liebt den, der auch tn der ÄNoral sieghaft über das herr schende Gtteh triumphiert, -er sein eigenes Dr eh der Masse aufnötigt, der zwingt und sich nicht zwingen läßt. Das Geseh dieser Zeit ifh ihr Gesetz zu umgehen. War so Kälte und Härte Herrn Fortmeyert Wesen, so barg er dennoch einen sentimentalen Kern, den er männlich und würdig in sich ver- ^^Was Wunder, Laß Herrn Fortmeyer nach aller Rücksichtslosigkeit dieses Tages Milde überkam, die dennoch nicht auf die von ihm Ge schlagenen, sondern ungerechterweise auf die noch nicht von ihm Gestreichelten siel. Er muhte an Fräulein Trude denken. Ihre holdselige Leere, die Unberührtheit ihres kindlichen Wesens, dessen Unschuld Dummheit war. Er beschloß tn der ihm eigenen großen kauf männischen Art, für dieses Haus, in dem er wohnte, jeden Preis zu zahlen, und wenn es eine Million wäre. Oortsekung fol«t.t verantworlltch für den redaktionellen Leu land» Handey: »befredatteur Dr. Nu« «chmtdi: für «»zeigen: Helnr. Balser; beide ,« Lrivzta. - Berliner Dienst: Epefredak' >,r Dr. Sri» VdeNd. Berlin, Ullftetnhau« — Dresdner Dienst: »st« WeN, Dre«den. Gadel«deracr- straß« r«. Arrnspr. S4 7S8. - Drink u. Verla«: BiilWwru Serri, G. m. ». Leips««. JohanniSaafse 8. Unverlanwe Beitrbge ohne Rflckpmia werd«» «ich« »» rftekgesandt. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 12 Selten i_OL patschte sich resolu sein Geschäft schon «Trude', sagte seine Stimme. Mkdche^ wie resolut auf -le Glatze und fühlte i gemacht. ägte er, und legte Innigkeit t» . ^Lrude, du bist ein emiwS -» weißt. Daß ich' — und hier er eine Kmppe BeweOMg — «gleichsam Pr*is -eS HauseS um ein Viertel, nein vielleicht um Doppeltes gewachsen. Dennoch verschlackte er sein« leichte Unbill und reichte nun freund- fchaftltch dem vor th» Sitzenden dle Hand. «Tnide, begleite tzen Herrn .Generaldtrekwff »r Tür', «eint, der OMel, und da« Besucher schien eS, als hab« dle Fettscheibe seines Ge sichtes elnen-Mtgen Ausdruck gehabt, wie Ei weile« das Gesicht -es Mondes aus einer An sichtskarte gezeichnet lst. Der Generaldirektor schritt »eben der kaum Achtzehnjährigen zur Zimmertür, ließ die ein wenig üppige Mädchengestalt an sich vorbei und folgte in höflicher Schwenkung. Der Vollmond blickte den beiden wie eine« Liebespaar nach. .Hat er dir gefallen?' kicherte indiskret der Onkel, als die Nicht« tn das Zimmer zurück kam. Sie tat unbeteiligt, war aber doch etwas rot im Gesicht. .0 ', machte sie nur eben. «Er will mein Haus Kausen, das, in dem er wohnt , meinte -er Onkel listig weiter. «Evo —machte die Nichte wieder un rückte träge an einer Vase. .Wie wäre es, wenn er es dir kaufte?' meckerte -er Onkel, patschte sich ans den Schenkel, erhob sich von seiner Lahmheit und l^^ al» habe er einen vorzüglich«» Witz Di« Nicht« sagte gvr nichts, sondern öffnete leer und fragend daS Himmelblau ihrer Augen. .Nun,' sagte der Onk«l und pustete vor dergnügen, .ich mühte nur lachen, wenn der mir duS Haus für zwei Mlllonen abkaufte. Jawohl, zwei Millionen — und wenn er es dann seiner Braut im Ehekontrakt verschreib! —- und wenn gleichsam da die Braut wärst!' Di« Richte zeigt« fetzt ihre Zähne und glich ttner lachende» Wachspappe in »lnem Frifler- kabinett; anscheinend hatte st« verstanden. .Wir werben darüber reden, lange hin und her reden, einige Woche»', meinte der Dicke, vier ließ er die Backen hängen, bekam Trost losigkeit b, de» Blick: .DaS Lede» tS 'ne böse Sache! Man muß ihm überlegen sein.' Tru-e drehte ihre blauen Augen von rechts nach links, wie eine Puppe, die teuer ist mr- die Aagen bewegen kann. 'ne döse Sache", nickte der Onkel. Dann jedoch atmete er tiek patschte gegen die goldene Berlocke an seiner Ilhrkette untz ließ sie schaukelnd Hüpfen» machte eine leichte Kniebeuge, um lein« steifen Knie in Spannung zu bringen, und legte die runde, schweißig« Hand aus -er Nicht« voll« Schulter. «Wird jemacht, Mädeil' sagt« er, .... wich femacht.' Der Herr Generaldirektor war an tztHer» Tage ein unleidlicher Vorgesetzter. Sain« Be amten Wlter^ der Mana hatte seine» grantigen Tag. Mürrisch, zugeknöpft, arrogant untz n«r- vös, warf er die Türen und macht« aus einem an sich belanglosen Vorfall einen großen Krach. Am gleichen Abend war der G«n»ral-ir«kkor ein unleidlicher Liebhaber. Die Frau, die seit einigen Wochen sein« Gunst genvh »ntz sei» verschwenderisches Privatleben teilte, bekam einen Weinkrampf, er lieh st« wein««, warf -i« Tür zu und lief weg. Er wußte nicht, wieso plötzlich heute ein Abschnitt in seinem Leben war, warum er sich plötzlich der törichten Rede -es Mannes im vierten Stock entsinnen mußte, der da behauptet hatte: .Sie sind unglücklich»' Keineswegs war der Generaldirektor un glücklich. Er lehnte sich geg«n eine solch« Be- hauptung auf; aber was er zugab, war die Tat sache, datz er seit vielen Jahren rastlos seine s. ialaend« d« LaM/L« < »in Genast« zweihanderi « man »MV «LWK.L -ü. «« realster«, i nofsrnschatt ru Griellichatter aus geschieden; -w : Forttührung Ls« neue« «Mn» »amen ans de» Jn- sie unier der »Mee, Gste^M«»«n aw «Mjen per Iu«sck>lutz »ft Gaumm s Md zunt »nrfevon Li »st -nur ei». Penrernngsde» iriedrichPngnst «u» r»r »i r» tzanuar Swl a «verirag M "ster vom olarial»- »ItOe» kann, ist auf »t. «arl Oswald voTftsMWEG. Paul » Genossenschait«- trma Spar» und Handes Sächsischer Sitz Leipzig, ein» st MU beschrankter , M heule ringe» Statut ist abge» »efchtufie« vlan 48 te Ä l ist ermann ifni und rr >au» Srrtner tn L« Firma ist erloschen; 10. aus Blatt 14KÜ1, dnr die „BerstchrrtrnsedE' KmGm, «chatt mit deDrifn»« Leipzig: Der Wfestfchattssr" durch Peschlutz der Gesellschas 24. Januar ISA lau« No Protokoll« von diesem Dane tt» »«» 8- 10 und 11 adaeLaden worden. Ernst ManSsel» ist al« Geschüsi». «Ührer ansgeschlrdr». Zn« Sefchltlts- Illyrer ist bestellt der Kaufmann Pmit Arthur istckerman« tu Leipzig. VN», Prokura ist erlosch»«; 11. auf Blatt 211«. derr. we Fstnna Milch«« mU In da« Handelsregister ist heut« rin» getragen worden: I auf Blau Slövs^dt« Firma »n»k Franz Beyer in L»ip,I« ÜLaroiiaen- liratze S). Der Kaufmann Ernst Fran» Beyer tn Leipzig »st ynhaver. (Mn- argcvener Seschaftozweigl «rofshan» bei mtt r»xitiw«ecn und Bedarw- MMM, . .... fchatt »ft a« 1. gannar ISA en« Der «»er M Secknmt« M »o« der w-fnlschatt- -m ALe Ab»nnrn««n unsere« Blatte« a>»«» de« »»wer Ftrara ober da« »ndungswesen und 4n allen Urchic chanaelcgenhettr» Aal und »u«vinfl XMste Ersistznßr» der Ha«- «tz elmdtiiirtschßst. Mttgetetl« vomPaienibureau MüLerLLa, Leid»»«, vaneiiirahe 1^ «nee»rU>et« Patent«. Gebr Hannover-Linden. Staudsicher«« kapselgedLus« für Zahnradgetriebe van Mororpflügen und drral. «ndr»D Richter, Frankfurt a. M, BrN«rweltftr.10. Maschine »ur Fe.dvrstellung mit »ivy- Pflug und Beiwagen zum Eaaen, Säm und Düngen. — Robert Wadenbach. Maadedur«. Wielandiir LI. HaMnoi-bin». bei »er die Hattmrfl»r durch «in« Kurkel- well«, »r enrerwete oder d«r«i. tn htn- und her«»hen»rv«w,guni derf»,» werd«. Srieitte Patente. Dr.-Fng S Rumpler. Berlin-Fovaani-rhal. Motorpfiua Mit umlauiens. r PiluawiNr» — Franz Mandl, Linz « D. Siotorpflu«. dessen Pflua- rahmen an Winwihebeln büngt. — Dipl> Jng. Andrea« Stamm, Berlin, Denn». und Generalvertreter haben da« Recht zur «ngenannien Gesch«f,e «en ütrma bei «i ' vernähme von «ewiudttM «ufBlattSlSÜSdesHa »st deut« di« Firma Ubland« verlaa wllbettn Ubland, P« beschrlntter Hattnn, in Scü in Sera (Rens folgendes verlad felscha««vertrag ... ISIS ckPefchtog«» und a« L», Sepirenher. vr. ree. pol. Theodor Walther eingetreten. Dle Prokura de« Jo hann Heinrich Ernst Wrndenhurg »st erloschen; level- .... _I«eÜ ZM«. ^«»**dtt*Ü»hma,chi n en^er ^b'nr^L-^.ekeU"^ «' Maschinen mit Handvrnteb. GedranchSmuHkL. Walter TtIeli. «n PLs ^^^b«ei»n»rN worden Gegeniiand dl« Uedenmhme L' WeitermbrRng vc» bitzher von ^^?Li?-v"'Ava«dle, Feodar Wol- *5^5 «eipzla unier der Firma L?*. "H-'iser Verlag Wtlyelm I zu pro Mich« Datthinen-rrensiruvenr « Wenzeug-Maschinrnbau, ^«ttlchritt nw praktische Metall- dAtt^L^^mUrtt'E.Der a k!! Äu''»« Gieberei-Technik, l» A AzugSqueLlenllste zu UhlandS §"ner^,y Geaenfland de« Unternehm UN» »er verlaa von SUeigen-Elaw. die «te/erun« aller druetiech- MMlapiiol Zinn »e Sensal. Iruksthe G1a«vachwi schatt »n «etpl»«: ; mmmlung vom 4. l — .— .— dw »rvoyung de« Grundkapital« um ettw Million fledcnyunderttaulrnd Mark, in rtniaulendfleveuyunderr teraz eben, »er ruf Blatt 4.34, be«. di« Finna Herrmann Buschmann ln Lribztg: ^)n das Handelsgeschäft ist der lra».> mann Smtl Herden S,»h«r tn Leip- zig eingetreten. Hie ««»»»schatt »ft am 1. Januar ISN enichiet; auf Blatt 18008, Herr, dle Firma E. Berlin L Ea^in Letvnsl: Die Ge sellschaft ist aulgeldst. Die »erfdnuch en M» »rwaen ck a» < in die Des««»«» sn. P »tnlaae betrat 40 M M« stmachungrn der Sesellsa nur durch den Deutschen ie Genoflen» Dre«drn ver« hie, »n Weg- Stand 118 neid Brüderstr. 1L ttLschatter W» die Gradh»a»t«in Emma »lm» »er«Hel Vogel «» venntem ^un» dy Rankmäkn Frievrtch Mlhelm Paul Schode^ M'-.1LLL»A^Ü°"!rL aegedener SeschKttAnoeig: Orvst- handel «U SrbenH«Ntettr>; ». auf «la« 1-408. de«, »le Firma »rw« 0«» Vever l» rewug. O«o "E.«? «Ar