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kinrvl-sip.: 2V 6o!6pfg. -» 200 ÜWianlm R. ^srn-/^u»8sv« 2)kKugsprk§A: M»lr? zoldm.:"Auslandes °<8oldn?M ÄnzLsaLNVross' «MN»O«: iMiiekltch Porto. iSrlcveint täglich morgens, anker Montag" M WMM M M M TM M M W M M M M M , , 0^4»^r«ye«^»w - l2gc>paltenc 24 mm breite mrn^Arckc Höö. «»walt sibttetzt Srittll. aus. TLriltleii .GetchättSst, Druckerit: U. "MU <n ^amlUcnan,c>grn von Privaten 2eivna Fobcmnisavsse 8 iFrrnspr.Oriäaesvr. Sammel-Nr.: 70811 wmw-ZeUe lech-<NoldpIemnge. AelegenhetiSanzrige« Stellengesuche, Zerngelvr. 1708S-170S2): rdenda u. in allen Filiale» An,eigen, und bei^bschluh Piatz- und ^bonue».»..Annahme: auch nimm, l-des Pos.am. Bestehungen an. AuN^?ag.'^ EEungSo«" L^,ig^^Postsch^L'omo LeW'?M «»ipgiger r-««bl«tt «ntbiUt bt« amt« «Yen «ekMuntwactzunarn de» AotU«i»r<i»dtn«» Letvri« Berantwor.licd »ür den rext: Lhelredakieur t». «oldttein. Lcivria stlr. 53 Verantwortlich sllr Inserate: Oswald Müller. Leipzig-> Naundoi Druck u.Berla«: Leip,ta«r«eriaaSdruckerei .1. m. b.H vörm.SisclArL Kürstem 8oan«deoü, Sea 1. LLSrr 1924 Berliner Scvrittleitung: Kochstraste 21 (Fernsprecher .1600—Z««3> Dresdner Schris.'eitung: Lolcvwctz, Schiller >r..l5 «Fernspr 34 7S»> Hallcschc Schristiritung: LtiVjiger Slratze 21 (Fernsprecher 8S88» II«. )»drs. Ausblicke 29. Februar. 6—I. Dr. Gustav Stresemann. ist eiu Politiker, der über viele Töne verfügt. Wenn er als Redner in einem Kreise dec Deutschen Volkspartei angesagt ist, dann kann man mit einiger Sicherheit prophezeien, auf welcher Linie er sich bewegen wird —- vorausgesetzt, daß man d e Gcist.siichtung kennt, die in dein betreffen den Ltreise vorherrscht. Bor Parteigenossen, die ihre Orientierung von der Schwerindustrie be ziehen, pflegt er sich andifrs zu äußern als etwa vor solchen, die mit Kavdorff oder Fran v. Ohnmb in engerer Gesinnungsgemeinschaft ver bunden sind. Einigermaßen zuverlässige Tips für ministerielle Reden Stresemanns gibt cs leider nicht; man muß da in «den meisten Fällen abwartcn und das Beste hoffen. Der Bericht über den StanD der außenpolitischen Angelegenheiten, den Dr. Stresemann im Rahmen der großen polit.schen Aussprache dem Reichs tag am Donnerstag erstattet hat, war der Si tuation erfreulicherweise durchaus angemessen. Sieht man von der überflüssigen Verbeugung vor -den Verehrern des alten Deutschland ab, so muß man dem Reichsminister des Auswär tigen bezeugen, daß er staatsmännisch wieder ein mal einen guten Tag gehabt hat. Vor allem wär es verdienstlich, daß er laut und deutlich die Bereitschaft Deutschlands verkündet hat, sich -em Völkerbund anzuschließen. Das politische Ge wicht dieser Erklärung wird durch die Einschrän kungen und Vorbehalte, mit denen sie abgegeben wurde, nicht vermindert. Die Welt weiß jetzt, daß Deutschland ohne weiteres bereit ist, in den Genfer Bund einzutreten, wenn ihm dessen Hruptportak in aller Form geöffnet wirä». Was Strcsemann über die deutsch-franzd« fischen Beziehungen ausführte, wieder holte zum Teil frühere Darlegungen, verdient ober darum doch gleichfalls volle Beachtung. Die Enttäuschungen, die Deutschland bei seinen bis- h.rigen Anläufen zu. einem vernünftigen Aus gleich mit dem westlichen Nachbar erleben mußte, bi-ten für den Leiter unserer auswärtigen Po- li ik keinen Grund, die Hände entmutigt in den Schoß zu legen. Im Sinne des Friedensver trages, der Deutschland gegenüber der Gesamt heit der Siegerstaaten binoet, verwirft Strese mann die Idee eines „Sonderfriedens" mit Paris und zwar schon deshalb, weil die mit der Bildung der beiden Sachverständigenausschüsse begonnene Aktion noch im Gange ist. Dieser Standpunkt verwehrt ihm nicht, über den mut maßlichen Ausgang der ganzen Reparations- veiHandlungen zuversichtlich zu urteilen, denn er konstatiert bei den Franzosen wachsendes Ver ständnis für die wirtschaftliche Schicksalsgemein, »chaft, die Frankreich und Deutschland trotz allem umschlinge. Ob Dr. Stresemann mit seiner Verständigungs prognose recht haben mag, ist für den Augenblick nicht das Entscheidende. Wichtig ist, daß der Re chsminister des Auswärtigen die Notwendig, leit begriffen hat, auch die Entwicklungen, die sich außerhalb Deutschlands vollziehen, aufmerksam zu verfolgen. Wir haben in diesen Spalten schon vor einiger Zeit darauf hin- gew esen, daß die Materie der europäischen Politik, die Jahre hindurch eine starre Blasse bi.dcte, allmählich wieder in einen anderen Aagrogatzustand übergegangen ist. Bei dieser Sachlage aber hat die außenpolitische Führung Deutschlands unbedingt die Pflicht, auf alle Vor. gänge, die irgendwie mit der internationalen Politik Zusammenhängen, genau zu achten. Unter diesem Gesichtspunkt beansprucht beispiels weise auch der dieser Tage erfolgte Sturz des belgischen Kabinetts volle Aufmerksam keit. Denn wenn man auch nicht genau die Nräftegruppierung kennt, die dem zweiten Mini sterium Theunis schließlich den Lebensfaden ab geschnitten hat, so liegt es doch auf der Hand, daß die neuste Brüsseler Krise zu den Zeichen einer Emanzipation der belgischen Politik von der französischenVormundschaft gehört. Und dann der glänzende Wahlsieg, den Ramsay Mac- donalds Freund und Innenminister Hender. son trotze (oder vielleicht gerade wegen) seiner kühnen Rode über den Versailler Vertrag er fochten hat! Auch hier ein Symptom, das eine Verheißung ist... Was der Reichsaußenminister gestern gespro chen hat, war weniger an dir deutsche Volksver tretung, al» an die Welt gerichtet. Trotzdem hätte man zu Dr. Stresemanns Füßen gern ein lebensvrllere» Auditorium gesehen al« einen Ne ch-stag, der nur noch eine Sch isucht kennt: wenigstens Halbwegs in Schönheit zu sterben. Der Hitler-Prozeß München, 29. Februar. (Eia. Tel.) In der heutigen Verhandlung des Hitlcr-Prozesses soll ncch- mittags General Ludendorff verhört werden. Ludendorff hat sich gleich den anderen Angeklagten eine große Rede vorbereitet, die 47 Schreib- maschincnsciten umfaßt und die er verlesen will. Sie enthält die stärksten Anklagen und Enthüllungen gegen die föderalistischen — er meint natürlich separatistischen -- Bestrebungen Kahrs, des Kardinals Faulhaber und des bayrischen Zentrums überhaupt. Diese Rede ist also eine Fortsetzung der politischen Angriffe und Gegenangriffe, aus denen sich dieses Verfahren vor dem Volksgericht znsammensetzt.« Es ist möglich, daß die angegriffene Partei die siaat- lichen Machtmittel benutzt, um die Rede Lndendorffs in geheimer Sitzung verlesen zu lasse». Luden dorff jedoch, der rücksichtslos seine Anklage in die Ocffentlichkeit bringen will, soll deshalb bereits das Manuskript einigen ausländischen Journalisten ge geben habe», so daß man den „geheimen" Inhalt seiner Rede in Deutschland am Ende ans Amerika erfahren wird. Gleich nach Eröffnung der heutigen Sitzung polemisiert Zustizrat Schramm gegen Zeitungen, die der Verteidigung allzu bedenkenlos Scnsations- macherei nachgesagt hätten, und gegen einige „hunds gemeine" Karikaturisten. Dann wird Knebel nufgerufcn.. In Fortsetzung seiner öffentlichen Der- nehmung schildert er seine organisatorischen Boll- machtcn als militärischer Führer des Kampsbundes. Der politische Führer (Hitler) gab die Weisungen und ex hatte die militärische Ausführung zu besorgen, weil die Organisation auf Gehorsam aufgebaut war. Kriebel fordert daher für seine Untergebenen auf Grund dieser militärischen Gehorsamspflicht Straf freiheit. Er schildert dann kurz die vielen Putschkouferenzen mit Kahr im Oktober vorigen Jahres. Die Aussagen Ariebels haben kein" 'ogischen Zusammenhänge, weil die natürliche K durch die vorweggcnömmcnen ge heimen Bclunoungen zerrissen ist. Am 5. November wurde Kciebcl zum Kommerzien rat Zenz zu einer Versammlung geladen, an der Vertreter aller Erwerbsschichten und der nationalen Verbände teiluahmen. Die Versammlung war auf Wunsch Kahrs einberusen. In. ihr wurde die große Rede Kahrs im BürsserbrKst. keller angekün d'i g t.' Ferner wurde mktg'dtcilt, daß sie mit einer großen Ovation für Aahr und mit Freibier enden sollte. Kahr werde in der Rede an kündigen, daß mit dem 8. November die Revolution zu Ende sei und der Wiederaufbau Bayerns beginne. Auch Iuoen waren zu der Versammlung geladen, was hei den nat'onalen Verbänden Entrüstung erregte. Am 6. November fand dann bei Kahr eine Zu sammenkunft statt, zu der Seißer persönlich Kriebel cinlud. Es waren anwesend Kahr, Lossow, Berchem usw., viele Vertreter der politischen Ver- bände und persönlich geladene militärische Vertreter der Kampsbiinde. Kahr erklärte, daß er die Ber liner Regierung Stresemanns nicht als normal be trachte und weiter energisch bekämpfen wolle. Wenn cs nicht auf normalem Wege gehe, so auf anormalem Weg«. ÄUcht nur die Reichsregierung, sondern auch die preußische Regierung müsse erneuert werden, und er erwarte noch Bescheid aus dem Norden. Er for- dere Disziplin. - . Er allein werde da» Zeichen geben, wenn es losgehen solle. Er warne besonders die Zkationalsozialisten (Wiking-Ehrhardt und die „Reichsflagge") vorher loszuschlagcn. Lossow stimmte Kahr vollständig zu. An einer gesichert«» siegreichen Aktion wolle er jederzeit teilnehmen, aber nicht an einem zweiten Kapp-Putsch. Oberst Seißer gab die kurze Erklärung ab, die Polizei stehe treu hinter Kahr und werde alle Befehle ausführen. Kriebel hatte dann eine Unterredung mit Lossow, in der er darleqte, daß nun etwas geschehen müsse. Die Leute der Kampfvcrbändc könnten angesichts der Not nicht länger hinqehalten werden. Lossow rief: „Ich will ja marschieren, aber erst wenn ich 51 Prozent Erfolggarantie habe!" Diese Acußerun- gen Lossows haben Kriehel stutzig gemacht und ihn -« einem Rundschreiben an die Kampsverbände veranlaßt, in dem gesagt wurd'e, man solle nicht mehr auf Kahr und Lossow warten, sondern ihnen voran Das Ende -es Ausnahmezustandes Aufruf -er sächsischen Regierung Dresden, 29. Februar. (Eig. TelI DieLandcs- regierung erläßt folgenden Aufruf an die säch sische Bevölkerung: „Der militärische Ausnahmezustand ist auf gehoben. Damit übernimmt die sächsische Regierung wieder die Verfügungsgewalt über das Polizeiwesen des Landes. Die Regie rung ist entschlossen, Handel und Wandel, Arbeite- und Unternehmungsfreudigkeit tatkräftig zu fördern, und sie richtet an die gesamte Bevölkerung dir ernste Bitte, sie in diesem Bestreben zu unter stützen. Wenn erneut versucht werden sollte, durch An- griffe oder durch Gewalttätigkeiten das Leben und das Eigentum der Bevölkerung und des Staates zu gefährden, so wird die Regierung di« Macht mittel des Staates zum Schutze der ge samten Bevölkerung an wenden. Unruhen und gewaltsame Störungen des Wirtschaftslebens schaden in erster Linie den wirt schaftsschwachen Teilen unseres Volkes. Es halte sich deshalb jeder von Gewalttätigkeiten fern und be- mühe sich, au der Volksgcsnndung und dem all- mählich wieder aufblvhenden Wirtschaftsleben zu seinem Teile mitzuarbeiten. Dresden, den 1. Aiörz 1924. Ministerpräsident Heldt sowie dk übrigen Minister." * Als Grund für die Verkündigung dos mili- torischen Ausnahmezustandes wurde seinerzeit angegeben, es fei >v>twendig, die für die Reichs- eiicheit bedrohliche Proklamierung' des Aus- nahmezustanides in Bayern durch die Aus dehnung auf das ganze Reich unsch blich zu machen. Das Argument war absonderlich und ist heute schon dadurch widerlegt, daß jetzt der im Reich ausgehobene Ausnahmezustand Lurch aus drückliche Verfügung des R ichsinnenminifters, dec doch wohl die Reichseinheit nicht zu gefähr den wünscht, in Bayern aufrechterhalten bleibt. In Wahrheit freilich ist die Verordnung des Reichsinnenministers, soweit sie Bayern betrifft, als das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Berlin und München zu betrachten, aus denen offenbar die Erkenntnis hervorging, daß Ruhe und Sicherheit in Bayern noch allzusehr ge fährdet sind, als man auf den verschärften Po lizeischutz, als den man sich den Ausnahme zustand etwa do"k"n muß. verrichten könnte. In I Bayern aber herrschen nun schon feit Jahren I eben die Kreise, die sich überall als die Freunde und Hüter der Ordnung aufzuspielen pflegen. Und sie Frucht ihrer Herrschaft? Das jämmer liche Bekenntnis, daß sich unter ihrer Obhut Zustände entmicke.t l)aben, die es als aussichtslos erscheinen lassen, die Achtung vor dem Gesetz anders als durch besondere Gewaltanwendung erreichen zu können! Solche Feststellung kann auch schon genügen, um die den bayerischen Machthabern in der Ge sinnung mehr oder weniger nahestehenden Leute zu verurteilen, die es außerhalb Bayerns für angezcigt hielten, gegen die Aufhebung des Aus nahmezustandes zu protestieren, — dessen Bei belial ung in Bayern eben durch das Trei ben ihrer Gesinnungsgenossen nötig gemacht wnvde. Rian muß «daher der Reichsregierung, zu der in diesem Fall auch Herr Ebert und Gene ra. Seeckt zu zählen sind, dankbar dafür 'ein, daß sie jenen Protesten kein Gehör geschenkt, fogoern überall außerhalb Bayerns den militä rischen Aus iah nezustand beseitigt hat. Hat dieser nun die ihm gestellten Aufgaben erfüllt? Wenn man ihn als Ursache der Verhältnisse betrachten will, die sich unter seiner Herrschaft heransgebildet haben, so kann man ihm die Auf rechterhaltung der äußeren Ruhe gutschreiben, ein Verdienst freilich, in das er sich mit den finanzpolitischen Maßnahmen zu teilen hat, die uns von der furck)tbarenInflationswut bestreiten. Dock) sei es drum: Schacht und Seeckt. Dann aber ist es sinngemäß, dem militärischen Aus nahmezustand auch seinen Anteil an der poli tischen Entwicklung beizumessen, die sich unter seiner Herrsct-aft höchst unerfreulich gestaltete, indem sie ein außerordentliches Wachstum der ertreuicnBe st rebung en aufweist. Wenn, also der' Ausnnhisiezusränd bestimmt' war, Nd Beruhigung der Gemüter im politischen Sinne zu fordern, so hat -er sich als ein zu diesem Zweck durchaus untaugliches Werkzeug erwiesen. Eine Tatsache, die in der Nähe der Reichs tagswahlen doppelt schwer in Gewicht fällt, zumal einiger Grund vorliegt, das für die Demo kratie ungünstige Ergebnis der letzten Länder wahlen zum Teil auf Rechnung des Ausnahme zustandes zu setzen. Besteht die Möglichkeit, mit der Beseitigng des Ausnahmezustandes auch seine politischen Folgen rasch genug einzudäm men, um noch eine Verbesserung der republika nischen Stellungen bei den Reichstagswahlen zu bewirken? Rian möchte diese Frage allerdings bejahm, wenn man sieht, mit welchem Eifer sich Ne Parteien der Gegenrevolution, für die Bei reih üiung des militärischen AusnahmezustaHHe's eingesetzt haben. Schacht« pariser Besuche Pari», 29. Februar. (Eig. Tel.) Der oft gut- infvrmierte „Eri de Paris" schreibt: Der Neichsdank- präsident Schacht bat in Paris gute Erfolge gehabt. Man hat hier den Eindruck gewonnen, daß er intelligent genug ist, um zu wissen, was er will, und energisch genug, um seine Auffassung auch durch zufetzen. Schacht ist von Millerand, Poincarä. Bartbou und mebreren groß i französischen und englischen Finanzier» empfangen worden. Er war sehr befriedigt von der Aufnahme, die er überall ge- funden hat, mit Ausnahme des Quai d'Orsays. Poincare hatte ihm sagen lassen, daß er ihn gern um 5 Uhr im Ministerium empfangen werde. Schacht kam pünktlich auf die Minute, aber wegen eines Mißverständnisses mußte ec warten. Um SZ5 Uhr nahm er seinen Hut, zog seinen Uebcrzieher wieder an und ging davon. Man mußte hinter ihm her- laufen, nm ihn im Hose des Quai d'Orsays auf- -«halten und zurückzubringen. 26 oder S Prozent? Lvvdo», 29. Februar. (Eig. Tel.) In parla mentarischen Kreisen erwartet man mit größter Spannung die auf nächsten Donnerstag an- gefetzte Aussprache des Unterhauses über die Er mäßigung der Reparationsabgabe auf deutsche Waren. Die konservative Partei wird einstimmig für Wiedererhöhung der Abgabe auf2SPro-ent Eintreten, während die liberale Partei gespalten ist: rund zwei Drittel unter Füh rung von Asquith sind mit der Ermäßigung ein verstanden und werden di« Arbeiterpartei unter- stützen; ein Drittel unter Führung von Lloyd George wird wahrscheinlich für den konser vativen Antrag auf Viederheraufsetzung der Abgabe stimmen. Di« Abstimmung über diese Frag« dürfte eine Mehrheit von etwa 2V Stimmen für die Er mäßigung cvgeben. Wahlsieg Hendersons Loudon, 29. Februar. (Eig. Tel.) Der Mi nister des Innern, Henderson, ist gestern bei einer Nachwahl mit 24 570 gegen 17534 Stimmen, die auf den konservativen Kandi daten entfielen, gewählt worden. Bei der vorigen Wahl erhielt der mittlerweile verstorbene L.bour- Abgeordnete 10 800, der Konservative 14 200 und der Liberale 13 507 Stimmen. Während Hendcrion auch zwei Drittel der liberalen Stimmen auf sich vereinigte, enthielten sich ein Viertel der Liberalen und ein kleiner Teil der Konservativen der Abstimmung. Vom Befetzungsregime Plrmaseu», 29. Februar. (Eig. Tel.) Dos hiesige Telegraphenamt wurde von den Fran, -osen besetzt und für den allgemeinen Verkehr ge- sperrt. Es wurden verschiedene Angehörige von Flüchtlingen verhaftet, um dadurch die Flüchtigen zur Rückkehr zu zwingen. Auf cin«n Protest hin erfolgte wieder die Freilassung. In Pirmasens erscheinen noch kein« Zeitungen. Die beiden Besitzer der „Pirmasenser Zeitung" sind noch in Haft. In Pirmasens, Kaiserslautern und Reu- stadt können sich di« Separatisten immer noch un gescheut in den Straßen umhertreiben und di« Be- Völker «nq belästigen. Oollarpariiäten an Auslan-sb-rser» in Billionen Mark 29. Februar f 28. Februar Zürich Am^erdam 4.5 4.5 4.5 4.S London 1.5 4Ui Prag Rew <Dorß (Vorbörse). 4.5 4.4 45 „ iNachbörse) — 4,5 Lmerltzanlrcher «elckmai« * 8ooZer1kodeI LeltUrur»« cker Vordürre SoeUn »r»o»