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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-16
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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2 w. 1» verbot und Gegenbefehl! Dle Ruhrzche» verweigern d'e Wiederaufnahme der Kohlenliefet nagen ve» »Niere» »»»»eever,ch«e,tzaerer Este», IS. Januar. Vom Reichtkohlenkommissar ist heute morgen folgender Telegramm bei den Zechen, vertreten, eingcgangcn: .Anter Dezngaahme ans die Besprechungen der französischen Ingenieur Kommission mit den Zechen- desihern verbiete ich nach dem französisch- belgischen Einbruch in da« Ruhrgebiet hiermit au « - drückllch die Liefer»«« von Kohl« und Kob« nach Frankreich n»d Belgien auch für de» Fall einer Bevor chussung oder Bezahlung.' Auf Grund diese« Telegramm« Haden sämtliche Zechen sofort die Kohlenllefenmgen an Frankreich und Brlgien einstellen lassen. In der Besprechung, die beule vormittag zwischen den Vertretern der Rubrzechen und der französischen Ingenieur-Kom mission über die Wiederaufnahme der Kohlen, lieferungen an Frankreich und Belgien stattfond, wurde da« neuerlich« Verbot de« Reichskohlen kommissar« von den Zechenvarlretern zur Verlesung gebracht »nd d«r obige Beschluß bekonntgegeben. Ein« Vereinbarung konnte unter diesen Umständen naturgemäß nicht erzielt werden. Dle Sitzung endete damit, -aß dle Ingenieur-Kommission den Ruhr zechen den Befehl erteilte, die Kohlen, lteserungen wieder oufzunehmen. Im Namen der deutschen Vertreter erklärte Fritz Thyssen, daß diesem Befehle kein« Folge gegeben würde. Wir sind Deutsch«, sagt« Thyssen, und stehen auf dem Standpunkt, daß wir nur den deutschen Gesehen unterworfen find. Der französische Leiter der Versammlung «klärte diese daraufhin sür geschlossen. Wie da« Reuter-Bureau mitzuteilen weiß wollen die Alliierten ein« neue Verfehlung Deutsch- land« feststellen lasten, weil e« keine Reparation«. Kohle mehr liefert. Gefährliche tttinosphSre in Essen «0» »»seren, »«»berderich«»,Vetter Essen, IS. Januar. Während de« heut« vormittag veranstalteten Proteststreike« kam « vor de» Kötel Kalserhvs, da« von der französisch«» Ingenieur-Kommission beschlag- nahmt worbe» ist, zu vaterländischen Kn Ab geltung en, di« «inen franzosenfeind lich«« Charakter trugen. Eia« große Menschen menge brachte Hochruf« auf Deutschland au« and sang .Deutschland. Deutschland über alle«' sowie ander« patriotisch« Lled«r, wie .Siegreich wollen wir Frankreich schlag«»'. Zwei de« Wege« komm«oben französische» Soldat«, wurde» Drohworl« zö gerns e»r zn Tätsichkeite» ist e« jedoch nicht ge- komme», lk^vdn Befehl «hab er der 47. französischen Infan. terieiDWlsion hat der deutsch«, Polizei einen Befehl übcnatttett, di« öffentlich«» Anschläge mit !-n D«. schlaffen der französischen Kommunisten gc^n die Ruhrbejetzung von den Plakatsäulen za entfernen. Wegen angeblicher Vernichtung zweier französisch»» Plakat« hat der Komman dierende General angeordnet, daß di« Plakate sofort ersetzt werden «nd daß als Strafmatznahm« ein deutscher Polizeiposten ständig Log und Nacht döe Stellen, wo di« Plakat« vernichtet worden sein sollen, bewacht. 100 Timmer für die franzSsische presse Este«, IS. Januar. Die Besatzungsbehörd« hat 100 Zimmer für fran zösisch« Journalisten requiriert, di« heut« nachmittag In Esten «Intreffen. E« geht da« Gerücht, datz die Grenzlinie det neudesetzten Gebiete« zwischen Luenen Vas Lotterielos Von Kos» Kort« Sie: Ich habe mich nun entschlosten, wa- ich mit dem Hundertmarkschein beginnen will. Ganz einfach: ich kaufe ein Lotteriew-. E r: Nein, da- top -a nicht. Sie: Du hast ausdrücklich erklärt, ich könnte da« Del- ganz nach meinem Belieben verwenden. Und mir beliebt eben diese Art -er Verwendung. Er: Dle Bricht». St»: Ich find«, et ist die vernünftigste. Für 100 Mark Krieg« ich doch nicht« Gescheitet. Wenn ich aber -en großen Treffer gewinne — SM 000 Mark <ch, mein Lieber! Dann habe ich für mein ganze« Leben autgesorgt. E r: Wenn! Di« Wahrscheinlichkeit, -aß du etwa- gewinnst, ist sehr gering. Reich mir mal den Prospekt der Lotterie her! Da, fleh: et gibt so viel Äse, daß ihr Kaufpreis 10 Millionen Mark beträgt. Alle Treffer zusammen machen nur die Hälfte aut. Die Wahrscheinlichkeit det Gewinnet ist also ein- zu zwei. Mit anderen Worten: in dem Aagenbstck, wo du ein Lot kaufst, hast du schon die Hälfte deine- Geldes zum Fenster hinau-geworfen. Gl«: Das ist ein Unflnn. Er: Dat ist Machomattk. Einfache, niedere Schafhirtemnathematik. S i«: Ich bin kein Schafhirt. Ich nicht. E r: Di« Statistik hat bewiesen, daß du viel mehr Aussicht hast, vom Blitz grtätet zu werden, alt dat große Lot zu ziehen. Jährlich aAen Kundert Menschen in Deutschland dorch Blitz schlag zugrunde. Lotterien gibt et nur sieben. Sie: Zugegeben, daß et nicht leicht ist, einen Treffer za machen — man moßGtück haben. Die Ziehung aber ist in einem Monat. In einem Monat werd« ich wissen, i ch Glück hatte ober ein anderer. Bit dahin, «ein Lieber, nntt rkamÜElEAEttmqz vl«rrt»s, IS. Immnr - " - ' " - — - — - ——. . .. — und Schwerte verlausen wird. Damit würde da« gesamte rheinisch westfälische Industriegebiet von französischen Truppen »mschloffen sei». Vie „rote" Sons Erhebung de» Kohleusieuer Pari«. iS. Januar. Die Besetzung Bochum« wurd« berett« von der ü«str.s«n Pariser Morgenpreff« angekündigt al« Antwort auf die Vorlegung de« Kohlensyndtkats nach Homburg und dt« Einstellung der KohlenUefe- rungen. Der Petit Parlflen schreibt hierzu: Di« neu zu besetzende Ruhr-Zone, die in dem französischen Plan al« rote Zone bezeichnet wird, im Gegensatz zu der beretls besetzte» .grünen' Zone von Esten, wird umfasten von Norden nach Süden die Grudengebietr von Recklinghausen,. Herne, Bochum und Hattingen. Nicht besetzt werden die mehr industriellen Gegenden von Dortmund, Willen und Barmen. Wenn diese rote Zone besetzt ist die 44 Millionen Tonnen Kohl« produziert — die grüne Zon« erzeugt 23 Millionen Tonnen —, dann werden die Alliierten in Deutschland, mit der Erzeugung de« linken Rheinufer«, eine Produktion von 73 Mil lionen Tonnen Kohle kontrollieren. Dle« wird ge nügen, um sowohl die Reparation-Kommission ai« auch die Industrie des RuhrgcbieteS und des linken Rhelnufer« mit Kohlen z» versehen. Noch dieser Ausdehnung der militärischen Besetzung wird am gleichen Mittwoch in allen besetzten Gebieten, also auch auf dem linken Rheinufer, dle Erhebung der Kohlrnsteuer erfolgen. Nach dem Journal wird Frankreich dl« militä rische Besetzung bis in die Gegend von Dortmund und Barmen ausdehnen. Ferner würde eine Ruhrwähruna geschasis«n werden, deren Etn- heitswährung der Taler sein soll. Man rechnet In Pari« damit, datz die Kaufkraft des Ruhrtalers zwar nicht die d«S französischen Franken erreicht, ober den Stand d«r deutschen Mark wesentlich über- steigen wirb Sozialistische Kundgebungen im Auslands Selten« der Sozialdemokratie det Auslände« ist verschiedentlich gegen bi« Ruhrdesetzung durch di« Franzosen und Belgier Stellung genommen worden. So hat nach einer Meldung der Rulü<ch«n Tete- graphon-Agentur der Präsident de« Zentralereku- viokomitee« Kalinon einen Ausruf <m alle Völker -er Wett erlassen. Er protestiert darin geg«n die Besetzung Essen«, die da« Selbsibestimmungsrecht verletze, dl« wirtschaftlich« Zerrüttung Europa« ver mehr« und di« Geifahr ne«en Blutvergießens ia sich berg«. Au« London kommt -i« Nachricht, daß d«r Gewerkschoftsovsschuß, -er Vorstand der Arbeiter- Partei »nd die parlamentarische Fraktion der Ar beiterpartei in einem langen Manifest gegen die französisch« Politik Deutschland gegenüber und gegen den französisch«» Elnfotl in bat Ruhrg«bi«t prote stieren. Diese« Vorgehen bedrohe ganz Europa nicht nur mit weiterer wirtschaftlicher Auslösung, sondern auch mtt allgemeiner Anarchie und mit einem neuen Kriege. Schließlich hat ber Pariser Venvattongtrat de« Allgemeinen Aibttterverbandes sich in einem Protest an die französischen Arbeiter und an di« öffentlich« Meinung Frankreich« gewandt, »m Ein spruch gegen b»e militärische Besetzova de« Ruhr gebiete« zu erheben, -le er al« «tuen gefährlichen Irrtum und al« «in« Schande bezeichnet. Am Sonn tag abend kam e« ferner In Pari« gelegentlich kom munistischer Kundgebungen aas dem Boulevard am Ru« Montmartre zu einem Zusammenstoß zwischen Royalist«» und Kommunist«», aus -em sich «in Handgemenge entspann. Hierbei warben mehrer« Personen verletzt, x/t« Pvllzei griff ein und verhaftet« «in« Reihe von Demonstranten. Eine kurze Relchstagrsltzung »eatzldeetcht »»feere weeliner «chrlftl«tt»u, Berlin, IS. Januar. Die heutig« RrlchStagSfltzung dauert« nur «in« halb« Stunde. Präsident Loeb« teilte etnleltend urit, daß z»r Erledigung der Anfragen au« dem Hans« »nd der kleinen Anfragen der Mittwoch dieser Woche vorgesehen ist. Bei Schlußanträgen soll künftig je einem Redner dafür, einem Redner dagegen da« Wort ertetlt »erden. Sodann wurden in allen drei Lesungen di« Rech1«schutzaaträge mit Oesterreich undd«r Tschechoslowakei und al« vorläufiges liebereinkommen mit der finnischen Re glern?- -oer Fragen des Handelsverkehrs ge nehmigt. Der Gesetzentwurf, -er bie Erklärung de> allgemeinen Verbindiichbett von Tarifverträgen ver einfacht und beschleunigt, wurde in erster und zweiter Lesung angenommen, ebenso di« Novell« zum Welngssetz. Der Gesetzentwurf über dle Rücklage bet de» BervsSgenossenschasten ging an den Ausschuß für Sozialpolitik. Damit war die Tagesordnung erledigt, und bi« nächste Sitzung wurde auf Dienstag nachmittag 2 Uhr Unberufen. Auf der Tagesordnung steht das Gesetz zur Linderung ber Not der Preffe und eia« Reih« kleiner Vorlagen. Vie VearntengehSlter im Neichstagr-Kusschutz Berlin» 15. Januar. Der HaujhaltauSschuß -es Neichstages behändeste di« Erhöhungen der Boamtenlxzüge in Form -er Feststelbn» eine« ü. Nachträge« zu» Retch-Haas- Haltplan 1S22. Unter Berücksichtigung der all gemeinen Teuerung wurd« eine Erhöhung de« pro zentualen Lruer»ng8zuschla«e- »u» 38 auf 301 v. H. vom 1. Januar 1023 ab »vd W» w«ttere 38 auf 330 v. H. vom 17. Januar 1028 ad bewilligt. Der Fra»enzufchla« ward« auf monatlich 5000 erhöht. Ein RSnig von Palästina Lass»»««, IS. Januar. A»« gut unterrichteter Quelle wir- mitgelelt, daß Emir Abdallah, der Sohn des Kvulgs von Hedschas und geqenwärtig Fürst von Transsordanien, zum König von Palästina proklamiert werde» soll. Tran«, sordanien soll in diesem Falle Palästina angeschloffen werden. Der neue König werde dem Projekt Bal four« betreffend den Zloni«mu« beitreten, et aber so awilegen, datz er den Forderungen der Araber gerecht werde. — Diese .Au«le«ung' bedeutet, datz an die Stelle ber bod«nref«me rische» Grundsätze de« Zionismus die Spekulation und der Bodenwucher treten sollen. Die lüdtschen An- siedler werden dq»n, statt freie Bauern zu soin, Knecht« ber Grundrente werd»», die sie an di« arabischen Grundherren absühreu müssen. In Dresden starb nach längerem Leiden d«r ehemalige Präsident der Generaldirektion der säch sischen vtoatteijeNböhn Professor Dr. Ulbricht. -» Der früher« französische Ministerpräsident un mehrmalige Minister Alexander Ribot, Senator de« Pat d« Calais, ist am Sonnabend abend in Pari« im Aker von 80 Zahm» gestorben. Der Verlauf des Trauersonntags Gemäß dem Aufruf der Reichsregierung ist «m Sonntag im ganzen Reich einmütig in Trauer- Protestkundgebungen von allen Schichten der Be völkerung gegen die Vergewaltigung des Ruhr- gebieteL Einspruch erhoben worden. Zn der Reichs hauptstadt gestaltete sich die gewaltige Kundgebung der bürgerlichen Parteien und der nichtfozialistijchen Gewerkschaften vor bem Reichstagsgebäude zu d«r größten Demonstration, die Berlin je gesehen hat. 18 der bekanntesten Parlamentarier und Gewerk- schaftsführer sprachen zu einer nach Hunderttausen den zählenden Menge, worauf folgend« Entschließung einstimmig angenommen wurde: .Wir erhebe» flammenden Protest gege» -ie »»geheaerltch« Vergewaltigung de« deutschen Volke- durch dl« sranzösiseh-belgisch« Besetzung de- Ruhrgebiet««. Diese« jedem Völkerrecht hohn sprechend« Vorgehen mitte» im Friede» ist ei» Broch de« Versailler Vertrags«. Do« deutsch« Volk leh»t es ad, »»ter dem Druck der Bajonett« Sklavenarbeit für b«» Frie-en-beocher zu leist«».' Nach Schluß ber Kundgebung begaben sich di« Redner zum Reichskanzler, an den der Reichstags abgeordnete Freiherr von LerSner «ine kurz« Ansprache richtete. Reichskanzler Dr. Cuno dankte mit herzlichen Morten, indem er u. a. sagte: ,WaS gestern Reichsregierung und Reichstag sagten. Ist der Wllle deS deutschen Volke«. Jetzt kommt et darauf an, baß unser Volk sich hinter die Regierung, ja ich möchte sagen, daß es mit seinem Willen und Entschluß sich in di« Regierung stellt. Wir reichen uns dle Hände, um eine echte Gemeinschaft durch unser ganzes Volk zu bilden in bem ruhigen Entschluß, jeden beschwerlichen Weg z» gehen, -en Weg der Ehr« und Würbe der Nation, -essen Ziel di« Freiheit ist.' Auch die Berliner Sozialdemokraten und Kom munisten legten in zahlreichen Versammlungen Pro test gegen di« Besetzung beS Ruhrgebietes ein. In Leipzig verlief der Trauersonntag ebenfalls in würdiger Form. Sämtliche öffentliche Gebäude hatte» halb mast geflaggt, und auch die großen Fahnen auf dem AugustuSplatz waren auf Halbmast gesetzt worden. Besonders starken Besuch hatte die bürgerlich« Versammlung im Zentraltheater zu ver zeichnen, in der Zustizrat Dr. SchroembgenS mit ergreifender Eindringlichkeit auf Ae ungeheuren Leiden deS deutschen Volkes hinwieS. Es wurde sodann eine Entschließung angenommen, in der das Treugelöbnis zu Reich und vor allem zu den schwer geprüften deutschen Brüdern am Rhein erneuert wurde. Line Sammlung zur Unterstützung der not leidenden Bewohner Essens ergab di« erfreulich« Summ« von rund 486 000 *tt. Im VockShauS und neun anderen Sälen der Stadt veranstaltete di« Vereinigte Sozial- demokratische Partei Protestkundgebungen, in denen Entschließungen Annahme fanden. Im übrigen Reich ist dem Aufruf der Reicbsreaieruno. den Sonntag der Nationaltrauer zu widmen, allenthalben gleich falls entsprechen worden. Allerorts wurden Protest versammlungen abgehaiten, dle ln würdiger Weis« vertiefen. Nur in Stettin versuchten Ver sammlungsteilnehmer gegen die -ort befindlich« Ententekommisston zu demonstrieren. Jedoch wurden ernst««« Ausschreitungen durch das sofortige Ein greif«» der Polizei überall verhindert. Als schließ lich etn großer Teil der Demonstranten sich gegen das Polizeipräsidium wandte, wurde der Zug ohne weitere Zwischenfälle zerstreut. Einig« Personen wurden verhaftet. Erfreulich ist, daß auch di« Kölner Bevölke rung sich an der Trauerkundgebung beteiligte, ob wohl lm besetzten Gebiet allgemein jede Demonstra tion untersagt worden war. In Essen wußte man die verbotenen Trauer-Versammlungen ln eine ge waltige vaterländische Kundgebung »mzugestalten und so dosch noch dem Ruf der Retchsregterung Folg« zu leisten. a« Ob bei sch zur stä he! Fr -er hin .k< tal> bai mli der Au oes lan spr auf nm Pa El Au stal Vc ln ges- 457 Na 435 für fest die die ist che still hin dar Br der son sie. Da Re not um Rü heij dar der, foh gehört der große Treffer mir. Ich werde Tag and Nacht träumen, daß er mir gehört — und -lesen ganzen Monat werde tch in Gedanken reich sein. Schon jetzt bin Ich e- — In Ge danken. Ich kaufe mlr da- Los. Er: Da opferst also nicht nur dein Veld, sondern auch die Hirnkraft eine- Monat-. Denn roa- do in diesem Monat finnst und planst, wird verfälscht fein durch -le trügerische Erwartung eine« Treffer-, durch die Illusion «ine- nicht vorhandenen Reichtum-. S l e: Du dlst gegen den Ankauf eine- Lose-? Er: Entschied«. Ste: Ich bin entschieden dafür. Ich gehe sofort in die Kollektur. Er: Wenn du für «Venrnnftaründe un zugänglich bist — tch kann dtr nicht die Stiefel fohlen an -en Parkettboden nageln. Einen Monat später. Er: Du weinst? Sie: Wat fällt dir ein? Er: Doch. Du weinst. Sie: Wirklich nicht. E r: Was ist gescheh«? Ein großes — ein kleine- Unglück? Sie: E- ist Ziehung in der Lotterie ge wesen. ... Ich habe vielleicht «In paar Tran chen ln -en Wimpern. Er: Liebste, in diese Enttäuschung bist du mit sehenden Äugen gerannt. Ich hatte sie dir rechAeitig ^S^fnet. Er: Nun, tch habe dich doch mit ave, Mitteln zu hindern gascht. Sie: Mit all« Mitteln? Durch«- nicht. Do hast dick völlig passiv verholt« E r: Erlaub' einmal! Ich erinnere »ich ge nau. «Ich könnt« dir', sagte tch, .die Stiefel sohlen nicht an den Parkettboden nagen».' Waren do- meine Wort»? S1 e: Ja. Eine recht gosch«acklofe Redens art — da- gibst da doch zu.. . . Dein Widerstand hat sich also auf eine geschmacklose Redensart beschränkt. Er: Demnach bin ich schuld, wenn du 100 Mark verpulvert hast? Sie: Natürlich! Er: Da- ist stark! Sie: Ich finde, du käst dich ganz im Gegen teil al- überaus schwach erwiesen. Du warst tief, mathematisch übemeugt. -aß ich meine 100 Mark verlieren müßte. Hast aber geduldet, -aß ich fle riskiere. Dolden heißt doch: sich passiv verhalten. E r: Kurz, du hältst mich für verpflichtet, dtr -en Schaden zu ersehen, der dir au- meiner Passivität erwuchs? Sie: Ja. dieser Meinung bin ich. Wer einen Schaden verschvldet hat, muß ihn auch tragen. Er: Gut. Hier hast du 100 Mark. Und wirst in Zukunft klüger sein. Sie: Hoffentlich aochi glücklicher. Lr: Wie meinst -v das? Sie: Non, du hast mlr ja genau vor gerechnet, daß jeder, der ein Los kauft, im selben Augenblick -le Hälfte seine- Geldes zum Fenster hlnaosgeworfen hat. Di« ersten 100 Mark — die Hälfte hab« ich hinao-geworfen. Di« zweit« 100 Mar« haben mm die besten Lhaneen. Und ich mühte eine Närrin sein, wenn ich meine Lhaneen mutwillig au- -er Hand gäbe. Ich kaufe mir «in LoS. Utmch mit de« GttllparzerpreiS ,«krönt. D«r GrillparzerprriS w»rde, »lr auS Wir» gemeld«t wird, Fritz von Unruh für f«l» Drama «Ei» Ga sch l« ch t^ verliehe». Ueber dm» Hevpt -«- j»ng«n Dichter- schwebt seit Jahresfrist der Lorderrkranz de« SchiUerpreife-, -*» ihm dt« Berufenen d«s Pre««- kolleglum« zugefproche» Haban. De« unbegreifliche» Zögern das preußischen Kultusministerium« in d«r AuSttilung dal Preis«« komm«» nm, di« Oester- reicher mit ihrer w«rt»»llst«» literarisch«» A»A- zeicknunq zuvor, di« Unruh z» Dichter» wie Auzen- pub«^ Huuptoumu, Schlechter gesellt, Ei»« Au«stell»»g über B»ch- »»d Schriftturnst. Aut Frankfurt a. M. wird ua« gttchri«d«n: Im Kunstgewerbe-Muf«um wird eine Ausstellung ge zeigt, die um so beachtenswerter ist, als fle den Grund stock bilden soll zu einem späteren Schrift museum. Et handelt sich mn di« aoßerordennlch wertvoll« Sammlung, di« der verstorbene Mitbürger Dr. Lin«l der Stadt Frankfurt ln hochheiliger Weis« vermacht hat. AuS dem reichhaltigen Material zur Buch- »nd Schriftkunst seien besonders hervor- gehoben die Abteil»»« für van-schriftliche illitttriertt Schriften, darunter die .kllmninierttn Manuskripte' out dem 11. und 13. Jahrhundert, al- Anfüng« der Schriftkunst. Da fleht man ferner Koranhand- schritten auS dem 18. »nd 17. Zahundert, alt« Noten drücke, alte prächtige Buchdruck«, die im IS. »nd 16. Jahrhundert z» Mainz, Nürnberg, Straßburg, Augsburg, Antwerpen, Pari- gedruckt wurden. Einzigartig und wohl unerreicht Ist dle Linelsche Stammbüchersammlun«, die über 7000 Bändchen a»ü den verschleoensten Epochen mnfaßt. Diese Aut- stellung, die für de» Fachmann wie für de» Laien gleichermaßen interessant »nd sehenswert ist, wtrd den vielgedeaten Wunsch, den alten Rahm Frank furts als Pflegestatt« der Buchdruck»rkunst »nd de- < Buchhandels wieder aufs neue beleben, der Verwirk lichung ein gut Teil näher bringen. Eine halbe Million Dollar für «ttmn siede» jährigen Filmstar. Der siebenjährige Jackie- Googa», der al- Partner Chaplin- sich «inen Weltruhm i» Film errang »nd he»t, bereit- einer der begehrtest«« Star« ist, hat von der amerikanischen Vereinigten KünstlerHieftilschaft, der die bedeutendste« Flli» fckoufpieler, wie Chaplin, Dovgla« Fairbank«, °»..ary Pickforb «. e. angehören, «in «rotzarttaeS Angebot erhalten. Er bezieht für di« Mitwirkung in »im jiilmwerken, dt, ihn nur wenig« Monate in Antnruch nehmen wird, «in Honorar von einer halbe» Million Dollar, »nd dies« Summe erhöht sich »och durch Ge winnbeteiligung. Dt« Riefeneiimahmea öe- Knabe» werde» vo» einer Trust^d«f«llschaft verwaltet, dte »om Gericht auf Antrag seiner Mutter etagefetzt w?*d«n ist. nvl an! tes An stsl vei enl ich pfe de: To cnl um .S sch' ZU wi da W an! ter Ku he ,-n! Ei- fal ko> l'-' '"t l.u
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