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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-13
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Zoaasdenä, äeo 1A. /auuLr l^lpzäger ragedlütt uoä 8s«äel»L«ttuag Ile. 11 8«lte S Oie Aufieilu Aus Wilsoi u. 2m Aprll 1917 (am 6. April «klärte Amerika -cn Krieg) traf Lloyd George mit -en Franzosen und Italienern in 6t. Jean -e Maurienne zujanimen ui.d versuchte, die ott« Eintracht wieder zusammen- zuslicken und die Italiener zusne-enzustellen. Noch sichere wichtig« Fragen standen auf der Tagesord nung — Vorschläge über einen durch die „SixtuS- briefe" gerade aktuell gewordenen Sonderfrieden mit Oesterreich-Ungarn und über di« Kriegführung im nahen Osten, zu der Frankreich und Groß- britannien der uneingeschränkten Unterstützung der Italiener bedurften. Und die Italiener Höhen nie- mals ihren Beistand umsonst! Um dies zu erreichen, echot sich Lloyd George. Smyrna und verschiedene andere türkische Gebiete an di« Italiener obzutreten. ES sei daran erinnert, daß sein Minister d«S Aeußeren, Mr. Balfour, gerade damals in Amerika weilte, um die Amerikaner zu verstärkter Teil- nahm« am Kriege anzufeuern. In einer Sitzung des NaleS am 11. Mai 1919 erklärte er gegenüber Wilson und Clemenceau: „In meiner Abwesenheit hat Mr. Lloyd George in St. Ieon -e Maurienne zweifellos aus ihm hm- länglich wichtig erscheinenden Gründen eingewil^k, unter bestimmten Voraussetzungen den Italienern Smyrna zu Derlassen. (Geherniberichte doS Vierer rates vom 2. Mai). Aber selbst damit waren die Italiener nicht zu frieden. Die Verhandlungen schleppten sich biS zum August hin, wo Italien zum Schluß nicht nur Smyrna, sondern noch eine hauptsächlich von Grie chen und Türken bewohnte Einsluhzon« zugefprochen erhiÄt. Dieses Abkommen wurde jedoch von der Zustimmung Rußlands abhängig gemacht. Allein die soeben von den Revolutionären gestürzte russische Regierung hat diese Zustimmung niemals gegeben. Die Folge war, daß sich auf der Friedenskonferenz eine endlos« Kontrovers« entspann, ob di« -en Italienern in 6k. Iran de Maurienne gegsbcn« Zusage für Frankreich und Großbritannien verbind- lich wäre oder nicht. Im Ianuar 1918 hakt« Präsident Wilson sein« 14 Punkte als Basis für -en Frieden vorgeschlagen, und am 3. Ianuar verkündet« Lloyd George der Welt, die Alliierten seien nicht weiter durch irgend- welch« geheim« Verträge gebunden, t« «in« Dis kussion über die Zukunft der Türkei «inzutreke». Trotzdem wurden -Safe geheimen Verhandlung«» rmunkerbvoch«» fortgesührt. war doch di« Zu tei lend« Beute zu groß. Im November 1918, anläßlich deS Waffenstill standes mit Deutschland, wurde das Programm deS Präsidenten als Grundlage für den kommenden Frieden allgemein angenommen. ES enthielt als ersten Punkt di« Forderung einer offenen Diplo matie, und der 12. Punkt bezog sich auf di« Türkei. Dennoch nahmen dies« geheimen Verhandlungen zwischen Briten und Franzosen über ihre türkisch«« Forderungen ihren Fortgang. Wir besitzen dafür -en unumstößlichen Beweis in den Worten vün Mr. Pichbn, dem französischen Minister deS Aeaßeren. während einer geheimen Sitzung der Vier am 20. März 1919 in den Räumen Lloyd Georges. Pichon führt« damals auS, baß nach dem Ab kommen mit den Italienern vom Iah re 1918 «noch Sin welkerer umfangreicher Briefwechsel und Aus tausch verschiedener Roten zwischen Frankreich qnd Großbritannien flattgefunden Hobe", betreffend dies« Ansprüche in der Türkei. Natürlich wurden dies« Besprechungen geheim gehalten, und man gewinnt den Einbruch, als wen» seht die Engländer nicht befriedigt gewesen wären. S« mußten den Löwenanteil der Kämpfe ohn« frauzüstsche Hilf« auSfechten und beani-ruchken da her auch größere Konzessionen i» der Türkei. Lloyd Georges außerordentlich geschtcht« Gest« (im Ja- nuar 1918). mit der er die alten Verträge über di« Türket zur Seite schob, trug «ächt nur dazu bei. >g -er Türkei » Memoiren di« englisch« Arbeiterschaft zu beruhigen, dl« Re krutierung in Indien, woi-eHst die mohammedanisch« Bevölkerung um die Zukunft -er Türket bangt«, neu zu deloden, und Zeugnis für die Unterstütz»»« von Präsident Wilson adzulegen, sondern jagt« noch den Franzosen einen derartigen Schrecken «in, daß sie sich bereit erklärten, durch Einwttllguna in sein« Revision die Bestätigung d«S SykeS-Picot-Ver- IrageS zu erkaufen. Niemals gab eS «inen geschick teren Streich! In dreifacher Hinsicht tat er gieich- zeitig seine Pflicht, ryid zwar sowohl in -er a!t«n als auch in -er neuen Diplomatie. Er unterstützt« die offene Diptomaii« WtlsonS und geawnn gleichzeitig «n Point in den geheimen Transaktionen mit den Franzosen. .Da die Schwierigkeiten zwischen den beiden Re- glerungen fortbestanden, and -er französischen Re gierung vor allem daran gelegen war, «inen Punkt zu erreichen, wo ein endgültiges Kompromiß ge schlossen werden konzrte, l-alte der Vorsitzer.-« -es Rates (Tlemenceau) bei seinem Besuch in London im Dezember 1918 Mr. Lloyd George gebeten, -as W>- kommen zwischen den beiden Ländern zu bestätigen. Mr. Lloyd George hatte erwidert, daß er keinerlei Schwierigkeiten bezüglich -er Rechte Frankreichs in Syrien und Ziltzicn sehe; aber er müßte seinerseils gewisse Ortschaften verlangen, die nach seiner An sicht in di« britische Zone «ingelchlosien werden sollten, und die nach dem Vertrag« von 1918 in der französischen Einflußzone gelegen waren, nämlich Mosiul. Ebenso verlangte er Palästina. (Geheim protokolle des Viererratet vom 20. März.) DieS geschah nach Kriegsschluß im Dezember 1918, nachdem — das muß ausdrücklich hervor gehoben wrrden — di« Alliierten di« 14 Punkte als Basis für den Friedensschluß angenommen hakten. Aber selbst damit waren di« Diskussionen noch nicht zu Ende. Sogar nach Beginn der Friedens konferenz spannen sie sich privat (ohne Mitwisser» sowohl der .assoziierten' Amerikaner als auch der .allrlerten' Italiener) zwischen den Briten und den Franzose» fort. Die Franzosen sträubten sich mit allen Kräften, nachzugrben, und Tlemenceaut endgültig« Annahme der britischen Vorschläge er folgte erst am 15. Februar 1919 — «inen Monat nach Begin» der Friedenskonferenz. . . . So waren, wie in de» .Memoiren' weiter avS- geführt wir-, im allgemeinen die Wünsche, Bedürf nisse und Ambitionen der alliierte» Regierungen in den geheimen Verträgen beschaffen. So beabsichtig ten sie, Im Falle eines Sieges, die Welk unter Och aufzukoll«». So versuchte» sie auch auf der Friedens konferenz die Aufteilung vorzunehmen. Obgleich sie »ach außen bin den von Deutschland symboli sierten Imperialismus bekämpften, strebten sie selbst gl«ichz«ikta nach ungeheurer Erweiterung ihrer eigenen imperial siischen und wirtschaftlichen Macht sphäre. Sie dielten dies« geheimen Abmachungen sogar vor dem eigenen Volke geheim, da sie deren Wirkung auf die große Masse -er Arbeiter und ber Demokraten fürchteten. Sie verbargen sie «h«n- fallS vor ihren kleineren Alliierten, wie Serbien, onb ste hielten sie auch vor Amerika geheim, sowohl vor als auch nach Amerikas Eintritt in den Krieg. Diese in Feindesland, durch die Verölfenkl'ä'unqen -er Dolfchewükt wenigstens teilweise bekannt, gemachten und dort M ihren Bedeutnngen noch ver- größertek Verträge, waren Pulver und ja ganze ArmeekorpSt — für -le Feinde. Sie bildelen den erwünschten Beweis für die Behauptung der deutschen Kriegsherren, daß die Alliierten in Wahr heit nur kämpften, um -4e ganz« Welt verschlucken zu können. Schließlich and endlich ließen die Gebelmverkräg« ein« reiche Saat deS ArgwobnS, Zwiste- und ge täuschter Ambitionen oufschteßen, dl« wenigstens in zwei Fällen fast die Friedenskonferenz zum Schei tern gebracht hätte. Die Dchatten wurden dadurch vergiftet, und -l« endgültige Entscheidung verzerrt and verstümmelt. Vie Not der veutchen Bücherei Hllfe von Reich, Slaol an» Stadt rratztbertck, «»sercr De«*»»er »qrittleit»»« Der Deutschen Bücherei in Leipzig geht «S schlecht. Sie erfordert erhebliche Zuschüsse. Die Regierung will ihr helfen und ersucht deSha.b den Landtag, se ne Zustimmung zu geben, daß vom Rechnungsjahr 1923 ab zwei Fünstel d«S ZuschuhbedarseS der Deutjchen Bücherei vom Staate gedeckt wird, unter der Vor aussetzung, daß weiter« zwei Fünftel deS Zuschusses vom Reich und das letzte Fünstel von der Stadt Leipzig aufgebracht werden. Ohn« d ese Zuschüsse ist Fortführung der Deutschen Bücherei unmöglich. Die Ausgaben bestehen größtenteils auS Dienstbezügen ber Beamten und Angestellten. Bei ^:n Dienstdezügen treten ent sprechend der Zeit e mauernde Erhöhungen ein. Auch die sachlichen Ausgaben der Deutschen Bücherei sind infolge der Geldentwertung dauernd gest.egen. Da gegen verfügt die Deutsche Bücherei nur über gering, sügige eigen« Einnahmen. In dem Anfang 1922 auf gestellten Haushaltplan für 1922 ist der fach! che Aufwand bei der Deutschen Bücherei mit rund 1 500 000 veranschlagt worden. Die Dienstbezüge betragen nach den Sätzen für September 1922 jähr lich rund 17 300000 ^t. Hiernach ergibt sich nach -vm Stande vom September ein Gesamtaufwand von 18LW000 Ti, wovon zwei Fünstel 7520000 be tragen würden. Infolge der »»zwischen eingetretenen Preissteigerungen und wetteren Erhöhungen wird aber der Slaattzuschuß wesentlich höher sein müssen. DaS Reich hat zunächst «inen Betrag von 10 Mil lionen Mark für daS Rechnungsjahr 1923 eingestellt. Der Börsenverein der Deutsche» Buch händler hat sich bereit erklärt, für d'e Deutsche Bücherei neben seinen sonstigen Leistungen einen Sonderdekrag von 8 Millionen Mark zur Ver- sügung zu stellen, wenn er die amtliche Zusicherung erhält, daß künftig zwei Fünftel de§ Zuschußes »am Staat übernommen werden. Mit Rücksicht darauf war eS erforderlich, die Angelegenheit -em ZwischenauSschuß deS Landtage- vorlegen zu lasten. Dieser hat sich mit der Ueder- nahme van zwei Fünfteln der Ausgaben für d!« Deut sche Bücherei bereit erklärt. D ese Ernläung hat nun den Börsenverein der Deutschen Buchhändler veranlaßt, die in Aussicht genommenen Kündigungen deS Personals der Deutschen Bücherei zurückzu nehmen, und er hak out eigenen Mitteln ohne recht- liche Verpflichtung einen Betrog von 3 800 000 -T aufgebracht. Die Leistungen, die -er deutsche Buch handel außerdem dadorjch aufbringt, daß er seine ge samte Produktion der 'Deutschen Bücherei kostenlo- überläßt, wir- schätzungsweise im Iahr« 1923 den Betrag von SO Mill onen Mark erreichen. Der Landtag dürfte die zwei Fünftel der Zu schüsse bewilligen. Notanwaltstog. Der Deutsch« Anw», tue. ein schrebt: Di« mehr und mehr steigend« Not der An- wallschafk bat den Vorstand des Deutschen Anwalt- Vereins veranlobl, di« Anwälte zu etner Not- taqung auf den 11. Februar nach Weimar zr.sammenzuberufen. Der Anwalt-lag wird sich im wesentliche» mit Maßnahmen zur Besserung ber Lage -er schwer leidenden Anwaltschaft zu befassen haben. Zur Frage »er Milchbelleferung Leipzig- sandle lmZ die Dez'.rkSstelle Leipzig der LandeS-Prels- prü,sung>tst«Ue länger« Ausführungen, di« sich be sonders gegen di« vielfach vom Milchhandel ver- treken« und in unserer Zeitung danach wieder gegeben« Ansicht wendet, daß der größte Teil der in Leipzig verkcmften Milch aut preuhischen Lande-- teilen komme. Dl« Zuschrift bestätigt unsere früheren Mitteilungen, daß im Gegenteil die größere Meng« -er Leipziger Milch aut Sachsen stammt. DaS Statistische Amt hat errechnet, daß täglich durch- fchnittlich im Oktober rund 39 000 Liter Milch out sächsischem Gebiet und nur 19300 Liter au- Preußen herrlührten. Im November waren et 37 800 Liter aus Sachsen und 18 200 Liter au- Preußen. Soweit Bericht« ber Prei-prüfungj- stellen auS de« Regierungsbezirk Leipzig vor liegen, wir- darin allgemein zu« Au-druck goorachl, daß di« Höchstpreis-Verordnung für Milch und Bulker erforderlich war. Da» Verfahren, da» der Bemessung d«r Höchstpreis« zugrunde liegt, »st allseitig gutgehetßen worden. Dt« StratzenrelnI-un-Sa-gab« für d«n 2. Termin 1922 wird am Ilk Ianuar 1923 fällig und ist in Alt- Lelpzig and den einverleibten Vororten, mit AuS- nahm« von LrlpzIg-Großzschocher.Windorf und Leipzig-Wahren, an dt« Steverhebestelle» -» zahlen. SäTreidmaschinendlebstahl. A«4 einem GeschäftS- lokat in der KSnigstroße wurden eine Adler-Schreib maschine Nr. 203857 und eine ConlineMal-SchreL- maschine Nr. 85183 gestohlen. Gegen Rechtrbruch und Einmarsch der Franzosen Der Leipziger Bürgerboad, di« vier bürgerliche» politischen Parteien, di« Arbeitsgemeinschaft für Grenz- und AuSlanddeutlchtum, der ». a. der Bun» der AuSlanddeutschcn, dl« Deutsch-Posener Lands mannschaft, der Deutsche Ostbund, der AilfSbund der Rheinländer, der HilfSdund der Elsah-Lochringer. der Saar- und Pfalzverein, der SchlcSwtg-Holsteiner Bund, der Verein tzeimotkreuer Oft- und West preußen, di« Vereinigten Verbände heimakkreuer Oberschlesier und die Gesellschaft Westfalen ange- hören, und der Deutsch« GewerkschaftSbund, Orts ausschuß Leipzig, veranstalten am Sonntag, de« Nationaltrauertog, «in« große Protestkundgebung gegen den RechtSbrujch und L.nmarsch der Franzosen. Di« Versammlung findet vormtttaoq n ijhr i« Großen Festsaal deS Zentraltheatert statt. Geheim- rat Dr. SchrömbgenS wird die Ansprache hatten. Im Hinblick auf die Bedeutung des TageS, darf kein Bürger bei dieser Protestkundgebung fehlen. Gegen HSHere Lisenbahnpreis« für Ausländer Dr«hi»«,tck» unserer Dr«»d»er rchristlet«»»« Die Dresdner Handelskammer hat im Gutachten an das Wirt.chaflsministeriuim eine besondere Fahr» Preiserhöhung für Ausländer auf der Eusenbtchn a d - gelehnt. Zwar sei diese Erhol ung an sich durch aus erwünscht und liege im deutschen Interesse, doch werd« damit kaum ein praktischer Er folg erzielt werden können. Deshalb würde der Schuten infolge Verärgerung det AuStan-eS größer sein als der Itzutzen. Eine sonderbare Reise Der entführt« Bäckerlehrling. Der Polizeibertcht meldet: Am 10. d. M. erschien bei der Kr^minalabteUung ein in Grimma in Stellung und Wohnung befindlicher 15jährig«r Bäckerlehrling «nd »»achte folgende Angaben: Er sei am Tage zuvor kurz nach 8 Ühr abends von lelneur Meister beauftragt worden, nach dem Bahnhof in Grimma zu gehen. In der Nähe der Anlagen am Schwanenleiche sei ihm ein Kraftwagen entgegen gekommen. Ehr der Wagen in di« Leipziger Straß« etngebogen sei, wäre ihm plötzlich eia Tuch über den Kopf geworfen worden. Do« dem Augenbllck « wisse er nicht, waS mit ihm weiter geworden sei. Erft am anderen Morgen gegen 5 Uhr sei er in einem Straßengraben in der Nähe von Liebertwolkwitz wieder zu sich gekommen. Hierauf sei er ohne zu säumen In di« Wohnung seiner, hier, Sebastian-Bach- Straße wohnenden Tanten gegangen. Obwohl der Bursche als zoverlässtg and wahr heitsliebend geschildert wird, ist hinter die ganze Ge schichte ein großes Fragezeichen za sehen. Alle ähn- lichen Fälle, die bisher die Polizei geprüft hat, haben sich immer als Schwindel herausgesiellt. Melleicht bringt eine rasche, strenge Untersuchung bald Licht ln die Angelegeicheit. — Wer Angaben zu machen ver. mag. meld« sich baldigst del ber Kriminalpolizei dz Leipzig oder Grimma. Iigarren Von Irnut Iotu» Zigarillos and Schiller- Fraaengeftalten fehlt da- Entscheidend«. B«ld« sind für die reifer« Iugend bestimmt. Händler. «h L-derecht Hühnchen, d«r Erfinder deS auf DM« gearbeltek«» Winkelglücks, hat sicher nur Vorst«»- landen geraucht. Die Zigarre ist weder ein Schinkenknochen, noch Mittel zur Erlangung einer schlechten Aussprache. Auch die Hand will mltrauchen. WaS Leute, -le alles mit dem Maul« machen. atemalS begreifen können. , Wer zu einer Lass« Kakao s«ia« Zigarre raucht, -em ist alle- zazatranen. Wenn man -4e Menschen wie bi« Zigarren en -er Farbe ihrer -«einstigen Asch« orksuum, -Guck«, »achten alle Krematorien pieit«. Ia, Zigarren muß «an streicheln. Die rauhe vn- haarige Mexiko, die glatte und speckige Brasil, die spinnwebenüberzogene Borneo. Nur di« deutsch« Pfälzer ist nackt arch naß wie «ine ArmenhauS- wand. Dafür ist ste aber auch nicht zu» Rauchen da. Sonder» zum Verschenken. Di« rätselhafte» Rom«» an der Stirnseite ber Zigarrenkisten find spanisch«» Ursprung- und bo- dentein a»r« .Eigentlich bt» ich Rtchkvam-er.» Solornäo: .Ein Ooch« riskier' ich.' Imruro: .Immer feste draff.' Lieber zehn Zigarre« al- ein« Fran entzünden. Streichhölzer sind immer noch weit billiger al- Krokodilleder-Handtaschen. Di« .Erinnerungen Masaryks*. Prästkmk Mbtzaryk arbeitet an seinen Memoiren, die di« .KriegSmemoiren' um jassen. Die Memoiren werben gleichzeitig in mehreren Sprachen erschelnem Rachlvorfiellange» in Hali«. DaS Hzllosch« Stabt, theaber hofft, dvrch Nachtvorstellungen seine Finanz«« heb«, zu können. Die erste Nachtvorstellung finket am 13. Ianuar, nochtt U Udr 15 Min., statt. Gr- grbvn wird Okto Borngraebers Mysterium «Dl« «rsten Ddonschen*. Eia« Schreibmaschine mit Silben »nd Worte». Ein Abonnent schreibt an- zu dieser im Leipziger Dogediatl vom 9. Ianuar veröffentlich-«» Notiz: Sie bringen eine Rtzelduna über ein« in England kon struierte Schreibmaschine für Buchstaben and Silben und erklären, baß eine deutsch« Konstruktion nicht existiere. Ich gestatt« mir. Sie höflichst darauf auf merksam zu machen, daß mir im Oktober vorigen IahreS unter der Nr. 368848 da- demtsche Reichs patent auf eine Schre bmaschine für Buchstaben und Silben auS drei Buchstaben erteilt worden ist. Die Mo'chlne unterscheidet sich äußerlich von anbrren Schreitmvschlnen gar nicht, «Ich di« Tastatur ist nicht größer, sondern sogar kleiner als bet ver- schio-enen anderen Maschinen. Die Erfindung ist mir nach jahrelangem Bemühen and Verlachen ge lungen. ES können di« am häufigsten aockommenden drei Bachstaben enthaltende» Silben geschrieben werden, wie z. B: »mb, ber, bi«. beS, wer. wir, war, -er »se». Die Zeitersparnis beträgt im Durchschnitt etwa 85 Prozent: so wird -. B. da- Wort .hinter- einander* so geschrieben: bin—ter—ein—a—n—der. Die Fabrikation dieser Maschine test nonme-r in die Wege gekettet warben. IulioS Kraus«.* Herzt-,« da Raum« elektrisch«» Telegraphie. Vie kmmer feiner aoSgebtldeke Technik der elektrische» HochfponnangSsträm« hat in verschiedenen Teilen der Veit fast gleichzeitig Aerzte angeregt, st« für die Verde» tlichang der Herzt »ne nutzbar p» mache». In ber Medizinische» Gesellschaft, Berti». Migte Dr. Le» Ieeobsob» fein« diesbezüglichen Vee- kentelegraphie zur Verstärkung der Töne eingeschaltet werden. Mit verhältnismäßig kleine» Apparaten, etwa in der Größe zweier Lexikonbände, kann man Schalleinheiten am daS Tausendfache und »ehr verstärken. Line gewöhnliche Taschenuhr hört man au' diese Weise z. B. dis in -I« letzten Winkel eine ganz großen vaalrS ticken. Dr. Iacobsohn legt ein Mikrophon auf di« Brust, und mit Hilfe seiner Appa ratur hört jedermann im Raum sehr laat di« Herztöna. Allerdings schön sind sie noch nicht, aber schön waren auch nicht bi« ersten Telephon- und di« «rsten Gramm», phontöne, doch hat die Technik in wenigen Jahren verstanden, sie wesentlich zu verbessern. Schon jetzt aber läßt sich die Stärk« der einzelnen Töne, ihr Rhythmus, iyre Schnelligkeit gleichzeitig einem größe ren Zuhörerkrelse vorführen. Man kann auch bei der Narkose de» Assistenten sparen, -er den PalS fühlt, «nd det einer schweren Geburt kann der Arzt durch «in« Klingel an der Wand benachrichtigt «erden, ob da kindliche Herz noch schlägt. Freilich, s» wett «st ble Technik noch nicht ausgebildet, da i«ln anspruchsvoller Polient gleichzeitig in alle» Haaplstädie» Europa- dl« b-rshmtesten Konsiliarirn an d«n Apparat tret«» läßt zur Untersuchung feines Herzen-. Wohl aber kann, wt: der Vorsitzende Pros. Dr. Kran- zum Schloß be merkt«, dt« Braat in Berlin ihren Bräutigam in Neu» Jork hören lasse«, wie lebhaft in «ine» bestimmte» Augenblick ihr Herz für ihn jchlägt. Sei» Bebauer». AIS Goethe- SchaSegertochSer Otttlle ihm von «Amr jungen Dom« erzählt«, die du Weimar allgemein verarietlt warb«, west st« dt« Mazurka indezent getanzt hatte, soll er gesagt hab«: «Schabe, -aß tch nicht dabei gewesen dia!^ Frankreich- »eueß« KeüOSumschtue». Di, furcht barsten Vernichtung-Maschinen, dt« «S albt, sell« noch den Berichten Londoner Blätter die neuen, ganz au- Metall bestrhenden Fl»gz«ge fei», mit denn, jetzt tm französisch«» Heer« Versuch« unter- nommen worden find. vi«s« Maschinen «reich«» «in« SchneMgkett von «chr «lS 180 Kilo«»!« in i« S*un-e bet einer Höhe von 10 Kilomtt«. GS fall ihnen sogar möglich sein, mtt Sao«rfioffapparaten auS einer Höhe »en IS Kilometer üb« d« Erdober fläche » operier«», »ob so können -tos« Sonder- xA-»« -- Hottentotten uns Kokotten Dt« großen französische» Zeitung«» wolle» Ihr» europLtso,en Leser über die Teuerung tröltca uab melden, -aß di« Leben-Kosten auch in Afrika bet , d«n Koffern und Hottentotten steigen. Der sauer «gaunert« Verdienst deS Kafsern geht fürt llnent- ! behrllchste, lecker gerüstet« MalLkuchen «ab GlaS- 1 perlen, -raus, und dl« ann« Nigaerjungfrau« wisten auch schon kaum, wo st« di« Ka»riaulfch«i» für de» neuen Frühjahr-schurz -«nehme» sollen , der nach d« letzte» Konaomvde »nd ber dringend«» Empfehlung «ine- .dunklen' Weihe» nach unten M i etwa- länger geworden ist. Die Väter lernen ihr« schwarz«» Töchter jetzt , «rp richtig schätzen und verkaufen bl« jchünsten un dicksten nicht mehr unter vier Ochsen. Womit st» doch eigentlich ein feine- Geschäft mache». Abeu -1« schwarzen Jungen «ollen nicht so recht andeißen und legen pch höchsten- noch eine del. DaS ist recht schade, un- die Regierung begünstigt schon di« Grün dung von Heimatschutzvereinen, well sie steht, -atz eS um die Wahrung schöner, ehrwürdig« Tra ditionen geht, and dann tut ste eS auch a»S bevölke rungspolitische» Gründen; mau »ersteht, «S handelt sich um di« Erhaltung der Art. So soll jetzt emp fohlen werde», den Freier» staatlich« Zuschuss« zuzu- billig«», «ad d«n Brautväl«« wirb man an- Herz legen, dem Schwiegersohn dt« Locht« langfristig zu kreditiere». Ab« «S fruchtet alle» »IchiS. and da sind di« junge» Herr« verntnfstg g«mg. au» der Rot ein« Lmz«d M »ach« (Enthalhamueit ist da- Bevgnllgen, an Dino« . .. ufw ). auf HI« Mel- w«ib«mt M mrzlcht« und stch zur Monogawta M -«Kehren. Wem, «au f» -urch hü Frtebrichstratz« tu Berlin bummest ob« bl« Bar« unierfncht. auS ret» wissenschaftlich«» Interesse, »ersteht pch. so steht man. daß bat -al »n- offenbar »uch nicht f» weit ist. Venu tch auch nicht K rigoros -in, auch h«t an- -t« Abschaffung -« Vlekweideret mit eine« Mal« M »«langen, so wär« «S »och raaft hübsch, weau auch in Europa s» nach «nd nach Ein schränkungen auf diesem interessanten Gebiet« uoo» genommen »nd auch wir a»S fchüetztich » dem »«»«« Echo« Afrika« -«-«»»«» »grhen. Ab« Ich färch-e, tch strchk. M »Sch uuch ggch Mess« habe^, sstzd »tzr I» »M chch,
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