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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-17
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Sekt« 2 «v. N Vemonstrationsstrelk Esse», 16. Januar. Dl« halbstündige Arbeitspause, durch die gestrm di« Arbeiterschaft de» widerrechtlich besetzten Ge- dtete» feierlich Verwahrung gegen die unerhört« De- wasilat eingelegt hat, unbekümmert um die Tyrannei der Mtlitärdikkaiur, ist von allen Kreisen streng ein gehalten worden. Mit dem Glockenschlag elf ver stummte überall da» Sausen der Räder. Dt« Berg leute legten da» Werkzeug au» ihrer Hand. Nur die Rotstandsarbeiten der Wasserhaltung und der Wetterführung wurden fortgesetzt. Auf einer der Zechen erschien wenig« Minoren vor 11 Uhr der so genannte Vertreter de» Ortskommandanten, um mit den Betriebsräten zu verhandeln. Es wurde ihm kein Gehör geschenkt, sondern er mutzle warten, dl» die halbstündige Arbeitspause vorüber war. Punkt 11 Uhr senkten sich auch die Rolläden der Schau fenster, und die Strotzenbahn hielt an. So brachte der entschlossen« Wille der Bevölkerung den ein- gedrungenen Feinden zum Bewußtsein, daß man zwar ein wehrlose» Land überfallen, e» aber nicht zu Sklavenarbeiten zwingen kann. Unterschiedlicher Verhalten zur deutschen Zlagge Frankfurt a. M^ 1k. Januar. Wie die Frankfurter Zeitung au» Bonn berichtet, ritz in dem zur englischen Besatzungszone gehören den kleinen Orte Kolkscheuren, wie Augenzeugen berichten, ein französischer So'dat, der der zur Ueberwachung der militärischen Transporte dort liegenden Abteilung angehört. die auf dem Bahnhof anläßlich de» Trauertages am letzten Sonntag auf Halbmast gehißte deutsche RelchSfahne herunter. Aus energischen Einspruch des deutschen Bahn beamten hin wurde da» Fahnentuch von den Sol. Voten wieder herausgegeben und notdürftig an der Stange befestigt. Kurz darauf erschien eine eng lische Abteilung, bestehend aus einem Ossi- zier und drei Soldaten, und brachte die Fahne tu Ordnung, hißte sie auch wieder aus Halbmast. Protest des Ausländer Amsterdam, 16. Januar. Auf dem in Utrecht abgehaltenen Kongreß der niederländischen sozialistischen Ar beiterpartei teilte der Vorsitzende mit, daß die sozialistische Kammerfraktion im H nblick auf die Er eignisse im Ruhrgebiet beschlossen hab«, dl« Regie rung zu Interpellieren, ob sie -en Völkerbund er suchen wolle, vermittelnd einzugreifen. Da» Bureau der römisch-katholischen GewerkschaftSorganisatlonen hat eine Entschließung angenommen. In der gegen de Be setzung det Ruhrgebletes entsch eden Einspruch er hoben wird. Diese gewalttätige Polit.k wirke ver- hängn Svoll auf die wirtschaftliche Lage der Bevölke rung, besonders der Arbeltermassen zurück, und ver ursache immer größeres Elend. ss, Frankfurt a. M^ 16. Januar. Die elsässischen sozialistischen Parteien hab.-n gegen die Beschurg des Ruhrgebietes durch die Franzosen in mehreren großen Versammlungen protestiert, so tn Straßburg, Mülhausen und Romdach. London. 16. Januar Das Mitg'ikd des Unterhauses Buxton wrd am Donnerstag nach Deutschland reisen, um den deutschen Sozialisten die Sympathien der briti schen Unabhängigen Arbeiterpartei au» Anlaß der französischen Aktion im Ruhrgebiet zum Ausdruck zu bringen. Englands Angst vor dem Marksturz London, 16. Januar. In der City herrscht große Erregung über den unausgesetzten starken Sturz der deutschen Mark. Unter dsn augenblicklichen Verhältnissen kann man unmöglich vorausfehen, wie weit dle-ser Sturz noch geht. Mon stehl et al» «in Wuot'icr an, daß der Russische Frauen Von SKI»»«! Hamluoee »u» einer Sammlung von Miirchrner;lthlungrn .Bussischr Krauen', die Ubcrtev» von Ulexandcr SllaSbira. Im Rahmen der Russischen Bibliothek de« Dret-Ma»krn«B«rlagc», vtüachen, tu einigen Boche, erscheinen wir». Der Freund Wassillj jagt lm Walde. Er geht durch den Wald und hört etnen Lärm. Wie er näher kommt wird es still. Lin Bär bat einen Räuber überfallen, un- öer Räuber kann sich gegen ihn nicht wehren. Wassilij legte an und schoß den Bären tot. Der Räuber befreite flch unter dem Bären and schüttelte sich. .Ach, Liebster, sagt er, .du hast mich vom Tode gerettet, komm morgen an die gleiche Stelle, lch will dir deine Wohltat mit -em gleichen vergelten, und bringe -en besten Freund mlt, den du auf der Welt hast.' Wassilis kam Helm und erzählte es den Seinen. Wassilis hatte Vater und Mutter und eine Frau, eine ganz« Familie. .Der Räuber hat mir eine Wohltat ver sprochen. wenn tch den besten Freund mltdringe, -en ich aus -er Welt hüb«.' Sie sprachen und sprachen und wußten nicht, was ihm zu raten, welcher Freund -er beste sei. Da sagt sein« Frau: .Nimm doch mich mit, einen besseren Freund hast da nicht!' Einen besseren Freund gibt'» wirklich nicht, wat ist da noch viel zu reden. Am anderen Tage gingen sie hin. Sie kamen an dtefelo« SKelte, -er Räuber ist aber nicht da. Der Räuber hat mich wohl betrogen! Ist wirklich ein Räuber!' Warten kann man aber noch. Auch der Räuber kann fesne Geschäfte ßchben, vielleicht hat m<m ihn wo anfgohattan. Wenn er fertig ist, wir- er Kanu»«. Leipziger ?»gedl«tt französisch« Franken immer noch OS für ein Pfund Sterling notiert und nicht schon mehr entwertet ist. Die Möglichkeit eine» finanziellen Chaos «,f dem Kontrnsnt wirb mit größter Besorgnis tn» Tug« gefaßt. r Vermittelung Mussolinis ««oe»«,D»«tz1de,tcht»e»a,»»»»,«,Tagrdlai1eO Rom, 16. Januar Mussolini» Plan, einen Block der Konl/tnen- talmächte zu schaffen, um England zu isolieren, ist vorläufig fallen gelassen worben. Italien bemüht sich jedoch, von Frankreich Vollmacht zu erhalten, ver- mittelnde Verhandlungen zu führen, sichald Gelegen, heit dazu gegeben ist. Polncarä bemerkte in einer Unterredung, e» käme den Deutschen zu, um «ine Reuausnahme der Verhandlungen nachzusuchen und nicht abzuwarten, biS ihnen solch« angetragen würden. PoincarL sagte zu, Italien zu verständigen, falls deutsch-französisch« Verhandlungen beginnen sollten. Mussolini legte seine Stellung zu der französischen Form der Sanktionen offiziell dar. Voraussetzung für den Verbleib der italienischen Ingenieure im Ruhrrevier sei deren völlige Unabhängigkeit von den französischen Militärbehörden. Poincaräs Erklärun gen hierzu wurden als nicht eindeutig bezeichnet. Mussolini beantragte hierauf, ein italienisch-franzö- fisch-belgisches Statut zur Regelung der Aufgaben der Ruhrkontrolleure festzulegen. Las ernsthafte Garan tien für den nicht militärischen Charakter der Okku pation schaffen sollt«. Man hält eS für unangebracht, Latz in den neubesehten Gebieten das französische Militär Verfügungen trifft. Italien könne sein« Ingenieure nicht dem General Degoutte unterordnen. ES scheint nicht, daß die französisch« Zusicherung, Italien werde auch weiterhin Rwhrkohle erhalten, diese Bedenken beseitigt hat. Rüstungen in Polen Eigene« Drahtbertcht »«» L. L. Warschau, 16. Januar. Der Generalftabschef Pilsudskt reiste gestern mit seinem Stalbe nach Rowno und Brest-Lilowsk. Der Kriegsminisier Sosnkowfki begab flch gestern in Begleitung des Arbeitäministers Daronowfki und des Kommissars zum Schutze gegen Epidemien Stilzmann zur Besichtigurig der Militärlager nach Baranow tschi, Brest-Lilowsk und Rowno. Die Militärpflichtigen vom 22. bis 40. Jahre haben Gestellungsbefehl zur Musterung erhalten, hi« dieser Tage beginnen soll. Di« Nachricht von der Einnahme Memels ^<urch die Litauer, die soeben bekannt wird, hat hier un geheure Erregung hervorgerufen. Besonders wird auf die Tatsache hingewiesen, daß eine Anzahl f an- zösifcher Soldaten bei den Kämpfen gefallen ist Mich- dem die Anschuldigungen gegen Deutschland in den letzten Tagen etwas nachgelassen haben, hetzt drr Przcgsad Wieczorny jetzt wiederum von neuem und betont das Vorhandensein einer iitamsch-deu'fchen Verbindung. Nach polnischen Agenkurmeldungen haben sich in letzter Zeit auch in der neutralen Zone znh'reiche litauische Patrouillen gezeigt, die aggressive Absichten zur Schau trugen. Sie sind von polnischen Truppen zurückgeschlagen worden. Weitere Meldungen be sagen, -ah Litauen sein« Grenze gegeo Lettland ge sperrt habe. wangenheim an die tan-wkrle Eigener Drahrbericht de» Leipziger Tageii-rai.e» Stettin, 16. Januar Auf dem Begrüßungsabend der Hauptversamm lung der pommerschen Landwirt« delont« der Vor sitzende der Land-wirtschafkskammer, Freiherr von Wangenheim (Kleinspiegel), daß di« Ernte sehr ungleichmäßig ausgefallen sei und in einzelnen LandeStetlen so kläglich, baß kein Mensch sehen könnte, wir weit st« reichen werde. Da Beschaffung au» dem Ausland« unter Umständen nicht mehr mög- und RandelsLeltung sich sein könnte, bat Freiherr von Wangenheim feine VerufSgenossen, auf Wunsch des Relch^danzlers, Ihren Umlageverpfstchtungen nachzukomme, w» Irgend möglich und im anderen Falle das Vertrauen zur Regierung zu haben, daß st« von der Landwirt schaft nichts Unerträgliches verlang«. Er mahnte weiter, so schnell al» irgend möglich abzultefern, am Hungersnot und Wirtschoftszusammenbruch za ver meiden. An der Hauptversammlung am Sonnabend wird auch der Rcichsernährungsminister teilnehmen. Der Reichstag zur Not der presse Drahlberickt uufrrer Berliner »chrtttleilunA Bettln, 16. Januar Die heutige Reichstagsfitzung brachte in ihrer ersten Halden Stunde die debatteios« Erledigung einer ganzen Reihe von Ancelegenheiken und schuf dadurch Raum für den wichtigsten Dunkt der Tagesordnung, die Abänderung der gesetzlichen Maßnahmen zur Linderung der wirtschaftlichen Not der deut schen Presse. Nach den Anträgen der Geschäftsordnungs- kommisfion verweigerte das Hans dt« Genehmigung rur Strafverfolgung der sozialdemokratischen and kommunistischen Abgeordneten Mittwoch, Hölleiu, Remele, Dr. Moses, Cohen, Fröhlich und Zäsieil. Die Novelle zum Pressenotgeseh sieht vor, daß die Holzverkaufsabgabe zugunsten der Rückver- gittungen für die Tageszeilungen von Zs auf I Zi Pro zent erhöht werden soll. Dies würde bei dem fetzigen Stande des Papierverbrauchs im Januar d. I. eine Rückvergütung von 18 Prozent bedeuten. Aus Grund eines demokratischen Antrages, der fast einstimmig angenommen wurde, wu-n^ di« Hotzadgabe auf 2 Prozent erhöht. Dann wurde das Gesetz in zweiter und dritter Leimig endgültig angenommen. Für moraen liegen nur kleine Anfragen an kleinere Vorlagen vor. Verschiebung der Etatberatung Drahtbertck» unserer Berliner rsrlftleilung Bersin, 16. Januar. Der Aeltestenousschuh des Reichstages hat in sei- wrr heutigen Sitzung beschlossen, mit Rücksicht darauf, daß -ie Reichsregierung g-gennvärkig durch die Be setzung des Ruhigebieles sehr in Anspruch genom men ist mit der Beratung Les Etats für 1S23 erst in der nächsten Woche, voraussichtlich am Donners tag, zu beginnen. Danach wirb der Reichstag seine Sitzungen bis gegen Ostern fortschen. Morgen »'r ein sozialdemokratischer Antrag über di« Teaerung verhandelt werden. Sächsischer Landtag Altersgrenze und Pensionsdienstzest der Beamten and Kle.a« Vorlage« Drahtberickl unsere, Dresdner «christlettun» Dresden. 16. Januar. D« Tagesordnung -er heutigen Sitzung weist 13 Punkte auf. Haus und Tribünen sind gut be sucht. Die S tzung beg nnt um 1Z4 Uhr. Zur Regie rungsvorlage über Gewährung von örtlichen Sonder- zu'chlägen an Bramte, Lehrer, Warlegeldempfänger und Beamlenwitsen liegt ein Antrag des Haushalt- auS'chisses vor, in dem di« Regerung «rfucht w.rd, dahin zu w rken, daß durch Verhandlungen mit der Reichsregierung die Gewährung von Sonder- Zuschlägen auch auf alle die Orte ausgedehnt wird, die g'eich sschwier ge wirtschaftliche Verhältnisse auf wesen, wie die drei sächsischen Großstädte und die Grenzorte. Für die sächsischen Ort« ist der örtliche Svnderzuscblag w« folgt bemeffen: Leipzig und Dresden 22 Proz. vom 17. Dezember, Chemnitz, Schönberg, Brambach, Hertigswalde und Sebmtz 16 Proz. Abg. Claus (Dem.) empfiehlt Annahme Les Antrages der Ausschuß-Mehrheit. E n kommonistigcher Redner beantragt namens der Minderheit, die Sonderzuschläge nur den Be amten zu gewähren, deren Bezüge da» En-gehait der Gruppe IX nicht überschreiten. Minister -e» Innern Lipinski führt au», -er Land tag habe 1S21 einstimmig beschlossen, daß die De- Sie setzten sich auf -re Waldwiese. Die Hitze macht« einen matt. Er legte seinen Kops aus ihren Schoß und schlies ein. Da kommt -er Räuber. Der Räuber steht Wassilij an, fleht Dunja an. .Ich verstehe nicht,' sagt er, ^was es sür ein Vergnügen ist, mit so einem Schwächling za leben. Heirate mich, vei mir wirst da eine seine Herrin sein!' Er selbst ist aber so kräftig wle ein Stter. .Was oll !csi aber mit meinem Mann an fangen?' sragf Dunja. .Hier, nimm meinen Säbel an- haa' ihm -en Kopf ab.' Dunja nahm vom Räuber den Säbel und schwang Ibn, der Räuber aber schob in diesem Augenblick das Gewehr hin, and -er Säbet schlug gegen -en Gewehrlauf. Das Gewehr klirrte, an- Wassttlj erwachte. .Gestern hast du mich vom Tode errettet, un heute lch -lch!^ sagte -er Räuber. Wassilij Kana aver in seiner Verschlafenheit nichts verstehen: er fleht, daß ein Säbel da liegt an- aast Dunja erschrocken ist. Nun enählke ihm -er Räuber alles. Hab' ich -lr -och gesagt, du sollst -einen besten Freund -erbringen. Hättest du doch einen Hund mttgebrachti Lin Hund läßt flch nicht gteich mit einem Bissen bestechen, ela Hund hätte das Unheil gewittert und gebellt, uu- du wärst erwacht.' Dt« Schlaue Kufjma befahl seiner Frau Orlna im Sterben: .Vergiß es nicht, Orina: wenn ich gestor ben bin verkaufe -en Stter und spende den ganzen Erlös -er Kl chr für Seelenmessen.' .Was redest da. Kusjma, -en Stter allein! Ich will auch noch andere Dinge verkaufen, du sollst ordentllche Seelenmessen haben!' Kustma starb, und man begrub ihn. Orlna weinte nnd tra-erte eln« Zeltlang, am ersten Markttage führt« sie aber -en Stier zum Verkauf und nahm auch -en Kater Wafsillj mtt. Unterwegs begegnet Orina -sm Metzger. .Was verlangst du für den Stier, Frau?' .Ich verlange nicht viel: nur vier Kopek«».' Der Metzger sah sie an. .Laß die Possen, rsde vernünftig.' .Ich meine es ernst: vier Kopeken. Aber ich will den Stter ohne den Kater nicht ver- § kaufen.' ,Un- was verlangst du für -en Kater?' Der ! Metzger lachte,- die Frau scheint nicht bet Trost zu sein. .Vierzig Rubel.' Der Metzger überlegte: -er Kater lst zu teuer, aber der Stier macht dal Geschäft bezahlt. .Gut, abgemacht!' Und er gab Orina vierzig Rubel und noch vier Kopeken -aza. Orina geht zufrieden heim: der Kater Wassilij wird von selbst zurückkommen, an- das Geld fllr -en Kater wird ihr bleiben — vierzig Rubel; sür die Seelenmessen hat fle nur den Preis des Stieres herzugeoen, der Schaden tst nickt groß. Orina ging ln -le Kirche und gab dle vier Kopeken. Und Orlna dankte Gott: .Setne Seele wird Ruhe finden-' lch habe seinen Witten erfüllt!' De, Rietzschemrek». Dr Ludwig Klage« hat für sein in Georg Müller» Verlag erschenene» Bach Vom kosmogoni scheu Eros' den Ehrenpreis de» Stiftung de» Rietz sch«-Archiv» ta Weima, be kommen. Professor Karl Saltzman» ?. Au» Berlla wird vn» gedrahtet: Im Alter von 7S Jahren ist gestern der Berliner Marine- und Landschasismaler Professor Karl Salhmann gestorben. Salhmann ward« gleich nach dem R-gierunasantrltt Wilhelm» H. de« künstlerischen Stabe -e» Kaiser» angegltedett, den er 1888 nach Kronstadt und später wiederholt aus seinen Norblanöfabrten begleitet«. Reden vielfachen höfi schen Repräsentaklonsblidern de» Marineressort» ent- stcnLrn in -lesen Jahren zahlreich« ander« See- »ad LUttvocd, de» T7. soldungsordnung de» Reiche» auch auf dte sächsische» Beamten übernommen werden soll. Nach kurzen Ausführungen der Asigg. Schnelle» (Komm.) und Schnirch (Soz.) wird der MehrhetU- anttag de» Ausschusses gegen die kommunistische, Stimmen angenommen. E« folgt die erst« Beratung über den Gesetzent wurf über Ultersgreuze u»b Peusi-u-vieuffreU ver Beamte« m«d Lehrer Abg. Bitnger (D. Vp^ wendet sich «ege« de« Abs. 3 Le» Entwurf«», nach dem «4 hinsichtlich der Richter bet -en ordentlichen Gerichten und der Mit glieder -es Odervenoaltungsgerichte» beim Alter»- grenzengesetz für Rechter vom 16. Irrst 1V22 ver bleiben loil. Mit den übrigen Bestimmungen sei sein« Partei emverstanden. Er beantragt dl« ueberweisung des Entwurfes an den Rechtsausschuß. Abg. Bör ner (Dntl.) erklärt, daß seine Partei tn der Haupt- fach« mit -em Entwurf nicht einverstanden sei, ad« über Einzelheiten lm Ausschuß reden werde. Aba. Dr. Dehne (Dem i meint, da» Gesetz sei not- wendia lm Interesse der Beamte« und de» Staates. Minister Llpinlkt verteidigt die RegieruugK- vorlaae. Abg. Cafiaa (Soz.) begrüßt namens seiner Parkes den Entwurf. Hierauf wird L« Entwarf an deu Rechtsausschuß verwiesen. LS steht daun Mr Beratung der Gesetzentwurf klb« die Zugtier steuer Er wird gegen die Bedenken der ntchksozialistifchea Parteien an den Rechtsausschuß verwiesen. Die Vorlaür über eine Ergänzung de» Ziegen- bockkörgesetzes wird nach einem launigen Vortrag deS Aba. Leithold (Dntsi) Sb« dt« bildend« Kunst, die Tiermaleret und die verschiedenartigeu Böcke an den Rechtsausschuß verwiesen. Die Vorlage betreffs dl« llebernahm« von zwei Fünfteln des Zuschußbedarses der Deutsche» Bücherei in Leipzig auf den Staat findet die ungeteilte Zustimmung aller Fraktionen. Es sprechen dafür die Abg. Dörn« (Dntl.), Schlsfmanu (D. Vpt.), Liebcrasch (Komm.) — der aber ein Auf- sichtsrecht de» Staate» will — und Ela»» (Dem ). Wirkschaftsminister Felsisch erklärte, es fei zu er warten, daß daS LostenauSmaß künftig zugunsten de» Staate» aaSfalle. DaS Reich werd« mit bcträcht. sicheren Mitteln tu -Ke UnterhaltaagKpfllcht ein treten. Das Hous stimmt der Vorlage «Lnmttttg ta Schloßberolung zu. Ebenfalls tn Schlußberatung angenommen wird di« Vorlage zur liedernohm« einer Staatsbürgfchaft für ein« Obligationsanleihe im Be ttage von 50 Millionen Mark, die die technische Abteilung des Meßamtes für dte Muster messen in Leipzig haben will. Adg. Rölllg (D. Dp.) stimmt der Vorlage zu. Abg. Lieberafch (Komm.) bezeichnet es al» nicht richtig, daß hier LSe Regierung die Enteignung eines stS-tischen Besitz«» und seine Ueberführung in die Hand des privaten Kapital» onteridützt. Der Stabt Leipzig müsse aufgegeben werden, -öS Geschäft selbst zu machen. Sein« Partei tehn« d^halb dte Vor lage ab. Wtrtschaftsmlnister Felli'ch betont, e» handle sich hier um eine rein wirtschaftlich« Angelegenheit. Stadt und S.aat hätten bindenden Einfluß auj do» Unternehmen. ES gehe nicht an, jedes wirtschaftlich« Ante, nehmen nur deshalb zu unterstütze«, weil da» Privotkoplkal dabei verdiene. Abg. Dr. Dehn« (Dem.) tritt warm fiir dte Leipziger Messe etu. Da» LetpMer Meßautt sei gar kein wirtschaftliche» Unternehm», und kein» Erwerbsgesellschaft. Aach Abg. Pudo, (Soz) betont dt« Notwendig keit der Unterstützung der Leipziger Messe im In teresse der Arbeiterschaft. Daß dt« Leipzig«, Mess« Arbeitsgelegenheit besorg«, gehe daraus hervor, daß auch di« Sowjrtregierung jetzt deu Weg zur Mess« In Leipzig gefunden hab«. » Die BiirgschaflSLbernahm« wirb gege» -l« kom» mwUsttschen Simmen genehmigt. (Die Sitzung dauert fort.) iae, SekttonSbeflmd. Daß Menschen LunaenhSstik iedenS-fähia sind, ist sie chen Fällen handelt es flch jedoch steö» > eines Lumaenfiagel» hertxi- r. Kürzlich wund« Indessen Linde nen Wi ndung verstorbenen Manne» testpesi-ltt, daß der Tot« m»r etnen Lungen- fügel hatte, und auch nicht dt« Spar eine» ver ¬ so -aß nur -4« An- iss« von Geburt aa Hafenbilder, bei denen Salhmann feine intimen Kennt nisse des Meere», de» Schiffes und Wassersportwesen» zugute kamen. Don 18V4—48 gehörte er al» Lehrer d.'r Marinemaler«! auch der BerUaer akademlscheu Hoschoi« an. .30 Jahr« Moseimttaiche».' Wilhelm von Bode hat on!« dem Titel .60 Jahre Museums arbeit' ela illustrierte» Werk «scheinen lassen ln dem « sich Rechenschaft Üb« -t« Frucht selnet reichen Leben» ablegt. Washington» einziger Wlß. Der groß« Ameri kaner Washington soll ln seinem Leben nur einen ein zigen Witz gemacht Haden. Al» im Kongreß über di« Errichtung eine» stehenden Heere» beraten wurde, be antragte eln Abgeordneter, daß da» Heer nie mehr al» 3600 Monn stark sein dürfe. Da erhob sich Washing ton und verlangt« ai» zweit« Bestimmung diese» Gesetzes: .Eine feindliche Arm« darf höchsten» 2000 Mann stark da» Land betreten' und erzielt« damit das einzig« Mal ia sei«« Lebe» allgemein« Heiterkeit. Merkwürdige, mtt nur einer kannt. 2n solch« um durch Zerstör gefährd» Auslnohmufäll«. Kürzlich wunde Indessen del der Sektion d« Leich« ei-ne» tm Kranken-au» von Tw ick enha.m an Lungenentzündung »erstorbenen Manne» testgesirllt, daß der Tot« nur etnen Lungen- füge! hatte, und <unh nicht dt« Spur «ine» v«- küinmerten Restes fand man vor, s» daß nur die An nahme adrig blecht, der Tote müsse von Gebms an n« einen Lungenflügel gehabt haben. Die erst« Schift«moschtnifkl». Ein« fange Eng länderin, Miß Victorrta Drammond, bat a!» erst« Sch'-ffsmoschinistin die Fahrt von Eng'and nach Australien und «rück mitgemacht. Miß vrummond, deren Mutt« ein« Patentochter d« verstorbenen Köngin Viktoria war, trägt dt« «leicht Uniform wie ihre männlichen Kollegen. Literarische Notiz. Von Mvnona erscheint soeben «in neue», größere» Werk, Graue Magi«', da» sich ,«ln Berliner Rachfchlüsfelroman' au» der Zelt -er gegenwärtigen Literaten-, Künstler- und Veriegerweit nennt an» von L. Homayer illu striert ist. (Rudolf Kaemmerer-Verlag, DresdeaI
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