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I-elprlger 'tagedlsll und Urmckelsrellang 8ette 1Ü 9 ^actrtra^ tür cke kernauüa^e Aufruf des Reichspräsidenten -Der Reichspräsident hat an die Bevölkerung deS ' i der neuen Besetzung bedrohten Gebiets folgenden .Aufruf gerichtet, der durch öffentlichen Aufschlag ver- i . eitet wurde: Mitbürger! Gestützt auf militärisch« Gewalt, schicht sich fremd« Willkür an, erneut da« SeldstbcstimnmngSrecht d«S Rutschen Volke« zu verletzen: abermals erfolgt ei« i nbruch uuserer Gegner in deutsches Land. Die : zlltik der Gewalt, di« seit dem Friedensschluss« di« Verträge verletzt und die Menschenrechte nut Fotzen ir tl, bedroht daS Kerngebiet der deutschen Wirt- n >aft, dl« Hauplquell« unscrcr Arbeit, das Brot der l rutschen Industrie und der gesamten Arbeiterschaft, .sie Ausführung des FriedenSvertrageS wird so zue . solvten Unmöglichkeit and zugleich werden d.e ' ebenSdedingungen deS schwer leidenden deutschen 'olkeS noch weiterhin zerrüttet. Der Vertrag von Versailles sollte den Völkern den ersehnten Frieden bringen. Was hier geschieht, Ni aber Fortsehnng des Unrechtes und der Gewalt. irS ist Vertragsbruch, angetan einem entwaffneten - id wehrlosen Volke. Deutschland war bere t, zu ' isten. soweit seine Kraft reicht. Trotzdem wird «S n:a überfallen. Dieses Gewaltaktes Klagen w r die Friedensstörer an vor Europa und der ganzen Welt; l^ut erheben wir unser« Stimme, datz hier fremd« lischt daS heilige Recht des deutschen Volkes am r gnen Boden, fein Recht zum Leben vergewaltigt. Nun sollt ihr für das ganz« deutsche Vaterland L^s harte Los der Fremdherrschaft erleiden; harrt cuS in duldender Treue, bleibt fest, bleibl ruh g, l leibt besonnen! Im Gefühle unseres gukeu Rechts sielet in ernster Würde deu fremden Gewalthabern »tgcgen. b.s der Morgen tagt, der dem Recht seinen iah. euch die Freiheit gibt. Wir aber geloben euch Treue und Hilfe, unsere rastlose Sorge wird eS sein. >-nd nichts soll ungeschehen bleiben, die Dauer der Fremdherrschaft abzukürzen, eure Not zu lindern ' nd den Weg zu einem wahren Frieden zu f nden. >-n deutschem Gemeinsian und opferfreudiger Vater landsliebe werden d.e fremde» Machtpläne zer- schellen. Haltet alle Zett hoch die deutsche Einheit und unser gutes Recht! Berlin, S. Januar ISN. Der Reichspräsident Der Reich-Kanzler Ebert. Cuno. 30 000 Mann fallen ein vtgenerDrahtdertcht de» Leipzig er La gestatte» Este». 9. Januar. Der Stadt Essen ist bis in die späten Abend runden keinerlei Mitteilung und auch keine vor- i «reitende Andeutung der morgen früh erfolgenden Besetzung gemacht worden. Es ist ziemlich sicher. >aß sich die bereikgestellten französischen und bei milchen Truppen von ihrem bereits bezogenen Ver sammlungsort morgen. Mittwoch, etwa um 7 Uhr früh in Marsch sehen werden. Die Spihentruppen dürften daher schon um 8 Uhr in Esten eintreffen. §on feiten der deutschen EisLnbahnverwallungen i nd 73 Züge angefordert worden. Daraus ergibt ich. datz die Besahun^sarmee 40 860 bis SO 000 .Rann stark sein wird. Der Befehl lautet aus .Be- ietzung von Mühlheim und Esten mit Umgebung". Für die Besetzung von Gelsenkirchen und 'Bochum liegt ein Geheimbefehl bereit, der aber noch zurück- gehalten wird, da die Besetzung dieser beiden Orte nur .allenfalls", d. h. als neues Druckmittel, vor- genommen werden soll- Wie die 30 000 Mann Besatzungstruppen in Esten unkergebracht werden sollen, ist ganz un- erfindlich. Ja Esten gibt eS ohnedies schon 18 000 Wohnungsuchende, davon 13 000 behagend Vor gemerkte, für die trotz der Kruppschen Baracken bauten seit Monaten kein Raum geschaffen werden kann. Hoffnung auf Knschlutz Englands El,euer Drehtbertckt de» Leipziger Tage» lat te» Paris. 9. Januar Man versichert am Quai d'Orsay, daß England sich in nächster Zeit der Aktion Frankreichs. Bel giens und Italiens anschlietzen werde, und zwar aus eigener Initiative, ohne besondere Aufforderung von feiten der anderen Verbündeten. Man erklärt an amtlicher französischer Stelle, der mlt Sicherheit so erwartende englische Beschluß werde für die- jenigen. die über die Stimmung in den Kreisen der gegenwärtigen englischen Regierung unterrichtet seien, keine Ueberraschung sein. Wer zwischen den Zeilen zu lesen verstehe, habe aus den Erklärungen Sir John Bradburys in der heutigen Sitzung der Reparationskommission heraushören können, daß England sich der Aktion Frankreichs. Belgiens und Italiens in nächster Zeit anschlietzen werde. AuS dem unserem Sonderberichterstatter zu gegangenen Bericht über den Verlauf der heutigen Sitzung der Reparationskommistion ist auf ein« Bereitschaft Englands, an der Gewaltaktion teil zunehmen, allerdings kaum zu schlichen. Es heißt: Nach Barthou, der in längeren Ausführun gen für die Annahme des Antrags etngelreten war. nahm Sir John Bradbury daS Work. Seine Rede gipfelte in ^er Erklärung, daß die zweifellos vorliegende Nichterfüllung der deutschen Kohlcnlteferungen nach seiner Auffassung zu un- bedeutend sei, um ernste Entscheidungen zu rechtfertigen, und datz er gegen di« Fest stellung der vorsätzlichen Nichterfül lung stimmen werde. Bradbury bezeichnete «S zum Schluß als notwendig, die gesamte Repara- tionsfrage aufzurollen. — Der amerikanisch« offi ziöse Vertreter Boy den schloß sich dieser Erklä rung an und betonte feinerseitS die Notwendigkeit einer umfastenden Revision der deutschen Verpflich tungen. Die Delegierten Italien- und Belgiens er klärten den französische» Antrag für berechtigt. Sächsischer Landtag (Schluß der Dienstag-Sitzung.) Dresden, 9. Januar. ArbeitSminlster Rjfsta» erklärt zu den An trägen: Die Sozialversicherung gelte einheitlich für daS ganze Reich. Daran dürfe nicht gerüttelt wer- den. Eine andere Regelung, als sie gegenwärtig statt finde, sei nicht möglich, nachdem das Reich all: Einnahmequellen an sich gezogen habe. Die von »:«n Kommunisten geschmähte Notgemeinschaft habe viel Gutes bewirkt, allein in Dresden seien ihr 15 Mil lionen zugcgangen. Zur Hebung der Not der Klein rentner habe das AroeilSmlnisterium viel getan durch Abgabe von Textil- und Schuhwaren und landwirt schaftlicher Produkte. Auch Brennholz sei von der staatlichen Forstverwaltrrng abgegeben werden, wo durch ein Einnahmeausfall von 56 Millionen ent standen sei. Abgeordneter Dr. Reinhold (Demokrat) sprach mit warmen Worten für Aktionen zugunsten der Kleinrentner. Er verurteilte scharf die Demo ralisation weiter Kreise, die dazu geführt habe, daß mam sich von der UnterstühungSpfücht gegenüber älteren Angehörigen abwend«. Er trat dem Antrag demokratischen Reichsta^fraktion bei, der eine gesetzmäßige Regelung d».r Maßnahmen mr Linde rung der Not der Kleinrentner fordert. Die Klein rentner seien ein Opfer des Zusammenbruches der Währung deS Staates und nicht der kapitalistischen Wirtschaft. Der Geist der Gemeinschaft, wie er sich in der Notgemeinschaft zeige, müsse gefördert wer- den, und es sei zu begrüßen, datz die Arbeiterschaft sich an verschiedenen Orten zu freiwilligen Leistungen oerett gesunden habe. Dr. Reinhold bedauert Li- kommunistischen Angriffe gegen die Notgemeinschaft. Der Antrag Ziller sei ihm sympathisch. In der Frage der Erwerbslosenfürsorgr trat er für Arbeitsbeschaf fung ein und forderte die Belobung der Bautätigkeit. Das bisherige System habe versagt: man müsse zu Taten kommen, wie sie der Antrag SchnoiLer fordere. Es handele sich dabei lediglich um eine finanztech nische Aufgabe, und die sei zu lösen. Den Sozial rentnern müsse ebenfalls geholfen werden. Seine Fraktion werde alle dahingehenden Anträge unter stützen. Der Redner wurde andauernd durch kommun!- stische Zwischenrufe unterbrochen, und war deshalb schwer zu verstehen. Die Versuche des Präsidenten, einem Wunsch auf Schluß der Debatte Geltung zu verschaffen, scheiterte an der Redelust der Abgeordneten. Sie wollten nicht aufs Wort verzichten, und so ging di« Dvbatte weiter. Es kam Sozialdemokrat Menke zum Wort, der mit gewaltigem Stimmaufwand von Kapitalismus, Kriegsschuld und dentschnationalen Sünden zur Kriegszeit rodete. Er fand lauten Widerspruch, und bald war ein wüstes Hin und Her im Gange, bei -em aber der Abgeordnete Menke vermöge seiner stimm- licken Urkraft siegte. Auf den Tribünen saßen viel« Kleinrentner und Erwerbslose. Ein großer Teil von ihnen deg'eitete die Dawerreden mit Kopfschütteln und verlieh lange vor Schluß der Debatte den Saal. 8pvrt uncl Turnei» Allerlei Nach der überraschenden 1 :3-Niederlage, die Deutschland im Futzball-Länderkampf durch Italien erlitt, äußerte sich der 1. Vorsitzende des Deutschen Fuhball-DundeS wie folgt: .Meine Mei nung ist die. daß wir die italienische Epielstärke be deutend unterschätzt haben. Italien spielt einen weit besseren Fußball, als wir von der Presse erfahren haben. Die Schnelligkeit war der ausschlaggebende Faktor: dazu ist mir noch das vorzüglich« Kopfspiel ausgefallen. Von unserer Mannschaft war Etuhlfaut der beste." In Leipzig gehen am 14. Januar iüe m»ch- stehenden Fußball-Ligaspiele vor sich: Sportfreunde gegen Pfeil, Wacker—Viktoria (10,30 Uhr). 99—-Eintracht, LBE—Epielveretntgung und Ger mania—VfB. Fünf international« Leichtathletik« feste sind für die neue Saison in Berlin vorge sehen. Den Reigen eröffnet der Berliner Athletik- Klub am 29. April mit seinem bekannten Straßen wettbewerb .Luer durch Berlin". Die Sportlich« Vereinigung .Siemens' bereitet ihr erstes .Inter- nationales' für den 24. Juni vor. Am 8. Juli folgt der Berliner Sportklub, und schon eine Woche später, den 15. Juli, hat der Deutsche Sportklub eine inter- nationale Veranstaltung angemeldet, während der. SE.-Charlotteitburg sich den 5. August gesichert hak. * Auch der VfB.-Leipzig plant in diesem Sommer ein« internattonale Leichtathletikver- onstoltung. Der Hockey-Länderkampf Spanien- Frankreich, der in Madrid zur Entscheidung Kam, wunde von der spanischen Mauwschast mit 5:0 gewonnen. meines Vouaerstag, ckea 11. Im süddeutschen R u g by-V e rda n d werden künftighin keine VerbandSspiele mehr auL-^ getragen. Am 14. Januar läuft der Meldeschluß für die D « utSch e B ob s l« i g h m e i st e r f cha f t ad. Bit seht sind für dos am 28. Januar nach Winter berg anberaumte sportliche Ereignis 28 Nennungen abgegeben worden. * In Prag schlug bei den vorgestrigen Box kämpfen Czirolnik den Berliner Miers. Vorher standen sich Kudernatsch- Wien und Rö - nisch gegenüber. Rönisch wurde in der 8. Runde wegen Nackenschlagens disqualifiziert. DaS Publi kum protestierte lebhaft gegen diese Entscheidung des Schiedsrichters. * Eine große AuSlandserpedltton hat der bekannte Berliner Boxklub Heros 03 unter nommen. Neun seiner Mitglieder, vom Fliegen- bis zum Schwergewicht, haben am Dienstag eine große Skandinavicnrelse angetreten, und zwar Wer ner, Schöning, Pohlmann, Funke, Koube, Hoppe, Dickmann und Adamek. Die Berliner Kämpfen am 10. Januar in Kopenhag«n, am 13. un- 14. in Stock holm, am 17. in Göteborg und am 20. und 22. Ja nuar in Christian»«. O Der Radfahrer-Verein Schweinfurt schlug tm Zweier. Radballs Piel Germania-Franksurt am Main 14:4. Das nächste Radrennen im Berliner Sport, pal ast findet am kommenden Sonntag statt. Aus dem Programm steht ein 100-Kilometer- Mannschaftsrennen, in dem alle 10 Kilo meter eine Wertung stattfindet und in dem voraus sichtlich zwölf Paare starten werden. B sher wurden dafür folgende Fahrer gewonnen: Adolf und Richard Huschke, Kohl, Behrend. Krupkak, H. und F. Kaleka, Rizetto, Carli, Oskar Tietz, Witig, Hahn, Iensten und Manlhey. * Für die groß«» böhmischen Zuchkrennen wurden eine Reihe deutscher Nennungen ab gegeben, u. a. für das tschechoslowakische Derby 1924 und den Karlsbader Preis dieses Jahres. Für -en letzteren wurden König Midas, Ordensiäzer, Liebe- -i«n«r und Hausfreund genannt. Unsere Voraussagen 11. Januar Nizza 1. R.: Tony Face — Ortic — Aral. 2. R.: My Lord II — Le Reafort — Tvtzase. 3. R.: Iukriguer — Soldat — Helios II. 4. R.: Tribord — Diego — La Mirabelle. Vorverkauf für den WerLe-Doxabend der Neues Leipziger Zeitung . (Seeltag, den IS. Januar, 7,30 Uhr) in der Hauptgeschäftsstelle des Leipziger Tageblattes Iobannisgaste 8>, in nachstehenden Filialen : Brühl 17 19, Peterssteinweg 10. Weststr. 46, Merseburger Str 80 b. Hobenzollernstr. 18, Dresdner Str. 68, Eilcnbahnstr. SO, Blücherstr. 47, Aeußere Hallelche Str. 76. Connewitz, Pegauer Str. 12a, sowie im Sporthaus des Westens, Leipzrg-Li., Demmeringstraße. SintrUtspreise: 200—2500 Mark. ÜMWM kMW-Wli «lürsonoon (Mittelgewicht): vauor—vlttmonn (Schwergewicht): IWollnnro—^rloelomann (Bantamgewicht); Srottto—Uunz» (Leichtgewicht). HoFistbLfbooF^r» -ei üdemus «KUF«»F»F in tooercoat, tV»»«-«'» ü» /aüre, «sv. rn 6aba>-mn^. Lammen»», (Aevwt, 7>opettne. TV-iLot, Grotte ««o. Ftonrtte»»» Issorf in tAem'ot, Lamm^amr mit vmt okns Zilisse, mit vnck oäne s/«,»»-» /» a»/se» «?ie Oeps cke 67u'ne. IM-c>epe-Seitse 7a «n<r Völl-'pöüe F «»a i .. . , ... . , , , ->> , Vo/7-F^ oE,S s """ »-om»e-en K^eV«*- m-t o-n- /» woi/1 «nri /ardiA, mit eaötem Frist WM" r allen Sen nll / "MW srnck rn cken nm ca. /ooA68^6A6N. kUllen Die 7/eüs 5^/rell in keiwm VerirM/r/z rvm iierriigfen K/rkalrk/vek. Sie L S 7 6 7 7^ Z/0 D L L rn nnä L F - F IO L L s//os Lsr eno-'M /rnllen Ke )6tiL r-om ern/ae?rs<sn bis Litin /'srnsien ^en-'ö — A6?anAk 2mm FkßUF' Kä miTssen kommen, ll/r Ärs noc/l b FI 0F*F»P LfF*0 /äR s««r^ — Ospe äe (Nrne, ma^ocarn, Oepe cke ^eoi^elle, Ker'cke. ^eillei-sto/^s ancir rn . Aoc^ko^s, rtsrc. r'n §ämllr>^s ^a^hen2n«rmmem^ellnn§»n. - /peÄMartt MfDame/iiMMülR Aimmaücke M (Z ^icir^ro/', I^ien s/'assaFe) I'e/äpiroi. LZ 669.