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«,,,...,,,,,r^. "lr»kS«ia«rt»sStadt-u.tvo»O»«Na«« «NKklgeN^keiS. Die I2gtlpaile«e .'4 ww dreite U>M-Ati>l! 4w«ond4wan„a ^oldptennßgc. Aanvltenan^eiyen von Privett« r.^ Zeile lechS Sloldvlcuniae. GelegenoeliSanzeiaen Slellengetuwe. »MiM-er«: W!U;SLSLrWG«'LrM .> ««»elgenprels: MS.L°,°M!?NLTITTTH2KHr22^>»>Pw »LAU D INI N,,L,,uK1»»° W W. NALL" »«»aesvr. 17WK^l70g2i ebenda u. tn allen rzuialen An,ctaen» unv ^ake.nvorlcvrnlen unvrrdtudltch. ^ür da» Ausland eullprco.euder U-onnement-Annadmc, auch nimmt tedeü Peüamt Besullungru an. Uullchiag.crnuLungSon Leipzig Pollichcü-ttonlo Leipzig r00t. Das L«i»»t««r r«sedl»t< «etbiUt dt« «mtltch«« B«r»uuto,Mlt»una«r, da» Wolt,«kpr8N»t«»d «e»v»z« «eraniwortttch für den Lexi: t!Lefrcdatteur L. «oldttet» Ueivria verantwortlich kür Inserate: Oswald MSller. Leipzig -caunbo». Drucku.verlag Leipziger Berlagsdruckere, v. m. v.H. vorm. gtscher L «arsten. kreltsg, äen 1. kedrunr 1924 Nerliuer DchriiUeiiung: Kochsiratze /I <fterniprechcr:i«0d— Dresdner Smritileitung Reich^i.rahe l:> ,gernlvr«bcr >4 7V3» ^aüefche Lchrrfileiluua: Leipziger Lirafte.'s l ^ernlprechcr SL8kil 118. Isdrg. tz' - X . . Politik und Sanierung 31. Januar. ' tt In der letzten Zeit.bcherrschte das Projekt der Holdnotenbank das allgenicine Interesse fast ausschließlich. Dadurch ist die Tatsache etwas 'in den Hinergrund gerückt worden, daß die Sachverständigen sich ja nicht lediglich damit, scm- d«rn mit der umfangreichereir Frage dec Sa- »ierung De ut sch la nd s zu befassen haben, MM der die Gründung einer Soldnotenbank nur «in Vein«, wenn auch äußerst wichtiger Teil ist. Denn die Sanierung kann erst gelingen, wenn sie auf einem in seinem Werte unerschütterlichen Goldgelbe fußt. Die große Wichtigkeit -er Gold- Notenbank für Deutschland läßt es vorteilhaft er. scheinen, dieses Teilproblem der Sanierung rein geschäftlich und unpolitisch aufzufassen, mährend fich sonst Politik und Sanierung kaum vonein ander trennen lassen. Deshalb auch hat der Reichsbankpräsident Schacht sich letzthin äußerlt heftig dagegen ausgesprochen, das das Gold- notenbankprojckt irgendwie mit politisä;en Ab sichten verquickt werde. . Me Politik muß aber sofort heroortreten, wenn sich die allgemeine Aufmerksamkeit von dem Goldnotenbankprojekt ab- und der Frage der Sanierung Deutschlands als einheitlichem Problem zuwendet. In dec Begrüßungsansprache, mit der der Reichskanzler die ausländischen Sachver ständigen in Berlin willkommen hieß, verspricht er die regste Mitarbeit Deutschlands. Ls werde ihnen, in. den nächsten Tagen im Auftrage der Reichsregeerung zusammengesielltes Material für ein Studfum der deutschen Wirtschaft, Währung und Finanzen zugehen. An sich ist dies eine Selbstverständlichkeit und hat mit Politik nichts zu tun. Ueberraicht jedoch horcht man auf, wenn,, man im „Berliner Tageblatt' gleich zeitig einen Artikel findet, ikr offenbar mit oitzsem Material irgendwie im Zusammenhang« steht,/Wenigstens war es bis jetzt nicht bekannt, das dsr^ Etat. für das- Rechnungsjahr 1V24sttsi einen Umersckmk von'200 Goldniillionpn ergaben soll, daßl für LrwerüSloscrtfürsorge lL Gold milliarde vorgesehen 'sei, - während „beispiels- u<eise" die Ausgaben für Heer und Marine um 50 Millionen hinter dieser Summe zurück- bleiben." ; Ist schon diese Gegenüberstellung von Lrwerbslosenfuriorge und Heeresetat von poli tischen Absichten nicht frei, so ist die anschließend gezogene Schlußfolgerung, „der Etat wäre also auszugleöchen, wenn nicht die Verpflichtungen hinrurämen, die sich aus dem Versailler Friedens vertrage ergeben," eine politische Unvor- stchtlgkeit, die hoffentlich nicht auf das Konto der Reichsregierung, sondern des Berliner Blattes zu buchen ist. Denn man darf schon an nehmen, daß diejenigen, .die als sachverständig gerade für diese Fragen von den beteiligten Staaten auserrmchlt wurden, soviel davon ver stehen, mn sich ihr Urteil selbst bilden zu können. Denn vollends die Frage eines Auslandskcodits zur Bezahlung der Kriegslasten wieder aus der Rumpelkammer hervorgeholt wivd, trotzdem man weiß, daß ein solcher Kredit nicht nur einmal als unmögtich erkannt morden ist, so weiß man nicht mehr, was man Lazu sagen soll. Hoffentlich aber vernichtet die Materialsammlung, die die Reicks- regrerung den ausländischen Sachverständigen überreichen will, auf derart plumpe Hinweise. Und sie kann es. Denn Ss» Material, das den Sachverständigen unterbreitet werden wird, ist erschütternd genug, um ohnejedenKom« mentar ein« tiefe Wirkung zu erzielen. Allein das gigantische Ringen Deutschlands, aus eigener Kraft zu einer Sanierung zu kommen, kann seinen Eindruck nicht verfehlen. So bringt auch vie dritte Steuernotoerovdnuna den deutschen Staatsbürgern wieder eine Enttäuschung. Die durchschnittliche Aufwertung der Hypotheken auf 10 Prozent ves Goldwertes bleibt hinter den Erwartungen der Hypothekengläubiger, ja wahr- scheinlich auch vieler Hypothekenschuldner, weit zurück. Der Grund liegt auch hier darin, daß die Lösung dieser Frage verquickt wird mit der Notwendigkeit, dem Staate Einnahmen zu er- schließen. In das gleiche Kapitel gehört es, wenn t« Staat seinen eigenen Gläubigern gegenüber die Aufwertung von seiner künftigen Leistungsfähigkeit abhängig machen will und die Reichsbahn, die Personentarift ab 1. März erhöht, um einen für die deutsche Wirtschaft möglichst günstigen Ausgleich Mischen Personen- und Frachttarifen zu schaffen. Nimmt man dann noch die frühere 2 teuer Not verordnung hinzu, fernerLie statistischen Angaben über Arbeitslosigkeit, di« Betriebsmittelnot in Industrie »nd Handel und di« vernichtete Konsmeckratt der überwiegenden Mehrheit des deutschen Bolhyi, so hat man eine Materialsamm- UM, die, wie UN» scheint, al» Grundlage der ddn Sachverständigen gegenüber zu befolgenden PoÜE Mssio—ausreichen wird. ! Zwischen London «nd Paris Die große politische Auseinandersetzung — Das Eoniu» Problem Rheinpfalz London, S1. Januar, ((fig. Tel.) Der englische Ministerpräsident Mamsan Maedonald empfing heut« den französischen Botschafter in London, nm ihm eine« zweite« an Poineare gerichtetenBriefzu überreiche« und gleichzeitig eine grundsätzliche Aussprache über das Verhältnis zwischen England und Frankreich zu beginnen. Paris, 31. Januar. (E i g. Te l.) Der Ouar d'Orsay ist rwch der Ausgabe des gestrigen kurzen Eommunkquäs über den Briefwechsel zwischen Poincarö undRamsay Macdonald zur Taktik des Schweigens zurückgekehrt. Weder über den Stand der Pfälzer Frage, noch über die Frage des Verkehrs mit der Kölner Aon«, noch end- lich über den Inhalt des Briefes Ramsay Macdoiwlds an Poincarü nur« eine Auskunft an amtlicher Stelle zu erlangen. Die Pariser Morgenblärtcr sehen sich abermals gezwungen die Informationen der englischen Zei tungen zu Übernehmern Alle stellen auf Grund dieser Informationen fest, daß die Meinungs verschiedenheiten über die Pfälzer FragezwischenPartsundLondonfort- bestehen. England soll entschlossen sein, den fran- zösischen Vorschlag aus Ueüerweisung dieser An gelegenheit an die Potschafterkouferenz abzulehuLn und auf der Entscheidung durch das Haager Schiedsgericht zu bestehen. Es handelt sich nach den Pariser Berichten einzig und allein um die Frage, wie die aus der Pfalz eusgewicsimen Bürgermeister und sonstigen Beamten ersetzt werden fallen. Frankreich wolle anscheinend hei der Botschafterkonferenz ihrs vorläufig« Ersetzung durch Beauftragte der Interalliierten Rheinland- Kommission vorschlagen. Englund soll dagegen die Auffassung vertreten, daß diese Lösung den klaren Bestimmungen von Artikel 3 . und S der Konvention über die Rheinlandbesctzung widerspräche. Die Pariser Morgenblätter äußern die Hoffnung, daß eine Verständigung über diese Frage zwischen Pari« und London-zustande kommen werd«. Sie be merken .weiter, in der Frage de» Lisenbshnverkrhrs mit der Kölner Zone vcerdc eine'Derständigung gleich falls rasch erzielt werden, falls die Londoner Re gierung den englischen Desatzungebehorden das gleiche Entgegenkommen zur Pflicht mache, das den fran zösisch-belgischen Behörden vorgeschrieben sei. Die französische Presse bezeichnet heute aufs neue diese beiden Streitfragen als unbedeutend und stkune dar im Vergleich mit dem großen Problem der Re- parationsverständigung zwischen Frank reich und England, die in dem Brief Ramsay Mae- donalds an Poinearä herbeigewiinscht wird. Uebcr die Aussichten, eine derartige Einigung zu erzielen, äußern sich die Pariser Plätter sehr zurückhaltend. Organe der verschiedensten Richtr^rgen geben der Be fürchtung Ausdruck, daß hie angestrebte Verständi gung auf sehr große Schwierigkeiten stoßen werde. Das clemeneistische „Echo Rational" bemerkt da zu, es sei etwas überraschend, daß Poincarö sich beut« mit Ramsay Macdonald verständigen wolle, nachdem er die relativ leichte Einigung mit Donar Law und Baldwin abgelehnt habe. Ls liege auf der Hand, daß eine Verständigung mit dem Führer der Arbeiterpartei wesentlich schwieriger sein werde. Nach den Aeußerungen der englischen Presse könne man geradezu sagen, daß di« Verständigung nur durch einen Generalverz'cht der französischen Politik erreicht werden könne. Das Blatt bemerkt zum Schluß, es sei möglich, daß Poincarä sich selbst keinen Illusionen über ta« Möglichkeit einer Einigung mit Ramsay Macdonald hingebe und daß er jetzt nur entgegenkommend sei, um in Erwartung des Ausganges der großen Kammer debatte Zeit zu gewinnen. Falls diese Vermutung zutreff«, müsse man sogen, daß Poinearö seinem Nach folger eine schwer belastete diplomatische Lage zurück- lassen werde. » München, 31. Januar. (Eig. Tel.) Zu Beginn der heutigen Vollsitzung des Bayrischen Landtage» gedachte der Präsident Königbauer des Kamp- sc«, in dem die Pfalz steh«. Alle Leiden, die sie bis jetzt erduldet hätte, würden durch das über troffen, was sie setzt durch das verbrecherische Er- parati st engcfindel zu erdulden hätte. Hei- nem Protest schloß sich außerhalb der Tagesordnung Ministerpräsident v. Knilliny an la einer Ansprache, m der er seiner Entrüstung gegen, über der Lord« vaterlandsloser Söldlinge Ausdruck gab, die di« Pfalz vergewaltigte. Er verwahrt« sich gegen die Art, wie die Besatzunqsbehörden mit diesen Leuten zusammenorbeitlten. Dann begrüßt« «r es mit Dunk, daß die englische Regierung ein» besonder« Kommission nach der Pfalz geschickt hob«. E« sei dem Generalkonsul Clive möglich gewesen, sich ein wohrheitvaetreue« Bild von den Verhältnissen zu machen. Mit Dank begrüßte er e« ferner, daß die berufenen Vertreter der vfälzischen Bevölkerung «in- mutig ihr Bekenntnis zum Deutschtum abgegeben hätten. Dadurch sei das Lügengewebe zerrissen worden, da» schon bl» zur letzten Masche fertig ge- wesen sei. Diesem Protest schloffen sich Vertreter sämt. kicher Parteien an. Auch der Redner der Kommunist«« protestierte gegen di« Gewaltpolitik, die in der Pfalz herrsch«, erklärte aber, Laß do» Generalstaatskomurissarint in Bayer« dieselbe Ge waltpolitik qccm'u di- Homr,«misten betreibe. Leins Ausführungen gingen unter lebhaften Pfui-Rufen des gesamten Hausee unter. Der Präsident rügte die Geschmacklosigkeit des Redners in diesem AuAcnblük einer nationalen Kundgebung. Frankfurt a. M., 31. Iauuar. (Erg. Tel.) Die in Lothringen erscheinende „Lora ine" veröffent licht ein durch de« Bischof von Speyer an sie gerichtetcks^Schreiben, i« dem Bischof Sebastian die Weigerung der Pfälzer katholischen Geistlichkeit, an der Beerdigung des Separatistenführcrs Heinz teil- zunehmen, rechtfertigt, und u. a. daraus hinweist, daß di« gesamte Einwohnerschaft der Pfalz dieses Ver halten billige, da Heinz nichts anderes al» ein Dieb und Mörder gewesen sei. Die Metzer katholische Leitung versieht diesen Bischofs- brief mit einem Kommentar, in dem das Verhalten der katholischen Geistlichkeit dcr Pfalz als mit den Grundsätzen der christlichen Nächstenliebe im Wider spruch stehend verurteilt und ausgeführt wird, daß eine tiefe Kluft die französischen und deutschen Ka- tboliken trenne. Heber die Untaten der Separatisten ober und über die Entrüstung der Pfalz, di« doch mit christlichen Grundsätzen kaum in Einklang zu bringen sind, findet das Blatt kein einzige« Wort der Verurteilung. Die Westmark als Mil tärlager BerU«. 31. Ianvgr. «LL g. Tc 1.1 Di« seit Wochen verbreitete« Nachrichten, daß die Besetzung de« Ruhrgebiet«» bereits vermindert «nd un sichtbar gemacht werde, findet ihr« Wider legung ip folgenden Ziffern: Vox dem Nlchr- einbruch befanden sich im besetzten Rheinland 120 500 Mann Besotzunostruppen, davon 96 000 Franzosen. Heute stehen im ganzen besetzten Gebiet 176000 Mann, von denen 143 000 Franzosen find. Das sind ungefähr ein Fünftel de» gesamten stehenden Heeres von Frankreich. Auch die Belgier Haden etwa ein Fünftel ihres Heeres im besetzten Gebiet stehen. I:n Ruhrgebiet allein stehe« 40 000 Fran zosen und 5000 Belgier. Bedeutsame Feststellungen Brüssel, 30. Januar Die „Libre Velgrquc* schreibt: „Wir sind in der Lage, folgendes zu er klären: Tis Aufrechterhaltung der Ruhr besetzung ist zu einer brennenden Frage geworden, nicht nur wegen des Regierungswechsels in London, sondern auch wegrn des Sachve^- ständigenausschusses TaweS. Die Mit glieder dieses Ausschusses, deren Ausgabe es ist, das deutsche Dudaet auszugleichen und die deutsche Wäh rung zu stabilisieren, sind dahin übereingekommen, daß ihre Arbeit unfruchtbar bleiben nrüßte, wenn sie nicht auf die Einkünfte aus dem Ruhr gebiet zählen könnten. Mit anderen Worten: Die Sachverständigen verlangen, daß die Einnahme« der Eisenbahnen und anderer öffentlichen Dienste im Ruhrgebiet, die die Franzosen und Belgier be schlagnahmt haben, wieder in das Mtivum de- dentschen Budgets übergeiührt werden. Es ist gewiß unmöglich, einem derartigen Verlangen der Sachverständigen Folge zu geben, ohne die Be endigung der Besetzung ins Auge zu fassen. Aus diesen Gründen haben die letzten Verhand lungen, die am Sonntag in Paris geführt worden find, eine ganz besondere Bedeutung." Ergänzung -es Micum-Vectrags Este», 31. Januar. sLi». Tel.) Zwischen den Ruhrzechen und der Micum ist nach langen DerhanL- lungen jetzt auch einVertragüberbieReben- Produkte zustande gekommen, der ebenso wie der übrige Pticumvectrag bis zum 15. April diese« Jahre» läuft. Danach ist eine Ausfuhr abgad« auf die Nebenprodukte an di« Mlcmn zu entrichten, di« für Teer» und Tecrerzeugniff« 7 Prozent, fllr Benzol 3 Prozent, für Ammoniak 8 Prozent a>m- inacht. Hierzu kommt noch eine Bersandabgabe von 2 Prozent. Weiterhin find 10 Prozent der Pro- duktio« ohne Bezahlung al« Reparattmmabgab« P» entrichten. Rach Genehm gung de« Vertrage, durch die Rheinlondkomursston sollen bi« beschlagnahmten Vorrät« freigegeben »erde«. Die Dereinigken Skaakerr und der Bölker-rmd j Z« den Vereinigten Staaten von Amerika br- lchäftiqt fich die öffentliche Meinung uifrig mir der i Frage, ob sich di« Union in irgendeiner Weise am Völkerbund beteiligen solle, um e.ncn wirkliche« und dauerhafte« Friede« herbcifsthren zu hal sen. Wie die „Brrffalo Eveuinq News" mitteilt, hat Edward W. Bot eine« Preis von 100000 Dollar für den garuchamten Vorschlag zur Bet-!.- iigung Slordamerikas an der Befriedung der Weit a.rsqrsctzt, mrd ein Preisrichtrrousschuß. an besser Spitze Llibu Root steht, hat d« Preis einem LrLwnrf zuerkonw„ über den dann eine Volks- nbstimmung im ganzen Gebier der Veremiüen Staaten veranstaltet wurde. Siebentausend Zei tungen und Zeitschriften des ganzen Lairdes forder ten die Bevölkerung auf, ihre Stimme für oder gegen den Entwurf, dessen Verfasser nicht genannt wurde, abzngebsn. Wenn diese vrivate Volksbefragung euch kenre staarspechtliche Bedeutung beanspruchen kann, so verdient/sie doch in einem Lande, ür dem die öffentliche Meinung fast mehr gilt als Parlaments, beschlüge, die ernste Beachtung der Politiker. Sie beweist zum mindesten dos starke Interesse, dos die amerikanische Öffentlichkeit au der Frage ixs Völkerbundes und der Revision des Versailler Ver trages nimmt. Der Entwurf, der der Volksabstimmung unter» breitet wurde, enthält im wesentlichen folgende Vor schläge: Die Vereinigten Staaten sollen beul Stän digen Internationalen Gerichtshof im Haag bei treten. Li« sollen mit dem Völkerbund, ohne vor läufig dessen Mitglied zu werden, unter gewisse« BedinguvR«n und Vorbehalten zusammenarbeitc^r. Vdrbeha)trn wird vor allem die Monroe-Dok trin, d. h. Amerika wahrt sich seine völlige Unab hängigkeit von der Alte« Welt und duldet nicht, daß fick andere Mächte in rein amerikanische Angelegen heiten einmischen. Ferner beteiligt fich Amerika nicht an irgendwelche« militärischen oder wirtschaft lichen Zwangsmaßnahmen gegen andere Staaten, übernimmt also kein« Verpflichtungen au« Artikel X und XVI des Völkerbundsvertraacs und auch kein« aus dem Versailler Vertrag, außer wenn der Kon greß sie Mr einen Einzelfall ausdrücklich billigt. End^ck fordern die Bereinigte« Staaten, daß der Beitritt zum Völkerbund allen Nationen unler gleichen Bedingungen gestattet werde, was cinc Aanderung des Artikels I bedeuten würde, und da» der Völkerbund des Völkerrecht revidiere und fori- bild«. Zu welchem Ergebnis die Abstimmung geführt hat, ist aus den bis jetzt hier vorliegenden amerika nischen Blättern noch nicht zu ersehen. Die mexikanischen Kämpfe .Salveston, 31. Januar- Die mexikanischen Bundes st aalen haben gestern Orizaba, die größte Industriestadt im Staate Veracruz, ein genommen und dann den Vormarsch auf Cordoba angetreten. — Niich amtlichen Meldungen aus der Stadt Mexiko sind bei der Einnahme von Espe- ranza durch die Regierungstruppen 1 500 Aufstäu- dische gefangsngenomme« worden. WasltLgto«, 31. Januar. Der Befehl zur Zu rückziehung der amerikanischen Kriegsschiffe aus den mexikanischen Gewässern ist widerrufen worden, da mit der Möglichkeit eine» Zusammen stoßes -wischen Regierrmflsstreitkräften und Aufstän dischen in der Nähe von Veracruz gerechnet wird und die Dereingten Staaten die amerikanischen Interessen während des voraussichtlichen Kampfe» zu schütze« wünschen. Sine Begnadigung aas politischen Gründen Morbach (Baden), 31. Januar. (Eig. Tel.) Sestern abend find di« drei Gefangen«« aus dem Bergdoll-Proz«ß, nämlich Unterleutnant Griffith, Fürst Gagarin und Sperber, au« dem Gc- fängni» entlassen worden, nachdem die deutsche Regierung sie begnadigt hatte. vollarparÜLtea an Siuslaadsbörfe« t« Billionen Mart 31. Jann« so. Aanuar 3-rtch Amslerdarn 4L Lo»do« . 42 42 A«w York (PorbLrse). »2 4, 4.8 4.2 , « (Nachbürse) E» 4,2 ämerl»«lra>er «eickvaru V,O>vc»» «tri« »I. » Soackerlendel Oelcklrar»« cker Vorder»«