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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-30
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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vl«b»tEg, Lea so. /imuLr Notruf (Alle Rechee vorvebaltt») Maa kann uns nicht zwingen mit rohre Gewalt. Es nahet die Stunde, di« fordert ein Halt. Wat auch vernichtet französischer Tritt — Was auch das Ruhrland gedrÄdig erlitt —, Ruft et in alle Völker hinein: Ruhrland, mein Deutschland, ist meins Wohl ruhet tn Frieden di« heldhasle Schar, Die einstmals am Rheine di« Sturmmauer war. Tausendmal «Wehe' der frevelnden Hand, Welch« entwichen will heiliges Land! — Hände weg, Räuber, denn deutsch ist der Rhein, Rheinland, mein Deutschland, ist mein! So stehet zusammen trotz Not und trotz Spotts Seid einig, seid einig, und trauet auf Gott! Der zu erhöhe« — za Mrzen vermag. Wenn einst gekommen -er neudeuksche Tag! Bruder und Schwester an Ruhr und am Rhein: Deutschland, ganz Deutschland, denkt dein! ds«n» Noett-Leipzig Der Ankauf ooe» Solb für das Reich Lurch Li« Reichst» wk and Post erfvlgt vom 29. Januar bis 4. Februar unverändert zum Preise von 70000 Mark für «tn Zwcmstznuükstück, LS 000 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ReichssÜbermünzen wir- der iSOOfach« Betrag -es Rennwortes gezahlt. Der Post-Vol-ftaake» »ach dem Ausland. Der deutsche Gegenwert des Goldsranken bei der Ge bührenerhebmrg im Auslands-Paket-, ZeiKings-, Tele gramm- und Fernsprechverkehr ist mit Wirkung vom 29. Januar an auf 4000 Mark festgesetzt worden. * Erhöhung der 3»oagde»re»t«. Die Sätze dürfen seht bei Znoali-enreninern dis zu 120 000 -4t Ge- lamtentschtwigung. bei Witwen biS auf 106 000 -4t, del Waisen auf 60000 ^t festgesetzt werden. Für Rentner mit einem Kind tritt neben die erwähnten 120 000 noch ein weiterer Zuschlag von 1-0 000 -il, Ser für jedes Kind weiter gleichmäßig «m denselben Betrag erhöht wird. Bei Berechnung des Jahres einkommens bleibt ein Arbeitseinkommen bis 120 000 Vlark außer Betracht. Dte Regelung soll vom 1. Januar ad Platz greifen. b. Nachprüfung des Redenaebührentariss Ku Eisenbahngüterverkehr. Da die Rebengebühren im Lisenbahngütertarif (wie Wagenstandgeld, Lager geld, Preise der Bordrucke, Wägegeld, Zähl- und Ladegebühr usw) regelmäßig im gleichen Maße wie die Frachten erhdht worden sind, hat ihr« gegen wärtige außerordentliche Höh« Veranlassung zu zahl reichen Klagen der Industrie und Handelskreise ge geben. ZObe Xkisenbo-nverwaltung hat daher, da die Rebengebühren nur Li« ungefähren Selbstkosten der Eisenbahn decken sollen, eine Nachprüfung deS ge- samten Nebengebührentariss unter diesem Geflchts- punkte angeordnet, wodurch jedenfalls eine Ermätzi- gung einzelner Rebengebühren erzielt werden wird. Spionage für öle Entente. Der zweite Straf senat des Reichsgericht» verhandelte gegen den SO Jahre alten Kaufmann Wilhelm Buddenberg auS Osnabrück, welcher der Spionage für die Entente beschuldigt war. Der Eröffnongsbeschluß legte dem Angeklagten zur Lost, im Jahre 1921 im Inland« fortgesetzt den Versuch gemacht zu haben, sich Zeich nungen and andere Gegenstände, deren Geheim haltung im Interesse -es Deutschen Reiches geboten war, zn verschaffen und sie einer frenchen Macht überlassen za haben. Das Reichsgericht verurteilte den Angeklagten zu 2 Jahren S Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Offene MumnatftrUe« an de» Fürsten- und Lande», schulen ,» «rimnm »nd Meisten. Die Nachrichtenstelle in der wtaalSkanzlet schreibt: Mit Ende de» laufenden Schuljahres werden vorausstchtlich an der Fürsten- und Landesfchule zu Brimma 4 staatliche Freistellen und 10 PenstonSstellen und an der Fürsten- mid Land«»- was thr wpllt GchMUstzielh««» Wenn dieses non wirklich das ist, waS wir wollen, oder was zor Zeit der ersten Uraufführung vor 800 und einigen Jahren Altengland wollte, was ist es denn? Fröhlicher Unflnn, gemischt mit süßeren Gefühlen. Oder: Das süße Gefühl einer unsinnigen Fröhlichkeit. Oder: Die unsinnige Süßigkeit gefühlvolle» Frohsinn». Kurz: Unsinn und Gefühl. Zn der Komödie der Irrungen herrscht der fröhliche Unsinn allein. Dem Plautos ab geguckt das Zwllllngsdurchetnander als Llowns- spaß für fünf Akte. Hier aber find die Zwillinge Bube und Mädel. Das Verwechslungsmotiv, der verleugnete Geldbeutel, die heitere Wiedervereini gung bleiben Nebenponkte. Richt darauf, daß man sich mit de» Personen, sondern daß man sich — auf der Bühne — mit de» Geschlechtern nicht mehr aus kommt, kommt es an. Viola, die sich wie ihr verlorener Bruder Seba stiano kleidet, verliebt sich als Lesarto in den Herzog und wird von der Gräfin Olivia ge liebt. Zn Olivias Lieb« tritt im rechten Augen blick der gerettet« männliche Zwilling «in, und Len Herzoa, der vergebens nach Olivten jchmachkete, macht Viola, dte ln der Verkleidung an seiner statt über dte spröde Gräfin siegte, ihrem Mädchenstand« zurückgegeben, mlt sich selber glück! ch. Ader das VerwechslungsmoNv der Geschlechter führt nicht nur in der Liebe zum Ersatz des ontaugllchen Mädels beim Mädel durch den Buden. Auch im Männerkampf, mag er noch so komisch und un heldenhaft fein, werden die Geschlechter heimtückisch vertauscht and die Ritter Rülp »nd Blelcheuwang bekommen blutige Köpfe. Nur di« Schicksale des armen, eitel«» Trottels Malvolt» laufen unverbunden neben der Zwillings- grschtchte her and durch sie hindurch disz»m End«. Der ist aas einem fremden Stosskreis in dl« Zwilllnas- posse hineingeraten als einer der »ärrischen Be werber am Ollviens Hand. Verkoppelt wird er Larch den Parallelismus des Schabernaks, den OUviens Trabanten treiben. Wie Bleichenwana mit seinem göttlich albernen Herausforderaagsbries 4a» Halde» ssilele» mutz, wird dem Haushofmeister l.«!pr!ger Tsgedlstt rmä Ae. 26 schule ,u LLeitzr« 12 staatliche Freistelle» und 10 Pen- sionSstellen frei. Diese Sielten find ftstlungsgemäh für solche Knaben bestimmt, die entschiedene Fähigkeiten und Neigungen ,« den höheren Wissenschaften zeigen. Mir den Eintritt in die unterste «lalle (UnierierilM ist tn vor Regel die Erfüllung des 18. Lebensjahre» Borans» setzun«. Vesuche mn Ausnahme tn eine der beide» Schutt« und um Verleihung einer «lmnnalstelle ftn» bi« Ende Januar ISA bet dem Mlnistertu« der Kultus und öffentlich»« Unterrichts zu Dresden-N. Ü «inzuretchen. Großer Gardine».Diebstahl -- el»« Millto» Mark Belohnung! Aas rlaem Gescheht in derSchalfirah« find elf Pake!« Gardinen (Meterware) und eine größer« An zahl weiße Tülldecken and schwarze Kniewärmer sowie 41 Meter brauner Stoff gestohlea worde». Auf die Wiedererlangung de, Waren und Er mittelung der Diebe ist laut Bekanntmachung l» dieser Zeitung insgesamt 1 Million Mark Be lohnung ausgesetzt worden. Günstiger Abschluß der Ztabtkasse Der Rat Hai den Stadtverordneten einen Ab schluß der Stadt Kossenrechnung für das Jahr 1921/22 zugehen lasten. Danach ergibt fick zwar ein Fehlbetrag von 18 Millionen ?Nark (darunter 6 Millionen für fällige, noch nicht ein gelöste Zins- und Schuldscheine), aber dem stehen über 27 Millionen Mark gegenüber, die die Stadt vom Reiche für Mehraufwendungen del Beamten- desoidnngen zu erhalten hat, und dte noch nicht ge- bucht sind. Es würde sich also eigentlich ein 1leber- schuß ergeben haben. An Zuschüssen erforderten das Scholwesen 88 Millionen, die Polizei 40 Millionen, die Krankenhäuser 34 Millionnen, die Ratsstabe (all- gemeine Verwaltung) 32 Millionen, das Fürsorge wesen 25 Millionen, Slroßenreinlgung »n- -Unter haltung 15 Millionen Mark usw. Der Abschluß der Rechnung würde noch günstiger sein, wenn die Gaswerke ihren, gesamten Ge winn in Höhe von 27 Millionen Mark der Etadtkasse hätten zufließen lasten. Hiervon sind jedoch nur 4 Millionen überwiesen worden, während 23 Mil lionen dem Erneucrungs- und Betrieds-Ergänzungs- Konto zugeführt wurden. Schade, daß die auf gespeicherten Gelder dann, wenn sie einmal zu Er- weiterunaen benutzt werden, beträchtlich an Wert verloren yaben. DaS Llektrlzitäkswek acheikeke mit einem Gewinn von 13 Millionen Mark, wovon 3 Millionen der Stadtkaste zufloffen, während Las Wasser- werk einen Verlust (800 000 ^t) zu ver zeichnen hatte. Die Ilnterbilanz der Straßenbahn betrug am 1. April v. I. 16^ Millionen Mark. Mir können unS trösten. Die Straßenbahn in Lbemnih schloß dos Zabr 1922 mit einem Verlust von 170 Millionen Mark ab! MUlloneadiebstahl bei der Interalliierten Kom mission. Zn -er Nacht zum Sonnbag drangen Eli»- brecher in das verschlossene Magazin -er Inter alliierten Kommission in Berlin ein und stahlen hier 25 Autoreifen, 24 Schläuche, zwei Schaffelle, einen Chauffeurmantel, ferner Bürsten un- Leder lappen im Gesamtwext, von etwa fünfzehn Millionen Mark. Die Täter, -ie ein Fuhrwerk zum Trans port -er Deute gehabt haben müssen, sinÜ wnerfkannt entkommen. Mord un- Selbstmord »ach einem Rechtsstreit. Zwischen -em Arbeiter Gustav Fröh-e und dessen Untermieter, dem 43tährtgen Schlosser Emil Ba- rowfki, in Berlin, kam es am Sonntag vormittag zu einer verhängnisvollen Auseinandersetzung. Frötz-e war in einen Prozeß verwickelt gewesen, i» -em Borowski als Zeuge vernommen wurde. Die von Borowski abgegebene Aussage war für Fröhd« ungünstig. Dieser macht« nun seinem Untermieter Vorwürfe un- zog im Verlaufe -es Streites einen Revolver, aus dem er einen Schuh auf Borowski qbgab. DaS Geschoß traf Borowski ins Herz, so -aß er sofort tot war. Fröh-e richtet« nun die Waffe gegen sich selbst und tötet« sich durch zwei Schüsse in -en Kops. Die beiden Leichen wurden behördlich beschlagnahmt. Die Kunstuhr i» GoSlar verkoufi. Die alte Gos larer Kunstuhr, eines der bekanntesten Kunstwerke des Harzes, ist für 12 Millionen Mark an eine« auswärtigen Industriellen verkauft worden. Neue Eisenbahnfahrpreise Am 1. Februar tritt wieder eine Erhöhung der Etsenbahnfahrpreise in Kraft, »nd zwar in H4H* von 100 Prozent a»f dte jetzt gültigen Sätze. Von -em genannten Zeitpunkte ab kostet etne Reffe Haaptbahichof 2. Kl. 2. Kl. Grimma Halle a. S. 4S 141 158 Mark 1450 ISN 200 12-0 «20 260 440 640 2300 400 920 1500 700 1250 940 290 230 780 5000 1200 390 920 1200 «0 -320 540 2700 2L0 1100 »ach Allenborg Annaderg i. E. Bad Elster Bad Lausick Berlin Bitterfeld Borna Borsdorf Brandts Burgstädt Chemnitz Coldih Dahlen Delitzsch Döbeln Dresden Eilenburg Eisenberg 1080 3400 8800 800 4000 800 820 800 460 1800 1950 1150 1100 520 1850 2900 600 1700 27Ü0 5300 760 920 SOM 2200 1200 13200 18100 1300 320 SSO 1300 ISO 8sV 410 170 280 43«) 15V) 270 «20 47V 840 «SO 2« I« 2«) 3S00 800 260 020 780 8SV 210 3M 1800 1SV 7«t 223 21 90 SM 1150 ISM 270 1350 270 280 96 IM 600 «M 870 352 170 54«) SM 200 SM 880 1800 250 310 SOM 740 400 4400 6100 432 110 Itiö 33 34 IS 19 74 8t 46 44 21 «7 118 25 70 109 219 31 36 374 91 ro 547 7V1 54 IS 2900 3900 400 2500 1250 320 880 1300 4600 800 1830 SOM 1400 2500 1850 560 460 1600 920«' 2400 780 1850 2400 1200 640 1100 5400 S20 2200 120 161 1« 103 51 21 36 53 ISO 33 76 122 58 104 24 IS 65 410 10 32 76 96 48 26 l. Thür. Kohr«» Köln Königsberg t. Pr. Leisnig Lieberrwolkwih Magdeburg Markneukirchen Markranstädt Mittweida Narsdorj Naunhof Nerchau Oschatz Osterode, Harz Pegau Penig ')lauen i. V. Rochlitz Roda, 6. A. Roßwein Rötha Schkeuditz Strehla Swinemünde Taucha Trebsen Waldheim Weimar Wermsdorf Wurzen Zeitz Zittau Zwenkau Zwickau vom Leipziger 3. Kl. 4. Kl. Mark 540 17« 1900 400 3000 400 410 130 230 SM 980 5M 540 2« 820 1450 3M 840 1380 2700 380 460 4VM 1100 SM 6600 SIM 660 IM Die Gchnellzogszuschlagtartea kosten vom 1. Februar ab ln Zone I (1—75 Kilometer) 1. Klasse 800 M„ 2. Klaffe 4M M, 3. Klaffe 300 M. Zn Zone H (76—150 Kilometer) 1. Klaffe 1600 M., 2. Klaffe 800 M, 3. Klaffe 4M M., i» Zone III (über 150 Kilometer) 1. Klaff« 2400 M., 2. Klaffe ILM M, 8. Klasse 600 M. Für den DorortSzugverlehr tritt am 1. Februar eine Aenderung in den bisher gültigen Bestimmungen insofern ein, als der Mindest satz für «ine jede Fahrt jetzt nicht mehr 11, sondern nur noch 9 Kilometer ist. Danach betragen -re Preise 1. Klaffe 432 M, 2. Klasse 216 M., 8. Klasse 108 M. und 4. Kiasse 72 M. Rach wie vor ist also lm VorortSverkehr dte Eisenbahn bedeutend billiger als di« Straßenbahn. Für dte Beförderung von Hunden wird der halbe Fahrpreis 3. Klasse für Eil- »nd Person««- zöge erhoben. Der Mindestsatz für Gepäck beträgt 200 M. Eine Bahnsteigkarte kostet »unmchr 40 M Der Not-Fahrplan Ausfallende Personenrüge Wir wir bereits mittellten, müssen wenen deS Kohlenmangels eine Anzahl Züge »»Halten, -sie l» in dee »achftehendrn Aufstellung aafgeführt Pad. Es verkehren nicht mehr » I. ab 2» gaaaar ») vo» Leipzig 0 170 »a«y München S», kL 404 » Magdeburg über Bitterfeld 8.« 0 25 „ Berlin 8.r» (letztmalig am 30. I.), v 132 „ Bremerhaven 12.«?, v 198 , Düffetdorf 1.»), LL ISS „ «tlenborg 3.««, v 24 . München 11.», ?2 44L „ Halle (Saale) 11». d) »ach Leipzig V 25 von München 8.» LL IM » Eilenburg 12.» PL 523 » Hall« 2.» PL 404 , Magdeburg über Bitterfeld 2.« 0 197 „ Duisburg v 131 » Bremerhaven 7.«r 0 24 . Berlin s.« 0 169 „ München 10H Dl« Züge o 132 v 197 verkehren u« noch zwische» Dresden and Leipzig I) 132 fährt Bahnsteig 19 «in v 197 » „ 15 ab. II. ab 30. Jaaaar ») vo» Leipzig: PL 471 nach Dresden Hbhf. 8." PL 4502 „ Themnih Hbhf. 8.» PL 1S0S . Dresden Hbhf. S.n PL 4216 . Reichenbach t. V 6.« d) nach Leipzig: PL 1506 von Dresden 11.» PL 450ö „ Ehemnitz Hbhf. 2.» PL 4217 » Hof (München) 8« PL 480 „ Riesa 8.« PL 4206 — ab 6.«o vorm. — verkehrt nur llvch bis Plauen i. V. Bei den Zügen O 83/84 fällt der Aaschlotz la Dresden-Neustadt nach und von DSrlltz-Bresla» weg. III. ab 81. Faaaar ») von Leipzig» V 136 nach PL 336 . PL 434 „ Magdeburg 9.)* 0 155 . Berlin S.rS (letztmalig H» St. 1Z L2 74 „ Corbetha 4» 0 84 „ Altonas." , . ?2 847 „ Berlin 6.» PL 848 » München 8tv. v 156 » Wien 10.» (letztmalig ar» SÜ.L) d) »ach Leipzig 0 155 von Wien 8.» (letztmalig au» S1. ?L 433 „ Magdeburg 12.» PL 387 „ Saatfeld 1« - 0 58 „ Altona 1.» PL 847 , München 6.« ' PL 848 , Berlin 7.W L2 73 » Coraetha 8>« v 156 . Berlin 10.») (letztmalig am 80. >-) 0 135 „ Hannover ll^o - - Die Züge 0 pg/84 verkehre« nur noch zw(jch«k Leipzig und Dresden. 0 84 fährt nicht mehr Bahnsteig 10, svader» Bahnsteig 14 ein. . . anaover 6.» aalfeid 8-«s -nrch Mariens ebenso albernen Liebesbrief die Liebhaberrolle anfgezwnngen, deren tragikomischer Aosgang den heiteren Schluß ganz leise verdüstert. Hinter dem grämlichen Malvolio steht zuletzt -er Schatten des grimmigen Shylock und wie die bitterböse Shylockwelt als dunkler Hintergrund sich abhebt von Portias heiterem Daradies der frei geborenen Menschen, weht ein kühler Hauch des jämmerlichen Alltags der Malvolio-Erde in den Liebeshimmel derer hinein, die sich nach leichterer Mühsal als die Venezianer ln Illyriens Gärten z»- sammenstnden. Darum kann eS unser Leipziger Shakespeare- vermtltler mit keiner technischen Schwierigkeit — daß nämlich in seinen neutralen Garten, -em wir den schnellen Szenenadlauf verdanken, kein Gitter fenster gepaßt hätte — entschuldigen, daß er Mal- vol-os äußerste Schmach, felnen Aufenthalt in der Tobsuchtszelle und dte Teufelsbeschwörung durch -en Narren unterschlug. Er verfälscht durch -lese Prelsgabe nicht nur das Gewicht des Molvolio- schlcksals, sondern verdirbt die Sedastlano-Handlung durch die sinnlose Koppelung seiner ersten Begegnung mit Olivia an dte Trauung. Hier empfindet auch, wer den Shakespeare nicht im Kopfe hat, daß es nicht nach seinem Kopfe geht. Die Ausführung war sehr hübsch, obwohl im all gemeinen nicht glänzend, das Tempo vou Rede und Gegenrede nicht geschärtt genug; aber tm übrigen frei von gröberen Verflößen un- voll biederer Fröhlichkeit. Zm Szenenbilde hätte ein ehrlicher Zwischenvorhana -er kurze» Bühne bester gedient als die Aquariumsstimmung des blauen Schleiers und die japanische Wand einer behelfs mäßigen Mauer. Di« Phantast« des Zuschauers lkt nämlich nur dann willig, wenn man ihr frelen Spiel raum läßt, aber nicht, wenn man thr Brocken vor- wirst. Rothe wußte, daß er einen Mal vvlio hatte und hatte recht, daraufhin dies Stück z» wage». Franz Stein ist der trauriae Ehrenmann, der umständlich schönredend« Barockkavolier mit wenig Hirn »nd viel Galle. (Die Ursorm des Oberlehrers Rast a»s den „Jungfern vom Bischofsberg-.) Er stelzt voll Würde, wie der Marabu, mein erwählter Lieblings vogel, dvrch -ie Komödie. Töricht nenna Z»m Lachen, oder sehnsuchtsvoll genug für unser Mitleid. Anter -en ädrigen waren die Carpens mit ihrer El»« A»tzespe»k« Ker Z«»«»s»r Universität Zn einer Vvllve^aonulung des Le-rkörpers -er Uni- versttät Jena w»rde deschlosten, einen fortlaufenden Ädzng om» Einkoenmen als Rvhrspendr der univer sitär zur Verfügung zu pellen, drallen Bubenlaune, Wlldenhain in seiner tüchtigen Waßmann»Komik and Falkrnhausen als Narr, etwas zu menschllch-vhtlosophlsch, aber la sicherem Eigenmoß Gehaoens, die Führer des hetteren Spiels. Don Rothes Aeberlragungen wissen wir schon, daß sie auf philologischem Grunde dichterisch fließen und nicht aus deutschen Shakespearevokabeln zu- sammengeiröpfelt find. An vielen Stellen ist Roth« bester als Schlegel. Ich gede hier statt nackten Urteils drei Belege dafür. Auf die Frage: »Bist du nicht Olivias Narr?" ist die wörtlich üdersehie Antwort: »Olivia hat keine Narrheit- weder -eulsch noch sinnvoll. Bel Rolhe folgt auf: „Bist du nicht der allmächtig« Narr der Dam« Olivia?- die treffende Antwort, sie dulde kein Narrenregimeat, nämlich, „dis sie verhelratet lst-. Das Wort Ollviens, -le Doppelhochzeit solle stattflnden „in meinem Hause und auf mein« Kosten pat mich tm Deutschen immer geärpert. So taktlos würde heul« nur Fräulein Raffke den Geldpunkt ««deuten. „Zn meinem Hause und sei du mein Gast" sagt Ve nun mit Anstand. Wer das wondervolle Narrenlied am Schluß der Komödie nur aus Schlegels Aebersetzung kennt, muß es für wohlktlnoenden Anfinn halten. Ader es ist ja des Narren A»todlographie. Als ich «in Knäblein vo« sieben Jahr Nahm kelver »och meine Narrheit wahr. Doch bald trat ich als Maan herfür. Da schloß man »vr labrrndea Burschen di« Tür. Za dieser Aederttagung erkennt man, wir tm englische« Text ein« rührende Vorform von Der- latnes »Kafpar Haaser singt-. Schlegel aber hatte mit seinem „da machte» zwei nur eben «In Paar- die zweit« Zeil« mißverstanden »nd in der vierten mit „»or Dieben" von zwei Worten Shakespeares nur eiaes »ad gerade das falsch« gewählt. Hier als» hat erst Rothe di« tchö». Form wieder z» ihrem schöne» Sina gebracht: eln Narrealeden in »ter Vierzeilern. tt«n» EworU Metttier. Huths Adam (Altes Theater) Es war «ine reine Freude, Karl Huth als Dors^ richter Adam in Kleists .Zerbrochenem Krug' ZM sehen. Dieser Schauspieler, seit 25 Zähren in Leipzig tätig, hat uns immer durch sein sauberes Spiet ge fallen, dos bei -er sorgfältigen Maske drgann and in Ton und Gebärde stets zureichte, wenn man Hn nicht unter Heroen deklamieren lieh. Der natürttche Re-eton, -as Warn«, Gutherzige liegt ihm. Cr fft ein wackerer Polterer und verschmitzter Pfiffikus. Er muß in einer Zeit, deren BLyne -ie Gesühlstöue oft nur zu sehr entbehrt, mit seinem gefühlvollen Vortrag als .alte Schule' wirken. Aber Schul« hin, Schule her: sein A-am hatte Leben. Za, ich halte dafür, daß seine Auffassung des Dorfrichters als eines verschlagenen, aber doch nicht bösartigen, eher harmlosen Menschen Kleists Absichten besser trifft, als wenn man einen lüsternen Schürzenjäger a«4 ihm macht un- -ie Tatsache seines verräterischen Klumpfußes zum Anlaß einer Mephisto^Sarwnk nimmt. Nur so versteht man die Milde -es Ge richtsherrn Walter, nur so kann Adam bei all seiner Sänvlndelei unsere Sympathie Haden. Hoch hatte fi«. Er wurde ost gerufen. Neben ibm überraschte Thea Kasten durch einige erfreulich derb« Töne al« Eva, während ihre In die Seite gestemmten Arme freilich un- dos bäuerliche Sichwiegen in den Hüften nicht mehr natürlich wirkten. Ihrer ganzen Art lag Loch -ie Mariane in Goethes .Geschwistern' besser, tn denen sich neben ihr Fritz Reiff, nicht völlig ersolgrelch, um den Wil- beim bemühte. So sehr er sich auch beherrscht: btt Leidenschaft fährt ihm gar zu sehr in die Eztremi täten, un- seine Amarmung wte sein Sturmschritt paffen nur für Stücke im Fresko-Skll. lledrigens sollt« man es -och einmal wag«, Len Zerbrochenen Krug', aber ungekürzt, an eineen Aden- allein M spielen. Zn -er Oper gibt'S ja aus» .Salome' oder .Elektra' ohne Beiwerk. Aiü) Kleists Lustspiel ist wirklich, nicht nur i« höheren Sinne, oben-füllend. E, PD. Robert Pirk wurde eingeladen, E. Ludwigs n t- '.ass sag' In Hannover z» inszeniere».
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