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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-16
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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LLgeVlstl mrü 8s»6e1«eettLLg vlenslsg, ü«a 16. Der Ausstellerstreik abgelehnt 2« «taer Vr»tefi»«rs»uunbu»g »er Orts- upp« Nor-wep-Deolschlan- des Leipziger Mustermesse- Verbandes tn Homburg waren di« »oa Meß-aus- besttzern g»fordertrn Mieten zur Frühjah.Smessr abgelehnt und drfchlosien wurden, nur die Reichs - miete z» zahle». Da stir den Aast, Hatz leiten« des Meßamts »der -er privaten Mrhhausvermieter dl« zu« IS. 2a»oar K«M« bindend« Antwort etngeaanaen ist, -er Ausfiell«rstr«ik empfohlen wurde, Han, der Reichsverdand Deutscher Mrss«-2ntrrefsenten e. V, Sitz Berlin, eine Versammlung für Sonntag, den 14. Zanuar, nach Leipzig «indrrufen, die von feiten -er Aussteller und Vermieter besucht war. Aach da« Mehamt hatte zwei Vertreter entsandt. Die Verhandlungen, dir von Präsident Mar teil-Frankfurt a. M. gelettel worden, zogen sich Mnf Siwnden HM und endeten damit, dah von sei len aller M«sie-2nteressentrn dir Notwendakit einmütigen Zusammengehen« erkannt ward«, sollte die Leipziger Messe und damit da« deutsche Wirt schaftsleben nicht gefährdet werden. Gegenüber den Klagen, dah Mieten von 17 000 und 19 000 «K für den Quadratmeter »ob Meffe gefordert wür den, wurde ein Vermittlonasantrag ein stimmig angenommen, eine Kommission au« je fünf Ausstellern und fünf MeßhauSinhabern zu wählen, die über die Hübe der Mieisätze für die nächste Messe beraten soll. Von der Versammlnnn wurde da« entgegenkommende Verhalten der MeßhauS- desttzer in früheren Jahren und ihr« d«rz«itige Not läge anerkannt. Scharf kritisiert wurde dl« Höhe de« Meß- heitrage«, der in Höhe von je 22 Prozent vom Mieter and Vermieter erhoben wird. Hierzu ge langte ein Antrag Dietter-Letpzig zur Annahme, der bestimmt, daß der Meßbeitroa sich nickt auf Leistungsbeträge, die evtl, den MetzhauS- defltzern zugestanden werden, sondern nur auf die reine Roömnriese erstrecken dürfe. Do« Leipziger Ort«gesetz müsse entsprechend adgeändert werden. Vom Vorsitzenden Ma rt e l l >Frankfurt a. M. wurde dte Notwendigkeit betont, dah alle deutschen Messen Zusammenarbeiten und auch ihre AuSlandS- propananda gemeinsam macken sollten. Da« würde der Sache der deutschen Kaufleute und Industrie dienen und die Unkosten reduzieren. Diese Argu mentation wirkte auf den ersten Blick fekr be stechend. Man darf aber nicht vergessen, dah Mar tell al« preuhischer Abgeordneter Vorsitzender de« interfraktionellen Ausschüsse« ist. der lediglich der Förderung der preuhifchen Messen dient. In der Frage der Metzwohnungsmieke and Ver billigung der Beförderung von Metzrnustern und Meßbesuchern wurde der ReichSverdand Deutscher Messe - Interessenten beauftragt, die erforderlichen Schritte etnzuleiten. Der Gedanke eine« Aus steller streik« fand ia der Versammtung keine Unterstützung. Empfohlen wurde lediglich, fall« über die Frage der Mehmieten für Ausstellungsräume keine Einigkeit er,zielt werden sollt?, da« Leipziger MkteinignrgSamt anzuritten, da« für Messe fragen »ine Sonderkammer unter Lei tung de« früheren Oberbürgermeister« Dittrtch besitzt. Erhöhung -er Droschkensicheprelse. Laut Bekannt- mochvng tn dieser Zeitung ist der Fahrpreis für Kraftdroschnen auf da« 1000 fache (bisher SMsacbe) und für P ferd e droschk«n aus da« TOOfache (bisher 500faches de« vom Fahrpreisanzeiger gezeigten Betrages erhöht worden. h. Vom Zugverkehr. Der NaedmttSasperso.ren- zag 1878, ad Großbothen 8,20 Uhr nachm. nach Leipzig Hbf., an 4.19 Ahr nachm., Hütt nunmehr auch in Smnmerfeld (4,11 Uhr) und Leipzig-Paansdorf (4,17 Ahr) und trifft 4L5 Uhr nachm. in Leipz:- Hbf ein. » UveuU»»rirfu«Ie, »er handel« H»»iänüe. «ine neue Reihe von Adnidvorlesimgrn Veranstalter dir H-»n- del«bnck>icm,le. Pros. Dr. Rebme dehandeli am 1.-, 24., 31. Januar «nd 7. Februar daS Thema .Einitihrung «u da« Re« der HandrlSgesrlllcvatten': Pros. Dr. ASrner bespricht .Neue VrrstcverunqSsormen al« Holge der Markeniwertt'ng' am 16., 23.. 36. Januar und 6. Februar Prosessor Dr. Prnndorf düst eine achtstündige vorlrsuna über ^Industrielle Selbstkosten- verechnung" am IS., 22.. 29. Januar und 5. Febri-ar und Pros. Dr. Jacobi. Pros. Dr. Molitor »nd Dr. Richter gedrn eine Einführung in da« Arbeit»« recht am 11., 2L Januar. 1., 8-, Id. und 22. Februar. Dte Vorlesungen vegtnnen rrgelmilhcg 6 Uhr und dauern 2 »runden. — Elnntnskaneu st»d i» der «an,lei der HandelS-Lochschute, Rttlerstratz» S/10, ,u haben (nachm. 4—7 Uhr) oder werden aus Wunsch «ugrsondt (vricsporto beisügea). Kanenpret»; Für die vorleluig von S Stunden 400 ^l, 12 Stunden 600 ^t. Werden »Wei Porlsungen gleich,eitta delrgl, so «mähigi stch der Preis aus 300 dzw. ÜOO ^l. Der vergarbetterftreik in Zwickau Die Lage im Bergarbelterstrrik tn Zwickau hat feit Sonnabend keine Verschärfung erfahren. Die Belegschaften von VerlrauenSschacht, Tiefbauschacht ul '» Allgemein-« sind Montag früh fast vollständig eiugefahren. Auf den Werken auf dem rechten Äser der Muld« fehlen auf Rückenbergschacht H nur 22 Mann, dagegen find die Belegschaften der Dürgergewerkschaft und von Vereintglück in der übergroßen Mehrzahl noch ausständig. Arbeits willige, die auf Bürgerschacht I «infahren wollten, wurden von Streikposten davon abgedalten. Die gleichen Versuche auf Vertrauensschacht and Tief- vc.uschacht blieben dagegen erfolglos, da diese Schächte polizeilich gesichert worden waren. Heute vormittag um 10 Ahr soll eine Versamm lung der-Streikenden stattfinden, in der über die wei teren Maßnahmen beraten werden soll. Wie verlautet, ist eine Deputation der Streiken- d.v in da« Lugau-OelSnitzer Revier gesandt worden, um die dortigen Bergarbeiter zum Anschluß an di« Streikbewegung zu veranlassen. Da aber am Diens tag im Zwickauer Revier vom Bergbaulichen Verein ein außerordentlicher Zwischenlehntag angesetzt wer den soll, ist hoffentlich mit einer Abnahme der Streik bewegung zu rechnen. veffrafte Waffen Verschiebungen Wegen Waffenverschiedungen wurden 26 jugeniittche Angeklagte, in der Hauptsache jung« Landwirte und landwirtschaftlich« Arbeiter, von der Strafkammer in Eisenach zu Geldstrafen von 8000 bis 15 000 Mark verurteilt. Sie hotten bald noch der Ermordung Rathenous fünf Maschinen gewehr«, zwölf Jnfanteriegewehre and mehrere Kisten Handgranaten und Munition au« einem Steinbrach, wo «die Waffen lagerten, in «in«m Nebengebäude -der Kirche in BifchofSroda ve steckt. Die Verurteilten sind Mitglieder des Jungdeutsch- landordens. Sie erklärten, di« Waffen hätten sic nur zum Schutze gegen die drohend« Räterepublik onsbewahrt. Si« würden sie jeder rechtmäßigen Regierung zur Verfügung gestellt haben im Kampf« gegen linksradikate Amsturzbewegunyen. Das Ge richt nahm an, dah der Jungdeutschtandorden der republikanischen Regierung nicht staatsfeindlich gegenÄberstehe Arzmüschmuggel »ach Böhm«». Der Arznei- schrnugg«! von Sachsen noch Böhmen hat in jüng ster Zett wieder einen erheblichen Amfang angenom men. Die Grenz- und Zollbehörden sind angewiesen worden, auf diesen einträglichen Schmuggel beson der« genau zu achten. Schwere Bluttat. In Burgwerben erschoß der Eisenbahner Böhlau au« Weißens«!« den Ektro- monteor Clausen und besten Schwägerin, mit der er verlobt gewesen war, und tötete dann stch selbst durch einen Schuß. Döhlau beging das Verbrechen, da er glaubt«, Clausen habe sein Verlöbnis hinter- irteb«». Auf -er Spar -er Mufemnsdiebe. Das Stadt- mufeum in Jena ist jetz. wieder im Besitze der ihm am Silvestertage gestobenen Sildermünzen. Sie sind bereit« am Neujahrstage an einen Sammler in einer Nachbarstadt verkauft worden, von dem st« das Museum jetzt zorückerhielt. Den Dieben, die sich als Studenten auLg^deir, ist mau auf der Spur. Die Leichenhalle als Wohnung. Eine eigenartige Wohnung wurde in dem Dorfe Bröthen bei Hoyerswerda, wo di« Wohnungsnot sehr groß ist, einer Familie angeboten. Man wies ihr — die Leichenhalle auf dem Friedhof« zu, die allerdings oft Monate lang nicht für ihren Zweck in Airspruch ge nommen wird. Es ist anzunehmen, daß von -er zu Musik AMRUM: MNverstttUsmitsUdir.Proj. Fried r.Bra«dr» Vie Meistersinger von Nürnberg Leipziger Oper. Daß unser« Op«rnleit»ng in den Standen, da ein Sturm der Empörung über die Anmaßungen gallischer Machthaber die deutschen Lande durchflog, di« ur- fprüngllch angesetzt« Neueinstudierung einer in allen Fasern echt französischen Oper (der Gounodschen .D-argareie') fallen ließ, erschien selbstverständlich. Mit Genugtuung und Äbel begrüßt« das aus verkauft« Hau« an diesem Tage die .Meister- singe r", das auS tiefster Inbrunst und gewaltigster Schöpferkraft geboren« Werk, das von WognerS inniger Lieb« zum Deutschtum den stärksten Beweis gibt: di« Verherrlichung des deutschen Volksgeiste«. Sein Vertreter HanS Sachs, feine Welt das mtttel- olteuvche Nürnberg M prachtvoller Gvfchivstenheit mit allen liebenswerten Schwächen and wunderbaren Zukunstskeimen: dtze vaterländische Vision des Re generator- und Revolutionär- Richard Wagner, frei »»» jedwedem Standpunkt« einer Partei od«r Ten- deuz, einzig dos Werk -es Sehers und Dichters. Die von Professor Lohs« mit Frisch« und tiefem Eindringen in Geist »n- L'genort dieser an Wundern reich«» Parttt»r geltet« Wiederstabe war des An- lasses würdig, ohne in allen Hanptrollen die höchsten Anforderungen, besonders die a» musikalischer Rein heit, erfüllen z» können. Alle waren mit voller Hin- gab« «nd Begeisterung bet der Sache. Zum neuen Walser Stolzing -es Hrrrn Brohl-Cordes ist freilich ähnlich Einschränkendes wie über seinen Siegfried M sagen. Die gleichfalls ne« Magdalene d«s Fri. Berga« scheint dem Teste wonlq Be deutung bttmlegen. Außer ihnen seien der kräftig gestattet«, stimmlich barte und in der Höhe mühsam« Han« Sachs des die Schloßszeew gewakkig steigernden, «ch sonst darstellerisch hervorragenden Herrn Flei scher-Ja uczak, die etwas mott« Eva der Frau Hansen-Schult-eß, dar gemütvolle »nd snmpaibllcke Pvaner des Herrn Müller, serimr Herr Lakner ai« Beckmesser und Herr Zimme r- monn (Brann stkweia) al« erfreulich au «Kettender David oenannt Do« Schönste «'der war die glänzend« Verfasstm, nicht »»r des Orcheß.r«, -i« an i dieser Stelle schon al« selbstverständlich gilt, sondern auch -e« Chore«. Gewiß hört man auch an anderen großen Opernbühnen da« dritte Finale in Gleicher Ausführung, aber eine auch nur annähernd so sicher und klar gezeichnete, sowohl dvamcuisch be wegt« als auch musikalisch gegliederte und pesteioerte Prügelszen« entsinnen wir «nS nicht irgendwo sonst erlebt zu haben. B. Ku» -en RonzertsSlen Auö -em Klavierabend von Samuel Reich- mann nahm mau nicht sonderlich vlel mit. Die Leistungen wuren ziemlich ungleichwertig. Neben Wohlaelnnoeuem stand weniger Gutes. Das r«in technische Moment wurde nicht selten auf Kosten des Ausdrucks zu sehr hervorgekehrt. Dem zu wenig gegliederten Spiel gebrach es an wünschenswerter Modukationsfähigkeit des Anschlag«. So erhoben stch Herrn Reichmanns Darbietungen nirgends über -en Durchschnitt. — Die auS den Damen Jonas- Stockhaiüen (Klavier), Edith von VoMänder (Vio line) un- Premflav-Stoltz (Violoncello) bestehende Triovereinigung halt« außer BrahenS' Op. 87 H. Noreus .Großes Trio' in D-Moll auf das Programm gesetzt, ein zwar klangvolles, doch teilweise etwa« weichlich gehaltene«, nicht sonderlich In di« Tiele gehend«« Werk. Sein« durch treffliche« Zusammenspiel ausgezeichnete Vorführung zeugte von feinem Geschmack und völliger Aebereinstimmung ia Auffassung nm- Darstellung de« musikalischen Ge haltes Zwischen den beiden Trios sang Frau Warth- Geis, die einen ziemlich großen, doch etwas spröden Mezzosopran lhr eigen nennt, mit viel Empfinden mehrere Lieder von Drahm« und vier von Fatti« in merkwürdig kontrastierender Aufeinanderfolge. ks Die Pianistin Karvlin« Lankhoat ist eine sein- nervige and sensible Notar, di« durch ihren vornehmen künstlerischen Stil Sympathien erweckt« Frerich, del aller Würdigung ihrer geschulten Musikalität, scheint dies« Klavierspielerin doch nicht jene leben- -igere Temperament-Kraft zu haben, bi« -em Vor- traoe die volle Wirkung auf 71« Hörer sichert. Dem entsprechend gebrach es dem Chopin- und Schamann- Sp»«1« an -«zwingenden Gegensätzen, so poetSch viel«- auch ausfiel. Mit -er '-Wahi eines variierten Themas von Camille Lhevillard wußt« Frau Lantz- houl das Interesse aof einen hi« weniger dekannkv ständigen Stelle, dei der Beschwerde erfvlgte, drr Gemeinde ausgegeben wird, stlr eine andere Wvh- n»ng zu sorge». El» Bei es mit 2000 Dollar verschwände«. Während ein Angestellter auf «ln«m Postamt tn Hamburg einige P^ach«n aufgab, verschwand eia Brief, in dem sich 2000 Dollar befand«». Der abhanden gekommene Brief mit -en 20 Mill. Mark war adressiert an die Dresdener Bank in Danzig. Ausschluß französischer Waren. Zn den Kreisen, der Berliner Konfektion macht sich eine lehr starke Bewegung bemerkbar, sranrösische unb bel gisch« Waren zu boykottieren. Gerade in letzier .Zeit haben stch in Frankreich wieder große Ge- schästüverbindungen angedahnt, und viele deutsche Firmen haben Modelle für Kleider und Hüte sowie für Schuhe und Putzartikel gekauft. ES steht 'o erwarten, daß die Boykot bewegnna weitere Kreise erfaßt und zu einem geschlossenen Vorgehen führt. Auswelsimg Anita Berbers aus Wien? Nach dem die Tänzerin Anita Berber von ihrem Mit tänzer Droste durch dessen Verhaftung wegen angeb licher Geldbetrügereien getrennt wurde, hat die Wiener Polizeibehörde auch ihr jetzt daS Nackttanzen verboten. Die Polizeidirektion Hot gegen Anita Berber, die mit ihrem wahren Namen von Nathusius heißt und in Leipzig geboren ist, das Verfahren wegen .Abschaffung' eingeleitet, da man sie infolge der verschiedenen Affären und der 200 Millionen Kronen betragenden Schulden als .lästige Auslän- deiin' empfindet. Anita Berber ist 22 Jahre alt und Hal Berlin als ständigen Wohnsitz. Vle Verteidigung im Hardenprozetz Horden hat in seinem Vortrag im Großen Schau spielhaus zu Berl n, über d«n uns Stephan Großmann berichtete, Vorwllcfe gegen die Verteidiger der An geklagten in seinem Prozeß erhoben. Von dem einen, Rechtsanwalt Bloch, Haden wir bereits eine Entgegnung veröffentlicht. Zetz: meldet sich bri unS auch der andere Verteidiger, Rechtsanwalt Schiff tn Oldenburg, zum Worte, daS wir ihm hiermit er teilen: er schreibt: .Ich bin es nicht gewohnt, meine im öffentlich:» Verfahren als Verteidiger ouSgcübte Tätigkeit in der Presse zu rechtfertigen. Wenn ich im vor liegenden Fall trotzdem das Wort ergreife, so tue ich dieS, weil der von Herrn Harden im öffentlichen Vortrag erhobene und im Leipziger Tageblatt wettergegebene Vorwurf, ick sei .so umsichtig ge wesen, meine Garderobe im Raum der Srschwc-renen uvterMbringen', und ich hätte mit den Herren Ge schworenen .eingellende Unterhaltungen' gapfloaea, einen so schweren Vorwurf gegen mich <ttS Ver teidiger und Anwalt bedeutet, baß er nicht unwider- rufen bleiben darf. Die in den Beha»ptang«n zam Ao-druck ge brachte Verdächtigung, ich hätte versucht, auf dte Geschworenen einzuwirken, ist um so niedriger zu hängen, <ttS ich Herrn Harden schon während -es Prozesses, noch vor seiner Schlußrede, in persönlicher Antervedvng über die Anrich.igkett der ihm zu getragenen Angaben Aufklärung gegeben habe. Tossache ist folgende«: Mir ist vor Beginn des Prozess»« von dem oufstchtführenden Ge richtsbeamten Mn Ablegen meiner Garderobe ein Schrank im Geschworenenzimmer angewivse» worden. Ich Hobe hier wobl ein dutzendmal meine Garderobe wechseln müssen. Ein einziges Mal — und zwar am zweiten Verhandlungstage und vor Beginn der S kung — bin ich von einigen Geschworenen in eine kurze Unterhaltung geroge« worden, dir nur weniae Minuten gedauert Kat und die sich selbstverständlich auf allgemeine, für de» Drvvß nicht wetenlick« Dinar, insbesondre» auf bereit« abg-urteftke Fälle der betreffenden Schwur- geri't'isveriode, bezogen hat. Dies habe ick auf Interpellation dem Herr» HavVn unvrrttiglich, und nvar, wie ich ann hmen mußte, auch überzeugend mitgeteift.' Geschäftsverkehr Neuer Pahuspediteur. Die Reichsbahn hat für dte Ladestelle Letpzig-Lindenau einen amtlichen Rollfuhr unternehmer »«stellt. DaS Nähere Ist aus der amtlichen Bekanntmachung t« dieser Zeitung zu ersehen. U/dE Ltt /WVO «storta .Ttervende B-iker". Der »Welte D«tl de» Rodert-Retnert-Fttme» verzichtet, wie der eiste, aus billige «tnoessekle und propagiert tn seinen Bildern für den groben Bedanken der Heimat lebe. Hal'ei zur Heimat! DaS find die Worte, die auS ieder Dzene te» Filme» zu uns fprrchrn — eine Mahnung, dir gerad« tn unfercn Lagen allen Deutschen »ugriufe» werden mu». Eine brillante Technik Uttzt da» Werk «U» besonver» taterefsant erscheinen. «ntversu« .Maeiste, der Rekordbrecher*. Mactste. ber guimütige Ries«, tst zu bekannt, al» hu man über ihn noch besondere Worte sagen mübi». In diesem Ft.m zeigt er wieder einmal seine Bärenkräste. Mit einer bewundernswerten Ruhe und Gelbstuerstäns- lichkeit entledigt er stch seiner zahllosen Gegner. Da» Publikum geht willig mit und amüsiert sich über ihn un» seine autzergewohnlichen Fähigkeiten. - *»oUo Theater. .«hrtftoph Eolumvu»*. Ein schöner historischer Fum. von dem man erfreulicher- weise sagen kann, daß er nicht allzu troeken-hislo.tsch, sondern menschlich interessant ist. Er zeigt nicht nur prächtige Bilder au» dem Leben Soiumbu», sühn nicht nur Einzelheiten seiner kühne« Entdeckungsfahrten vor Angen, sondern br.ngi dem Beschauer zugleich das T«e- ltfche näher. Wenn da» m hohe« «atze geUugt, so mud man stch nicht »uietzt bet Albert Bassermarm bedanken, der die Gestalt des Lolmnbus aus daS Filmba-d bannte; seine darstellerische Leistung «st vorzüglich Prächtig« Autzenausnahmen und gute Namrbtlder erhöhen dio Wirkung dr» Ganzen bedeutend. Colosseum. .DaS Geheim«»» »er alten Lampe'. Dieser amerikanische Film wär« eine ä! tz rsk belanglose Angelegenheit, wenn nicht Viola Dana, dtcscr entzückende Netne Kerl, dir Hauptrolle spielte. Das snnae Mädchen spielt ein Rolle mir einer erstaunlichen S!che;heit in Mimik und Gest?: durch die eigene «»ri der Auslassung der Rolle wird der Film z« einem Er eignis. Glücttiches DcUaU.a, um die Viola «uttsca «"ch alt« andere» Ftlmlänber beneiden. «astno-Lichttptrle: .Die rnatternde Straße*. Amerikanische Tportgeschtctrte, sauber und geschmackvoll inszeniert, reichlich mit Humor gewürzt, geschickt in szeniert. Kein Wunder, datz das Publikum willig mit geht. SS ist merkwürdig, welche ausgezeichneten Wir kungen der amerikanische Regisseur mir so einfachen Mitteln zu erreichen imstande ist. . Die Spannung hält vom Ansang bi» zum Ende an. «.-T.-Ltchtsptele. .Moasa van«a*. Die künst lerischen und technischen Vorzüge dieses Filmes wurden hier bereits sestgcstellt. Also können wir unS darauf beschränken, zu bemerken, datz da» Werk nach zwei Spiel wochen eine weitere Woche des Erfolges erlebt. von sabe'basier Wi kung stad die Massenszenen, in denen 40 000 bis 60 000 Menschen aus her Dzerre arbeiten. Solche Bilder sah man bisher noch nie. Kammer-Lichtspiele. .Der Sturz von der T e u se l s b r ü tt e'. Luciano Alberttni stellt stch in diesem Film dem Publikum wieder einmal in seiner bekannten Vielseitigkeit vor. Er verblüfft durch immer neue Tricks und zwingt so den Beschauer, den Bi dern des Filmes zu solgen. Nicht weniger interessant, künst lerisch sogar viel wertvoller, ist der zweite Film des TpielplancS .Wenn der Sturm verbrau st', ein Goldwyn-Prodi'kt, das auf billige Esscktenhascheret verzichtet und durch seine gut gestellten Bilder fesselt. Alber,tzttlle. .Zirkus Gr ah'. Diese» WeH bildet eine Fortsetzung des bekannten amerikanischen Episodcnsi meS .Der ZirkuskSnia' und gibt Eddie Polo, dem befähigten Sensationsdarsleller, Gelegenheit, alle Seiten seines hervorragenden Können» zu zeigen. Der Film ist sehr spannend und bev— auch sonst atte Vor züge, um dem Publikum restlos zuzusagen. Der Freimd de» Sensationsfilmes wird diefem Film mit grobem Interesse solgen. Welt-Theater. .Der Doppelmord von Gera jew o. Es gehört nicht nur viel Geschick, sondern auch sehr viel Geschmack dazu, ein politisches Thema, wie es dieses ist. in den Rahmen einer Ftlmhandlnnq zu stellen. Randolf bat seine Ausgabe in etaer Wcise gelöst, die man unbedingt al» mustergültig brzrtchnen kann. Der »wette Film des Spielplone» .Deine» Nächste« Weib* bietet sehr spannesd« Bilder «nd sagt dem Publikum sicht zuletzt -er Darstellnng Wege« zu. Kunstkalender „Heiterer «abend* von « a «1 e Schindler, Dien». tag 8 Uhr im FeuriS-Saal. Edith Bieletelv: Tanzabend Freitag im Kaufhaus- saa^e. Kompositionen von Julin» Weidmann. Vereine «nd Vorträge * Ein Trachtenfest im Zoo. Alten Neberlieferungen gemäß veranstalt« die hiesige Ortsgruppe im verband ehemaliger Realschüler Deutschlands, ihr einziges Jahres vergnügen und Wohltäitgkciissest am 1. Februar im Zoo. Der Reinertrag dient der Förderung der Ncal- schul-Jniereffen und der Wohttabrtseinrichtungen des Verbände». Bon Yreundessette tst ein Diwan von hob m Werte für die reich mit Gaben auSgcstattete Tombola gespendet worden. Eintrittskarten gegen Vorzeigung der Einladung sind tn der Geschäftsstelle de» Verbandes, Leplahstratze 3 1, zu haben. Komponisten zu lenken (den einstigen Letter des La- monrvux-Orchesters). — tt — Auch der vierte Abend, -en Jöoam Bend ix, begleitet von Herrn Kapellmeister Alfred Szendrei, im Laufe wemaer Wochen veranstalten konnte, brachte -em Kunst, er vollen Erfolg. Seine bäLhende Stimme un.) gereist« Vortragsart kommen drfonders welschen Gesängen zustatten — Einen Mozart-Abend gab feinen Mitgliedern der Verein für Volks- wotzl im Dewmrdhans«. Auf -vm Programm stuw-en bret verschieden geartete Meisterwerke für Streichinstrumente: ein Quartett (D-Dur), ein Trio (ES Dur) und ein Quintett (G-Moll) mit vortrefflich einführenden Bemerkungen von Max Steinltzer. Die Ausführung durch LaS GeoxrnldhauSquartett, za dem sich im Quintett Herr R. Lindner gesellt«, fand dankoarste Aufnahme. —n— Der Klavierabend, den Michael Zadora ver- anstattete, stmd volssrommen im Zeichen hohler Vir tuosität. UnS verlangt nicht nach fleißig «ingeübter technischer Fertigkeit, sondern noch Gestattung und Erlebnis. Piano und Forte wollen erlebt sein, nicht durch Podattreten hervorgebracht werden. Die aus giebige Verwerfung des Dämpferpedals wirkte süß- Uch-feminin. Selbst die nur virtuos komponierten Ungarischen Rhapsodien von Liszt wirkten banal. Degen die Art, wie Webers E-Dur-Sonate herunter- aesplelt warde, müßte man strafrechtlich «inschretten können. T. Der Lieder- und Balladen-Abend von OScar Laßner brachte den leider nicht zahlreiche» Hörern idealen Gewinn. Wie der vielseitig« Sänger sein umfangreiches und ergiebig?« Organ zu metstern — mehr noch: wie er den Vortrag zu beseelen vermag, davon gab «. a. die Wiedergabe von Schuberts Litanei einen überzeugenden Beweis. Wahrhaft wohltuend berührte diese, den tiefen Stimmungs geholt voll anSscköpfende, ernste Konst <wch bri Hag» Wokf und Karl Loewe. —t>— Alfreöo They zehte i» ersten Teil se'nes Programms einige ausgezeichnete Ansätze Zn »iahendem Klavlersp'el; man horchte auf. So be- onderS in Schumanns C-Dur-Fantasie. Der we t- pannende Bogen, der zur völligen Beherrfchang cklefes v^elgefärbten Werkes erforbeelich tst, war zwar nur im Umriß vorhanden, doch waren die i lyrischen Einzelstimmungen famos aasgefeilt un feinnervig erlebt. Der Schluß -er Spietfolge mit seinem hohen technischen Geklingel verschüttete lei-er die künstlerischen Wirkungen -es erfreulichen Auf taktes. DaS 5. Philharmonische Konzert leitete als Gastdirigent der Düsseldorfer Genera'musik- -irektor Panzner. Der Abend brachte den Beweis, daß das Philharmonische Orchester schon jetzt etwas leisten kann, und vor allem entwicklungsfähig ist. Wenn hier und da Unebenheiten und Unsicherheiten daS Bild beeinträchtigten, so ändert das an -er grundsätzlichen Bewertung der Qualität de« Or chesters in Anbetracht der bekannten Verhä'inisse nichts. Die Hauptvorzüge Panzners liegen in seiner großen Besonnenheit, die selbst stürmisch« Aus- brüche der Tonsluten in edler Vornehmheit zum Vortrag bringt, un- in seinem ausgesprochenen Farbensinn. Man hörte wieder einmal wirkliches Pianissimo, das Mezzoforte war nicht Verborgen heit, sondern zwingender Ausdruck, die emzelnen Klangkörper waren miteinander vermählt. Adcr auch die Konturen waren sicher gezogen. Beethovens Siebente war zwar nicht die .Apotheose des Tanzes', jubilierte aber himmlisch vergnügt. Tschai kowskis Pathetische entzückte auch dort, wo sie Da- nalitäten emphatisch verkündet. T- AuS -er Mastkwelt. Fräulein Em«y Str en g von derLeivzigerOper erhielt von der Staats oper inLlssabon die Aufforderung, sich als Walküre in fünf bis sechs Vorstellungen End« Januar dem portugiesischen Pubttkam vorzastellen. Die Intendanz der städtischen Theater erklärte stch bereit, dte Künssserin für dü« Dauer dieses Gastspieles zu beurlauben. — Anläßlich des 50. Geburtstages Max Regers findet in Meiningen am Sonnabend, 24., und Sonntag, 25. Februar «Ln Musckkest mit Vokal- and Znstro- mentalwerken statt. Äasführende find auswärtige und einheimische Solisten, di« verstärkte Meininger Londeskapell« und der ebenfalls verstärkte Sing- verein deS Festortes. Als Festdirigent wirkt der Leiter der Meininger Londeskapell«, Kapellmeister Schmitz. Aadolf Bockelmo»» singt Sonntag. -en 21. Januar, erstmalig die Titelrolle in Wagners .Fliegendem Holländer".
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