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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-24
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Die Gefahr nicht unterschLtzen! Berk», A. Januar Don einer Stell«, die aber di, französischen Vor- berettvngen l» Ruhrrevier gut informiert sei« matz, wirb vnsevem Essen« Korrvsponbont», v«Scherl, bah die bisherige atnvarienö« Haltung der Franzose» nur ein« voftäufsge sei« dürfte Sie fühl«, sich noch nicht stark genug. ZnSbeson-m« glauben ste. daß st« einem Streik der Eisenbahn« machtlos gegenüber- stehen wiliben. St« zieh«« daher neu« Truppen, namentlich Eisenbahn«! uze- Telegraphisten, heran, mn gegebenenfalls di« «Verkehrsmittel beherrschen zu können. St« värb« dann, im Fall, bah «t -mn Bruch kommen sollt«, dal besetzt« Gebiet mt» einem dichten Kordon umgeh en, dal Ruhrgebiet vollkommen von Deutschland obschneiden und so eine« doppelten Druck aoSÜben: Deutschland mit d«r Abschneidung der Kohle bebroh« und dt« Rvhrorbetterschaft mit der Drotlostgstett. « Parts, 23. Januar Bezüglich bet Streckt im Ruhrgebiet und der Nvuanonünung von Streikt für den Fall, daß Fritz Thyssen und -t« übrigen Verhafteten nicht frA- golassen werden, teilt der Petit Paristen mit, di« französisch« Abirrung würde sich durch derartig« Drohungen nicht ebrschüchtern lassen. Man brauche nur d«n Arbeitern den Zutritt zu den Schächten zu verbieten: auf dies« Weif« würden di« Pumpen an- gehalten rmd di« Gmiden von Ueberschwemmung be droht. Dann würben dt« Grubenbesitzer sofort ein greifen, vm di« Wiederaufnahm« d«r Arbeit zu er reichen. Dl« gleich« Art der Antwort würde im Fall« der Hochöfen mrd der Kokibr«nnerei«n ebenfalls wirksam sein. Wenn man diese zum Erlöschen bringen würde, seien ste für lang« Monate un benutzbar. Am übrigen wollten die Alliierten derartigen Lr- pressungsorrsuchen. wi« Androhungen von Streiks, ein für allemal «In End« mache« und beabsichtigen tnfolgedessen bereits letzt, radikal« Maßnahmen zu ergreifen. LS handelt sich um die wirtschaftlich« Ab trennung d«S RuhrgebieteS vom übrigen Deutsch land. Diese Trennung sei noch nicht dvrchgeführt. Entgegen gewissen Mitteilungen hätten di« Kohlen sendungen nach Deutschland in den letzten Tagen noch angedauert, und am 12. Januar seien z. B etwa 10 060 Tonnen Koks rmd etwa 20 000 Tonnen Stein- koh!en noch Deutschland gegangen. Dl«f« Sendungen würden aber vollkommen aufhör«n, wenn man sich entschließe, daS Ruhrgebiet zu isolieren. .Zu diesem Zwecke werd» «ln Plan fertiggvstellt, wi« man di« Besatzungstruppen umgruppirr«« könne uzid die Eisenbahn organisieren wolle. Nervosität ln England London, 23. Januar. Die Entwicklung der Ruhrkris« ruft hier schwere Sorgen hervor. In amtlichen Kreisen fürchtet man seden Augenblick Verwicklungen, di« di« britische Regierung zwinge» könnten, ihr« abwartend« Hal tung ar^zugoben. Dies« Möglichkeit wird noch er- höht durch di« unmißverständlich« Antwort, die die Oberste «nglUch« Justichehörd« auf «ine Anträge Donar LawS gegeben hat, ob nicht da- unabhängig« Borgeben Frankreichs Im Ruhrgebiet einen Druck des Versailler Vertrages darstelle, und somit daS gesamt« FnebenSdokmnent wertlos sei. Die Just z- dehörd« bat «antwortet, daß lm strengen Recktü- sinn« der Versailler Vertrag tatsächlich durch das französische Vorgehen gebrochen worden ist. Dies« Auskunst wirft ovßeror-enMch bedeutsam« Fragen aus und must di« englische Politik unmittel bar beeinfluss«». Bevor daS Parlament wieder Zusammentritt, must der Premierminister über diese Punkte eine klar« Entscheidung fassen. 2n politi schen Kreisen herrscht« gestern abe.rd das Gefühl, bast di« Mastnohmen der franzdftschen Besatzungs behörd« vielleicht den Broch zwischen England und Frankreich zur Folg« haben könnten. Auch ln englischen Geschäftskreisen steht man die Oas erste Stelldichein Von ri»1»n Srckkulv Erschrecken Sl« «richt, ich will nicht von Lieb« reden. Ueder Lieb« lst ja in diese« Spa ten lo oft schon geschrieben worden: viel klüger« Leute als ich, Li« gewiß auch viel mehr davon wissen, haben hier zu diesem Thema daß Wort ergriffen. Nein ich möchte nor über da« Rendezvous schrei ben. lleber das erst« Rendezvous. DaS erst« Rendezvous ist bekanntermaßen ein« sehr schwierige Angelegenheit. DaS erste richtige Rendezvous, mit der ersten richtigen Dam« am Mittwoch nachmittag Punk» vt«r unter der Normaluhr. Man ist zwei Log« lang nervös und erregt. Sagen wir von Montag bis Mittwoch. Man ist — möchte ich bemerke« — gewöhnlich achtzehn Jahr« alt. Achtzehn und sehr erregt. Und glücklich natürlich. Ganz unmenschlich glücklich. In der Nacht von Moniog zu Dienstag schläft man nicht, sondern st.lll sich dat Rendezvous vor. Man sieht sich im Geiste, wt, man am Mittwoch nachmittag mn Haid vier un geduldig unter der Normaluhr auf- und abgehb Punkt vi«r, haS heißt, tteber ein paar Minuten nach vier, trifft st« An. Man kützt Ihr zart di« Hand, sagt «in paar geschickt« Schmeicheleien an- bespricht dann mit ihr, wohin man gehen soll«. Dann vegibt man sich tn langsamen Schritt mit der Dam« dorthin, während man äußerst aotstreich plaudert. Angelangt, wäb« man den besten Platz au», bestellt, zeigt tadel loseste Manieren unö unterhält di« Dam« ganz aus- aeerlchnet. Schließlich zahlt man und begleitet sie. Nicht ganz bis nach Haufe, aber doch immerhin An ganzes Stück. Dort kühl man ihr abermals di« Hand, sogt noch etwas HüdscheS; dann entfernt man sich, nicht ohne vmhar dt« nächst« Zusammenkunft ver abredet zu haben. Wie gesaat. «twaS Derartiges stellt »an sich vor und ist am vienStag tu» ganzen Log schläfrig. — Am Mittwoch geht man z»m Friseur, itzt um «tu Uhr zu Mittag unö geht um drei Uhr nach der Normaluhr. Um halb vier wird einem di« Zeit zu lang, und man geht fpaziere». Fünf Minuten nach drei Viertel v er trifft mau s«m«n Mathematik profest»r. Der Mothematikprofest» «rblickt und spricht einen an. Gut, daß Ich St« tr«ff«, — sogt h«r Mnthemn». stras-esto«. — Ach k«a Häuslich »o^M W SGM l Laae im Ruhrgebiet mit wachsendem Mißbehag« an, da lebe« Vorgehen, do« zu einer weiteren Zer- rüttuno der Wechselkus« führt und das Vertrauen zerstört, für den Wiederaufbau schädlich sein mutz. Man meint, -ab da« allgemein« Wiederaufleben d«S Sandel» durch di« Besetzt-na de» Ruh^aebieteS wieder «eit iwrückaeworsrn ist. Amerikanische Ge- schäftS'rut«, d'e au» dem Ruhrgebiet zurückkehren, sprechen sich aubrrordentllch pessimistisch über die Laae aus. Das Unrecht -er „Volksgerichte" Proteste gegen das Fechenbach-llrteU DerNn, 23. Januar. Die .Deutsch« Liga für Menschen recht«' protestiert« gestern in einer slarkbesuchten Versammlung gegen die Verurteilung Fechen- hachS. RechtSanwalt Dr. Loewenfeldt (Mün- chcn) legt« dar, daß bl« Beibehaltung der bayerischen Volksgerichte' längst einen Rechtsruck bedeut«. Am Fall Fechenbach sei daS Entsetzlich«, daß äußerlich .alles in Ordnung' sei. DaS Rittertelegramm sei durchdi« AuSlandSoress« längst bekannt geworden. Darum sei Fechenbach zu Unrecht verurteilt und dl« Aufhebung dieses Urteils eln Gebot der deutsche« Ehr«. KammergerlchtSrat Freymuth betont, d<ß Fechenbach, um verurteilt zu werden, daS subsekllve Bewußtsein gehabt haben müsse, Deutschland zu schädigen. Da dos ober nickt der Fall sei fwat Frey- muth in längeren AuStührungen nachweist), sei «S Pflicht auch der deutschen Richter, gegen diese Ver urteilung aufzutretea. Die Versammlung nahm einstimmig eln« Ent- sckliebung an, di« daS Urteil geaen Fechenbach für «in Fehlurteil erklärt und die schieuuige Aus hebung d«r .Vocksgertcht«' fordert. Das Deutsch« FrledenSkartell hat in dl«s«n Tagen anläßlich des gegen Fechenbach verfügten Urteils an den Reichskanzler, den RelchSjusttz- Minister und den Retchtmintster des Innern «in« auSiührliche juristisch« Eingabe gerichtet und bean trag: »Dl« ReickSreglerung wolle gemäß Art. 12 Abs. 2 der NeichSoerfassung und dem Retchsgeseh vom 6. S. 20 ein« mit Gesetzeskraft ousgestattete <8 2 deS genannten Reichsgesetzes) Entscheidung de» Re-chsqerichtS über dte Rechtsfiage herbeisühren, ob die bayrische loudesrechtiiche Institution der VolkSgerichie mit dem Reichsgericht vereinbar ist, und ob im Falle der Verneinung dieser Frage demzuiolge dt« Urteile der bapltjchen VolkSgrrichte al» richtig anzujehen sind." Sächsischer Landtag Lr«t»t»«,tchi unlerer »rrevuer wwrtttleitung Dresdeu, 2L. Iam»ar. Kirchenfrage und Knleihrgesetz In der heutigen elften Sitzung, di« um 11 Uhr be ginnt, werden zunächst die von einer früheren Sitzung übrig gebliedenen Anfragen and Anträg« üb«r -ie Kirchensrage erledigt. Ein« Anfrage des volksparlet- lichen Abgeordneten H.ckmann wünscht di« Einstel lung von Mitkin für die evavgelisck-iutberisch« Landeskirche la den NochtragSelat. Die Landes kirche stehe vor dem wirtschaftlichen Zustunmenoruck. Die meisten Kirchengemeinden seien nicht mehr in der Lage, den Geistlichen das ihnen zustehende Gehalt zu zahlen. (Zuruf der Kommunisten: Dann müssen dt« kirchlichen Beiträge erhöht werden!) Auch di« Klrchenbea-mtrn stehen einer großen, unverschuldeten Notlage gegenüber. Der Ministerpräsident hsd« dte Verantwortung allein -er Kirche zugoschoben, die Kirche könne sich aber nicht auf Maßnahmen deS Sdaakes elnrichten, die eine Verletzung der Reichs- versafsung darstellen. Am schwersten sei dte Kirche getroffen worden durch -die Beseitigung der Körper- schostssteuer und dt« Verweigerung der ihr zustehen den StaalsbestMe. Der Landeskirche liege viel daran, daß die Trennung von K-rch« unb Staat niög- ltchst rasch durchgeführt und dadurch der gcoen.wärlige Schwebezustand beseitigt werde. Sein« Partei er wart«, daß Regierung und Landtag sich bcreit finden, verfassungsgemäß dl« Verpflichtungen gegenüber -er Kirch« zu erfüllen. Lin Anirag der Deutschnattonalen, den der Nd- geordnele Cündkl begründet, ersucht die Regierung umgehend an den Landtag eine Vorlage zu bringen für ein der sächsischen Landeskirche zu gewährendes Darlehen, dom t de Kirchengemeinüen ln die kämen, den Geistlichen ihr Gehalt nach der setzt gellenden Desols-ungsordnung auszuzahien. Die segenSreljch w rkenden Gemeindeschwestern bekämen heut« einen TageSlohn von 200—300 dicark. Er be- ai.tragt die Ucherweisung des Antrages an Lrn HauL- haltsauSschuß Kultusminister Flcjhncr: Der Regierung Ist be kannt, daß die Kirche Not lebtet. Eln-e rechtliche Verpflichtung deS Staate» zur Gewährung von Be- soldungS.wschüssen für dt« Geistlich«« besteht aber nicht. D« Kirch« müßte sich dessen bewußt sein, denn auch die juristisch« Fakultät Leivzig und -er Reichsminister de» Inner» hätten tn d-esem Sinn« entschied««. Wenn ober hie jurlst'he Fakultät außerdem entschieden hab«, daß eine Ve-p,l.chtuna t«S Staate» sich auS der Gemeinschaft zwischen vta^t und K.rche ergebe, so könne diese Auslassung von der Regelung nicht geteilt werden. (Aharufe von rechts.) Die Reg erung muß e» nach alledem oö- iehnen, nsue Mittel für Beso dungSzwecke für Geist liche in den Staatshaushalt einzustetlen. Außerdem le.dct der Staat selbst Not und kann viele Kultur aufgaben nicht erfüllen. Da muß er doppelt vsr- stchdg m t der Ausgabe seiner Gelder sein. Für Gsmeindebramie sind die Sioatsgelder zu Besol- dungszwcckcn gegeben worben. Di« Reichen mußten mehr Geld 'ür die K-rche hergeben. Abg. Sicgcrt (Dischntl.): Di« Aeußerungcn deS Kultusii.in.sterS beruhen auf seiner persönlichen Aus- legung des NechtsgutachkenL der juristischen Fa-u tat. Der Staat hat die Verpflichtung, Lrr Not der Kirch« zu steuern. Abg. Wehrmana (Dem.): Nun bestLht über die Haltung der Regierung ket-verlei Zweifel mehr. Klar. Helt herrscht aber noch immer nicht über dat Gut achten, auf das man schon so lange gewartvt habe. Ls liegt nur im 3nt«re>se der neuen Staatsform, daß der Staat der K.rch« nicht gleichgültig oder gar feiird. selig gegenüberstcht. Abg. Schneller (Komm): Die Kirche tut nichts für bi« 2lllgemeinheit. Sie vertritt fetzt wie früher nur die Interessen des Kapital». Meine Partei weist olle Ansprüche der K-rche ab. Abg. Voigt (D. Vp.) verteidigt den volksklrch- liehen Lülenbund gegen dr« Angriffe Le» Vorredners und tritt für döe Forderungen der Kirche au den Staat ein. 2!ach kurzen Erwiderungen de» Kultus ministers wird der Antrag betreffend die Währung eines DarlehnS an die LandeÄrirch« an den Ausschuß verwiesen. Gegen die Arrsschußderotung stimmen die Sozialöemokralen und die Kommunisten. Sodann wird üie Vorlage betreffend dl« Ileder- nahme der Bürgschaft für die Hälfte deS Ruhe- gehaiteS des Direktors deS Museumü für Buchwesen und Schrifttum in Leipzig durch den Staat nach kur zer Aussprache tn Schlußberatung angenominem. Die Vorlage betreffend Erhöhung des DarlehnS für die ' Uhrmacher schui« Glashütte wird dem HauShall- ausschuß überwiesen. Vie wertbeständige Anleihe Endlich steht zur Schlußberottrnq der Entwurf eine» AnlelhegefetzeS. Den Bericht de» Hau»- daltanSfchosi«» «rftattet Abg. Dr. Reinhold (Dem.). Der AnSscynß beantragt dS« Höh« der Anleihe auf 2S Milttard«n z» bemessen und dte Regierung zu ersuchen, ba'üigft «ine genau« Berechiruno — möglichst tn Goldmarck ausgestellt — dem Haoshalt- «woschutz 8 vorzulegen, au» der ersichtlich sät, welch« Summen für den Ausbau d«r staatlichen Kohlen werk« und d«S staatlichen El«ktttzitätSuntern«hmenS noch erforderltch sei«». Di« Deckung d«r laufend«, AnSHaben durch Schahamooisangen tn Sachwerte« oder in ausländisch« Währung erscheine dem Aus schuß L bednnkllch. Dr. Nettchüd wetfi auf die große Gefahr hta. die An« solche Finanzpolitik für daS Aassh«, d«S StaaiSkreditei tm Gefolge Haden könr»e. Er bat deshalb, den MinderhAlsantrag d«S Aus schusses anzunehmen, bei den SchakanwAsungen di« Stteichung der Bezeichnung „in ausländischer Wäh rung" vorznnehm«». A«»S Ken AuSfLrung«« deS Berichterstatter» geht hervor, Katz bi« Antech« zum Lett tn Form einer festen Markanlulh« nach den btShurige» Typ aus- aelogt wird, jedoch mit «in» Verzinsung von voraus sichtlich S Prozent, also z, einem ZtnSfnß, wie ec bisher für StaotSanleche« nicht Sblt<h war. Bei der »ertbeständtg«» K»tzl«»o»l«ih« soll st« Bnmakohl« tonten, bi« uof d«, eiaen«, staaklichen Werken gewonnen wird- (Förderkoht« -er Görliher Syndikatsgrupp«.) Dt« Sckutöverlchreidongen toni>en nicht auf «in«« bestimmt«» Markoetrog, sondern <wf 2.S oder 10 Tonnen Kohl«, »nd müsse» M dem zur Zett der Zeichnung geltend«« WarrnUbßätzprett der gezeichnete» Kohl,nm«ns« AngezohW wer«». Bet Fälligkeit echätt der Inhaber Mch« »rtor olle» Um ständen kenfesden Gekdb«trag -n^ck, beo « Angezahlt Hot, sondern ein« Summ«, dt« de» zu» Zeitpunkt der Rückzahlung geltende« PrAS der gezeichneten Kohlemneng« entspricht. Di« Verzttck»»« dieser An- leihe soll nach einem komdinttrtt» Systi» ««folgen, nämllch einmal Mit einem feste», K»tS gkichbteitxn- den Satz von s Priyent deS «tnoezohNe» Geld betrages, und überdies mtt einer Kohienorckni«. di« dem jeweiligen Wert vo» 2 ProzmA h«« «urbriefir» Kohlcnmenge entspricht. Abg. Beutler (Dstchnat.) keonfraot nochmasige Zurückverweisung der Vorlage an -«» Ausschuß. Der Landktzi stehe hier vor seiner folgenschwersten Ent schließung tn Ftnonzsachen. Di« Regternnq könne nicht verlangen, daß die von Ihr so ost angegriffenen Kapitalisten den Staat, der durch diese Regirrung vertreten werde, Mittel zur Verfügung stellten zur» Ausbau von Unternehmungen, dl« sein« Partei nicht für ersprießlich halte. Finanzminsster Held bittet nm Ablehnung deS Antrages Beutler. Tine Zorückverwelsuira an den Ausschuß habe keinen praktischen Merl. Zur Fort führung der staatlichen Betrieb« 'el die Anleihe un bedingt nötig. — Der Antrag Deutler wird ab- gelchnt. Abg. Lieberasch (Komm.) empflell die Aufnehme einer unverz nSiichen Zwongsanleihe. — Ab^ Schemb«, (Soz.) wendet sich geaen die AuSführUn- gen Beutlers, dem er vorwirst, er habe als Zu treiber des Kapitalismus gebandelt. (Er erkält h'er- für einen Ordnungsruf. — Abg. Blüber (D. Vpk.) weist auf die Gefahr einer Ueberlrapitaltsierung des staatlichen Elektriz läkswerke» hin. Die -Hälfte der weztbestüichiaen Anleihe soll« nach der Vorlage für den Auöixru des Elektrlziläksunkernehmens v^ö- wendet werden. Die Verankworlung für eine lol^hk Finanzpolitik könnten seine Freunde nicht über- nehmen. Ein Teil seiner Freuitöe werde jedoch der Anleihe zusiimmen. Abg. Dr. Reinhold (Dem.) tegk als Fralcllont- redner noch-..als seine Ansicht dar. Nach weiteren Ausführungen der Abz. Beut ler und Dr. Eckardt siiibet öle Vor lag a ent sprechend dem Anirag des Ausschusses Annehme gegen die Stimmen der Deutschnationulen und bte Hälft« der votksparteiUchen Stimmen. Nächste Sitzung:: Donnerstag, den 22. Iannar, 1 Uhr: Strafverfolgung von Abgeordneten, Bei tragserhöhung zmn Landcskulturrctt, Erhöhung brr Gewerbesteuer. — Ein erneuter Anlrr» der Kom munisten, Ave Aussprache über bl« Stellung h«r Regierung zur Reparation»"»»« der ReichSregierun» herbeizuführen, wird abgelehnt und ein« groß« politische Debatte, auf DonnerStaa, den 8. Februar, festgesetzt. »M IZW'sislMlkl nicht geben. Ich muß zu meinem Schwager nach Potsdam. Sagen Ste doch den Jungen, st« sollen aus dem Buch den pythagoreischen Satz durchnrhmen und die Problem« der Lösung de» Drelecks, auße-dE möchten ste den nächsten Absatz durchlesen, von Seit« fünfuvöstebzlo bi» neunundstekz g. Si« können an die Takel gehen unö die Sach« erläutern, auf S« kann ich mich doch verlassen, St« sind An vernünftiger Meafch . . . . . . Man kann den Mathemakikprofcssor nicht ko» werden . . . Man kann den Mathematikprofessoc überhaupt nicht lo» werden . . . Man lst ungeduldig, nervö», wütend and wir bst- unaufmerksam: aber man Kaan den Matbemal K» Professor doch nicht loS werden. Der Mathematik- Professor doziert »oller Begeisterung. Di« eigentümlichste ErschAnnna können wir HA dem glvichschenkeltgen Dreteck konstatieren — jagt er. Bei dem gleichschenkeligen Dreteck nämlich sind die beiden Winkel de» . . . Der Mathematikprofessor ist unerträglich. Man leibet stumm An« Meile, dann nimmt man plötzlich den Hut vom Kopf« und lagt: Verzeihung, He-r Professor' — und rennt fort. Inzwischen überlegt man sich die Sache: e» »st nicht gut, sich mit seinem Mothematikprosessor zu v«rfeinden, am besten wäre e», zurackzukehren, aber nun »st e» sowleso sch,» gleich. Na and dann daS Rendezvous. Man rennt atemlos, keuchen-. Fünf Minute» muh Viertel fünf ist man an der Normaluhr. Kein Mensch z» sehen. Natürlich. Wie kann man sich auch so «ine» Wahnsinn «lnbtlden, — An« solche Dame — ,u- zwanzig Minuten an -er Normaluhr »arten! Lntsehltch. Furchtbar. Gräßlich. Am besten stürzt man sich gleich la die Spre«. Lin« halbe Stunde lang wirtet man noch, an läßt fein« Augen forschend über -en Platz gleiten. Vielleicht «rfchAnt -och »och di« sehnsüchtta Er- wartete. Dann geht man voll Erbitterung noch Hoose. Und wirft sich a»f -a» Kaimp««. Am nächsten Tage redet man kein« zwei Silben. Am dritten Tag b«, kommt man ein .Ungenügend' in Mathe^a'ik. Na mittag» »m halb feckt kommt man zafäll'g an der Normaluhr vorbei. Plötzlich hört man seinen Name» nenne». Ma» dreht sich »m »nd erdlltU die Dam«, »4 st-kMch UichA»- nähe««. .Ich habe Sie wohl An wenig warten lassen?' — fragt die Dam«. — ,3ch hatte ja -en ganzen Nach mittag lo schrrcklich viel zu tun. Um fünf hatten wir uns doch verabre-A, nicht wahr, um fünf Uhr? Frei, tag nachmittag um fünf unter -er Normaluhr. Aoer. natürlich, e» kann auch sein, um halt» fünf. Ich weiß e» nicht ganz genau . . . Wissen Sie, ich hin zuweilen etwas zerslreut . . . (AuS dem Ungarischen von Barbara Friedmann. Maz Nord« s. Aut Paris meldet a»S «in eigener Drahtderifchi: Der Schriftsteller Maz Nords» ist deute lm After von 74 Jahren »ach tanger Krank- Helt gestorben. Nordau, -essen Namen «tn Ps«a- donym nach seinem GedurtSnomen Südfeld war, stammte au» Budapest, hat aber den größten TAi seines Lebens al» deutscher Journalist in Pari» ver- hracht. Er war der langjährig« Korrespondent der Vossischen Zeitung und der Reuen Freien Presse. Währen- d«S Krieget von 1870/71 tonnt« Nor-go alt Deutscher tn Paris bleiben. Bei Begin» d«S Weltkriege» worb« er aber a»tgewi«s«n »ad mußt« nach Spanien übersiedeln. Nach FriedenSschluß kehrte «r nach Parts als jü-isjcher Staatsangehöriger d«S noch nicht begründeten Staates Palästina zarück. Nords« hat neben Theodor Herzt An« führend« Rolle tn -er zionistisch«» B«w«g«»g ge spielt. Alt Schriftsteller war «r wett bekannt -arch feine populär-philosophischen Bücher .Paradoxe', Entarkana' und .Die »onventioneilen Lüge» -er Kalttrrmenschheit', in -enen «r jtzch mit -«» geisttgen Erscheinungen seiner Z«ft, vor alle» mit Nletzsch«, autelnandersetzle. A»m Neklor d«r LHÜA»glsch«n La»deS«ot»«rßlä» ist, wie uns au» Iena aedrahiet wird, für daS am 1. April beginnende nächst« St»di«nfahr -er bekannt« Gynäkolog« und Direktor der Frao«nklintk Prpf. vr. Maz H«nk«l g«»ählt mord«». »Kaltes Blut." A»S Berlin »tr- »»S ge- lchrteben: Ein« der populärsten Berliner Schau spielerinnen hat bei einer Papierhandlung klein« Kärtchen bestellt, auf d«nen n»r -l« zwei Wort« sieh«»: »Kalte» Biatl- S>« l«gt, well sie sehr nervös ist und -er Selbstbeherrschung -e-an, -t«s« Kärtchen In ihr« Gar-erob«, steckt fl« l» thr« Spi«g«l. 4u ihr« MuIs^ UM -US» WttWDSÜ M werden, wie gut kalke» Blut tut. DaS sprach sich in Berlin herum, and «S ist fast Mode geworden, sich beim Papierhändler Kärlche» mit -er Ueber- schrift: »Kalt«S Blutl" -rucke» zu lass«». Der verkmrute Lo»kä»stler. Gl» MuflkuS ku- steitte dA Anem Küsttr -aS A»kgebot. -iA«r fragt« lhn: ,WaS sind Sl« »on Beruf?' Ich bk» Tonkünstler, erklärt«-er andere stolz. .Ich «n ab«r k«in Freund von -en jetzt wob« gowoeden« feine» Umschreibungen,' mstnt« -er Kastor, .fchnchm» wjr also uabrr jchttcht und «hrltch — MpfUk* . Tristan und Jsold« Gaflspl«! tu -er 0p« Einig« lärmend« jmig« Leut« war«» st »eugterig, Herrn PapS-orf (vom Veatscke» vp«r«ba»S in Ehariottendurg) öfter als nötig sehe» z» wolle» »nd verdarben ihm di« spärliche» Hervorruf« »ach dem zweite» Akt«. Ander« zischte» mck bemüht«» sich, -«» Gast interessant«« zu »ach««, «IS «« -iS z» diesem Zeitpunkt« »ar. Zweifellos -«woat« sei» Tristan sich tu «ufstAgen-«r Lini«, waS »A d«r Niesenaofaab« -«S letzt«» Aktes schv» «ttvaS tz«tß«» will. AÜ Darsteller erreicht« er -i«r An« Höh«, -i« «ach -«» Voranaegang«»«» er staun«» macht«. Ein Lripa» fretli» verlangt wett b«-e»t«n-er« Mitt«! und w««t größ«r«S gesang liches Könn«». Di« stimmUch« V«ra»Iaß»»i f«h«t«t Herrn PapS-orf «her auf Lharokterpartie» zu v«r w«ts«n al, aut »»risch« »d«r gar herrisch«. Er hat als Sänger Geschmack. »«»» «ch kein«» rei««», u»d manches aelernt. Aber -i« chromatisch« Lyrik d«S zw«ii«n Aktes «d die ««»alttgen AaSdrüch« «f d«m St«rdAag«r stelle» -«»» dock höh«re Aw jvrd«nmge», als «r zur Z«tt erfülle» Kan». Sogar elementar« Angelegenheiten wie -aS stimmhaft« > wären »och I»S Reine zu -ringe». Wen» »« nede» reichlichem Zniiessinge« »nd anderen Gewohw -eite» de» ganzen Aden- hin-arch »Ißol-e* -ßlehß du tzie", »ßi« z» siechen, ßte z» finden-, »Ißol-e, büße, hol-«" »sw. hören muß, vergeht einem die Fr«-« a» manchem besser Gelungene». Am Schluß -er Aufführung wurde »eben dem Dirigenten Pro fessor Lods« und den Andeimische» Darsteller» sStreng, Beroa», Soomer, FlAsch«r-Ia»ezak) «ch -er Giß mehrfach herauSgerufe». M« Zu^öv«
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