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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-13
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Deutschland« Sahlungsfähigkelt Der la Deutschland lebende Däne, Ingenieur Aal. H. West, der alt elaer der gründsichsten ausiän- dischea Henner der deutsche» Volkswirtschaft »ad Kultur gllt. verdsfentllcht soeben lm Berlingfk« Tidend« tn Kopenhagen etnen Artikel über .Deutsch- land« Zahlungsfähigkeit', dem wir folgeret ent nehmen: Nach de» Londoner Zahlunospla» vom 5. S. 21 soll Deutschland al« Reparattontschuld 132 Milliarden Goldmark an die Entente bezahlen. Durch dl« Zinsen erhöht sich dieser Betrag auf etwa 210 Milliarden, -re in längstens 53 Jahren abgetragen werden sollen, d. h. im Durchschnitt rund 4 Milliarden jährlich. Dazu kommen die Kosten der militärischen Besatzung und der Kontrollkommissionen, di« bisher V30 Millionen Soldmark im Jahre autgemacht Haden. Dat Vermögen det deutschen Volket wurde 1V13 zu etwa 360 Mlltarden Gvldmark geschäht: heule ist diese Zahl wahrscheinlich aus etwa di« Hälfte gesunken: — selbst bei weitherzigster Schätzung kommt man nicht über 210 Milliarden Goldmark. Danach soll Deutschland an die Entente so viel oder »ehr bezahlen alt dat ganze deutsche Volksvermögen auSmacht. Das Einkommen deS deutschen Volkes betrug 1913 etwa 43 dit 45 Milliarden Goldmark: diese Summe gibt ungefähr den Wert der deutschen Arbeit tm genannten Jahre an. Infolge der durch den Krieg verursachten und mit dem Krieg und seinen Folgen zusammenhängenden Verhältnissen: Menschenveriuste, KriegSauShungerung usw. ist die Arbcittleistung seit dem auf etwa SO Prozent gesunken: dazu kommt, daß Deutschland durch den Krieg rund ein Zehntel seiner Bevölkerung und ein Siebentel seiner Bodenjläche verlor. Wrr können hiernach berechnen, daß der Gesamtwert der deutschen Arbeit tm Jahr« seht höchstens 24 Milliarden Goldmark betragen kann. Hiervon soll Deutschland jährlich an die Enten!« 4L3 Milliarden bezahlen, daS sind rund 20 Prozent. So würden die Verhältnisse liegen, wenn die Valulaverhältnisse normal wären oder wenn di« deutsch« Mark im Inland und Ausland den gleichen Wert hätte; daS lst aber nicht der Fall. Die Mark hat vielmehr zwei verschiedene Wert«: Einen IlnlandS wert, nach dem man tn Deutschland Waren kauft, und einen Auslands wert, nach dem man ausländische Geldsorten und Devisen erwirbt. Der Inlandswert ist dauernd «twa3bis5malso hoch als der AutlandSwert, zurzeit: Inlandswert etwa 1/600, AuSlandSwert 1/2000 det Goldwertes. Dieser Doppelwert der Mark verschiebt die obigen Zahlen vollständig, denn wenn Deutschland mit seiner Papiermark ausländische Devisen kauft, um Reparationszahlungen zu leisten, so erzielt et nur «tn Fünftel blt ein Drittel von dem, was eS nach dem Inlandtwerl der Mark bekommen mühte. Die Fol- gen hiervon sind: Erstens — Wenn Deutschland, um die Repara tionszahlungen zu leisten, sein gesamlet Volktver- mögcn (höchstens 210 Milliarden Goldmark) an dat Ausland verkaufen würde, so würde et in fremden Devisen nicht den Gegenwert von 210 Milliarden, fppderp höchsten« 60 bi« 80 Milliarden erzielen, d. h. kaum mehr als die Hälfte der ReparationSlasten ohne Zinsen. Zweitens. — Sollen dke Reparationszahlungen aut dem Einkommen det deutschen Volkes be- stritten werden, so werden sie nicht, wie oben berech net, 20 Prozent, sondern 50 btt 80 Prozent be- uuspruchen. Die Steuerlast ist in Deutschland setzt auf etwa 43 Prozent gestiegen. Diese Belastung genügt in dessen bet weitem nicht, um den Geldbedarf det Reit' d«r Staaten und der Gemeinden za decken: dazu wäre nach einer Berechnung vom letzten Früh sohr rund 15 Prozent mehr nölig als daS gesamte Einkommen des deutschen Volkes Die Folge hier von ist, daß die Verschuldung deS Reiche« lavinenartig anwächst: Die Zunahme in Reichsschulden betrug: Im Juli vorigen Jahre« 13 Milliarden, im August 24, September 120, Oktober 153, November 235 Mil- Karden Papiermark! Die Schuld an diesen Verhältnissen trägt der Doppelwert der deutschen Papiermark, — den Ellen Ney Eir Charakterbild von vr. knvtlU 6lle« Key ist «ine reichgeglie-ert« Natur voll -rgensätzstcher Eigenschaften. Setten begegnen wir An Leben oder <in der Literatur «knem Menschen, am wenigstem häuftg einer Frau, tn der sich so viel Lebenswille mSt so viel Vergeistigung, so viel stark- Geistig« und nordisch phcnrtasiovost« Tbarakterzüg« vtit detnah« südländisch feurigem Temperament poavvn. Sie repräsentiert damit die interessante Ver- ktndang von Romantiker and WirklichkeitSmcnsch. ES ist seltsam and bezeichnend, daß im äußeren Leben zwei Ereignisse ihr selbst a*s bte wichtigsten Erscheinen: da« Eindringen tn -di« Realpolitik an der Sette ihres Vater« und die Bekanntschaft mit Dsörn- fon. symbolisch für die seltsam« Verquickung ihre« Weisen«, daS tm Geistigen and Wirklichen zugleich verankert sein muh, um sich selbst treu zn sem. Schon durch ihr Blut, in dem zwei Mettanschau- angen, die de« demokratisch«, Vater« und di« der arfftokratischon, wenn auch klugem Fortschritt zu- -en«igten Mutter zur Versöhnung kemen, ist ihre Zwlespä'ttge Anlage vvrberettet. Line gedorrri Rednerin, Ist sie doch schüchtern von Natur »nd leidet an dar ethischen und ästhetischen Roheit de« öffent lichen Leben«. Sie ltedt di« Sülle und die Einsam keit: st« ho« di« seelisch« Fetnfä-Kgkott de« KLnstler« für astet Schöne do« Leben«, ihre Natvrschildrrungen gehäven za den reizvollsten ft» dar schwedischen Li- terakur, «nd doch fehlt ihr nicht die Lalffach« «nd da« rasche Wort der Politikerin. Individualistin und Aristokratin dvrch Anlage and Erziehung, haßt st« -en vornehmen Pöbel, hebt da« VoM und versuch» ein« Verschmelzung von Indtvtdoalismus und So- ztolkSmu«. Für Unabhängigkeit and Frestxst be geistert, kann sie doch manchmal in äußeren Tradi tionen befangen sein, fo raucht st« r. D. k<tne ZI- -avctten, nur wrt! ihr« vornehm« Mutter e« nicht verlrug. Don Hao« ao< et« Bücherwurm, dem das Erkennen Seligkeit war, «st st« doch weit entfernt, 4« »aVffremder Gelehrsamkeit «fMgche«. all te« zu bekämpfen, nicht nur tm Interesse Deutsch- land- und der Entente, sondern ebenso sehr t» Inter- esse der anderen Länder. Vie Gewerkschaften für gerechtere Steuern Der Allgemeine Deutsch« GewerkschastSbund In der Allgemein« Frei« Angestellteubund, die vor Weihnachten an die ReichSregieruna das dringende Ersuch«, gerichtet hatten, unoerzüolich et»« Er- Höhung der Abiüg« der Lohnsteuer, pflichtigen zur Einkommensteuer vorzunchmen, haben am Mittwoch erneut ein dringliche« Mahn, schreiben an den Reichsfinanzminister Dr. Herme« gerichtet und von ihm «in« Auskunft über die Stellungnahme der Regierung verlangt. E« wird tn dem Schreiben darauf verwiesen, daß bei dem heutigen Dollarstand. der bevorstöhenücn Brvtverteueruna und den gesamten übrigen wirtschaftlichen Verhältnissen, wie st« sich in den letzten Tagen berav<g?bildet Haden, «ine Bei- dchaitung der alten Beträge für Werbungskosten und sonstige Steuerabzüge unhaltbar geworden ist. Die beiden Spitzenverband« fordern vom Reich«, flnanznrinister.um die sofort ge Eindringung nnd Verabschiedung einer Vorlage beim StLuerauSschah de« ReichSagS im Sinne der Eingabe. Vie Lntwerlunx der Hypotheken Von zuständiger Stell« wird dem Wu.B. mit geteilt: Au« weiten BevolkerungSkreisen geht der ReichSregierung dauernd eine Fülle von Anregun- gen zu, di« di« Geldentwertung bet Rückzahluna von Schulden der verschiedensten Art, insbesondere det Hypocheken, berücksichtigt sehen wollen. Dabet wird u. a. der Elah gesetzlicher Vorschriften befür wortet, durch die die Rückzahlung der Hypotheken an die Zustimmung der Gläubiger "edunden werden soll. Di« ReichSre^ierung, die dies« ^nreguna unter Berücksichtigung d«S übermittelten Material« ein gehend geprüft hat, ist nach sornsäittger Würdigung aller tn Betracht kommenden Gesichtspunkte zu der Anpassung gelangt, daß gefebqeberiick« Eingriffe der bezeichneten Art odrulehnen seien, zumal eine Aufwertung der geschuldeten Beträge, und zwar so- wrchl de« Kapital« als auch d«r Zinsen, nicht tn Aussicht gestellt werden kann. Kleine politische Nachrichten Der doutfche Gesandte für Litauen, Dr. OlS- Hausen, hoi feinen Urlaub unterbrochen und sich auf seinen Posten zurückbegeden. * Di.: Sächsische LandeSzettong in Dresden, deren Nummer vom 31. Dezember wegen Beschimpfung der sächsischen Regierung beschlag- nahmt worden wa^, ist auf Grund de« Gesetze« MM Schuh« -er Republik auf vier Monat« ver- boten worden. * Nach einem Aufruf de« thüringischen StaatSministerivm« haben alle Staat«- und Gemeindebehörden am 14. Januar die Dienstqebäu^r Halbmast zu beflaggen. Thraterairffiihrungen sowie Vorführung von Lichtbildern und Lichtspielen dürfen nur staktfinben, wenn sie ernsten Charakter trage,». Alle Tanzveranstaltungen, Bälle und Lust- barkeiten sind verboten. Die Verlängerung der Polizeistunde ist unzulässig. Der Bund -er Retchtdeolschen tn Oesterreich veranstaltet am nächsten Sonntag eine -röher« Trauerkundgebung. Ein« soeben verSfsenttichke RegienmgSoerordnimg tn Jugoslawien bestimmt, daß an Stell« de« jolianlschen 'Kalenders der gregoria nische «ingeführt wird. wilde Gerüchte über einen wendischen Landesverratsprozetz Dratztderichl unserer Dresdner ««riftkettuns Dresden, 12. Januar In der fächstschen Presie wird eine Meldung auS Bnuh«n verbreitet, nach der ein Untersuchung«- verfahren gegen einig« wendische Führer wegen DaS Erfreulich« vnd Segensreiche kbrer Person besteht non ober nicht all«'» In dem Reichtum ihr-, Anlagen, sondern in der schönen Hai-monie i-rrr Eigenschaften, -le dadurch ermöglicht wi.d, dah ka:ne einzig« von ihnen bi« zum Extrem gesteigert ist. Ihr durch die Kultur verfeinerter Geist hat seine Wut.j«! tn der Natur. Da st« Frau ist, werde« bet Ihr die mütterlichen Kräfte zum Symbol der Versöhnung der gegensätzlichen Anlagen. Sie selbst gab einmal gleichsam «Sn Programm für ihr Wirken in einer am Sch uh ihrer Tätigkeit an einem Arbeit«rbtldungSinstitut gehaltenen Lö scht oüSr cd«: .Nicht Gelehrsamkeit «nd vielsetlige Kenntnisse za geben, Ist mein Bestreben gewesen. Mein Atel war «Sn ander««: Ich unterwir« «och für -a« Leden, lehrt« euch durch die Literatur reicher leben und da« Leden tn der Dichtung verstehen.' — DaS ist -aS Große an ihr nnd daS Eigenartigste, dah st« tn Plato« Sinn« .ein Liebender d«S L-ehr-n« hl.* Vielleicht hat keine Frau mit solch frühling-frischem Enthusiasmus di« Tor« zu ßprenge-n versucht, d»e Li« Schätze deS Geiste« den Blicken der Frau entzogen und die eine neue Melodie, di« Ahnung von etwa« Reichem and Schönem, In ihr dürftige« Leben dringen sollten. Die Schwärmerin mit -em Kinderherzen, da« ,br Koh ergrautem Scheitet geblieben ist, die Frau, d re» Grunbgeftihl das Mitleid ist, seht« sich mit ganzer Kraft für die geistig sittliche Befreiung der Frau em. Was Wunder, dah ihr in ihrer Begeisterung orr- tümer unterliefen: vielkicht lagen st« im etnem zu weit gehenden Einfluß, -en st«, die Künstlernatur, der Phantast« im realen Leden zvgestand, gewiß «r In ein« Uederschätzung -er Indlosducksttät und -es mo ralischen Niveau« -e« Durchschnittsmenschen, wa» namentlich in ihrem «rot'schen Idealismus zum AuS- druck kommt. Daß dl« iwkKektu«ll« Frau, dl« für die geistige Hebung ihrer GeschiochtSgenofstnnLN manche Kämpf« -urch-efochton hatte, dem weiblich«» Gefühlsleben -1« größer« Vedeokang zu gestand, haben ihr die Frauenrechtlerinnen zum Vor- w«rf gemacht. Sie Hot verschiedentlich gegen di« Frovvnrechöierinveu »orn«d Ihr«, Ruf «rhoke». LandetverratS schwebe. E« soll sich um Bestrebungen handeln, die sächsische Lausitz zu etnem Anschluß an die Tschechoslowakei zu bringen. Eine Nachprüfung der Meldung hat ergeben, dah «S sich um völlig haltlos« Behauptungen handelt. Sie sind tn unverantwortlicher Weil« ft» die Welt -«setzt worden auf Grund von Beobachlungen, die man gelegentlich von Besprechung«« gemacht haben will. die vor kurzem in einem wendischen -aus« tn Bautzen stattgefunden hoben. Ls haa-elte sich det diesen Besprechungen aber lediglich am Schul- fragen. Wie die Staatsanwaltschaft Bautzen MUeilt, hat st« weder «in Untersuchvngsverfohre» gegen irgendwelche wendisch« Führer etugereicht, noch hat sie Haussuchungen t» dieser Angelegenheit vorgenommen. Anleihe- «n-Gteuerfragen Landtage Dresden, 12, Januar. Drahtsertch» unserer Dres»»e, «chriklletiu»D Heute trat der Landtag bereit« um 9 Uhr vor- mittag« zusammen, um ernste Arbeit zu leisten. Vie Milllaroen-ttohlenanleihe Dl« erster Punkt stand auf der Tagesordnung die Regierungsvorlage über ein Anleihegesetz. DaS Gesetz, dessen Gcundzüge wir bereit« mttgeteilt haben, bestimmt tn seinem grundlegenden 8 1: Das Grsamtminiftcrium wird ermScNttat ,,,m Lu4- »an brr staatlich«» Kohlen- und Llrttri,tlö»e,»«rke dt« BcsiLndc der Land«--auvtkassr bis zu 3 Milliarden du n» Ausnahme einer »der mehrerer verzinslicher An leihen tn dem zur Beschattung dieirr Summe geforderten Nrnndelraee z» verstärken. Finanzmlnister Heldt begründete tn langen AuS/ührungen die Vorlage. DI« Ergebnisse der Anleihe solle« dem Ausbau welterir und -^r AuS- beutln- bestehender Kohlemoerke dienen. Zn der bisherigen Weile könnten di« Kosten hierfür nicht mehr nusgedracyt «erden. Der Minister gab «in Bild vom gegenwärtigen Stande deS staatlichen Brarnkohlenbaae« in Sachsen. Er bat dann den Landtag, angesichts der heutigen Geldlage sich nicht an die verlangten 8 Milliarden zu halten, denn es könnten inzwischen schon 15 Milliarden notwendig geworden sein. Da! Finanzministerium gedenke weiter, ein« Elektrizität«, und eine sogenannte wertbeständig« Anleihe aufzunehmen. Die Zinsschein« sollen jährlich elngelöst werden. Der Minister begründete sodann den zweiten Teil der Vorlage, nach welchem da« Finanzministe rium ermächtigt werden soll, zur vor übergehenden Verstärkung -er Betriedtmittel der Landeshaupt- kaffe weitere Schahanweisungen im Be trog« von 4 Milliarden Mark aurzugeben. Bdg. Anders <D Vpt.) erklärte, seine Partei er kenn« di« Notwendigkeit der Vorlage an; sie sei be gründet tn der Entwertung de« Geld««. Er dcan- tragle die Ueberweisung der Vorlage an den HauS- haltau« schuh 8. Abg. Kaula fl)natl.) bvmängett« die ungenügende Vorbereitung der Vorlage. Seine Partei könne der Regierung eine Blankovollmacht nicht ohne weitere« geben. Finanzminister Heldt wundert« sich über die Dar- legnngen des Vorredner«. Wenn man von der In dustrie Opfer fordere, sei man auch verpfiichiet, die Industrie nach Mögt jchkeit r« schützen. Der Minister wie« den Gedanken einer urdertragung -er Staat«, werke an «ine Aktiengesellschaft oder die Heran- Ziehung fremder Kap!to.ften zurück. Abg. Dr. Relnhvtd (Dem > begrüßt namenj seiner politischen Freunde die Ausnahme einer wert beständigen Anleihe. Dagegen dat er, den Gedanken -er Ausgabe von Schatzanwetsungen in Gold oder Sachwerten auszugeben. Unser« Kohlenvorkommen mühten mit oller Energie «rSgenutzl werden. Dem Elektrizitätswerke gegenüber Härten seine Freunde gewisse Vorbehalte zu machen, da er sich allmählich zu einem Staate im Staate auswachse. Abg. Neuner (Komm.) erklärte, daß sein« Partei nähere Auskünfte tm Ausschuß verlangen lverd«. Abg. Wirth (Soz.) stimmte «amen« feiner Freunde der Vorlage zu. Abg. Lipp« (D. Vpt.) teilte di« vokkSwirtschafi- Nchen Dedenken deS Abg. Kaüla. Hinsichtlich -er Ardeiterverhältniffe in -en Staatsbetrieben bat er den Staat, stark zu bleiben und die Verordnungen gegen die Betriebsräte aufrechtzoerhalten. al« da« praktische Leben ihr die Leiden der Frauen mit dem «inseitigen männlichen Betätigungsfeld vor Augen führte. So war auch -le« bße folgerichtige Lot einer au« der Erfahrung lernenden» tn ewigem Fluh sich befinden-an unerschöpflichen Persönlichkeit. Denn auch hier findet sie nach kurzem Schwaitkaa den Durchbruch ihre« Wesen« zu sich selbst: e« ist Ve synchesedttdend« Kraft ihre« Charakter«, die dse Natur mit dem Geist, tn diesem Falle da« allgemein Menschlich« mit dem Weiblichen, verbinden will. Wa« Esten Key der Jagend, wa« ste künftigen Geschlechtern bedeuten kann, liegt trotz aller ori- gdnesten sozialen Gedanken sicher weniger in ihren politbschen Taten, all« in ihrem Charakterbild, m der seltenen Verbündung von höchster GetsteSdildang, ttesster Innerlichkeit and praktischem Wirken. Sie hat alle di« Lügen gestraft, die ihr da« Betonen oe« Individualismus und zagleich de« Altruismus al« größte Inkonsequenz in ihrem Werk vorgeworfen haben, indem st« beide« in ihrer Person veremigte: die Verantwortung für da« sozial« Wohl «nd die selbständige Eigenart de« Individuum«. D'«fe Vor züge rechtfertigen es, dah Ellen Key bei au«geprägt nationalen Eigenschaften unter asten geistig:» Frauen der Gegenwart die größt« Weltgeltung besitzt. ver »eue Generalmusikdirektor -es Deutsche« RaNouallheakers. Zum erst« Kapellmeister am Deutschen Nationalcheater in Weimar wurde Jul»« Prä wer au« Breslau mit der Amtsbezeichm»- Generalmusikdirektvr berufen. Pröwer wir- da« Amt am 1. August 1923 übernehmen. Eft» -«tfcher Zedern»«lb. Di« Zeder gehört für uns zu den exotischen Bäum«^ di« wir auf dem Libanon und in fernen G-geesde» suchen. Deshalb wird e« überraschen, wenn man erfährt daß es etnen deutschen Ae-ernwalb gibt. Dieser Wald ver- dankt, woran in Ueder Land and Meer erinnert wird, seine Entstehung -er Initiativ« des Besitzers unserer größte» Bieistifkfabrkk. b«s Freiherrn Lothar von Faber, und di« Bkistifftabritzatton bot den Anlaß zur Schöpfung dieses Zedernwalb««. Für di« feineren Bleistift« werden nämlich di« Fassungen «M Zshenchvtz gefertigt» und Zwar benutzt man dazu > Nach einer kurzen Erwiderung -e« Finanz- mln ster« ging -te Vorlage an den HooshaltauL- fchuh S. tS^a»scbe)te«er «uv Nat der freie» ver«f« E« stau- dann zur Beraiung iie Erhöhung der Gewerbesteuer für daS RgchnungSjahr 1922 um 300 Prozent. Damit wurde verbunden ein voikS- pari«.sicher Antrag zur Behebung der Notlage der freien Berufe (Aerzte, Schriftsteller, Prtvatiehrer, Künstler usw); diese seien von der Gewerbesteuer auszunehmen. Abg. Rollig (D. Vpt.) begründete den Antrag seiner Partei. Wenn je da« Wort gegolten habe, -ah die Kunst betteln gehe, dann heute. Unsere ge stig und künstlerisch hochstehenden Volkskreise müßt:» buchstäblich verhungern. Die dayriscye Regierung bade bestimmt, dah del Einstellung neuer Kräfte in -en Dienstbetrirdcn zunächst stellungslos gewordene Journalisten, cinkommenSlos« Schriftsteller und andere berückstchiicst werden sollten. Eine ähnliche Verfügung empfahl er auch für Sachsen. Die Ge werbesteuer füfne bei den freien Berufen za einer Doppelbesteuerung und sei eine schwere Verletzung des Grundsatzes der Gerechtigkeit. Finanzminister Heldi gab eine Erklärung ob, nach -er die Regierung die Notlage der freien Berufe würdigt; sie sei bereit, an ihrer Abhilfe mit- zuarbeilen. Im Ausschuß wird die Regierung weitere Anregungen geben. Eia« Vorlage über di« Aenderung des Gswerbesteuergesehe« werde deine Landtage alsbald zugehen. Im übrigen empfahl der Minister die Entrichtung der Gewerbesteuer fllr 1822 noch dem Sinne der Vorlage in dreifacher Höhe. Abg. Dr. Herrmann (D. Vpt.) wandte sich gegen di« beabsichtigte Ver-reißschu-ng der Gewerbesteuer; seine Partei lehne die Vorlage ab. Abz. Dr. Kastner (Dem.) lehnte ebenfalls die Erhöhung der Gewerbesteuer ad. Abg. Detkke (Soz.) stimmte -er Vorlage über die Gewerbesteuer zu. Mg. Kunksch (Dnast.) lehnte nomen« seiner Fraktion di« Vortags ab. Durch die rückwirkende Erhöhung der Steuern greife man in die Betriebs- substanz ein. Di« Konsumverein« von -er Steuer zu delrelen fei eine große Ungerechtigkeit. Abg. Böttcher (Komm.) warf den Angehörigen der freien Beruf« vor. Laß sie ihr Können in drn Dienst deS Kapitalismus stritten, der nur dadurch sich noch aufrecht er,halte; zum Dank dafür ließen die kapitalistischen Kreis« die geistigen Arbeiter hungern. Nach weiteren A-^ür-ninaen der Nba. Kreisch- »ar, Weigel nnd Völkel, di« vor rehn Abgeordneten gemacht wurden, wurden die Vorlage und der volksparteiliche Antrag an den RechtSaurschuh ver- wiesen. Nächste Sitzung: DtenStag» 16. Januar, nackmiktagS 1 Uhr: Vorlage über TeuerungS- yrscbläge an Beamt« usw., Altersgrenzen- und PcnsionSdienstzeit, Zugttersteuer sowie zurück- gebliebene Anfragen und Anträge zu ReltglonS- ünd Schulangelegenheilen. Gültigkeit ver Landtagswahlen Lr«»t»rricht »userer Dresdner «Ariftleitu», Dresden, 12. Januar Der Prüfungsausschuß deS Landtage« beantragt, der Landtag wolle beschließen, dSe Wahl der Ab- geordneten deS Landtages in den drei Wahlkreisen des Landes für gülkg za erklären. Der Lan-ta- wird demgemäß beschltehen. nicht die eigentliche Zeder, sondern zwei Wacholder arten, die virginisch« and die bermudische, die den Namen .rot« Zeder' erhalten haben. Das Hotz, daS sich durch braunrote Farbe und eigenartigen Geruch auS- zelchnet, wir- außer za Bleistiften hauptsächlich noch ru Zigarrenkisten verwendet. In Deutschland sind die .roten Zedern' schon lange alS Zterbäume hei misch, aber einen ganzen Wald von Zedern schuf erst in der Mitte der 70er Jahr« Freiherr vc» Falber bei Stein in der Nähe von Nürnberg. Diüser Forst, der nur wen^q über S Hektar groß ist, aber doch der größt« der Welt sein soll, weil der virginisch« Wacholder auch in Amerika nur vereinzelt vor kommt, hat sich herrlich entwickelt und ist heute ein« Sehenswlir.tiglkelt ersten RaageS. Di« Bäume wur den aus Samen gezogen, der aus Amerika herüber gebracht worden war. und das Aufziehen sowie Pflanzen der jungen Stämmchen erfolgte noch -en Grundsätzen unserer heimische« Waldpflege. Be sonder« -l« Forstmänner widmen -losem deutschen ZebernwoÜd« «in lebhaftes Interest«, und er wird nicht nur von deutschen, sondern auch von aus ländischen Fachleuten häufig besucht. Das Vorbild Faber« Hal dazu geführt, Latz tsrf« .rote Zeder' jetzt auch anderwärts häufiger an-gepflaiBt »trd, und zweifellos lohnt sich der vermehrte Anbau infolge deS vi^fachen Nutzen«, den daS Holz gewährt. Schllerpre'Slräger Doerrles rc» Münchhausen. Der Wirmer Zweig der Deutschen SchiSerstiflumg Hit den für ein.m deutscher Lyriker zur Verfüg«»» ge- stellten Prei« einstimmig dem Dichter Bo«rrieS von Münchhausen Merkannt. Eft, Forfchangsiasflftri für EyeuporSauö- uu» Hochofenzement. In Düsseldorf ist jetzt da« Fvr- schrmgStnstttut eröffnet worden, das -er Verein -«ri scher Etsenporslandzememtwerke «nd -«Uscher Hoch- ofenzemenkoerke für ihre Erzeugnisse begründet Haden. Sein« Aufgabe »st di« Erforschung der ge samt«, Schlacken der Grfentndastrle um- Ihr« Nutz- darmachang für dos Baugewerbe. «n« de» Dyeaterdare»»«. <S»«»fdtek»av«) »ach ein«» Beschluß de« «ulgchteraN« «nd »orsiandcs verdat der vnmdpret« ad 1«. Aanvar tSÄ «0g Mark. — sUit NVSilcht avt den »alional-rraueriag werden «« Vonmaq Natt .»oderi «nd Berir««' «eryarl Haupt, wann« .einsame Menschen' gegcven. — Mdereiien- «deal er.) I« der am «onntag. de» 14. Ja»«ar, an- «sedim «ussd-rung .Da« Drrimicherlya»«- fttett Kvdoy Haas »i« Parti« dr« »sch«.
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