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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-16
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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vleartsg, Leu IS. LElpLtz« TLsed>«tt «>S SL»L«1»«N>u»g ^Ltzesberickt Vie Vberbürgermeisterwahl bestätigt Di« sozialdemokratischen Stadtverordneten hatten gegen di« am 2. Januar erfolgte Wiederwahl brs Oberdürgerme strrs Dr. Rothe Beschwerde bei der Kreishauptmannschaft eingelegt. Diese B«-^ schwerde ist setzt von der Kr« shaoptmannschast zurückgewiesen und die Wiederwahl be stätigt worden. In der Begründung der Kreishauptmannschaft heißt et. daß der Einspruch der sozialdemokratische- Fraktion. soweit er sich auf die Beschlußunfähigkett der seinerzeitigen Stadtverordnetensitzung stützt, hinfällig ist. Für die Kreishauptmannschaft bestehe .kein Bedenken, die Wahl zu bestätigen, da die tadellose Amtsführung deS Gewählten der Kreis bauptmannschaft bekannt und auch von keiner Seite mit tatsächlichen Gründen angegriffen worden sei' Der Post-Goldfranken, lieber ein« Aenderung der Gebühren im Paket- usw. Verkehr nach dem Ausland wird mitgeteilt: Der deutsche Gegenwert oes Goldfranken bet der Gebührenerhebung im Aus lands-Paket-, Zeitungs-, Telegramm- und Fern sprechverkehr ist mit Wirkung vom 13. Januar an auf 2200 Mar» festgesetzt worüen. Dieses Ilmrech- nun'gsergebnis ist auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wert angabe nach dem Ausland anzow'nden. Nähere Auskünfte durch dt« Post- und Telegraphen-An- stalten. * Neue Preise für Brennstoffe. Wie uns der Verband Leipziger Kohlengroßhändler mitteüt, sind in diesen Tagen neue Preis« für Brennstoffe fest gesetzt worden. Die Preise betragen für GrüdrkokS 457, frei Haus KOO, Siebkohle 1285, frei Haus 1400, Naßpreßstein« 100 Stück SS60, frei Haus 4250, gesetzt 4350, vnt> Jndustrisbriketts 2050 Mark. Di« Preis« für Hausbriketts werden erst iu diesen Tagen neu sestge stellt. * Das Flüster-Aennchen ch- Anna Pehold, die erste Souffleuse des Leipziger Schauspielhauses, die nie versagende Gedächtnisstütze des Ensembles, ist gestorben. Sie hieß nur noch das Flüster-Aenn- chen. und leise und zärtlich wie dieser Name war ihr stilles Wirken. Die Mitglieder -es Schauspielhauses hingen, in jedem Sinne, an der unermüdlichen, stets heiteren Frau. Was es heißt, Souffleuse a.r einem Theater mit rasch wechselndem Epie'plan zu sein, davon macht sich der Außenstehende schwerlich einen Begriff. Flüster-Aennchen hat in all der Nervosität -er oft überarbeiteten, reizbaren Künstler stets ihre sonnige Ruhe bewahrt. Keine Souffleuse warf, wie sie, -en schwersten Schw mmern (worunter man -<e Darsteller versteht, -ie schlecht gelernt Kaden) den RettungSgürtel zu. Einer braven Souffleuse, di«, nahe an die Siebzig, dem engen Kasten entstlea, um bessere Gefilde auzusuchen, kann man nichts Rühmlicheres nachsagen, als daß ihr Wirken dem Dar Glück -er Herrn vorder heißt eine Humor- und gemütvoll«, von leiser Ironie durchwehte Erzählung -er prächtigen Alte« Veheenb, deren Abdruck Mittwoch beginnt. Nach dieser Novelle folgt in wenigen Tagen ein spannender, abenteuerlicher Roman: Der Alister vorn vierten Stock. Publikum so weit wie nur möglich verborgen ge blieben ist. ... . Jubiläen. Am IS. Januar konnte Proksrfi Werner Tart Rltzsch« sein SOfährlges Jubiläum ununterbrochener treuer Tätigkeit del der F rma Moritz Mäkler, Leipzlg-Llndenau, beg«h«n. — Ferner vollenden sich an demselben Tag« 25 Jahre, b^tz Prokurist Oswald Günther ununterbrochen bet -er Firma A. Loy L To., Rauchwaren - Import und Zurichterei, in Leipzig, Rikolaistratze -S, tätig ist. Ausländisch« Ware» «er Leipziger Meße. Durch eine Bekanntmachung des ReichSkommissarS für Aus- und Einfuhrbewilligung, die in den nächste» Tagen im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlicht wird, werden die Zollfiellen ermächtigt, di« Ein- und Wiederausfuhr von Waren, die zur Ausstellung auf der vom 4. dlS 10. März 1S23 in Leipzig stattfinden den Frühiahrsmuftermesse sowie Dau- und Techni schen Messe bestimmt und al< solch« in den Begleit papieren bezeichnet sind, unter der Bedingung ohne Ein- l»w. Ausfuhrbewilligung zuzulassen, daß sie unter Zollaufsicht auf dem Hauptzollamt l in Leipzig abgefertigt werden, während ihres BerdleibS in Deutschland im Bormerkverfahren unter Zollausslcht bleiben und binnen zweier Monate nach Schluß der Messe wieder ausgeführt werden. Die Wiederaus fuhr muß dem Hauptzollamt gegenüber fichergestellt werden. K. Reu« beschleunigte Perionenzig« Sachsen— Pfalz. Im Sommerfahrplan ob 1. Juni d. I. wird die Reichsbahn neue beschleunigte Personenzüge mit 2. biS 4. Wagenklasse zwischen Leipzig und Dresden und der Pfalz «inführen. Sie treten an die Stell« der gegenwärtig zwischen Dresden—Ludwigshafen laufenden Tagesschnellztlqe O 30/O 31 und werden wie folgt verkehren: ab Leipzig Hbf. 6,40 Adr vonn^ ab Dresden Hbf. 4/40 Uhr vorm., über Hof—-Würz burg, an Heidelberg 8,05 Uhr abends, an Mannheim 8,40 Uhr, an Ludwigshafen 8L8 Uhr abendS; in der Gegenrichtung ad Ludwigshafen 6L8 Uhr vorm., Mannheim 6Z4 Uhr vorm., an Leipzig Hbf. 10,22 Uhr abends, an Dresden Hbf. 11 Uhr abends. Ja Ludwigshafen wird Anschluß mit Neustadt a/Haardt, Speier und Frankenthal heryefiellt. Di« Dknden-Vereiaignag säe Leipzig n. U. ver anstaltete am 2d. Dezember für ihre 115 Mitglieder eine Weihnachtsfeier, die dank der Geb.freudlgkeit zahlreicher Freunde eine reiche Bescherung aufwiet. Die Feier selbst war umrahmt von wohlgelungenen Darbietungen verschiedener Mitglieder. Allen, die zum Gelingen dieser Feier für unsere lichtlosen Mitmenschen deigekragen haben, sei aufs herzlichste gedankt. Die «rnd. «rdeuerunterrtchtMurse müssen am Don nerstag, 18. Januar, auSsallen, da die Untverfi«»« ge schlossen tft und andere Räume nicht zur Verfügung stehen. Die versäumten Stunden werden nach v-rein- baruna nachgehalien. Di, Kurse in »en Vororten finde» rrgewrätzig am Donnerstag statt. Gegen Nacht» und Nepplokale Das «ene Reichsschaakgesetz Draht»ertcht «nferee Berliner «chrifttettnn« DoS n«ue Schandgesetz wird dem Reichstag in den nächsten Tagen zvgohen. 2m o-^en und ganzen wird das Gesetz außer den grundlegenden Bestim mungen ein Rahmengesetz werden, daS den einzel nen Landesregierungen immerhin frei« Hand läßt, am den örtlichen Bedürfnissen gerecyt zu werden. Besonders wird daS Gesetz bt« Handhabe zur Erfchw«r«ng der Nenkonzesfäont«- rung von Gast- und Schankstätten bringen »n- außerdem -en Behörden di« Möglicyaett geben, gegen unzuverlässige Konz«ssionSmhaber scharf vor- zvgehen. TS Ist dabet tn erster Linie an die Be kämpfung der Nachtlokal« und an-ie Auswüchse in den Nepploka i«n gedacht, für die als Ra dikalmittel -4e sofortige Entziehung der Konzession nicht nur in bezug auf di« Person des Inhabers, sondern auch auf das ganze Unter nehmen und auf di« Räume vorgesehen wird. Auch die Regelung der Polizeistunde wird durch dieses Gesetz vorgesehen, wvoet auf di« örtlichen DechältuLss« der Bevölkerung Rücksicht genommen wird. Die Väter -er Kohlenanleihe Lülpzlg, IS. Januar Wie wir in den Krlegsftchren -i« Erfahrung gemacht haben, daß -ie technische Ausnutzung von Rohstoffen und Bodenschätzen oft gerade in dem Moment möglich wurde, wo sie unS vor der wirtschaftlichen Erschöpfung errettet hat, so stellt sich auch tn -em wirtschaftlichen Chaos, tn -em wir heute leben, zuweilen noch rechtzeitig ein rettender Gedanke ein, der unS festen Boden unter Len Füßen gewinnen läßt. Die sächsische Regierung will eine An leihe von 3 Milliarden Mark zum Ausbau -er staatlichen Kohlen- und Elektrizitätswerke auSgeben und geht mit dem Gedanken um, diese Anleche nicht auf Summen in Mark, sondern entweder auf eine ausländische Währung oder auf Sachwerte auS- zustellen. LS ist sehr zu wünschen, daß von der Annahme -er Dollar- oder Pfundwährung ab gesehen wir-, denn -ie Ausfertigung von Schuldverschreibungen in einer fremden Wäh rung ist ttSher nur die Eigentümlichkeit bankrotter Staaten gewesen, zu denen wir unS trotz allem -och noch nicht für alle Zelten rechnen wollen. Der Ve-anke, werLbeständige Anlagepapiere unter Umgehung -er schwankenden Papiermark auf der Grundlage von bestimmten Mengen von Bodenerzeugnissen zu schaffen, beginnt sich, so jung er bä unS ist, bereits die öffentliche Meinung zu erobern, so daß er sich wohl, wenigstens für die nächste Zukunft, durchsetzen dürfte. Nach einem Worte Hegels ist nichts so unbekannt wie die Geschichte von vorgestern; und wie wir so schnell zu diesen wertbeständigen Inhaberpapieren gekommen sind, dürfte von den wenigsten genauer verfolgt sein. Die Gelegenheit, bei der Forderungen und Bedürfnisse dieser Art sich geltend zu machen pflegen, ist erfcchrungsgemäß die Leipziger Messe. Der Versuch der Textilindustrie, eine Fakturierung nach dem Dollar auch im Inlands geschäft zu erzwingen, und -ie einmütige Ab wehr -es Texttlhandels, -er mit solcher Fest setzung der Inlandspreise in Dollar auch Löhne und Gehälter nach dem Dollarstande heraus ziehen sah, ließ auf der Leipziger Herbstmesse 1922 ein solches Suchen und Tasten nach einem festen Wertmesser erkennen. Line Lösung dieses Problems erfolgte aber nicht, und das Textilgewerbe hat sich bisher auch nur mit Kompromissen begnügen müssen. Die praktische Lösung sollt« kurz darauf von ein« anderen Seite in Angriff gnommen werden. Die Klass« der geistigen Arbeiter, di« mit am schwersten unter der Verelendung unserer ganzen Wirtschaft zu leiden hat. ist der Aerzte- stand. Der Arzt ist mit seinen Einnahmen weit hinter den Preisen für alle anderen Leistungen zurückgeblieben, und besonders macht sich daS tn ländlichen Bezirken gelten-. Eigentlich sind eS -le Tierärzte gewesen, di« di« erste Bresche gelegt haben. Denn er fahrungsgemäß entschließt sich der Bauer noch «her, -en Tierarzt als -en Arzt zu holen. D»e Derärzte tn Ostpreußen haben im Spätsommer 1922, als der Dollar zuerst auf 2000 stieg, eine Bezahlung in Getreide oder nach dem Getreide wert verlangt. SSe stießen bei den Bauern des halb auf weniger VRderstand, weil inzwischen auch der Burtt» der Landwirte seine Beiträge nach -em Getreidewert einzuziehen beschlossen hatte un- weil sich in manchen Distrikten die Festsetzung der ländlichen Pacht tn Getreide schon seit eiWen Monaten eingebürgert hatte. So wird in Mecklenburg für einen Morgen an Pacht «Sn Zentner Roggen gezahlt, waS zurzeit etwa 18 000 Papiermark ausmacht. Wie daS hie ganzen Einkommen-Verhältnisse unter Um ständen omwrrtet, hat «in Rittergutsbesitzer er fahren, der in einer preußischen Provlnztal- haaptstadt -en Pachtertraa seines Gutes ver zehrt un- nun von seinem 3000 Morgen großen Gut 3000 Zentner Roggen an Pacht bekommt. DaS find 39 Millionen nach -em heutigen Wert, wovon auch nach Abzug der Steuern allerhand in der Tasche -eS Besitzers zaräck- dleibt. DaS Beispiel der Tierärzte hatte bann unter den Aerzten Schul« gemacht, die b«ifvielSweifr im bayrischen Allgäu für jede Konsultation in der Sprechstunde ein Pfund Butter und für jeden Besuch 1-S Pfund Butter verlangte». Nach demselben Prinzip haben -ann die Schuh macher in Oberschwaben am 22. Oktober be schlossen, -rn Stondenlohn für Heimarbeiter auf drei Liter Milch festzusetzen. Da nun in unserer Zett «ine wirkliche Rück kehr m einer Bezahlung in Naturalien im möglich ist, da sich weder ein Tierarzt «in Korn lager noch ein Schuhmacher eine Butterwirt schaft zulegen kann, führt -ie Praxis alSbald -azu, entweder ein« Barzahlung in -er Landes währung nach -em Werte der Naturprodukt« vorzunehmen oder Anweisungen auf «in« g ößere Menge Naturalien auszugeben. And so haben sich aas diesen Pachtverträgen nach dem Roggenwert sehr bat- schon die im November in Mecklenburg, Oldenburg un einzelnen preußischen Provinzen ausgegebenrn Roggen-Rentenbriesr entwickelt, -ie auf 1 ois 10 Zentner Roggen ausgestellt find und auch mit 5 vom Hundert nach -em je weiligen Roggenwert verzinst werden. An diesen wertbeständigen Schuldverschreibungen kann -ie Mark nun auf und ab steigen; eia Zentner Roggen bleibt ein Zentner Roggen. So wie die Landwirtschaft nach -em Viert messer greift, nach dem ältere Bauern auch heute noch vielfach zu rechnen gewohnt find, fo hat sich die Industrie ein anderes wert beständiges Papier geschaffen, das nach dem Produkt rechnet, das die Grundlage der wich tigsten Industrien liefert: nach der K oh le. Zn Baden hat das unter staatlicher Garantie stehende Kraftwerk Baden, daS das Land mit Elektrizität versorat, Schuldverschreibungen aas gegeben, di« nicht in Mark, sondern auf Mengen von westfälischer Fettflammnoßkohle von 500 bis 5000 Kilogramm ausgestellt find. Dieses neue Inhaberpapier ist bereits zur Zeichnung aufgelegt und ist nach dem Tages preis der Kohle elnzuzahlen. Es scheint sich auch aut einzuführen, und das Vorgehen der säch sischen Regierung zeigt, daß diese Art wert beständiger Papiere wirklich einem großen wirtschaftlichen Bedürfnis entgegenkvmmt. Dienen sie doch nicht der Spekulation, sondern nur -er soliden Anlage von Geldern, -4« man den Kurssprüngen der Börse entrückt sHen. del denen man aber auch nichts verlieren möchte. Geht man nun auf -ie ersten Anzeichen dieser Entwicklung zurück, auf die Er scheinungen auf -er Leipziger Textilmesse im Herbst 1922, so gehört nicht viel Phantasie da zu, sich vorzustellen, daß neben die Roggen- Renkenbriefe und die Kohlenanleihe auch noch eine -ritte Art von wertbeständigen Pq-iere» treten wir-, nämlich für die Industrie, mit deren Exportprodukten wir einen Teil der Roh stoffe und Nahrungsmittel tm AuSlanbe be zahlen sollen: ein Papier, daS die Roh baumwolle als Wertmesser nimmt. Auch hier liegt ein wirtschaftliches Bedürfnis vor, wie die Kompromisse zwischen Textilindustrie und Textilhandel erkennen lassen. Himmel auf Erden Altes Theater Der Spaß nach diesem ulkigen Stück war fast noch schöner, als der auf der Bühne. Das hierorts ansässige Publikum, premierenfromm wie kein zwei tes, focht, ausgerechnet nach dem arglos heitersten Amüsierstück eines übrigens nicht geistlos«« Schrift- strllcrs, mit Erbitterung literarische Meinungs verschiedenheiten aus. Es kam, insofern blieb man enttäuscht, auch diesmal nicht zu Tätlichkeiten, aber ich habe seit langer Zett in Leipzig nicht so schon pfeifen hören. 2m Stück tritt unter vielen anderen ein beson ders bemerkenswertes Gespenst auf, der große Totengräber, im Nebenberuf Säufer und Theater- enchusiast, ein sehr künstliches Gespenst. Das macht, um dem Feinde Furcht elnzuflößen, immerzu: .Hahul Hahu!' Während des Kampfes der Klat scher und der Zischer war ich versucht, «S cbenso zu machen: .Hahu! Hahul' Kinder, wenn ihr jo- was feierlich nehmt, wo habt ihr in diesen Zetten, ba er so nötig wäre, euer b ß hrn Humor ge'assen? Was regt ihr euch, als gäb' es h utzntag» kein« ankeren So gen, an einem Hahu-Stück auf? Das Hahu-Stück ist ein literar sch durchgefärd- ter Schmarren für Kult» menschen Von einem Kulturmenschen. Es ist voll jener heili-en Albern- he t, die tn Ermangelung anderer Freuden o't unseres bedrängten Menschrndas ins b stes Teil tO. Ein Himmel des Blödsinns liegt in sanften Lach- saNen n's Bühnendekoration über MosscS tragt- kom!sch>:r Erde ausaeb-e'tet. E'ne kle'ne Leiche ist keine Leiche, sondern an d-r S'chcimat"ra^is'e s aus d°s Avotbekers V:r- l' ' 'b"it und der R-ochek.erin C'^ersucht ru s^e'n- '"f aaffo'ben. Wieder e macht, w-'tz sie se'b r f -o-' ' -ch nr ch in dieser o^e- schon zu 'ev r Hallme"4 ül">r^n"t daß s pack dies« sei, c p- me"'"siens e'n k'ßchen den Gttl der sie , » !0. Bei dem Geliebken. welcher mlk'pielt, ^,i h-, welche l^ol'ert und bei der - k-r-n St'mmt skv^h'rne an ' - ^'-r^ urm m't l»'e sie ni^'t be-re'len. -nie' ir- i.. z.rcirr TclengrLber, dir ziilckllche weise von Shakespeare, und eines Dichters Don Quichote, der leider nur von Eulenberg entlehnt ist und des halb violette aber nicht sehr nette Verse redet. Neiff mach:« sich durch beschleunige- Herunter schnattern der Don Ouichoteschea Poesien als romantisch^ Dichtervuppe sehr verdient. Aber Mosse wirkt doch in Prosa viel weniger ungereimt. Oder aber: in Pro a wirken seine Ungereimtheiten weit witziger. Winds der Zweite hatte da», von Baranowsky wirksam unterstützt, das Hahu-Stück in eine KindermSrchenlustigkeit, in jenen Sprechen und jenen Farbton, der so tot, als wollt' er einen grv'eln machen, elngetaocht, was Mißverständnisse ehr- pusteliger Gemüter eigentlich yätte ousichlietzen müssen. In der Gerichtsszene gar zum Schluß offen- barte sich hrrrlich die Bestialität des überlaufenden Blödsinns. Der neu« technische Apparat verhtnderte diesmal zum rvenigsten nicht das Zustandekommen scbncller Verwandlung, das durch Baranowskys linear, nrnacnenbale Hinterurürtt>r ermöglicht ward«. Dem Beleuchter gelana dodet manch« Wirkung, der man sich auch btt S'rindherg oder Wedekind nicht zu schämen hätte. Ktessigs Zwischenaktmusik war, immerhin mit Absicht schauderhaft schön. Ms «übliches Gespenst gewann Marianne Knvfer durch mangelhafte Bekleidung und verzogene Kinkertdne Männ^berzen ouf beiden Rampenseiten. Eimst, der groß; Tolenaräb?r. machte dns Hobu- Ge'nenst Winds der klein«, die Binabllchs. Die mö-doo'lch« Npn'b-k-rin war eine grotesk. kom'lch« Le'stn"a Tistn Cellos, «in'gr Sriche zu gewal^am. N"- i"arreo ba'te sich weder vom Autor noch vom Regisseur lnsoitteren 'ostin. 50 060 D-ffnr 'ikr d--tt<be Na'nrw sstascheft. Mir w'r rus zuverlässiger O-esie erfahren, hat dir be- rü'mte amer'k-nilche wistrnschaflsiche Stiftung Rockfeller Foundation den Betrag von 50 000 Dollar zur Unterstützung d« deutschen Wissenschaft, und zwar der exakten aatur- wifl'a'chafttichen Forschung, Mr Verfügung gest'llt. D«r B-rnd deuftche« Gebeavchsgra»tzi»,e. Orts gruppe Le pz g, eröffnete am Sonntag im Grasst- Museo« seine erst« Ausstellung. Nach «iner Begrüßungsansprache von Professor Steiner- Prag, dem Vorschenden deS Bundes, ergriff das Wort der Reichskunstwart, Dr. Ldwiu Redtlob. Er betonte die Notwendigkeit des Zusammenwirkens -er wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren, feierte Leipzig als diejenige Stadt, die diesen Gedanken energisch aufgegrisfen und in den kunstgewerblichen Ausstellungen der Mustermessen durchzusetzen strebt, und hob mit Recht hervor, wie hier besonders auf -em G«di«t« d«r Buchkunst und Gebraochsgraphik in bereits vorbildlicher Weis« g«- «msinsamrs Arbeiten von «,twe*f«aden Künstlern und aasführ enden Betrieben erreicht sei. Wie lang- w ertg und reich an Hindernissen der Weg zum Guten ist, wies er an Beispielen aus seinem egeaen Ressort nach, das zu der Veranstaltung eine interessante kleine Abte lang .Amtliche Graphik des Reiches' sEntwtirfe zu Briefmarken, zum Reichs siegel u. a.) beigefieuert hat. Di« Ausstellung enthält namentlich schöne Proben aller Art von Buchschmuck ifEnbände, Titel- and Seitrngestaltung, Illustratio nen und Bucheignerzeichen), »ie er an unserer Aka demie mit Hingebung gepflegt wirb: ferner ist die Gebraachsaraphlk mit Plakaten, Geschäftspapieren, Warenzeichen, Packungen ». a. vorteilhaft vertreten, di« führenden Namen eines Tiemann,St«iu«r- Prag, Mattey vereinen sich mit Kräften »ie Walter Buhe, Karl Miersch, 2oh. Tschl- ch »l - und vielen anderen jüngeren za einer Gesamt leistung, -'« -!« Mannigfaltigkeit un- Intensität der Arbeit, die hier geschaffen wird, in der Lat im besten Lichte zeigt. Verg ebene Einzelheiten verdienen noch ein« genauer« Betrachtung. .Rf. >. Vma Kaastmarkt. Karl W. Hiersemann- Leipzig hat einen reichen Katalog der Kunstgeschichte herausgebracht, der zum Teil die Biblische» des jün geren Semper umfaßt und auf manchen Gebieten wertvoll« und seltene Dinge bietet. Von den Hochschule«. Der Professor -er pacho- logische» Anatomie nnd frühere Direktor des Pacho- logischen Instituts an der Berliner Lntversität Dr. Johannes Ort- ist in Berlin einen Ta- vor seinem 78. Geburtstage gestorben. SN B«ra s. Aus Wien wird gemeldet: Der Schriftsteller Herbert Sicherer -at -estern nacht in seiner Wohnung Selbstmord verübt, indem er sich an einem Fensterrahmen erhängte. Ursache ist ner vöse Ueberreizung. Silberer hatte sich in jungen Jahren, dem Beispiel seines Vaters folgend, vor- niym..sportlicher Betätigung gewidmet un namentlich al- Florettfechter eine hohe Stufe er reicht. In der letzten Zeit wandte er sich dem Okkul tismus zu und hat eine Reche von Büchern und Auf sätzen über das Thema geschrieben. Sicherer, der auch lanoe Jahre tn England gelebt hatte, zeichnet« sene Arbeiten mit dem «Beu-vnym .Stl-Vara'. Sein Lut"viel .Die Frau von vierzig Jahr«»' -at am Wiener Burgch«nt«r «inen starken Ertolg gehabt. Das große Los von 1000 MUtiorbeu. Die Sow- jetregierung, deren Budget gleich de» -er meisten anderen Staaten «tu gewaltiges Defizit auf weist, hat die Emission einer großen Lotterie- Anleih« beschlossen. Um di« Zeichnung anzoeifera, werden die Lose in Golbradeln ausgestellt; sie «erden in Serie» vo» fünfzig Stück, im Durch schnittswert von tausend Goldrobel» periodisch ae- zogen. Der Gewinn des große» Loses beträgt 100 000 Goldrubel, nach dem gegenwärtig«, Wechsel kurs 1000 Milliarden Papierrubel. Wie bi« Jsvestija jagen, sott die Erziehung des russischen Volkes beein flußt werden, das verlernt hat, z» sparen und Gelb anzulegen. (Durch Spielhölle«, bi« von der Sowjet- reaierung in der letzten Zett eingerichtet worden find, geschieht das nun gerade nicht.) Vergessen wir nicht, schreibt das genonnte offiziöse Blatt, baß -er Zins fuß für tägliches Geld 2)4 Prozent bei Papierrudel unt 10 Prozent bei monatlichem Gelb für Golbrubel und fremde Devisen beträgt. Der glückliche Ge winner des großen Loses von 100 000 Golbrubel kann sich also ein Einkommen von zehntausrn- Goldrubel »der 100 Milliarden Papierrudel sichern. Er Kanu von sein,» Renten leben, ohne etwas zu tun. El» Morntkongretz in Mailand. Zn Mattanb wirb et» internattonaler Kongreß für Moral «l»be- rufe« werbe«. Er wirb sich tzanptfüchlich mit ber Feststellung der Vaterschaft, «fetzllche« Maßnahme« gegen dir Pornographie und Klnorefonu beschäftigen »annefOfcha», vrwaruvve SeW^s. G 19. Januar o»«»»« 8 Uhr, behände« Herr H Dr. Ha«» «alkell ,» H»rfaal 40 der UM »heuu,: .Ueder die aenetticd, Vthcholoet »mww'. «n«M tret, «ütw wMiuwi«
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