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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-24
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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'^L^esderickt Geldentwertungrschaden Amtsgrrlchttrat Dr. Schadarl, Eharlottrn- harg, teilt ia -er Vossischeu Zeitung solgend, Ge- richlsentschei-vugen «E Bet -em Amtsgericht Beelia-Mitte klagte eia lKausmaa» eine» da Mat IVA) fällig gewesenen Betrag von 1800 Mark eia an- beansprucht, außer -r» Vrrzagszinse» «ach taosen- Mark Geldentwer- tttngsscha-e»; p« »ardea ihm zag« sprachen: in den Grüuden des Uetellt vom 10. März 1S22 (SS. E 1070-81) heitzt es: «Nach - 2Lö AGB. ist «la« Geld- schal» währe»- de» Verzage« za verzinsen. Di« G«lten-mchh»ng eines m«lteren Schadens ist nicht ausgeschlossen. V" Beklag«« ist unstreitig vielfach gemahnt morden. Ver meiter« Schad«», den der Kläger mit 1000 Mark beziffert, rührt aut der Markentwertung seit dem Sommer ISA) her and ist tu Ueberelusttmmang mit den Ausführungen von Mügel Paristisch« Wochenschrift 1S21 S«!t« 12<^ ff.) als dargeta» and z» erstatte» anzusehen.' Di« B«raf»ag -«S Beklagten mord« zarück- gewiese». Ja dem Berufungsarteit der v. Zivil kammer des Lanüg«rtchtt I D«rlin, vom 30. Oktober 1922 PL. S. 74-22) heißt et: .Der Anspruch auf Zahlung von 1000 Mark alt Verzugsschoden aut der während dot Verzaget eingetretenen Geldentwertung ist gemätz g 28«. 288, Ads. 2 BGB. degrün-et. Da« Gericht tritt insowett den Ausführungen des Am s gerichtt and den«« von Mügel i» der 2. W. 1S21, V. 12« ff. bei.' Bemortzenswert an diesen Urteilen ist, daß sie keinerlei d«foad«rea Nchhweis von dem -klüger ver langt hab«», daß er an der Schuldsumme von 1300 Mark einen Morkentwertangtschaden von lOOO Mark erlitten hat. Veld« Instanzen Haden offensichtlich in Schad ent« trdi gong nach freier llederzeagung (8287 der Zivilprozeßordnung) für gewltz erachtet, daß der Schoden des Wägers vielleicht höher, aber seden- fallt nicht aledriger ist alt di« geforderten 1000 Mark. st. Nea« stlafahrdeklaralloaea st» Verkehr mit d«r Schweiz. Wie di« Generaldirektion d«r schweize rische» Vundetdahnen dekanntgidt, ist im Verkehr mit K«r Schweiz ad 1. Februar an Stell« der dir- herige» weiß«, Linsuhrdeklaralioaea eia aeaeS, vier seitiges Muster, «nlhaltend «in« .Deklaration für die Eiusuhr' and ein« .Einfuhrdeklaration für di« Han-elsstatistik'. Di« Verwendung von Dekla ration«» alten Musters wird nach dies«« Zeitpunkte grundsätzlich nicht mehr zugelassea. Billigere Frachtsätze sür Obst. Di« Fracht lür frisches Obst, ausgenommen Südfrüchte und Weintrauben ist um 50 Prozent ermäfpgk morden. Dl« Maßnahme gilt stir Stückgut und Wagen ladungen bet Aufgabe als Eil- ober Frachtgut dis zum 31. März. — Damit ist ein Wunsch weitester Kreise erfüllt. Auch das Leipziger Stadtverordnete?. Kollegium hotte in seiner letzten Sitzung beschlossen, eine entsprechende Bitt« an di« Regierung zu richten. « Verkauf von Kameranmarkea. Das Reichs- vostmintsteriom eröffnet am 1. Februar bei der Der- sarMsteit« für Sammlermorken, PostrechnoagSamt, ein«» freihändigen Verkauf anaedraochter Pvstwert- zeichea von Kamerun mit der Schics,^jchnung ohne vnd mlt Wasserzeichen ^Briefmarken, Postkarten, Fretmark«cheftch«n) za festgesetzten Nettopreisen. Di« Preisliste weist eine größere Anzahl von Der- - kavfslose» mit vollständigen Sätzen von je 1 Stück der Pfennig- and Markwerte dieser Kolonlalmarken auf. Dl« nähere» Bezugsbedingungen mit dem Los- und Preisverzeichnis können bei seder Postan- flalt eingeleben werd«» oder werden von der Post amtlichen VerroertungSstell« für Sammlermarken, Bertta W. üü, Reichspostmintsteriam, gebührenfrei Zagesandt. Hldalla Lheaksr. Mit der Moral der Schönheit geht es stblef. Di« Schöaen »»ach«» »Ichl »rit. Deaa sie sind nicht moralisch. E»Uo«-«r wolle» fi« ihr« Schäfchen ins trocken, bri»ge» »der ihre zarterea Gefühl« ans die Weid« führe»». Aber Nassemeaschea züchte» wollen st« »icht. Das will a»r Karl Helumnn, d«r häßliche Zwerg, Verfaß er des Baches «Hidallo oder dl« Moral dar Schönheit'. Gr aber will es lediglich platonisch, da er sei»»« etgene» Lenden zar Hervor bringung von Nass euren sch«» keineswegs geeignet glaubt. Der trag««» sch« Irrtum, -em der Dichter eldst »ich« >» f» a»sgod«hat«m Matze »nterliegt, wie «in großartig« Nwrr, dar frellich ei» Narr zam Weine» »ad »icht z»m Lachea ist, dies« tragikomische Irrt« desteht -art», -atz -er häßliche Idealist die körperliche Schdahet, als »eleuNlchstes Oualitäls- merka»al -es b«uo eupiovL pofi»liert, währen- -och diese Spezies, rvi« scho» ihr Nam« verrät, durch ihre geistig-seelische» Eigenschaft«» fcharakteripert wird »ad -« rvelbllch« Instinkt, hirri» weis« als olle Schöaheltsaadeter, de« Willensstärke», phaataste- vollew Ma»»« »ft »oe de, schöapea IüagUag den Boezaa gibt. Dieser Erkenntnis verschsietzt stch der D chter »icht »nd Letzft das letzt« Stück d«s Erd«iuoondrls s«ln«s hhtefg,wickelten Schö»h«tttapastels als iächer- lich^heroisch« Flucht »ar seiner dis in den Lod ge treten Aadeteria, -er liebreizenden Fanny Kettler. Well dl« Nass«»raschen stch nicht züchten lassen wmuen, w«rj» Hetman» sich selbst als Opfer für fett« 3d«e de« Pöbel vor. Wege» «den dieser Idee wird er aaf seinen Geisteszustand unt«rs»cht, als Nellgiaasst'.fter PN» Gegenstand einer gelehrten Ab- handiing gemacht, »nd Mietzt als -»mm« August «»gagi««. Dadet —rltert er de» H»m»r, »»- zieht den Strick der schöne« Fanny vor. Schad« »m Karl Hetman». Schad« «n Frank Wedekind. Hetman» ist nicht, »der er bedeutet Wedek »k. Und sei» Drama »st eine »naderhemlich« Antobiographl«. Neben dem .Marquis von Keich' das traurig-lustigst, Meisterwerk das vollkommensten Dichters, der hts ISIS »ns arme» Denttzhen »«den Gerhart Hempt»»»» A» LowGH a» staghaft- llederall Säur«sprltz«r and Klei-erzerschnel-eri In -er letzten Zett sind bei der KriMtnalavieilung auisaueno viele Lin,ege» darüber eingegangen. dog Passanten (meist Frauen und Mädchen) Kleider und Strümpfe mit einer die Stoff« zerstörenden Saure bespritzt oder zerschnitten worden find, wodarch -en Betroffenen ganz empfindlicher Schaben ent standen dst. Gegen diese Untaten kann nur die größte Aufmerksamkeit des Publikums selbst schützen. Ausgetreten find di« Täter bis fehl ln allen Stadtteilen. Aber nicht nur Leipzigs Pudli- kam hat unter solchen Schandkoten zu leiden, auch aus anderen Städten wird über gleich« berichtet. In Zlitau z. B. tritt ein Eäuresprttzer auf, dem etwa 200 solcher Sira staken zur Last gelogi werden. Auf Ermittelung dieses Täters hat die Staatsanwalt- schäft Bautzen 30000 Mark Belohnung an-gesetzt. Spenden für Sachsen Wie wir schon mitteilten, hat Gerhart Haupt mann dem Ministerpräsidenten Buck Mitteilung von einer Eprnde gemacht, die deutschböhmische Ab geordnete in der Tschechoslowakei aufgebracht und Gerhart Haupimann überreicht haben. Die Spende beträgt nach heutigem Kursstand« mehr als 25 Millionen Mark. Zwei Drittel der Spende hat Gerhart Hauptmann zu llnterstükungszwecksn für dir durch die Geldentwertung schwer betroffene Grenzbevölkerungan der säcksisch-böbmiscken und böhanisch-schlesi'chen Grenze bestimmt, und zwar sollen etwa 12 Millionen für d'e s" e G>enz- bevolkerunn und 8 M'lllonen für die schlesisch« Grench-'völkerung verwendet werben. Aus der dem RcichSv''äsiben'en von Deutsch amerikanern überreich'«» Srmm?ung für b?bürfkige Deutsche sind 2.4 Millionen Mn«ck dem Minister präsidenten Bnck ükenvieli-n worben Z"r V-rk^:lunq an b?dürfttoe Personen, Verein« oder Aerstn'ken. Es baben von der Si'wme u. a. «kalken: D'e Leiv'iner Ilnlversitäk s"0NPY ,<t. die Dresdn« Technisch« IsiOOsiO die Dresdner Hll^^-mie 6er KNnN« 75 000 und rrvor ttsi-'n di« D?ttän» znr B^köstigunn nefseidender S'ubrot»« verwendet merd-n. Me üs"-ln» Summe wurde verschiedenen Anstalten usw. gegeben. Zleischknappffert auch in verUn Die Quellen der Teuernng Wir tellken unseren Lesern bereits oestern mit, datz auf dem Leipziger Vlehmarkk am Montag eine 60 —70prozenkige Preissteigerung eingetrete» sei, und datz sich viel« fremde Aufkäufer eingesunken hatten. Aus Berlin erhallen wir nan einen Bericht, der «rkenn«n läßt, woher di« Aufkäufer kommen und wo die hohen Preise gemacht werden. Auf -em Zentralviehhof haben sich am Sonn abend Vorgänge abgespielt, die man nur als skandalös bezeichnen kann. Ob absichtlich oder un absichtlich, waren die Zufuhren an Dich ä, ßcrst knapp. Gute Stücke wurden de» Verkäufern auS den Händen gerissen. Die Preise gingen in elu<m noch nicht dagewesenen Tempo in -le Höhe. Die auf dem Markte anwesende Wucherpolizel warf sich der Bewegung entschlossen, aber mlt recht wewg Erfolg entgegen. Von fachmännischer S.ite äußert man sich sehr skeptisch über die Handhabung der polizeiliche» Kontrolle. Man ist dort der Ansicht, daß es viel wirksamer wäre, die Händler und Kom missionäre vor Beginn des Marktes zusammen- zurufen, sie auf den großen Ernst der Lage Hinzu welsen und mit Ihnen gewisse Grundsätze gütlich zu vereinbaren. Ilm sich keiner Gefahr auszufetzen, verzichteten die Händler darauf, Preise zu nennen und ließen sich dafür von den Käufern, di« sich auf eine zahlungskräftige Kundschaft stützen konnten, die unerhörtesten Preise ins Ohr flüstern. Durchweg konnte man eine Aufwärtsbewegung um dreißig Prozent feststellen, wohl gemerkt: an einem einzigen Markttagei Das ist um so verhängnisvoller, als die Berliner Notierungen fast für das ganze Reich matzgeben- sind, und es bei der Fortdauer einer solchen Entwicklung ln wenigen Tagen auch dem wohlhabenderen Mittelstand« vollkommen unmöglich sein wird, eia Stück Fletsch za erwerben. Lm Reiche des Geheimnisvollen Matenalisattousphänomerre voK Gchrenck-Notztng Von Erlest e»«ri»ln-01rk»n«u vor Uinaerer Lett unterrichtete» wir »a et«em Auiiao« «»><»« -rage« de» sautrt«u»o. wovet auch der Munchver Soricher chchr«»»- »tovtaq »rwithnr wurde. Vieler hat levl »tue veriuche angcstcu«. Ueder diele dt«t«t nun Srtch Sierntn-Dirtenau in der ,N. Vr. Pr." einen auo- luhttlchen ivrNch«. der nicht nur lür die «uchanaer n.-tUch«n Veitchi. der nicht nur lUr die «tnvaaarr, touder» «uch tu, di» u»«»a«, diele, tnichru«, dwerletto» deachutch tft. Dr. v. Echrrnck ist «s gelungen, das physikalisch« Mrd um Willi S., einen aus Bremen gadürtigen 18 jährigen Jüngling, durch besondere Me!.tzooen psychisch derart abzuhärten, daß trotz des fort währenden Wechsels -er Hälfte -er Versachstell- nehmcr negative Sitzungen fast nie mehr vor kommen. Heute seien persönliche Beobachtungen des Schreibers dieser Zeilen währen- einer Sitzung am 26. September, di« in einem «tgens für diesen Zweck errichleten Laboratorium und in Gegenwart bcrühm.nr Gelehrter and Aerzte stattfon-, wieder- gegebÄt. Da das Medium Willi vollkommen frei unter den Versuchsteilnehmern sitzt, entfällt dt« Benützung deS ominösen schwarzen Kabinetts, «iner ewigen Quelle von Mißverständnissen und Verdächtigungen. Die Teilnehmer werden aus Stühlen placiert, die in einem waiken Halbkreise von einer Wand des Verfachs- raumcs zur benachbarten angeovdnet sink Am äußersten rechten Flügel sitzt das Medum. Dir direkte llcbenoachung erjolgt durch die zwei zunächst sitzenden Teilnehmer, und zwar ln der Wei,«, daß die bei-en Hände des Mediums einzeln durch je ein« Hand dar ersten Kontrollperson (bei der Sitzung vom 2b. September durch den Verfasser) gehalten werden, während knapp daneben auf den Handgelenken des Modiu.ns die beiden Hände der dicht seitwärts außerhalb der Re he sitzerben zwrilrn Kontrollperson (damals Doktor Leberecht) ruhen, Ilcberdies schlingen beide Kontrollpersonen ihre Bein« um die des M'- dlums, so daß l» dieser engsten Umklammerung durch vier Arme an- Füße eine unbemerkte Bewegung seiner Hände oder Füße völlig ausgeschlossen ist. Line weitere unablässige Ueberwachoug durch jedrn einzelnen Sitzungsteilnehmer ermöglicht die von Schrenck erfundene, höchst sinnreiche Lcochk- kontroll«'. Da Willi zur überwiegenden Mehrzahl jener Medien gehört, deren Phänomene an eine ge dämpfte, dämmerarttne Drleuch'vng gebunden sink kam Sckrenck aus die Idee, das Medium vor der Sitzung ln einen kompletten kittelartig«,, Lederonzag zu Höllen, an dessen Aermeln und Beinkleidern breit» Streifen eines stasken Lenchtpräparakes avfpie'raqen sind. Sobald die Beleuchtung des Laboratoriums berabgemindert wird, beginnen di« präparierten Streifen an b?n Armen und Beinen des Med'nms hell aulzuleucktrn. Ileberdles wird di« ganze Leder» nrwandvng Will's von der Halslinie bis zu den Beinen herab mit fpießirtigen groß?» Nadeln be spickt, dte umfangreiche, ebenfalls mit Leuckttnaterte besttichene Köpfe traaen: s>e geringer nun die Be leuchtung wird, -nsto besser vermag jeder Teilnehmer etwoloe Beme-ningen des Med'ams m verfolgen, da sich dellen Körperkonturen und Gliedmaßen dnrch d'e phospborelzleren«den Leuchtstreisen and -nadeln immer d^ittsicher abbeben. Ilm 20 11b« 30 Minv'en w>rb dl« Beleucktnng abnedämpft und etwa ein« Viertelstunde später fällt Willi von in den Trancevstanb. Rach einer wetteren Viertetttnvd- fgbst der Sckre'ber dieser Zellen, w'e durch Mill'S Körper «'n felch'es krampf artiges Zittern läuft: dann S'kllmen k^nckenb?r Atem Späterhin verbll^' lick MM viel rubiaer als die meill-m anderen pbvflf'^lttcken Med'en. — Ilnk r- dettpn bitden die llbrsaen Te'lnebmar d'e sogi-rannte Kett»', indem die Reb»"einanb^rsitzenden stch die Händ« reichen und di« Knie leicht gea-n lene der ^achharn tebnen. Ob die'« aus dem alt übers«« ttr»»n tt'rttistttchen' .Zer«nra»'-ll llamm«rde, van fast allen Medten aefor-art« Vr>,halkunaSmaf>r«g<-I die Ver- KichSnarsnu nor intosae einer Suoc"«stivwirknnq unterllübf vder ab n'ckt viell-ich« dock i'-aeirdaine noch unbekannt ickwache ttzridartiae* Krasswirkura der einzelnen Teilnehmer hierdurch addiert und aus dies« Weise dem Medium nutzbar gemacht wird, bildet noch ein« offen« Frage, ^aisa^e ist nur, daß Willi auch d«i völltgen ^uirkeoitzungen, wo e.n Wa-rnehmen nut -em phystichrn ^ruge gänzlich aus geschlossen ist, tm Lrancezusumd piötzuch zu.res,enüe Mutzerungen, wie .der over jener o.el« Atetrr wcti «n.jernt frtzeitde L«rln«hm<r hätte eben di« Kette unterbrochen., »sw. wacht, dr« dokumentieren, d^ß «r aus irgendeine telepathisch« oder heUiehrnüe Weij« über altes genau orientiert tst, was tm Laborato.rum vorgeht. WilU merkt in üiessm übcr- empsindlrchen Zustande manchmal sogar bejonbers intensive Gedankenkonzen'.^attontm einzelner Teil nehmer und empfindet sie als lästig oder hindernd. Deshalb fordert auch Schrenck vor Beginn der Sitzumg von jedem Teilnehmer, daß er fein Gehirn von allen vorgefaßten Theorien und Meinungen lörmlich evakuiere. Dr bei dieser Sitzung mehr als die Hälfte der Teilnehmer «o hinzugekomEn war, schien die It-berwindung der vielen ungewohnten psychischen Einflüsse eine besondere AnftrengMng Willis zu fordern. Eist nach mehr als einer Stunde ge- öaldlgun Wartens begann der phasenweise Austritt L:s sogenannten .Teleplaämas", jener räbselhasten Substanz, die nach Schrenck die Ursache der physikalischen Phänomene bildet. Das Telcplaäma dieses Mediums besitzt gewöhnlich eine dunkelgraue oder schwärzliche Farbe: das sich daraus allmählich formierend« slumpfartige Gebilde ist auch bei ver- mindertrr Beleuchtung für die zwei die Kontrolle ausübenden Teilnehmer gut sichtbar, während die entfernter Sitzenden meist nur die durch dieses nach Bedarf sich verlängernde und streckende Pseudo- podivm (Scheinglied aus telrp!asiischer Materie) be wirkten Bewegungen der a-uf dem Tisch aufg»estclllen leuchtenden Gegenstände wahrnehmcn können. Sobald dieses makriallsiert« Gebilde einmal die genügende Größr und Fertigkeit erreicht hat, be ginnen die Phänomen« mit seltener Exaktheit ab- zutausen. Während man bet den bisherigen Medien fast immer auf eine» unberechenbaren .Geistcr'- Linfkrß angewiesen war, der mit Primadonnrn- laune »reist jenes Phänomen produzierte, das man sufl am wenigsten zu studieren wünschte, hat es Schrenck als Forscher zum erstenmal so weit ge bracht, daß immer nur jene Phänomene hervor- gebracht werden, die der Experimentator wünscht, und zwar ln jener Reihenfolge und Stärke, die ge fordert wird. Datvrch ist di« Möglichkeit gegeben, jedes einzelne Phänomen behufs abermaliger Beob achtung und Uebcrprüfung nach Belieben zu wieder holen: damit ist aber auch eines der Hauptargumente der Gegner: man dürfe di« Metapsyckotogi« nicht anerkennen, wett lbre Expertvvnke nicht tm Labo ratorium belieb'« zu wiederholen feien — beseitigt. Die bei dieser vorzüglichen Sitzung gefordert« Reihenfolge war: s) DaS Spelldosenphäiwmcm. Auf dem ül>:r 1,20 Meter vom umklammerten Medium und den Teilnehmern entfernten Tisch liegt die mit Leuchtfarbe bestrichene Spieldose, aufgezogen und abgestoppt. Auf Wunsch des Versuchsleilers be gannt die Spieldose plötzlich zu spielen dadurch, daß Willi (mit dem materialisierte» Pseudopodium) den Auslös,rhcbel betätigt: ebenso prompt wird doS Spiel nach einiger Zett wie-er gestoppt. Nun fordert Schrenck einen der Sitzungsteilnehmer nach dem anderen auf, nach Belieben zu kommandieren: Spiel', .Halt', .Spiel', .Halt' usw. Hierbei konnte der Verfasser beobachten, daß dieses Aus lösen und Stoppen der Spieluhr nicht erst auf dem akustischen Ilmwege über das .Hören' des ge sprochenen Wortes durch Willi, sondern durch blitz artige Reaktion schon ans de» rvohrsckeinttck tel«. pathisch überspringenden .gedanklichen' Kommando- Impuls erfolgte. b) Das Glockenphänomeir. Die ebenfalls mtt Levckkfarbe bestricken« gestielte Handglock« wird frei In die Luft erhoben und — heftig läutend — ae- schrvnnaen: bet diesem Versuch wanderte di« leuchtend« Glocke zeitweise — unablässig läutend — bis ln eine Entfernung von über 2 Meter vam nm- springendem Wechsel -er Situationen, an schlagenden Gegenbeispielen, -ie stch mit logisch-dramatischer Akuratesse ablösen, den köstlichsten Werken der Weltliteratur vergleichbar. Von dem Shakespeare -er Münchener Künstlerknelpen. Alle scheußlichen und liedlischen Wunder der Erotik durch und durch gesehen, zur Posse und zum Trauerspiel hingemalt, schwarz »eben we h »n- weiß neben schwarz. Sei, lieber Frank Wedekind, tm Grab« bedankt. Bedankt sei die saubere Aufführung Un Kleinen Theater, für die ein schauspielerisch weniger vor teilhaft yervor tretender Herr Erich Neudürger zeichnete, iSs wm Beweise des Gegenteils aber der künstlerische Leiter Rodert Pirk veraniwortsich scheint. Bis auf kleine Entgleisungen, wie den alber nen un- störenden EhoruS der sechs unmöglichen Schutzleute im vierten Akt, bis auf einige durch Schaosvielkllnst nicht ganz verdichtet« Ballungen -er Grotesue in -en Nebenrollen, war das Drumherum um -en Gast auch dankenswert. Man bemerkt, daß die Mitglieder des tSster- firaßenhaases a»s Zusammenspiel »nd Hingabe an -en Sinn ihrer Rallen trainiert worden sind. Die häßliche Bertha macht Fräulein Finkler mtt etwas zu wil-en Verrenkungen und zu wUdem Geschrei, jedoch voll Elfer; ihren »lederträchtigen Bruder Herr Zvrek als literarischen Zuhälter von Mammons Gnaden. Die Moria Magdalena, will saget» Fanny Kettler, verkörpert Fräulein Neukirchner rescht lieb lich, nur dürfte die erotische Komponente ihrer Hin gabe an de» Schönheiltmorallslen um einig« Linien hinter -er — sage» wir — seelenvollen Komponente znrücktreten. Den Moralisten machte Fritz Kortner a»< Berkin. Mit Ka>nziönen un- Pavenbergtönen, das sagte ich schon, »n- mit seinem «igene» gewaltige» Register, das säuselt »ad dröhnt, »nd wen» es ton- los ist, immerh'n »och das Schreien -er «»deren leis« »»- scharf über klingt. Di« «»ßervr-entlichst« EiHenhhoft dieses zngieich tuteügenten »nd lnsttnktsicheren Künstlers ist seine Nao«gest«lt»»g. Man sollt,'diese Art Mimen »»r vor nackten Wänden spielen lassen, wie es tm Kleinen Theater geschah, vor kalkigen Flächen, durch schwarz« Strich« elngetrilt. Zam Le»fel mtt -en Requisiten, wenn der Darsteller stark genug ist. d«n leeren R«mm hör sich selber M req»irlere>^ Er stch^ windet sich, zeigt wie ein Wegweiser in -ie vier Wind«, bezieht -ie lieber irdischen »ad di« Unter irdischen in sein Spiel an- lächelt zu alledem sein Lächeln voll boshaftester Güte. Er steht aus wie ein Bauer von Teniers oder wie der dumme Leusel auf altdeutschen Bildern. Er gehört z» -en wen'gen Kerlen auf -ar Bühne, die »ns für den Abend, für den Heimweg und für ein paar weitere Stunden glücklich machen. Es ist, in solchen Glücksfällen, doch eine schöne Sach« um das Theater. tiana SaorI Mettlar Eine „Gelegenheit" Von ckrno Volstt »Ich benutze dies« Gelegenheit, um Ihnen in Erinnerung z» bringen, daß jede Handlung, di« d.« Sicherheit der französischen Truppen gefährdet, nachflchtslos »aterdrücki werden wird.* So antwortei« Herr PotncarS ans den dent- schen Protek geaen die Erlchießung eines drottchen Knaben. Der Sohn des Lokomottvsührers Birve war in Dortmund mtt einem Schwarm Menschen durch die Straßen gezogen, -te das L entschlands- Ued fange». Dl« Franzosen, bis an dl« Zähne de- waffnet, erkanalen die Gefahr: nein, die ooeaniou z» elner gioir«: sie ließen dt« Maschinengewehr« rattern and zar Beflättaang der »wirtschaftlichen Maßnahmen- lag der kleine Biro« tot aaf dem Pflaster. Er wird Frankreich fürderhin nicht mehr schade» 3m Gegenteil: sei» Tod matz der grotzen Nation dienen. 3m Ganzen Haden dt« Franzosen tm Ruhr gebiet noch nicht sehr viel erreicht. Was will aach ein Krlegsapparat, wen» sich ihm kein Feind gegen- überstelltl Daß -och «in Polin gesährdet würde, ein einziger narl Blelleichi »önnte ihm die Schnurr- hartdinde entwende« werden oder fein Nageletal Am Ovat d'Orsav würde man dann schon alles Nötige beiorgen. Ader die deutsche Bevölkerung fleh» an de« sranzöflschen Krieger wie an einem Stück Last vorbei — — da, endlich, der klein« Birve hüpft darch -i» Strotzen, tu zoppeinder Iangenlnst, vielleicht »oller Genaatoana, datz dir Franzo'en di« Klossenztmmeö» belegt haben and nan kein« Schute ist. Das ist «in« Gala>a»h«tU Hier kö»«» bi» ftaaztflsch« Krieger ihren Mat geradezu glänzend beweisen. Ein Sergeant kommandiert, zwei Mann führen das Maschinengewehr, einer drückt und schon ist sie vollzogen, die Gelegenheit! Der Heeresbericht kann nach Paris melden, daß die französischen Truppen einen deutscherseits unternommenen Ver such, sie za gefährden, unterdrückt Haden, nackflchtSlos, siegreich »ad tm Keime, im Keime eines Menschen kindes. Die Anwesenheit der französischen Truppen tm Ruhrgebiet ist nan vollauf gerechtfer.^t. Zu diesem Beweis hat »dteleGeleaenhett- gedient. WaS das Weib in Liebe empfängt, was «in« Mutter unter Schmerzen gebärt, was ein Bater ln zitternder Freud« zu einem Menschen, zu einem Bilde Gottes za bilden sacht, das wird für Herrn Potncarö zu elner »Gelegenheit- Er braucht Beweise für seine »wirtschaftlichen Maßnahmen-, darum läßt er «in Kind zerreißen und brüstet sich bann vor der Welt, wie er siegreich »diese Gelegenheit- erfaßt habe Solch Maaa maß doch eia Schwelneherz haben — Iapltal für ialernaNonal« Polltlk. Aus Ham burg wird ans gedrahtet: In Hamburg soll das Institut sür lnlernattonai« Politik errichtet werden, dessen Leiter Prof. Dr. Mendetssoh n-B arrholby, der bekannt« Völkerrechtslehrer, wird. So be- deatnnasvoll im Augenblick die Etnzelarbeiien auf dem Gebiet« des Frledensvertraget, insbesondere seiner privatrechtlichen Folgen sind, die an mehreren Orten Dentschlands «m Dana« sind, so kann doch «ine stark« und nachhaltig« Wirkung auf die Außen- vvtttin nicht von solchen rückschauenden Unter suchungen aosgehen, sie muß vielmehr aus dauernder gleichmäßiger, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugewandter Arbeit beruhen, wie sie nur ein selbständiges Forschungsinstitut leisten kann. Aas dieser 3-e« heraus beantragt jetzt der Senat die Errichtung des Instituts, das neben dem Histo riker durch «tuen im auswärtigen Dienst erfahrenen Aatzenpvlitlker »nd einen Völuerrechts- lehrer geleitet »erde» soll. Für bi« Ausstattung »nd Erhaltung des Inslltats find von privater Seite (genannt wird namentlich der Bankier Max War burg) t» «rbe-ttche« Matz« Mittel t» Gold- »aritüt Mr BaajüM»O Mfläflt »oe-a»,
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