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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192301141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-14
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Sette S Xr. IS l-elprlger Psgedlakt aaL H»acke!sre!ttuis SonnlAfl, Seo L4. ^Jnase lässig find. Und wer war der Verfasser des B« r^htt? Der Verfasser ist Herr Bnrlho». Als Vorsitzender der Reparailoaskommissip» wird er dach wohl kein« andere Auffass«»- habe», all er ß« aK ParlamentLlxrchtcrstakter Holle. Lbeaf» ist a»ch di« Zusage Frankrexhs an Eagiaad zu «erte», »ach der Besetzung Frandf rts «ürden künftig« Schritte i» Dealfchtand nnr lm Einvernehure» nüi de« Alliierte» nnternomme». Aber selbst wenn dies« Sätze zukrtfea, so räre doch niemals «in« militärisch« »nd politisch« Besetzung zaAfstg. Um eine solche ober handelt es sich. Di« Wort« de« Herr» Poinearä in der Kammer Konnte» »ich« htmoegkovnae» über die Realität der Truppe», Laaks »nd Geschütz« in Esten, Es sirht fest, dah Recht und Vertrag mit de» «iamarschieresde» fremde» Truppe» i» bat Ruhr geb:«! gebreche» morde» war. (Hier härt man einen unverständlichen Zwischen ruf von den Bänken der Kommunisten, drr auf -en Bänken der andren Parteien «inen Lntrüstunge- sturm erregt. Von den Rechtsparteien wird nach der äußersten Linken hinübergen'-.l-en: Heraus Hoch verräter, Lumpen heran-! Der Präsident läutet die Glocke.) Der Reichskanzler (forkfahrend): Die dräsche Regierung erhebt ge-en di« Gewalt, dz« hie« einem wehrlose» Volke angetan wird, feierliche« Protest Es kann sich gegen dl« Gewalt »lchl wehren. Ist aber nicht gewilll, sich dem Frledensbruch zu füge» oder del der Durchführung der französische» Absicht mtt- Mwirken. Me Verantwortung für dl« Folge« fällt alle!» auf dl« Regier»»-««, di« diese» Emmarsch vollzogen habe». Solange Vie vertragSwtvrigen K«- ftSnve anvauern, solange Vie tatsächlicher, Folgen nicht beseitigt sinv, ist Teutschlarrv nicht in ver Lage, Leistungen an je«« Mächte H« gewähren, die jene Zustände geschaffen haben. Der Reichskanzler erwähnt dann den deutschen Protest bei den neutralen Mächten, bei den Alli ierten, besonders bet Frankreich und Belgien, di« Zurackberufung des deutschen Botschafters in Paris. LeS deutschen Desandton in Brüssel und fährt dann fort: Es ist wenig, was w'r der Gewalt äußerlich eut. grgensetze» kännen. Was wir ihr taacrlich eat- gegnsetzc, können und müsse», ist mehr: Will« u»d Entschkatz Es handelt sich bei der französischen Aktiv» «icht »m die Reparativ»««, es handelt sich m» seues alt» Ziel, das seil mehr als 400 Jahre« der frcmzöflschen Politik vorschwebt, es ist di« Politik, die am erfolgre.chsten Ludw'g V. u»d Rapolevn l. getrlebe» habe», sen« PoUlik, deren Ziel« im -erbst 1914 zwischen Iswolski and Delcaffä dahi» festgelegt tyar-e, das Deutsch« Reich uad sei»« Existenz za lmr- »ichie». di« Rheinland« and das Ruhrgebiet vp» ihm abzatrenue». Ob aber die Politik Tra»kreichs zu» Siege führt, da» hängt von derHaltu » - de» deutsche« Volke» ab. Fühlbar geht eine Bewegung durch uuser Volk, uud e» ist «icht einer »uter uu», der sich von diesem gemeinsamen Leideu»gefühl au-zu- schlichen vermöchte. ES gibt aber ein Höhere» al» die Versenkung in da- Leid, und da» ist der tätige Wille de» Ueberwinden». Aber jeder falsche Schritt an» Unüberlegtheit oder au» Man» gel ar» Selbstbeherrschung kann von schlim men Folge« für die Gesamtheit werden. Die z« treffenden Matznahmen sind in Be handlung genommen. Zum Schluß ruft der Reichskanzler zur ttindergeschichten Von SorMolN Vlortal k. Muttermilch Sieh — da» Kintz an -er Mutterbrust, wäh- rentz es trinkt, läßt seine Augen nicht von -er Muller. Richt dich schaut eS an, nicht mich — nur die Mutter schaut es an. ES sucht die Augen -er Mutter und hat sie sofort gefunden. And seine noch unbewußten Augen suchen weiter in -en Augen über ihm und suchen -ort den Grund. Mit großer Kraft, und mit einem Ernste, -er nicht ohne Leiden ist (nicht ohne tiefes Leiden), -ringt das Kind Auäe in Auge in dl« Mutter ein, währen- es trinkt. Deshalb ist es vielleicht grausam, wenn di« Mutter -en Blich wegwentzet von dem Kinde, das sie säugt, und mit mir spricht, statt stumm dem Kinde zuzu- sprechen mit dem Blick. Nun sieht die Nüitter wieder da» Kind an — und daS Kind di« Mutter. So trinkt es. Bis bl« Augen det Kinde- zusinkcn unter -em Trinken. Und die kleinen Lippen schlürfen weiter tm Traum, der das Kind mit der Mutter verbindet. Da- Wachen hat dich von ihr losgerissen, Kind. Wchl dir! Du hast auch heute wieder getrun ken, nicht nur mit den Lippen, nicht nur mit -er Zunge, auch mit den Augen. Mich ist Geistun-Blut. - N. Ha»-an-Peper Han- ist Han-. Peper heißt eigentlich Peker. Ader Han- hak ihn Peper genannt. Da war eS erst ein Name. HanZ läßt sich hockheden zu Prpcr, der in der Wieg« li a' ur- schläft. Han- ist shon wach. Er drängt die -cm- durchs die Bo:härge drr Wnqe und sagt «Tach*. Peper antwortet nicht. Wenn Peper aufwackt und zu schreien beginnt, überseht Hans -a- Geschrei tn- Crwachsene: «A—a". Er erklärt e- uns; aber wir nehmen keine Notiz davon. So -leibt Ha»- oliein mit feiner großen Hilfe. Einigkeit auf: Find« Wir d« EX- fchluß, diese Einigkeit au» Movie« gn« LX zu machen. Stunde um Stunde, Dkg »» Lag, bi» de« «echt wiedee die Freiheit geworden. Dar» wird auch dies« Gene» ratto« ihr« Freiheit uad ihr« Ehre habe«. Der Weg de» deutschen Volke» führt dXch Liefe«, aber er ist nicht »n Sude Stolz de- kennen wir «X uugebroche» und ««ver altet zur GrAste der un» gestellte« Auf gaben für die Menschheit. Für die Mensch heit fühlen wir un» X» Träger ei«e» Rechte», da» Xcht stirbt. Unrecht, Rot, Entbehrung — unser Schicksal heute, Frei heit und Lebe« — du» Fiel, «tnigkeit — der Weg. Di« Rede -es Reichskanzler- worbe vom ganzen Hause mit stürmischem Beifall »nd Händeklatschen ausgenommen. Darauf trat das HauS ei» in die Besprechung der Regierungserklärung Im Namen sämtlicher bürgerlichen Parteien gab -er Führer der Deutsche» Volk-paitei Dr. Slre > e- mann ein« Erklärung ad, in der er auSlührte, die angeblich absichtliche Verzögerung DcutscylanbS sei nur ein Vorwand für die unerhörte Verletzung der deutschen Souveränität. Di« Parteien -es Rotzhä- to>zeS sehen tn dsesrn Vorsänger» nichts anderes als den brnvale» Versuch der Erreichung lange gehegter französischer Ziele. Gegen diese VegeuxUtigung des deutsch«» Volkes r«fe» wir, so fuhr er fort, das Ge wissen der Völker zum Widerstand« auf. We das Gold internationaler Anleihen, die Vorteile seiner Wirtschaft und bl« stärkst« international« Garantie seiner Grenz« so mißachtet wie Frankreich «S in Len letzten Wochen tat, hat da« Recht verwirkt, Glauben zu Und«», wenn «r von friedliche» Mtssienee» spricht. Frankreichs Ziel ist die Vernichtung Deutsch. landS, aber et wird ihm nicht gelingen, durch De- seung deutschen Bodens tz!e deutsch« Einheit m zerreißen. Je schwerer dt« Not »ns alle dodrückk, desto treuer wolle» mir all« z»sam»enhalte». GLeaensäh« politische» Denken- »nd der religiösen Empfindung müssen zurücktrekn gegenüber dem stolzen Gefühl, Deutscher zu sein. Dr. Streseman» richtet« hieraof wann« Worte des Gedenkens an dl« Volksgenossen im befehlen Gebiet, die er anssorderte. asSzicharr«» im Bewirkt- sein, daß die groß« deutsche Heimat mit ihnen fühlt, und sprach die Billigung der bürgerlichen Parteien für das Vorgehen der Regierung aus. Die bürge:- lichen Partie» »»erden die Regierung bei der Do ch- -liyrong ihrer Politik »nterssiühen. Auch er er- mahnte da- Volk, in dieser schweren Zeit nationale Würde, Ernst »nd Besonnenheit z» bewahre». Für die Sozialdemokraten sprach Bbg. Mßller- Frarcke«. Z» Begin» feiner Red» kommt es z» einem Wortwechsel mit den Dänisch nationalen, als Müller erklärte, di« deutsche Sozialdemokratie habe sich stets gegen alle imperialistischen Abenteuer ge- wendet, auch wenn sie von deutscher Seit« aus gingen. 2m weiteren Verlauf seiner Rede wandte sich Müller in -Eigen Worten gegen das Vor gehen der Franzosen, die damit ihre allen Rhein land- »nd Rhetndundziele durchsetzen wollen. So- lang« davon geredet werde, werd« es keinen Frieden geben. Der Besetzung folge der franzö- sische Franken, aber kein Deutscher im Rhein- aodtete werde den BestechnngSversnchen zugäng- lich fein. Der Lag der Befreiung weröe ebenso sicher kommen, wie der der wirt schaftlichen Verständigung kommen müsse, wenn Europa nicht zugrunde gehen soll. Die Sozialdemo kraten sind bereit, sede vernünstige wirtschaftliche Lösung zu unterstützen, und sie wenden di« Regierung auch in allen Matznahmen zur Abwehr sranzäsijcher Gewalttaten unterstützen. Der Redner billigt es. dah der Reichskanzler sich Mühe gegeben hak. den Wabn von einer angodl'chcn deutschen Revanche zu zer stören. Dieser Wahn besteh« i» Frankreich, da maa dort ei» böses Gewissen hab«. Hierauf sprachen »och der deatschvälkffche Ab geordnete von Graefe »ad der Kommun». Fr LH lisch. Bel der Kbsttmnmng über -a- vom ZenkrumSadgeorbneten Marx elnge- brachte VertranenSvolom stimmten 28S für de» An ¬ trag. 12 Stimmen der Kommunisten war«, gegen Nm Antrags während 16 sich der Stimme «othtelten. Von den Sozialdemokraten hatten vor der Äv>rim- mu»> etwa 60 Abgeordnete dm Saal verlasse». «e'chstegsprästdeul Loeb« schloß htercwf die Sitzung »tt de» Worten: Ser Reichstag hat -e- spräche». Das Volk wvb seine« Beschluß zu stimme». Zurück zum Vertrag! Vertin, IS. Januar. In der Reih« der Airi ^i*e, die Ltayd Georg« in der Deutschen Allgemeinen Zeitung veröffan sticht, spricht er sich heute über die Reparattvusfrage un- Ihre -ötzmg aus. Ltovd Georg« stellt zuerst ZNU. den weit ver breiteten Irrtum richtig, als ob der Versailler Ver- trag ein« von Deutschland zu leistende Entschädigung von fabelhafter «.ye festsetze. Der Vertrag be stimme weder eine größere noch kleiner ZahlunzS- smnme. Di« Feststellung, wieviel Deutschland er- füllen kann, bleibe allein der Reparation-Kommis- sion »verlassen, del deren En '^»idung Deut^lanü das Recht habe, gehört zu werden. Selbst ei» so gerechter Polemiker, wie der frühere italienisch« Ministerpräsident Nitti, habe dar übersehen. Zwei fellos sei man jedoch tu diesem grundsätzlichen Prickle, »nd zwar «-schließlich zum Rächtest -eS Besiegten, obgewichen» Nunmehr sei bi« einzig« «ü»kerelsierte Partei (Englund nnb Ainerika) «es de» Tribunal avs- gesch.eden, mrb dl« am «eisten tnteresficrk« führt de« Vorsitz mit entfcheibeader Sttumi« bet gewisse« Frage« .Das ist »Icht der Vertrag, so ruft Lloyd George aus» »t« lh» De»tfchtanb »»t«»z«ich»et hat. Di« Vertrete, Frank reichs «b Belgiens tu der Reporallouskoaumssio» sink «hre»bafte Männer dt« gerecht M verfahre» wünsche», indessen ein« wachsame, eifersüchtige »nd anspruchsvoll« öffe»tüch« M«i»«<« ist stä»dig bereit, ihr Urteil zobeugea. Das Gleichgewicht des Vertrages ist deshalb gä»zlich gestört; es ist nötig, datz es wied«rh«rgestellt »erb«, »» «i» gerächtes llrkell Eber bi« einzig« !» Betracht kommende Frag« zu sicher», »teviel De«tschtaub zahle» ka»». Wirb« »a» SV Jahre laug »an »em Brot« f«d«n -«»tschen Kt»des dir B»tt«r abkratzen, f» könnt« »a» 1od«r 2 Milliarde» Svldmork «ehr Ent schädigung erlange». Dies »ar durch de» Versailler Vertrag nicht beabsichtigt. Hvngrtg« Ge sichter schaff»« zornige Herren, »nd der Zorn ver breitet sich weiter als der Hunger. Ich meine, was Deutschland zahlen Kan», ohne eine Generation von Arbeitern zu ägyptischer Sklaverei »nd ihre Kinder zu halbe« Hungertod« z» verdainmen. Jede Unter drückung führt, wenn sie fortgesetzt wird, z»r Kata strophe des Roten Meeres. Europa ist gvrade erst mit grotzen Verlusten feinen Finke» «llronaen. Wir wolle» nicht »och einmal hindurch.* Lloyd George untersuchte »etter die Frag« ob «- möglich ist, »ach dem Ausscheiden der Vereinigten Staate» au« der ReparationSkommifsion einen Ersatz für sie zu finden. Aarllck znm Vertrage, das sei di« wahr« Lösung. Es sei nicht nötig, ihn zu revi dieren, es fei nur erforderlich, ihn »ieder herzu stellen» , m- . z Botschafter Vr. Mayer erkrankt Drabiberiq« »»lerer »erttn«, »chriftte»«»«» Berlin. IS. Januar. Der deutsche Botschafter in Paris, Dr. Mayer, der, wie gemeldet, zv eine» Erholungsurlaub nach Bayer» gereist ist, leidet schon seit längerer Zeit an sehr schwere» Magenblutunge», so datz sogar sei»« Abreise vo» Parts gegen dringenden ärztliche» Rat erfolgt ist. Der Dotsachfter liegt zurzeit krank in München and wird sich, sobald es lein Vesun-held-zustand erlaUdh nach BecU» begebe». Vie Lage in Esten vo» unlere« ««.»derderichieeUeteer Esse», 1». Iarmar. Aulatz zu annütletbaren Befürchtung« für Deutschlands Kohle«Versorgung Ist noch nicht ge geben. Die ftanzäsische» Truppe» habe» «it ihrer erste» Aktion »och nicht ei» Tritte! det Ruhrkohlcn- beztrks abgeriegelt. Da ans de» feeigebvebencn Zeche» keine ReparaiionSkohle mehr abgeführt wird, so könnte la d«a »ächstcn Wochen au- ihrer Förde rung noch ein« beträchtliche Kohlenreserve »ach be» «»befehle» Deulschlaub ge schickt werde». Die Annahme, daß di« Besetzung sin Rlchvgrdlet schon in den allernächsten Lagen weiter ausgedehnt werde, ist als unwahrscheinlich zu bezeichnen. Di« Truppen in Essen treffen bisher nicht die geringste Vorbereitung zu einem weiteren Vormarsch. Frei lich arbeiten bie französischen Truppe« mit -en üb- lichen generalstäblerischvn Verschleierungen. Di« ge nau« Zahl aller zwischen Düsseldorf, Duisburg u?.b Essen stehenden belgischen und französischen Tnrppcn mag zwischen 15 0VV und 2VVVV liegen. MndingS sind für wettere 80000 Mann Unterkunft zum Teil auch TranSportzüg« schon angefordert. Ah:r von diesen 80 000 Mann stehen neun Zehn-tel auf dem linken RheimHer; ihre Heranschaffung geschieht sehr langsam. Heute morgen fluid »»Bochum französische Kommissionen eingekroffen, di« sich vortäusig noch in den Vororten der Stadl aushatten. Line militärische Besetzung Bochums scheint vorläufig über »ich« ge» plant zu sein. Verhandlungen mit ven Nuhrzechen Dcrliu. 18. Januar. Heuke vormittag fanden lange Besprechungen zwischen der französischen Okkupaliousbehörde und Vertretern des RuhrbergdaueS im Rathause zu Essen statt. Auch diesmal nahmen die maß gebenden Führer der rheinisch-wessfälischen Industrie nicht persönlich teil, sondern ließen sich durch Direkko.en vertreten. Nachdem gestern von berg baulicher Seite ausdrücklich darauf hingewiesen worden war. daß die Zechen nicht mehr in der Lage sein würden, ihre Belegschaften zu löhnen, wenn die ReparationSkohlenlieserungen, deren Bezahlung das Rech bekanntlich eingestellt hat, nicht mehr bezah l -kommen, wurde beute hierüber eine Verein barung erzielt. Demnach werden einzelne Ruhrzechen di« Brennstoff1lefer»ngen noch Frankreich «nd Belgien wieder auf« nehmen und diese Länder fite di« LieferiulgeU vorschußweise Zahlungen leisten. Verlängerung der verfaNrfrist Pari», 13. Jan»au. ' Lle Reparatlon-kommissjoa hat be« schlaffe», de» Lermi» für die VeXsche» Zahlungen vam 13. auf denSI. Janva» hiuau-zuschiebe». Neue Negiernngsvorlagen kn Sachfen Dr»,t»er»chr »uferer Dreuvner »«rtfUe»«»,, Dresden, tS. Iannar Da- Sefamkmintsterla» hat in seiner gestrige» Sitzung beschlossen, dem Landtage de» Entwurf einer Gemeindeordnung für den Freistaat Sachten, den Entwurf eines Gesetzes über dl« Aus- elnan-ersetzllng zwischen dem Freistaat« Sachfen und dem vormaligen Königshaus« »nd bi« Entwürfe zu Nachträgen zu dem ordentlichen und außerordentlichen Staa tshauShaltplan füe das RechnunaSsahr 1222. sowie zu drm Haushallgefeh für dasselbe Jahr vorzulegen. . ... - ... Rach einer Meldung aus Koblenz ist die Ab fahrt der amerikanischen Truppen auf den 23. Januar verschoben worden. Sie erfolgt nicht von Antwerpen, sondern von Bremen aus. Auch die Frauen und Kinder der verheiratete» Mann schaften werben mit befördert. HanS -ukek nicht, daß Peper bei der Mutter trinkt. An- -och trinkt Peper immer wle-er -ei der Malter. Wenn Han- diesen Augenblick herankommen pehk, besetzt er -en Schoß -er Mutter «nd schickt Peper gespannte Blicke ent gegen. Mit ganzer Kraft paßt ar a»f un wacht. E- nützt nichts. Jedesmal im aller letzten Moment wird Han- heruntergenommen, und Peper kommt an seine Stelle. Da- ist das Unglück. Peper ist tn atn Kisten elngomauerl. vnd morgens legi man da- ganze Gehäuse auf da- Bett der Mutter. Vergebens zerrt HanS cm -em Kiffen. Vergeben- legt er sich selbst auf -a- Bett der Mutter un- tut «tn Kiffen um seinen Kopf. Niemals verwechselt man ihn mit Peper. O Han-i Umsonst rviinschest -a, Peper wäre nie gekommen. Umsonst flehst -a, man solle Peper wie-er weg ton. An- ganz unerfüll bar ist dein schrecklich heftiges Gebet, genau wie Peper zu seins Peper ist der Aeberleqen«. Er kümmert sich gor nicht um -ich. Lr Hot -'ch noch nicht ein mal bemerkt. WaS kannst -u dagegen tun. -aß er sich einfach weo-reht, wenn du letdestk Du hast nur -eine riesigen, wütenden Tränen. Wo zu taugen diel Man bemikletdet -ich. So arg fleht «S mit -ir. Schließlich lacht man -ich sogar avS. Man versucht gar nicht mchr, dir zu hel fen. Man überläßt -ich -elner eigene» Kraft. Pep« mir- »S büße»! , lU-Da-Shr - ' Peper trinkk an -er Mutkerdrust. Han- klet tert auf - « Knie der Mutter und will L:n Pever berurtnre h.n. Er feucht tei fromm vertieften Trinker an. Er fuchtelt mit den Hüudea e-ne intlnnermäßfge Kriegserklärung. Plötzlich entdeckt Han- Peper- Ohr. Er traut feinen Augen nicht. Er verstummt »n Er- sirtffenheit. Er faßt mit Fkügern äußerst schonen- — un- scheu —, Peper- Ohr. Ml dem Zeigefinger fährt er über -en -tinnen Rand hin. Er prüft mit ganzem Gefühl da- Gerun dete. Han- vergißt tn diesem Augenblick alle-, sich und die Wett. Lr blickt aus DeperS Ohr un- -lickt zur Mutter hl». Wunderbar! Am Reform des Geschichtsunterricht« in Prentzen hat der Kultusminister Dr. Bo« ltk einen Erlaß herauSgegeden, der beachtenswerte Grundgedanke» neben allgemeine« Anwelsunge» Iber die Beschaffung neuer Lehrbücher für Geschichte enlhält. Hiernach kommt es in erster Li»i« auf vertiesteS Ver- pänbnis der geschichtlichen Ereignisse unter Verzicht auf Vielwisser» an. Die neuen Gesch'.chtSlehrbücher, di« dem freien Wett- bewerb überlassen bleibe» sollen, müssen ein ein- faches, knappes Tatsachenbuch barstellen, das mög lichst -en Schüler durch alle Klassen begleitet. Dieses Tatsachenboch soll lediglich das G« r a st für das Ge schichtsmaterial kein, dar der Lehrer «tt den Schüler» gemeinsam in den Unterrichtsstunden z« erarbeiten hat. Die veraltete Methode buchmäßiger Aneigauna von Geschtchktstoff soll fortfallen. Die StoffanSuxh! soll der nationalen Erziehung der heran wachsend en Staatsbürger zu lebendiger StaatSgeflnuung dienen. Geheimrat Dr. Franz von Soxhlet, früher Professor der Ägrikolkurchemie an der Technischen Aochschu'e München und Vorstand der Landwirtschaftliche» Zentralversuchsstation für Bay- er», feiert am IS. Januar den 78. Geburtstag. Al- erfolgreicher Förderer der physiologischen Chemie, besonders durch fein« Antersuchnngen aber di« Natur und di« Ausaunnensetzong der Milch, sowie durch verschlede»« erfolgreich« Ersindunyen (Sozhiet- Apparat) Hst der Gekchtte höcystes Ansehen ge wonnen. Lebendig« Lenrpe». Dotz et» lebender Leucht- Körper als Lamce dienen kann, erscheint uns fast märchenhaft, »nb tmch sind so'ck« Lampen unter den Eingeborenen rn, Brasisi^n asi-^m-'n in Gebrc»->ch. Ma» fängt ewa «tn Dutzend Frverkäser oder Cvov'as, wie sie m Brnsitzen belßen, und brinot sie tu «in, Glosilocke. Dis Lick', das von Ke'en Lenckttieren dann durch das Glas hindurcdstrohlt, bietet genügend Helligkeit, vn die «ichiiasten Vrr- ricksunqen vorzunehmen. Es wird sogar vo» Reffend« berichtet, baß schon ei» solcher Käfer, wenn er auf «In Buch gesetzt wird, die betreffend- Sette so gut beleuchtet, datz man sie leicht lese» kann. Die Brasilianerinnen benutze» auch den Ieaerkäfer als Schmuck, indem sie zahlreiche dieser Infekten an ihren Kleidern befestigen. Ebrnfo steckt man sich diese leuchtenden Tiere kiS Haar, und selbst auf den Schuhen bringt di« elegant« Daner Eoeuins an, die sich hier sehr reizvoll «wSnehme». Der Feuerkäfer, der etwa lij Zoll lang und von einer nefdraoen Farbe ist, hat die ungewöhnliche Fähig keit, abwechselnd ein rotes und et» grünes Licht avSzustvahl« Di« größte Buchen,ffage. Die höchst« Auflage aller Bücher der Erde hat der chinesische Almanach, der, mit 6 Millionen Exemplaren iährltch, in der chinesischen StaalSdruckerei zu Peking gedruckt wird. Alles, was in diesem Buche steht, wird von den Ein wohnern bei Reiches mit Andacht als unumslLgstch wahr dahingenommen, und der Almanach genießt ein solche- Ansehen, daß seine Rtesenauflage stets auS» verkauft ist. Eck Robert-Dlmn^rama. Der VokKsmann Robert D'um, der Führer der Demokratie aus d n Togen der Paulsklrche, den di« Oesterreicher im Jahr« 1848 standrechtlich erschossen, ist setzt zum He den einer Tragödie geworden. Der fange Dichter Ott» Ernst Hesse hat ein Trauerspiel vollendet, bas Robert Blums Lebensbild tn -er Art der S1rtndde,g- schen Historien darstellt. An» den Ldkaiervureau» (Städtische Sühnen). Im Neuen Tdeater gelan-en beute Sonntag den K. Ja nuar, .Die Dicisterssnaer von Nürnberg- (Anfang S Uvr» zur Aufführung. - Im «ltrn Theater kommt .stlorian ««ver- (»Mana 7^ uyr) und tm Operettentheater »Da« DreimäbeNhaus- (Nasan, 7H Uhr) zur «ufttwruuk Ms näcbsle Neuheit gelaugt im Qveretttntbea'r, Voun» ahend, den zy. Januar, bi« Opereit« .verliebte Leute* («am de« Lustspiel .«omiesse Gucker!*), beardetiet von Vermann Hailer «nd Nideamu» MuNk vo» Eduard Nüuneke zur Srftamlührung. Beschäftigt sind «» Hanvr- rolle« die Dom«, Therese Wirt. Lvdia Pc ry. <r tf« »ramm uud dl« Herr«, Narl Stvver-^wreth Nnb» prfassrr. Hi-go Et inverr Bau! Hrrlt. Susient«-«^, H-ao «Mindere, «rsik lisch« LeiNn-o Kurt Jtzel. TM erst« Wiederholung von BerNc» « A-ut«* findet Omr»» t—» b-n Ti. L> -"»r. ft-»». V-f-n, der bet «-, sieNnngen Vhr. — (Nietn«» «Heater.) N?r» Nort»«r vo« Bta-tSthe-trr BerO» »urd« zu eine« NveiabendNchen Gastspiel verpslichirt. Der ckünftier spielt am Nloutag, den 22.. und Dienet»,, b„ 28. SV- nuar. abrnd« 7>4 Uhr. den Natt Lcunan »u gLedeP«»s Trag'komSdi« »Hidali,*« .
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