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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-25
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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' "" - ^Lgesberickt Gefährliche Srachtbr ief-„Unrichttgketten" Die Eisenbahnverwaltung hat, wie die .Reichs zenlrale für Deutsch« Verkehrswerbang' «ltieUt, ihr« Dienststellen angewiesra, di« Frachtdrtefangaben besonder» über Inhalt und Gewicht ber Sendvn»«.-. scharf nach,»prüfe». Bei unrichtigen An- gaben ist in jedem Falle neben der Mehrfracht ei» Frachtzuschlag zu «irbeben, der — ähnlich wie das .Strafporto* bei Postfen-unoen — da» Dop pelle de» Unterschiedes zwischen der angegebene- und Her richtigen Fracht betrögt. Bei Waoenüber- lastunden wird ein weiterer Luschka« erhoben, und onfterdem weihen die gesetzlichen oder ovlieeillche» B stirmnungen oivsewanidk. Ke falsche Frachtbrief anyaben unter Strome stellen. Besonder« oesäbrsich werden d'-se .Ilnricht'..» k-lten' bei Sendungen nach dem Avstande. Ank e'ner Grenzstation im Osten ist se^estellt worden b-fi at« .IlmzuoS-wt' bezeichnete Sendungen auch Handelsware enthielten: derartig unttchtt" b-zelch- n-^e Sendungen werben — auch wenn ste bereit« »^n^rstch vorodqeterttnt sind — r"N -»r Zo"»^. beschsaanohmt und. um dir W^gen nicht s/»nae -em Verkett en entziehen, avdqetaben und » naesanert. Am diese Schwierieckeiten m v?rinelden, z. B. di« B-ich<babn-irehfion Berlin fü«- einen n-rbeerichnoten Fast sosgen-e« an^evr^et: -i stch nicht um Ameuaüout, so ist ^»er Fracht,«schlag en erbeben und gleichzeitig der Vollöl Anzeige zu denn dann ltvt ble Annahme nab«, d»si «ine Schtebang mit MSdetn beabsichtigt »st. Für die RusiebevSIKermg. Der Verlag de« Leipziger Tagedlattet und der Neuen Leipziger Zeitung hat Wir die bedrängte Bevölkerung de« Ruhrgebiet«« 100 000 Mark gesttftet und der ge meinsamen Sammlung der Leipziger HandelS- kammer überwiesen. Der Dcretu brr Dvchhüubler M Leipzig hat in einer außerordentlichen Hauptversammlung am Mittwoch zur Besetzung de« Ruhrgebiet«« Stellung genommen. Für die HtliSoktton wurde» in Sammellisten S Millionen Mark gezeichnet. Die Sammlung wird fortgesetzt b. Wichtige Neuerungen im Eiseabahu-Güler- v rkehr. Mit sofortiger Gültigkeit sind die nach stehenden Wichten Aenderungen der Eisenbahn- verkehrSordnung in Kraft getreten, Künftg w rd in dem Falle, wenn ein Wwzen vor der Bereit stellung wieder abbestellt wir-, ein« besonder« Gebü r /?«//* o^/re «s>«r7i7/^<7/Ls ««K- Lkar-^^^a/en-ckr-uFo S. Das Moffehaus r» Berlin eingestürzt Bisher Lote und zahlreiche Verletzte verli«, 24. Januar. (Drahtberlcht «nserer verllner Gchrlft» leit«» g.) Im verlagLhaus« Rnvolf MosVe in der Jernfalemer Stratze, da« var kurze» durch Aufda« do« »wei Stockwerke« erhSht worde« ist, drach heute vor- mittag, anscheinend d«rch Uederlastrrng, der Jnstboden im 6. Stockwerk i» der EdrSsse pou etwa 2V Meter« im Sediert ei«, durchschlug sämtliche untere« Stockwerke ««d ritz sämtliche dort befindliche« Personen « die Tiefe. Der ganze Umfang de» Un glück» lätzt fich vor Veendigung der A«fränmuug»arbeite« nicht übersehe». Der Tell de« Mosseschen VerlagSgebäude«, der an der Lede der Schützen- und Jerusalemer Strotze liegt, ist vom seht neuerbauken 6. Stockwerk bi« zu n Darlerre hinunter in einer Breite von vier großen Arbeitsräumen «ingestürzt. 2m 6. Stockwerk lösten sich plötzlich gegen NN Ahr die erst vor einigen Tagen von ihrem Gerüst befreiten Deckenbalken der neuen Arbeit« äume und kracken mit einem an- geheuren Krach zusammen. Mehrere Arbeiter, d e noch mit dem Einrichten der oberen Räume bes^äf. tlgt waren, wurden zu Boden gerissen. Durch die Gewalt der nlederstürzrndrn Steine orach dir Decke de« 5. Stockwerkes durch und stürzte in die Arbeite rLume^ in denen sich zur Zelt etwa 100 Ang/ste ke derÄdressenabteilung des Hauses M ff: M.ste befanden. Die Angestellten, die noch Sekunden vorher durch da« Krachen der Dalken über sich alarmiert worden waren, sausten mit den unter ihnen zu'ammenbrechendrn Balken in den 4. Stock h n- unter. Auch hier waren Angestellte des VerlcgS- bauses, Abteilung Propaganda, bei ücr Arbeit. Biele von ihnen hatten noch kurz vo»h:r fas Freie erreicht und stürzten, zum Teil leicht verletzt. über di« glücklicherweise noch feststehend« Steintrepp» hinunter. In demselben Augenblick hakten schon di« Balke» de« 4. Stockwerke«, die sich unter dem eingestürzl« Geviert befanden, durch die ungeheure Belastung de« Gestein« nachgegeben und stch auf da« S. an- 2. Stock werk gesenkt. Hier befinden sich die Redaktion«, rüum« de« Berliner Tageblattes, der Berliner Morgenzeitung und drr Berliner VolkSzetuno E« lieh sich bisher nicht seststellea, wieviel Redakteur« gegen 11 Uhr erschienen waren, da Ke bureanmütz ge Arbeitszeit de« Abendblatt«« erst später beginnt. Vie Teilnahme der Neichrprasidenten Der Reichspräsident hat dem Oberbürgermeister Stadt Berlin, den Hinterbliebenen der Getötet«» und den Verletzten seine herzliche Teilnahme aut- gesprochen und hat als erste Hilf« für die Opfer den Bciraq von 1 M kl onen Mark überwiesen. Die städt sryen Behörden haben dem Verlag and de» Hinterbliebenen der Getöteten und den Verletzte» ihr Beileid auSgedrückt. erhoben, die gegenwärtig SSOO °K beträgt. Mir- «l» loderecht gestellter Wagen unbenutzt zurück- gegeben, s» wird da« tar.fmütztg« Wagenstandy«ld vom Zeitpunkt der Bere^stellutw an berechnet. Für Frar^tarife, die nur al« Duplikate verwebet werden, ist da« verkleinert«, dvppelseit.g bedruckte Muster nunmehr zugelassen. D e Lieferzeit erfährt eine Verlängerung insofern, al« sie kann, wenn d.r letzte Tag derselden ein Sonn- »der Fesltag oder der Werktag vor diesen ist, erst am fo!g«den Mer. tage adläuft. Besonder« wichtig ist endlich noch die Aenderuug, -atz «Ine Entschädigung bei Ueber'chrri- tung der Lieferfrist künftig nur dann gezahlt wird, wenn ein etwaiger Schaden ausdrücklich nachgvwi.s n wird. ' ' ' ...... . , . , . . . * Da« Tausendmarksttck. Der Raich«rat hat den vom Reichsfinanzmin-ifierium «»«gearbeiteten Ge- setzentwurf über die Prägung von Lrsahmünzen ge nehmigt. Er hat darin insofern ein« Aenderunq vor- genommen, als er eine feste Höchstgrenze für die Prägung von Hartgeld in Höhe von 1000 Mark geschaffen hat. Einigung im Streit über die Mehmieten Zur Klärung der über die Preise für Leipziger Metzrüiim« herrschenden Verwirrung wir- von der am 23. Januar in Leipzig abgehaltenrn Versamm lung von Vertretern de« Rrichsverbandes Deutscher Meßlntereffenten, de« Leipziger Mustermesse-Ver bands, der Vereinigung Leipziger Messe-Au steiler, d«S Verbands der MeßkaufhauS - Inhaber Leipzig und des Metzamt« allen Beteiligien empfohlen, folgende Berechnungtzrundsähe anzuwenden: 1. Zugrundegelegt wird die Frle-enSmicke von 40 Mark pro qm und Jahr. 2. Eie wird zerlegt in einen Betrag für reine Raummlel« und in einem Entgelt für die Werk leistungen. 8. Je nach dem Umfang der Werkleistungen, der in einfacheren oder eleganteren Meßhäusern verschie den ist, wird dem Entgelt für diese ein geringerer oder höherer Anteil an der Gesamkfriedensmiete zu gewiesen. Dafür sind feste Sätze noch zu verein baren: 4. Der Anteil für die Raummlete wird ent sprechend den für Leipz g geilenden Sätzen der aesejticheu M eie berechnet. — Zur Berechnung des Entgelts für die Werkleistungen wird der An teil an der Friedensmiete mit -er ReichS-Grnß- Handels-Indexziffer multipliziert: ö. Die Zahlung erfolgt in zwei Zahltermtnen ») a'-S vorläufig« Zahlung zum Anfang des Vierteljahrs, ln dem die Messe statifindet, d) als «ndgüiltge Bezahlung für das betreffende Halbjahr di« zum IS. Tage de« Monats vor der Messe unter Zugrundelegung -er am Anfang de« Monat« bekannt werdenden Indexziffer. Endgültige Abmachungen sollen unter Mitwirkung aller drteiltgten Organisationen tn -en nächsten Tonen getroffen werden. Für'sedes MesihauS sind außerdem Vertrauens ausschüsse für Aussteller zu bilden. vesoldung der Geistlichen und HUfsgeijtl.chen Das sächsische Gesetzblatt veröffentlicht eine Ver ordnung des evangelisch-lutherischen LandeSkon- fistoriums, wonach mit Rückwirkung vom 1. Ok tober 1922 in der Besoldung der Geistlichen und Hitfsgeistltchen verschiedene Aenderungen eintreten. Danach beträgt das Grundgehalt der ständig Ange- teilten monatlich 24400 Mark und steigt gemäß >em Besoldungsplan tn sieben Stufen mit je zwei adrigem Zwischenraum dis 84 000 Mark. Bis zu SO Prozent sämtlicher jeweilig stä> big anoe ellter Geistlichen werden in Gruppe 11 der Besoldungs ordnung für Staatsbeamte und Lehrer eingeordnet und bez e^en einen Grundgehalt von monatlich 27 500, das ebenfalls in sieden Stufen mit je zwei- jährirem Zwischenraum di« 89 600 Mark steigt. Geistliche, denen der Grundgehalt nach Gruppe 12 vom Konsistorium bewilligt worden ist, beziehen monatlich 32 000 M., steigend tn 6 Stufen mit je zweijährigen Zwischenraum di« auf 47 500 Mark. Dazu treten mit Rückwirkung vom 1. Juli 1922 OrtSzuschläge, die bet einem monatlichen Grund gehalt von 82 900 Mark je nach der Ortskiaff« schwanken zwischen S400 und 2000 M. bei höherem Grundgehalt zwischen 6000 und 2300 M. Welter werden noch Bestimmungen getroffen über Kinder beihilfe und über die Besoldung der Hilfsgeistlichen, die sich zwischen 40 und 95 Proz. des Anfangs grundgehalle« der ständigen Geistlichen bewegt. Volksbund -er Devkscheu au« Oesterreich-Uugaru. Der Volksbund der Deutschen aus dem ehemaligen Oesterreich-Ungarn, eine Vereinigung der Deutschen aus allen Nachfolgestaaten ber früheren Donau monarchie, hielt ln Dresden, wo der Volksbund seinen Sitz hat, seine Dundesiagung ab, die von zahlreichen Vertretern der Gruppen In allen Teilen des Reiche« beschickt war. Die Versammlung be schäftigte stch hauptsächlich mit der Inlands legitimierung ausländischer Arbeiter ln Deutsch land, wobei alle Vertreter einmütig ihr Bedauern darüber bekundeten, daß die deutschen Stammesbrüder einer aufgezwungenen Staats angehörigkeit in Deuischland -urch das System der Arbelieriegitimation in ihrer wirtschaftlichen Existenz schwer benachteiligt würden. Es wurde beschlossen, Schritte einzuielten, um Milderungen des Legitt- malionszwangeS heroeizu ühren. Zu den Vorgängen im Ruhrgebiet na^m die Versammlung eine Protest- entjchiietzung an. Aufgegebener Kupferbergboo. Die Gewerkschaft „Klingenthal-Graslitzer Kup. erbergbau" hat daS Berg- daurecht aufgegebrn. Der Bergbau ist bereits ein gestellt worden, wodurch viele Millionen verloren gegangen sind. Die Kup ersunde waren unzureichend im Vergleich zu den enorm gestiegenen Produktions kosten. Einschränkungen bei -er Eqemnitzer Straßenbahn St»enerDrabtber.ä>t de» Leipziger Tageblatte- Ehemnltz, 24. Januar Nachdem der 100-Mark-Tarif der Ch:mn tzer Straßenbahn kein« Ermäßigung Le« Defizits so.'.de n nur eine starke M>wanderung der Fah gäsie g bracht hat, wird jetzt ab 10 Ahr abends -er Betrieb ein gestellt. Auch sollen die Endstrecken still» gelegt werden. Konsumvereine und Umsatzsteuer Kundgebung der Handelskammern Bon Lrr HandrlLkamrner Leipzig wiro uv« ge» schrieben: Ars die Srböhun« der Umsavstcuer von 2 Prozent auf 2H Prozent bovorsurnd, erklürtcn sich Handel und In dustrie aus der Erkenntnis heraus, dah bct der schwie rigen Finanzlage des Reiches grobe Mittel ausgcbracht werde« mühten, und unter der Voraussetzung, dotz die Losten der Umsatzstruer aus alle Schultern gleichmäßig verteilt würden, mit einer SrhSbung de» Dterrrrlache« einverstanden. Die wiesen jedoch ausdrücklich darauf bi«, daß eine weitere Erhöhung dieser, wohl unw'cii^üiüich- sl«u aller Dienern, grobe volkswirtschaftliche zur Folge haben muh. - Wenn nun trotzdem einerseits der Steuersatz erhöhe anderseits aber di« Konsumgenossenschaften von diese» Steuern befreit werden fallen, so müsse« di« Handels kammern hiorgcgen die schürssten Bedenken geltend machen. St« berufen sich hierbei aus die erst kürzlich vom Retch»- ftnanzmintstertum geäubert« Ansicht, wonach Konsum vereine und tSenoffenfchaften ähnliche Merkmale wt« ander» wirtschaftliche Unternehmungen aufweisen und darum einzeln« Äewerbegruppen nicht zum Nachteil« anderer umsatzsteuerfrei gemacht werden können. Damit würden einer Durchbrechung dieser Steuer Tor und Tür geöffnet und zwischen den Genossenschaften und dem pri vaten Handel höchst ungesunde Konkurrenzverhälchiss» gg» lchafsen. Wollen die «enofienschasten besondere SteuervokttM genletzen. so sollen sie aus die tn G 7 de» Umsatzsteuer» gcsetzrs gebotenen Vergünsriigungcn zurückgreisen. 2» alledem ist noch zu bedenken, daß di« genossenschaftliche» Betriebe an stch schon eine Reihe von Vorrechten bestvea, deren Ausgleich wohl dem Reiche nur selbst erwünscht sein dürste. So erstreckt stch die Ausnahmestellung der Genossenschaften aus folgend« Tteuergesebe: 1. di« Kapt- talertrcgösteuer vom 2S. März 1S20 (vgl. ß 8t, 2. die KörperschaflSfteuer vom SO. März 1S2V (vgl. « 4), 3. di« sächsische Gewerbesteuer vom 6. Oktober 1921 (vgl. § 4), 4. die KavitalverkebrSsteuer vom S. April UW (vgl. ß 4 «bs. d>. Gefaßter Schwirdler. Von der Dresdner Kriminalpolizei wurde auf einer Streife auf dem Oauptöadnhof der Bankbeamte und Reifende Arthur Weyland au« Buttstädt in Thüringen verhaftet, der von der Bautzener Staatsanwaltschaft gesucht wird, well er eine Bank um 4'/» Million:» Mark geschädigt hat. philosophische Anekdoten Im ersten Jahrgang eine» schmucken neum Vaternehmen», Reichls philosophischer Almanach, -erau»gegrben von Paul Frldkeller im Darmstädter Verlage Ott» Reichl, 'tuden wir dre solgendea An-kdotcn: Der Profit Al« -ie Leake das Missen des Thales von MN et gering schätzten, well er nicht reich davon würde, gab er ihnen eine Lektion. Lein« physikalischen Kenntnisse setzten ihn in stand, das Eintreten tziner guten Oelernte vor- auszusehen. Er kaufte nun viele Oelpreffen a if, and als die Erntezeit kam. verpachtete er sie mit großem Gewinn. Es kam in ihm aber seine Freude darüber auf. «Für einen Meisen Ist so etwas verächtlich', fag^e er. Das Lob Ismand wollte AnNsthenes aus Athen e nr Frmld« bereiten und sagte: .Gor viele Menschen loben dich.' Da erschrak er an fragte: «Was habe ich denn Dummes getan, daß viele Menschen mich loben?* Netchkam Als man Arlstippos aus Kyrene fragte, worin fich denn die Philosophen von an deren Menschen unterschieden, antwortete er: «Sollten alle Gesetze aufgehoben werden, sie alle n würden nicht anders leben als »orher auch.* Ismastd machte die Bemerkona, dir Philo sophen fclen viel an -en Türen der Neichen zu finden. Arifkipvos erwidert«: .Ebenso wie d'e Aerzt« an den Türen der Kracken. Hält -eöweaen jemand -en Kranken für etwas Besseres, als der Arzt ist?' .Geld', erklärte er, .nehme ich von -en Reichen nicht, w«U ich es brauche, sondern damit dle Reichen wissen, wie sie ihr Geld an legen können.' Simon, des Dionysos Hausverwalter (er war ein verkommener Phrygirr), zeigte ihm einmal die prunkvollen Gemächer und Mosaik-Fuh- böd n des Palastes. Aristippos räusperte fich und spuckte dem Simon ins Gesicht. Dieser geriet in höchste Empörung. Aristlppos aber er widerte: «Ich fand keinen schicklicheren Ort.' Rahm der Mitwelt Als man Platon fragte, ob er auf Ruhm bei der Nachwelt hoffe, erwiderte er: «Auf Ruhm bei -er Mitwelt. D:r Ruhm bei der Nachwelt ist mir gewiß.' Ehrater im Reich Im Reutzi-chen Theater m Gera er leb:« die vierakt.ge Tragödie .Apokalypse' von Ernst Geyer il,re Prauf,ührmrg. Da« Werk de« jungen, bisher nvch unbekannten Dichters «pieit im Life de« Nordpol« unter der Mannschaft eine« Schi.f s, da« seit 15 Monaten im Ei'r feflliegt. Die GÄt n deS verschollenen Fovscher« Erik Heising den das Schiff suchen will, vxilt als .Nlater Ehristian Larsen' bet ihr und vergiß ln einem Aupenblick seelischen Riedrrbruch« ihre Frouenwür-e. An der Seite ihre« zv'dckoekehrten Gatten sühnt sie durch Tod ln -er LiSwüste ihre Sebald. Bei trefstndrr Darstellung (Spielleitung Inlendanzrat Paul Meden- waldi) bedeutete dir Aufführung ein künstlerische« Ereignis. Dichter, Aauplderstekrr und Sptelleii r kommen wiederholt v»r der Rampe er'chelnen. In Magdeburg kam, wie unt geschrleden w'rd, Hugo Wolfgang Philipp« groteske Trasö le Der Elown Goklet' rm pr uk'<ck'-^,^ Mer Maler Wolkenklnd, der, leinen finanziellen Nöten nicht gewachsen, fich lot erklären läßt, at« leln eigener SLÜler aLferftehl, »'S Toter za Nachruhm gelangt und verzweifelt und erfolglos am Wtederanerkennuna seiner Personalien kämpft, ist dieser Eiown, der fich argen Gott ousbäumt, mit ihm ringt, um ihn nicht zu lassen, ehe er ihn segne. Dieser Vorwurf »st zur Lragckkomödie gepaltet, an- sein« groteske Zuende- führung — der Maler wird, fich selbst gemordet zu haben, beschuldigt, verurteilt und auf da« Schafott ge führt: biS der trennende Vorhang den geretteten Schauspieler überleben läßt — ist eine blutig, Satire. Was um den Maler an Figuren steht: Modell und HauSwirt, Minister, Staatsanwalt, Pfaffe, Henker, ist nichts al« Person gewordene Eigenschaft von Zeit und Ileber-der-Zeit: Geldgier, Blulüurst, fich blähend« Dummheit, Parvenülum, Dilettantismus. Einem solchen außrr der Ordnung stehenden Stück war da« Magdeburger Theater ohne irgend gute Leistungen adzuerkennen, naturgemäß nicht gewachsen. Der Dichter, wiederholt gerufen, durste sich de« großen und gerechten Erfolge« freuen. Unser Münchner Mitarbeiter schreibt uns: Im Münchner .Refldenzkh^ter' gelangte das neae Stück Lion FeuchtwangerS, .Der bolländiscke Kaufmann', zur Urauf führung. Dos Stück ist eine sehr fleißig« Arbeit und erstrebt große Ziele. Aber der Fleiß war ebenso zu groß wie die Ziele zu weltgesteckt sind. So bietet bas Stück ein verwirrendes Zov elerel, und die Dar- llellung großer menschlicher und kulturgeschichtlicher Züge scheitert am Gestaltungsvermögen Feucht- wanzer«, der oft Ansätze wagt, die er nicht durchzu- führen vermag. Im Mittelpunkte deS Stückes steht .der holländisch« Kaufmann' Dan el, Generaldirektor der brandeuburgischen Seehande'Skompunie. »in w il- schauender Geist, -er darangeht, Afrika wirtschaftlich zu erschließe». Dieses Schauspiel ist «in Stück Sttr- den und Ringen, aber eS fehlt Ihm der große Zauber «nd et läßt »alt. Der Daniel, «ine Herrn Strinrück anscheinend auf den Leid geschriebene Roll« (Masst", keit, Herrentum, -eisiine« Format, Akkoho'freud«, ja sogar dl-wellen .heisere^ Stimme!) wurde vom Stolnrück-Ersah, dem bochbeaadten Wernicke, faß ganz auSgefüllt. Der Beifall war etrooS dünn, aber auSdauer»-, so -oh mit den Darstellern sich fchiirhlich auch Lion Feuchtwonger zeigen konnte. Spenglers Buch l» »«»er Gestalt. 3m Lause der nächsten Woche wrrd der seit zwei Jahren vergriffen« erste Band de« .Unterganges -es A-en-loade«' von Ockvald Spengler In/stark veränderter Gestalt in E. H. Beck« Verlag, München, erscheinen. Di« zwei wichtiasten Kapitel: .Da« Problem -er Welt- aeschicht«' und .Makrokosmos' sind ganz neu ge schrieben, und la alle» übrigen ist fast keine Sait« j unverändert geblieben. Der erste Band soll jetzt dto straff« Fassung des zweiten Bandes erhalten. Hypermangansauer« Kali statt Tee. Aus Wleu wird gemeldet: Ida Roland, die gegenwärtig i» der Büchnenneuhvit Armin Friedmanns .Dia Rachel' am Zosefstädier-Theater die Hauptro'-l« spielt, wurde Sonnabend das Opfer eines eigenartig«» BühnenunfalleS. In einer Szene, in der ste heiß.» Punsch trinken soll und Tee mit einer konzentrier!« Lösung von hypermangansaurem Kalt gefärbt, als Requisit serviert wurde, nahm die Künstlerin im Et,er de« L^ielcS einen Schluck diese« AölbentrankeS za sich. Sie konnte die Vorstellung nur m t Aufgebot aller Kräfte zu Ende führen, da sie von Krämpfe» und nervösen Anfällen befullen wurde. Trotz em am Sonntag i^e Schmerzen noch anhielten, trat tir Künst lerin -och wieder auf, krank oder allerdings diesmal statt Kalilösang Himbeersaft. Da« wcrivollst« Ll«. Der Walfisch ist wohl das- ienige Tier, da« da« meiste Geld bringt. Infolge- testen wird er auch am eifrigsten gejagt, und « ltk unter diesen Riesen de« Meere« bereit« fo auf geräumt, baß unsere Enkel ihn wohl nur noch vom Hörensagen kennen werden. Ein einziger Grönland- wölfisch hol in seinem Maul etwa eine Tonne Fffch- bein, da« allein 7500—10 000 Dollar wert ist. So dann kann man damit rechnen, -atz au« seinem Fett 25 Tonnen Tran gewonnen werden. Da eine Ton» Wafflschtran etwa 100 Dollar kostet, so ervtbt da» die stattliche Summe von 2500 Dollar. Der soj^ Pottwal gibt nicht nur riesige Mengen -es beste» Tran«, sondern enthält aach »och Ambra, et» Stoff, der bedeute»- mehr wert ist ckl» seta Gewicht ti» Gold. Kleiae Thealermttlz. Shakespeare« .Was Ihr wollt' tn drr neu« Aebrrsetzung von Ha al Rothe (Leipzig), die am nächsten Sonnabend tta Schauspielhaus ihre Uraufführung erlebt, ward« soeben auch von d« Münchener Kammerspiel« P» Ausführung tn dieser Spielzeit erworben. ««» ve» riie«a»««e»O. Im «ltea »Heal«» Nnvei di, uächst« «AMtzruna KM We»Hnach1Smärch«« .Prerrchen» Vtondfahn^ Emmto« de» 28. Januar, »ech- «Ma,» 3 Udr, statt. -(»l«t»«»rdeater.) » Donner»tag. den 2ö. Januar, wird Lndwia» ViSwattl- drama .Di« Smlastun»' wieder kstattch ^iS lltzr gespielt. Di» Neltt des WSmarck da» Herr Sin»«« noch ve- endigung seine» Urlevd» stvernomm««. Kotier WU» d«U» ll. viril weiter ivietr. ». Ltzv« a» *-
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