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8onnsdenÄ, 6ei 22. /snuar 1923 117. /Ldrgsag I^r. 17 . N«1r «mSwNrt» monat'tch M. 12"N — «tnsckt. ^»kz^FvprklS. Z uragcii vuur. Tura, dir Post in> «r- -ilu Deullchstind- irrt in» Hau- arli« er«: moua> >w KI. 1000.- und Br cllgcdavr Äu-tai'dsvcriand: monaiiick M. 1200.— und Drucliaa-cn.Porto. - Ta Unpzlgcr La-c- dlast rrlcheln« tSaiiw inornrns, aufter na^> Sonn, nn» F«irr« tairn MtvtrrlMrmen rm;eincr Nummern tntolg« vovcier L w^tt. Sirrik. «uosperrung, BetrtrdSliörungrn beiewOg« den Bcz'eber nign ,ur Kürzung de- DrzugSprct es odrr <um -lnipruch au« Vicierung der Zeitung Da-ritttrtt>mg und Ät1wa»»Vcll«: ^e>Vsta. Johannt-gasse 8. Fcrnlprcchrr 170-10—17032. Anzeigen» u. 2ldonnrmems.«nnaymr tn der ÄrlctzistSstellc, allen FtUalen, sowtr tn Peru«, Ullliemi.au-. La» Let»zt»«r Taaeblatt enthrNt amtliche etanntmachnnaen »es Rata» der Stadt Leipzig, de» VoltzeinrLiidtnm» Lelpzia. de) «mtsseeicht» «eivzl!,. iawie »erichledener and-rer vehSrden. Ntrd'eozelamt-ISiadr.u.'voli.-NuNaam «TNAklFrNprris- oie elmp. L1 uiw vr mm.Zclie M <0 >u< anSw. Inierem. M.115.—. S o n der prell e: gaimucnani v Pr>». vl« wm Zelle M. 15. . ckelcgenvrii»-Aii;eigcn >vr>l>. Naiur) und Stellenangcbvle. die mm Ze»« M. 35. . Siellcugeiuche dir mm Zeil« M. 30—.amtt. Brianniniachunaen. Dopvcl»mw Zeile M. 140.-.1U, au-lv M.230. - Rellanic72 mm vrctt. die mm-Zeilc M35O—. Mr aus war ige . 500 -, 'AnslaiidSanjetaeii m l valuia-ÄnIllblag. Bet Wtedcrholnna Na-vlaft. Plav- >'»>d Dairnr'or!cvrl>ien oonc Per- > ^.udllcllkcU EriitllungSon Leipzig. — Im Falle dSuercr Gewali erlllcdt jede VcrpMLlung aul Erkillluna der Anzeigen.» auUräge und LetOuiig von Snadcnerlay. — Boltlchcetkonio Leivztg Zi>Ol Dru<1 und «erlag Velp^tier Brrlnas- drulkrrr« « in. b. H.. Leipzig. Berliner «chrtftlrltung: Im UUstelndau» Fernlprew Aolchluf«: DSnnoff 3000-300». Deutscher widerstand gegen französische Gewalt Von Oberbürgermeister vr. UM». M. b. R In der ganzen Geschichte der zivilisierten Nationen findet sich kein Vergleichspunkt, um einen Maßstab gewinnen zu können für die Brutalität und die sittlich-politische Verworfen- he t des französischen Vorgehens. Wenn un zivilisierte Völker Krieg miteinander führten, so schleppte der Sieger mitunter die wehrfähig« Bevölkerung des besiegten Volkes in die Knecht,chaft. Frankreich macht sich das leichter. Es beläßt die Bevölkerung in ihrem Gebiete, ober bedrückt sie durch politische und wirtschaft liche Gowalt dort so, daß sie auf ihrer eigenen Scholle der Versklavung verfällt. Wem es bisher noch nicht klar war. daß -er Krieg auch nach dein Diktat von Versailles noch nicht zu Ende war, sondern nur mit anderen Mitteln gegen uns weitergeführt wurde, dem werden jetzt die Augen geöffnet sein. Es gilt in erster Linie ganz klar die Tatsache zu erkennen, daß Fran'.reich gegen uns eine kriegerische Hand lung begeht und damit von sich aus in den Kriegszuj-ond eingetreten ist. Der Umstand, daß wir keine militärische mechanische Macht haben, nm diesen kriegerischen Handlungen mit der Waffe in der Hand entaegenzutreten, ändert nichts an dem völkerrechtlichen und diploma tischen Eharakter dieses Kriegszustandes. Die deutsche Negierung hat sich zunächst entschlossen, die f:indselig« Handlung Frankreichs mit passiver Resistenz zu beantworten. Nach Lage der Sache tst dies die einzig »6g-, liche Art -es Widerstandes, der von Deutschland aris geleistet werden kann. Seine Wirksamkeit hängt ou<-schlaggebend davon ab, wie stark und wie geschlossen dieser Widerstand zunächst ein mal im unmittelbar betroffenen Gebiet und dann darüber hinaus tn ganz Deutschland organisiert werden kann. An die Nervenkraft der Deutschen im Ruhrgebiet und an die Widerstandsfähigkeit des übrigen deutschen Volkes wird die nächste Zeit ungeheure Anforderungen stellen. Aber nach dem, was bisher zu bemerken war, darf gehofft werden, daß nicht nur kein Erlahmen dieses Widerstandes, sondern noch ein« Ver stärkung eintreten wird. Die Regierung selbst scheint die Taktik zu verfolgen, jeden neuen Akt der Gowalt von französischer Seite mit einem nnnen 2kkk des Widerstandes zu beantworten. Auch dieses Vorgehen tst zweifellos tn unserer Lage das richtige. Bei allen unseren Maß nahmen aber, die wir treffen, müssen wir von der Erkenntnis durchdrungen sein, daß wir in erster Linie auf uns selbst angewiesen sind nnd von auswärts irgendöine andere als moralische Hilfe zunächst nicht zu erwarten haben. Das deutsche Problem liegt als Weltproblem vor den Augen der Völker der Erde enthüllt. Wir selbst hatten in der Vergangenheit zweimal die Möglichkeit, das deutsche Problem als Weltproblem aufzurollen. Das erstemal beim London« Ultimatum, das zwelkemal bei der E'tschedung über Oberschlesien. Wir haben beide Male uns gefügt, und vielleicht war das g:t so, denn wenn damals unsere Weigerung die Gewalt der anderen Seile ausaelöst hätte, es wäre die Gewalt nicht nur von Frankreich, sondern damals noch von der gesamten Entente au'gegangen. Jetzt hat Fraickreich selbst von sich aus das deutsche Problem als Weltproblem oufgerollt, und seine Gewalt löst nicht mehr gleichzeitig die Gewalt auch der anderen aus. Hierin liegt der große Unterschied der Situation gegen früher. Ls kommt für uns alles daraus an, Frankreich in dieser moralischen Isolierung zu lasten und, wenn möglich, es darüber hinaus in -le politische Isolierung zu bringen. Auch von dlesrin Gesichtspunkte aus ist der passive Widerstand zweifellos die richtige Art de» Vorgehens. Gleich stark wie Deutschland ist von der Ent wicklung England betroffen Für England ist die Schicksalsfrage so gestellt, ob «S zulasten will, daß Frankreich zu den Erzen des Saar gebietes auch di« Kohlen des Ruhrgebietes hinzu erhält. Gellngt dies Frankreich, so ist England nicht nur politisch, sondern auch als kohlenwirt- lchaftliche Macht des Kontinents aus den Angeln gehoben. Bisher liegen keine Anzeichen dafü^ vor. daß England schon jetzt die Kraft und den Willen dazu aufbringen könnte, Frankreich in je nem wirtschaftlichen und politischen Impe rialismus entgegenzukreten. Linen englischen Widerstand werden wir deswegen als Faktor tn unserer politischen Rechnung nicht elnstellen können. SttztsMW>sntchs»HN»«»LK»>«,M Vor der Katastrophe Oie Dante« gesperrt — Die Gruben beseht — Oie Direktoren verhaftet — Ungeheure Erregung unter der Arbeiterschaft Berlin, 1v. Januar. (Drahtbericht unserer Berliner Schrift- leitung.) Die Besatzung-behürven im besetzte» Gebiet gehen weiter rücksichtslos vor. Go würbe heute in Düsseldorf ein Automobil ver Deutschen Bank, in Dem sich 1SV Millionen Mark befanden, Vie gerave von der Reichsbank geholt worven waren, von ven Franzosen beschlagnahmt. Die ReichZbank wurve von den De- satzungSbehSrden gesperrt; vor dem Eingang wurden Poste» mit aufgepftanztem Seitengewehr ausgestellt. Daraufhin haben sämtliche Banken in Düsseldorf ihren Betrieb eingestellt. Auszahlungen erfolgen nicht mehr, vor den Bankgebäuden drängt sich eine zahlreiche Menge Menschen, die ihre Depots heraus haben wollen. Es herrscht eine Panikstimmung. Die Leiter der Bank erklären, das; dieser Zustand zu katastrophalen Folgen führen könnte. Hente morgen ist mit der Beschlagnahme der staatlichen Berg werke in Buer, Westerholt und Sorst-Emscher begonnen worden. Die Beschlagnahme ist in der Weise vorgenom nen worden, daß französische Truppen alle wichtige« Positionen der Bergwerke b.setzt haben. Mehrere Direktoren sind ver haftet worden, unter ihnen vberbergrat Ahrens von Westerholt, sowie der Direktor der staatlichen Bergwerke von B^er und der Präsident der Bergwerks mission von Re<rltnsiha«se» von Reisfetseu. Die Verhafteten sind nach Düssel dorf übergeführt worden. Die Beschlagnahme der Bergwerke ist bis heute nachmittag endgültig erfolgt. Alle wichtigen Punkte der Gruben sind m t französischen Posten besetzt. Die Erregung innerhalb der Arbeiterschaft aus den staatlichen Grube« ist ««geheuer grotz. Der Gesamtbetriebsrat auf den staatlichen Grube« bei Etzlinghausen hat erklärt, unter der Waffengewalt keinesfalls weiterzuarbeiteu. ES handelt sich bei ven staatlichen Bergwerken im ganzen um SV vvv Arbeiter, die gegen die Ver haftung de» Grnbendtrettore« mit einem Streik protestieren dürften. Düsseldorf, IS. Januar at»e»erDrab«V'ertchide»re«»zt,«,raoe»latt«» Di« internationale Rheialandkommlsflo« Netz Henle auch in Wies baden, Mainz, Worms, Bingen «ad Don« die Bestünde der Relchsbanlmebenstellen beschlagnahmen and verbot aste Zahlungen. Später wurde jedoch die Beschlagnahme auf die Zoll- und Finanzämter beschrüntl. Außerdem wurde die Aos- bündlgmrg von Depots verboten. In Düsseldorf hatten die Franzosen von der Stadtverwaltung die Stellung von 40 Pol'zei- beamken behufs Absperrung ber Reich-bonk gefor dert. Die Sladt lehuke diese- Ansinnen ab. Erregung unter den Effenbahnern El-ener Deadtderlcktde» Leipziger ra»e»1attes Essen, IS. Iaauar. Di« französischen Eingriffe in den Eisenbahnbetrieb habe» «ater den Eisenbahnern starke Erregung her- vorgerufen. Bedeutungsvolle Beschlüsse über die Haltung der Eisenbahner stehen bevor. Zweifellos werden pe einem Derbst des Reichsvcrkehrs- mtnisters, del dem Versand der beschlagnahmten Kohlenwagen «ltzuwirkea, Nachkommen. Neue belgische Truppen N»go«e« Drahidrrtchide» Leipziger Lag edle tle» Brüssel, IS. Januar. AnS Gent ist ein Bataillon de- 3. Inf.-Re-zimen te-, verstärkt durch Mannschaften zwei« anderer Rooimenser, in- Ruhrgebiet abyeg-mgen. Dieser Truppe soll noch «in Bataillon der benschen Rhein- tandStruppe angogstedert werden. Weiter hat «Ine Abteilung des 1. Inif-RegtS. Befehl erhalten, sich zum Abmarsch in- Ruhrgebiet bereit zu halten. Kber alles keine militärische Operation —! Eigener Draht bericht de» Leipziger rageblaite» Pari-, 19. Januar Dl« französisch« Regierung hat gestern auf di« deutsch« Protestnote gegen die Besetzung des Ruhr- geb ele< geantwortet. Di« französisch« Nol« wieder- holt die Behauptung, daß diese Maßnahme kein« mll.tärisch« Operation darstelle. Die Alliiert?« Hütten in voller Ausübung ihrer Recht« au- dem Frledens- verlrag gehandelt. Weiter weist di« franzöfisch« Regierung darauf hin. daß der Mderfiand der In dustriellen gegen die Befehle der allUerkea Be- satzung-behörde die alliierten Behörden zar Vor nahme von Beschlagnahmungen gezwungen Hütte. Diese Beschlagnahmungen sollten die Lieferungen er setzen, die Deutschland für Reparationsleistungen schulde. 3n zweiter Linie würde der Bedarf der besetzte« Gebiete link- des Rheine-, dann der Be darf der Industrie im Ruhrgebiet besrledigt, und erst ein möglicher Produkiioa-üderschaß würde »ach dem unbesetzten Deutschland gesandt werde«. * Die französische Kammer hat tn heftig bnvegtir Rachtsihuug mit 271 gegen 143 Stimmen di« Auf hebung der parlamen «rischen Immuni Lt d:- kam. wunisli'chen Abgeordnete« Marcel Eachtu be schlossen. dem französischen Dernickkungsroillen den ge schlossenen deutschen Selbstrrhallungswillen ent- gegenzuflellen. Dieser SekbsterßalkungSwille rolr- Frankreich und der ganzen Welt gegenüber um so wirksamer in die Erscheinung treten, je ge schlossener er bekundet wird. Leider ist diese absolute Geschlossenhelt bisher noch nicht zu ver zeichnen. Die Haltung der Sozialdemokratie gib» der französischen Presse Anlaß zu Hoffnun gen, die sich hoffentlich nie verwirklichen werden; sie glaubt, daß die Sozialdemokratie aus Furcht vor d«r Reaktion auf der einen und vo" den Kommunisten auf der anderen Seite auS dem Block des nationalen Widerstandes aus brechen werde, und ein Teil der französischen Presse gehl sogar so wett, über dle deutschen Kundgebungen zu spotten. Ja. der TempS bracht« eS sogar fertig, im Hinblick auf dle nationalen Kundgebungen am vergangenen Sonntag mit txm Wort zu quittieren: .Der Deutsche singt — aber er wird bezahlen." Diese Hoffnung auf materiellen Erfolg der Rudr- besctzung gilt es zunächst zu brechen, um der Gegenteile zu zeigen, -aß Kohlenlieferungen und Geldzahlungen nicht mit Bajonetten ein- aetrieben werben können. I« nachhaltiger dieser Ws»chs O»L«Lrr1 «» i» tzchrwü« »wtz HM Erwachen auch im französischen Volke kommen. Weiterhin gilt es, unbedingt daran festzuhaltea, daß wir eS hinsichtlich unserer Leistungen über Haupt nicht mit Frankreich allein zu tun Haden, sondern mit der Reparation» ommlss on, als der verlragSmoß gen Vertretung der gesamten Partne ScS Versailler Vertrages. Auch dle ard-ren Aetslliglen von Versailles haben ein wesentliches Interesse an der Frage, ob da» jetzige Vorgehen Frankreichs zu irgendwelchen wirtschaftlichen Erfolgen führt, oder ob es sich bald als ein völliger wirtschaftlicher Fehlschlag erweist. Es sind Tage voll ungeheurer schicksal schwerer Verantwortung, die uns bevorstehen. Roch leben wir zunächst In den ersten Auswir kungen der französischen Gewaltakte. Die wirk- llchcn Folgen werden sich erst später bemerkbar machen. Aber komme, was da kommen mag, eS kenn im gegenwärtigen Augenblick kein Zurück mehr geben. Es muß der französischen Gcwalt bis an die äußerst« Grenze des Mög lichen wirtschaftlicher Widerstand entgegen- ! gebracht werden, denn die Entwicklung der Dinge hat gezeigt, daß auch ein Nachgeden und der beste und weitgehendste ErfüllungSwille den französischen VernichtungSwlllen nicht Haden Kän-WW . —. Gegenmaßnahmen Berlin. 19. Januar. Vom Oberbürgermeister von Bochum ist neunen- beS Magistrat- an den sranzSstichcn Kom mandanten der Stadt e n Schreiben gerichtet wor den, in welchem er um Untersuchung der Erschießung und Verletzung von Bochumer Bürgern durch fran- zösische Soldaten bitkt und di« BeiahungSdchSrde« für den entstandenen Schaden an Lech und Lebe» verantwortlich macht. Der Präsident des EisendahnbirekttonSdezirkes Essen hak das Verlangen der französischen Be» satzungSbehörde auf Ableitung von Kohlenzügen ab gelehnt. Essen, iS. Januar. Die Kohlenzufuhr in den Häsen Duisburg und Ruhrort vermindert« sich vorgestern bereits um 50 Prozent und gestern ncsch mehr. Für gestern nachmittag waren die Zechenvertreter w ederum ZN General Sunon nach Düsseldorf geladen. Rur ein Zechenverkreler erschien und erk'Srke, baß er und die übrigen Zechenvertreter auf ihrem Standpunkt beharren würden. In Bochum trafen mehrer« Tank- ableilungen ein, 30 Tan^ durchzogen di« Stadt. Berlin, 19. Januar. Der französische Oberkommissar in ber Rhein provinz verlangte unter Androhung von Strafe, datz daS Ausfuhramt in EmS den Landesfinanzämtcrn in Köln, Düsseldorf, Kassel, Würzburg und Darmstadt mitteile, daß Reparationtlieferungen von Kohle unv KokS eine- AuSfuhrscheine- der Emser AuSfuhrsteü« nicht bedürfen. De deutsche Regierung macht di« betreffende» LandeSfinanzämler darauf aufmerksam, daß Repara tionslieferungen von Kohle, Koks und Br kett- ak Frankreich und Belgien verboten sind. Sendungen von Kohlen, Koks und Briketts aus Reparation», lleserungen an Italien dürfen dle Grenze nur mit einem AuSfuhrscheia des Reichskohlenkommissar» passieren. . , Lieferung an Italien Berlla, 19. Januar. In eln'gen ausländischen Biüktern tauchte neuer dings dle Behauptung auf, daß deutscherseits Re- paratonskohle für Italien beschlagnahmt worden sei. Demgegenüber sei noch einmal festgeslellt, daß Deutschland sich bemüht, die Reparationskohlen- lieferungen für Italien nach wie vor regelmäßig herauszubringen. Dagegen tst gemeldet worden, datz von den Franzosen auf dem Oberrhe'n ein Kahn mtt Reparationskohle für Italien beschlagnahmt, später ober wieder freigegeben worden ist. Vas Echo im Kurland Ltgoner Drahtbertcht de» Leipziger Tageblattes Rom. 19. Januar. Obschon die Agentur HavaS alles aufbielct, uv> vor Amerika und England den Einmarsch tnS Ruhr gebiet als günstig hinzustellen und die italienisch deutschen Beziehungen zu trüben, rückt di« Presse Immer mebr von der Politik Poincartt ab. Die Tribuna meldet, die Pariser Verbalnote sei noch nicht «ingetrokfen. aber Italien sei in Pari- und Berlin diplomatisch tätig. DaS Blatt hofft, «S werd« eine baldige Entspannung -er Lage auch durch das Eintreten Englands erfolgen. London, 19. Januar. ES wtrd hier bekannt, daß die italienisch« Regierung über die Wendung der französische» Aktion im Ruhrgebiet ernstlich deunruoigl ist. und daß ste der französischen Regierung ihre Miß- billgung ausgesprochen hat über die militärische Be setzung deutschen Gebiets. Italien wünsch« keine Komplikationen: eS wünsche auch keine französische wirtschaftliche Hegemonie und habe kerneilei Haß gegen Deutschland. Di« Sozialisten unL oie Labour Partu oiqaniste- ren eine Demonstration auf dem Tra.aloor Square al» Protest «egen die verwerfllche RrparationS- Politik und gegen den französischen Einfall im Ruhr, gebiet. Der Berichterstatter der Times in Essen meldet seinem Blatte aus glaubwürdiger Quelle, daß «>ne geheime deutsche Abordnung von Berlin nach Eng land unterwegs sei. mn ein englisches Eingreifen i» der Rudrkris« herbeirufShren. ver unfruchtbaren Krbelt mHbe Sir John Droddurv wirb sich bald auS -«* ReparationSkommissiost zurückziehen. Man er- i wartet, daß der neu« englische Vertreter auf diesem I Posten der «^enblicktiche SchatzlesrUär Str W«- ö HM MslbO» tzM MM .